Christine McVie / Songbird / A Solo Collection

Christine McVie „die Fleetwood Mac Schwester“ von Stevie Nicks mit einer Auswahl ihrer besten Solo Tracks. Was mich schon immer sehr gefreut hat, war ihre musikalische und menschliche Harmonie zu ihrer Partnerin in der Band. Auf der einen Seite, die eher unterkühlt wirkende Britin, neben ihr die feenhafte Stevie Nicks. Zusammen waren sie innerhalb der Band Fleetwood Mac ein musikalisches Bollwerk, die mitverantwortlich waren für ein tolles Songwriting. Die beiden konnten es wirklich gut miteinander. Es gibt keine Geschichten/Erzählungen von ihnen, wo man das Wort „Zickenkrieg“ in den Mund nehmen müsste! Die berühmten Beziehungsschlachten zu Rumours Zeiten, machten alle Bandmitglieder durch und da stärkten sich die beiden Musikerinnen fürsorglich! Christine McVie agierte innerhalb der Band als solide Spielerin am Keyboard/Piano und ihrem Gesang, dieser als Lead oder auch im Chorus eingesetzt wurde. Sie trat 1970 bei Fleetwood Mac bei, hatte aber schon vorher bei der britischen Band Chicken Shack erste Erfahrungen gesammelt. Insgesamt kann die Künstlerin 4 Tonträger (davon 1 Album mit Lindsey Buckingham) ihr Eigen nennen.


Ihr kommerzieller Solo-Erfolg ist mässig, bis auf das gemeinsame Album mit Lindsey Buckingham – dieses war ein Volltreffer. Bei dieser Zusammenstellung der Solo Collection, beschränkt man sich eigentlich fast nur auf 2 Alben, was einem vermuten lässt, dass eine rechtliche Angelegenheit die Ausweitung der Songs einschränkte! Wie schade, denn vor allem in der frühen Phase ihrer Schaffenskraft, huldigte sie dem Blues Rock in bester Manier. Die nun ausgesuchten Songs von den Tonträgern Christine McVie 1984 und In The Meantime 2004, sind eher im Stile des gepflegten Pop/Rock, wo aber die „Kanten“ fehlen. Ich erachte ihren musikalischen Beitrag in ihrer Stammband FM eh viel wichtiger! Das vorliegende Album kann man gut durchhören, denn Songs wie Friend, Nothern Star, Slow Down, Easy Come, Easy Go, All You Gotta Do gehen gut ins Ohr. Auch die restlichen Songs tun nicht „weh!“ Somit kann man dem Album ein angenehmes Hörerlebnis attestieren. Verteilt auf 2 LP Seiten erstrecken sich die Songs wie folgt:

Side One

Friend, Sweet Challenge, Northern Star, Ask Anybody

Side Two

Slow Down, Easy Come, Easy Go, Given‘ it Back, All You Gotta Do, Songbird

Als Spezial Song hat man ihren Song Songbird mit einem orchestralen Arrangement auf diesen Tonträger drauf gepackt. Dieser Song hat sie bekanntlich für das Multi-Seller Album Rumours im Jahr 1977 geschrieben. Songbird gestaltete sich bei den Konzerten von Fleetwood Mac immer als Zugabe und letzten Song eines Konzertes. Christine McVie alleine auf der Bühne an dem Tasteninstrument – einfach herrlich! Leider verstarb die Künstlerin im Jahr 2022 überraschend. So wurde dann leider auch ein grosses musikalisches Kaptitel geschlossen. Die Band Fleetwood Mac gehört seit diesem traurigen Tag der Vergangenheit an. Geblieben sind phantastische Songs, solche von der Sorte zeitlos! Danke Christine McVie, du warst eine grossartige Künstlerin. Deinen Beitrag bei Fleetwood Mac kann man nie genug würdigen.

Album: A Solo Collection

Music Expert:***1/2

Beste Songs: Friend, Nothern Star, Easy Come, Easy Co, All You Gotta Do, Songbird

Classic Rock

Ten Years After / Watt / 1970

Mal wieder mal etwas aus der Schatzkiste! Ten Years After mit ihrem Studioalbum Nr.5 aus dem Jahr 1970. Da waren die Mannen um Guitar Hero Alvin Lee bereits eine feste Grösse im Rock „n“ Roll Circus. In jedem Jahr 2 Tonträger auf den Markt zu bringen, sagt schon einiges aus über die Gruppe aus UK. Das Label dachte sich, mann muss die „die Kuh melken“ so lange Milch produziert wird. Na gut, so erging es auch vielen anderen Gruppen in der damaligen besten musikalischen Zeit, gemeint die 70er. Sei es darum, TYA lieferten mit diesem Album ein reifes Werk ab. Über 7 Tracks kommt da tolle Musik aus den Boxen. Um es vorweg zu nehmen, mit dem letzten und Track Nr. 8, lag man daneben! Sweet Little Sixteen vom Live Konzert Isle Of Wright Festival wurde auf diesen Tonträger gepresst. Dieser passt einfach nicht zu den anderen Songs. Dazu kommt noch die hörtechnisch „schwache“ Aufnahme!

Ansonsten ist es ein ganz starkes Album geworden. Von ihrem Erfolgsrezept Blues Rock, waren sie bei diesen Aufnahmen aber um Lichtjahre entfernt. Es ist ein richtig grossartiges pures Rockalbum geworden, wo eine hörbare Dichte und Verwobenheit ihres Sounds allgegenwärtig hörbar ist. Fast schon melancholisch, rauschen die 4 ersten Songs angenehm in unsere Gehörgänge. Die Gitarre vom Meister Alvin Lee ist einfach als grossartig zu bezeichnen. I‘m Coming On, My Baby Left Me, Think About The Times und I Say Yea sind alle auf der ersten Seite und zeigen die Band auf einem hohen Niveau agierend. The Band With No Name ist extrem kurz gehalten und mit einem sonderbaren Schusspunkt! Der Song wird mit einem Schuss beendet. Die beiden mit leichter Überlänge gespielten Tracks Gona Rund und She Lies In The Morning haben einen psychedelischen „Anstrich“. vorzuweisen. Auf 2 LP Seiten verteilen sich die Songs wie folgt:

Side One

I‘m Coming On, My Baby Left Me, Think About The Times, I Say Yeah

Side Two

The Band With No Name, Gonna Run, She Lies In The Morning. Sweet Little Sixteen

Die erste LP Seite ist ganz stark geraten, gegenüberstellend die zweite Seite, wo ich mich auf guten Durchschnitt festlege – mehr dann doch nicht. In der Gesamtheit sicher ein gelungenes Album, mit eben diesen ersten 4 tollen Songs. Bis ins Jahr 1974 folgten dann noch einige wirklich tolle Alben von dieser famosen Band, unter der Führung von Alvin Lee. Die wieder veröffentlichten Pressungen dieser Gruppe auf Vinyl sind hervorragend in Qualität und Ton.

Album: Watt

Music Expert:****

Beste Songs: I‘m Coming One, My Baby Keft Me, Think About The Times, I Say Yea, Gonna Run

Classic Rock

The Rolling Stones / Live At The Wiltern (Los Angeles) / 2003/2024

Immer wieder sehr erstaunlich, wieviel ungenutztes Live-Material, respektive Veröffentlichungen in regelmässigen Abständen auf Tonträgern frei gegeben werden! Klar auch, dass die „älteste“ agierende Band The Rolling Stones einen unglaublichen Fundus von Material auszuweisen hat. Inzwischen sind so viele Live Tonträger offiziell erhältlich, dass es da einem schwer fällt die Übersicht zu behalten. Für Komplettisten geht das natürlich auch „schwer“ ins Geld! Dazu kommen auch etliche Song Überschneidungen, was auch nicht unbedingt spannend ist. Bei diesem Live Konzert, aufgenommen in einem Club/Theater in L.A, hören wir aber unglaublich viele Songs, die selten bis gar nie Live vorgetragen worden sind. Ich muss es erwähnen. Zum Glück hören wir nicht zum gefühlten 200x (I Can’t Get No) Satisfaction. Da die „Glimmer Twins“ schon immer viel besser rüberkamen in Clubs als in den Mega-Stadien, kann diesen speziellen Aufnahmen ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt werden.

Die Atmosphäre ist toll fühlbar und die Songs, die man sonst nur auf den Studioaufnahmen kennt, bieten einen Mehrwert an. Neighbours, ein Song der mir eigentlich nicht sonderlich gefällt, kann bei dieser Darbietung auch bei mir punkten. Hand Of Fate vom 76er Album Black And Blue, hört sich spannend und nostalgisch gut an. Die bluesigen Sachen wie Live With Me, No Expectations, Stray Cat Blues, Rock My Baby, Going To A Go-Go und Every Body Needs Somebody To Love, werden locker aus dem Ärmel geschüttelt. Auf die üblichen verdächtigen Songs, werde ich nicht speziell drauf eingehen, ja die gehören einfach zu den Stones – schon klar. Klanglich sind die Aufnahmen stimmig und mit der Bläser-Fraktion und dem Chorus-Personal toll ergänzt. Es wird dadurch ein erstaunlich guter Sound geboten. Die Gitarren der beiden Herren Wood/Richards, greifen wie geölte Zahnräder ineinander. Die beiden Kerle scheinen da einen guten Tag erwischt zu haben, was auch für Mick Jagger zutrifft. Einzig bei dem Song Best Of Burden „nervt“ der tolle Sänger mich, denn beim Wort Burden „verhunzt“ er das Wort für mein Empfinden. Ansonsten ist es ein toller Tonträger. Es bereitet einem Freude da zuzuhören. Die Songs teilen sich wie folgt auf 3 LP Seiten auf:

Side One

Jumpin‘ Jack Flasch, Live With Me, Neighbors, Hand Of Fate, No Expectations, Beast Of Burden, Stray Cat Blues

Side Two

Dance, Part 1, Every Needs Somebody To Love, That’s How Strong My Love Is, Going To A Go-Go, Thru And Thru, You Don’t Have To Mean It, Can’t You Hear Me Knocking

Side Three

Rock Me Baby, Bitch, Honky Tonk Women, Start Me Up, Brown Sugar, Tumbeling Dice

Erwähnenswert sicher auch noch den Dance-Floor Song Dance, Part 1. Dieser wird knallig und wirklich passend vorgetragen. Er wirkt aber gegenüber den Blues Tracks eher als „Fremdkörper.“ Auch da klar, bei diesem unglaublichen Backkatalog dieser Band, muss alles Platz haben. Das macht ja eigentlich genau den Unterschiede zu den vielen anderen Bands aus, gemeint es ist immer wieder spannend bei den Rolling Stones das Setlist anzuhören. Der Gastmusiker bei diesem Konzert ist Solomon Burke. Der gespielte Klassiker Every Needs Somebody To Love – toll vorgetragen. Ich finde ein Tonträger, der es sich durchaus lohnt zuzulegen. Es stört auch nicht wirklich, dass bei 2 Tracks Keith Richards das Mkrofon übernimmt. Ein Song kann sogar durchaus gefallen. Singen ist bekanntlich nicht die Kernkompetenz des Gitarristen. Ich bin gespannt, was noch für kommende „Live-Schätze“ in Zukunft von den „Glimmer Twins“ auf den Markt kommen! Das Cover finde ich gelungen – mal schlicht und irgendwie geheimnisvoll gehalten.

Album: Live At The Wiltern

Music Expert:****1/2

Spezielle Songs: Live With Me, Neighbors, Hand Of Fate, No Expectations, Stray Cat Blues, Everybody Needs Somebody, Going To A Go-Go, Rock Me Baby, Dance, Part 1

Classic Rock

Rare Eahrt / Ma / 1973 / 2022

Yes! Wer auf Funk Rock steht, kommt an diesem Tonträger definitiv nicht vorbei! Die US-Band ist eine der wenigen Bands, die beim Label Motown unter Vertrag stand. Motown war vor allem bekannt dafür, dass sie schwarze Künstler unter Vertrag nahmen. Die Band Rare Earth wurde 1961 gegründet und ist bis heute noch aktiv – ohne ihre Originalmitglieder. Ihre erfolgreichste und kommerziellste Zeit, können ihr Ende der 60iger bis in die Mitte der 70er zugeschrieben werden. Ihre Mischung aus Jazz und Rock und ein bisschen Soul, hatte es wahrlich in sich. Live waren sie „explosiv“ und ihre zum Teil überlangen Tracks, liessen kein andächtiges Zuhören zu…! Einige Songs wurden eigentlich für die Temptations geschrieben, bekamen aber mit ihrem „pumpenden“ Sound den richtigen „Anstrich.“ Ihr Live Mach-Werk ist sicher In Concert aus dem Jahr 1971. Mit der tollen Platzierung US-Billboard 29, ist es bis heute kommerziell ihr erfolgreichstes Album. Single Hits wie Get Ready (Platz 4) und (I Know) I’m Losing You (Platz 7), füllten ebenfalls ihren Band „Money Tresor.“

Ihr Album Ma aus dem Jahr 1973, schaffte eigentlich nur auf Platz 65, was in der heutigen Nachbetrachtung eigentlich unverständlich erscheint. Das Album hat zwei Track Knaller auszuweisen. Das energetische 17:16 lange Titelstück Ma. Dieser Kurznamen-Song überzeugt auf der ganzen Länge vollumfänglich. Da wird Funk Rock mit einem pumpenden Bass und all den dazugehörenden Instrumenten kraftvoll und brillant umgesetzt. Wer da nicht unweigerlich „mitwippen“ muss, ja der ist entweder definitiv ummusikalisch oder gehört ins Altersheim…! Ebenfalls ist Big John Is My Name eine herrlich funkige Nummer! Alle anderen Tracks überzeugen ebenfalls, auch das „laszive“ Home With Me. Verteilt auf zwei LP Seiten stehen die Tracks wie folgt in der Reihenfolge:

Side One

Ma

Side Two

Big John Is My Name, Shilling Faces Sometime, Hum Along And Dance, Come With Me

Das Album Cover ist speziell! Die dicke Mama auf dem Schaukelpferd lädt zum Schmunzeln ein. Diese neue Ausgabe auf Vinyl ist als brillant zu bezeichnen. Der Sound lässt in ihrer Klarheit keine Wünsche offen. Die Instrumente sind TOP abgemischt, was so ein uneingeschränktes Hörerlebnis zulässt. Es macht einfach nur Freude dieser hochwertige Vinyl Tonträger in den Händen zu halten, um dann auf dem Plattenspieler abspielen zulassen – herrlich!

Album: Ma

Music Expert:*****

Beste Songs: Ma, Big John Is My Name, Hum Along And Dance, Come With Me

Funk Rock

Elvin Bishop / Let It Flow / 1974

Mal wieder was aus der „Schatztruhe“ liebe Musikfreunde. Elvin Bishop ist bis heute im Southern Rock und Blues Rock zu Hause. 1974 erspielte er mit seiner famosen Band ein ganz cooles Album. Let It Flow heisst der Tonträger und erschliesst in den 11 Songs in bester Manier den Southern Rock. Bisweilen richtig flockig und mit einem tollen groove ausgestattet, überzeugt der 74er Tonträger vor allem auf der ersten Seite, sprich 5 Songs. Der Sound ist anverwandt zu Lynyrd Skynyrd, Allman Brothers Band und Atlanta Rhythmen Section. Interessant auch, dass kein geringerer als ein gewisser Richard Betts von der Allman Brothers Band mit seinen famosen Gitarrenlinien als Guest Artist zu hören ist.

Ebenfalls ist ein Charlie Daniels mit von der Partie, dieser im Southern Rock Lager einen grossen Namen besitzt. Der Track Travelin‘ Shoes mit einer Länge von 7:10 ist der Master Song auf diesem Album. Der könnte schlicht weg von der Allman Brothers Band stammen. Bedingt natürlich auch durch die toll gespielte Gitarre von Richards Bett. Es ist ein richtig knackiger Southern Rock Song. Oh, was für ein toll ins Ohr gehender Knaller. Verteilt auf zwei LP Seiten sind die Songs wie folgt gesetzt:

Side One

Sunshine Special, Ground Houg, Honey Babe, Stealin Watermelons, Travelin‘ Shoes

Side Two

Let It Flow, Hey Good Lookin‘, Fishin‘, Can‘t Go Back, I Can‘t Hold Myself In Line, Bourbon Street

Man muss festhalten, dass Abseits der grossen Southern Rock Bands auch Künstler ihren Platz inne haben, die zwar in Europa wenig bis gar nicht bekannt sind aber in den Staaten ihren festen Platz einnehmen. Dieser Tonträger ist für uns Europäer so zusagen ein Geheimtipp, also zulegen Freunde des guten Geschmacks!

Album: Let It Flow

Music Expert:****

Beste Songs: Sunshine Special, Ground Houg, Hobey Babe, Travelin Shoes, Let It Flow, Hey Good Looking

Southern Rock

Rory Gallagher / 1971

Nach seinem Ausstieg aus dem Power Trio und Band Taste, machte Rory Gallagher fortan sein „eigenes Ding,“ sprich eine grossartige Solokarriere hielt ab diesem Album Einzug. Dieses allererste Werk unter seinem Namen, ist bis heute ein Juwel im Genre Blues Rock. Was da der tolle Ire in Sachen Songwriting und Gitarrenlinien 1971 hergezaubert hat, ist bis heute zeitlos und voller Strahlkraft. Da wird an seiner Fender keine „Effekthascherei“ betrieben, nein da werden subtil und voller Intensität gitarrentechnische Geniestreiche zelebriert. Der Tonträger erstreckt sich über 10 Songs und einer Spiellänge von 47:06. Die Produktion übernahm der damals 23 jährige selber – erstaunlich! Dazu noch alle Songs selber geschrieben! Seine Begleitmusiker waren Gerry MacAvoy am Bass und Wilgar Campbell am Schlagzeug. Unterstützt wird die Band bei 2 Songs von Vincent Crans am Klavier. Daraus abgeleitet, also insgesamt wieder ein Power Trio wie bei Taste. Das Album ist gespickt voller Klasse-Songs. Angefangen bei dem gitarrenlastigen Eröffnungssong Laudromat, dieser bei vielen Konzerten ein fester Bestandteil im Set des Iren war. I Fall Apart glänzt mit feinen Gitarrensolos, die einfach als erhaben zu bezeichnen sind. Ein schöner Blues-Folk Song, unterlegt mit der gefühlsvollen Stimme des jungen Meisters. Wave Myself Goodbye ist ein Delta Blues „ähnlicher“ Song, dieser aufzeigt, dass auch ein junger Gitarrist solcher Sachen spielen kann – und wie! Das spielerische Hands Up ist knackig und kommt voller Intensität aus den Boxen. Auch da, eine famose Gitarre. Der Song hat das gewisse Etwas…! Einfach unglaublich, wie der Ire den Song spielt. Ebenfalls dann auch bei Sinne Boy, ein Knaller von einem Blues Rock Song.

Jetzt muss einfach der Höhepunkt des Albums besprochen werden, denn das ist nach meiner Meinung nach For The Last Time. Was für ein intensiver Song, dieser definitiv „unter die Haut geht.“ Ich denke bei diesem Track findet sich das schönste Gitarrensolo auf einem Studioalbum von Rory Gallagher. Wie er da ab 2:58-6:22 seine Gitarre streichelt ist nicht von dieser Welt. Kein schnelles Solo, nein eher ein langsames aber eines für die Seele. Nobelpreis daher – sofort! Auch Can’t Believe It’s True ist ein „Seelenfänger.“ Was für eine tolle musikalische Struktur hören wir denn da! Sogar leichte Jazz-Einflüsse nehmen ihren Platz ein. Die anderen nicht speziell erwähnten Songs sind ebenfalls gut – bis sehr gut. Das Cover ist in schwarz/weiss gehalten und gefällt. Inzwischen gibt es eine Box von diesem Album mit zusätzlich tollen Ergänzungen – einfach nur schön diese verdiente Würdigung. Durchschnittliches von diesem Ausnahmekönner, vergisst es Freunde des guten Geschmack! Die 10 Songs sind wie folgt auf 2 LP Seiten verteilt:

Side One

Laundromat, Just The Smile, I Fall Apart, Wave Myself, Hands Up, Sinner Boy

Side Two

For The Last Time, It’s You, I’m Not Surprised, Can’t Believe It’s True

Ja, der Rory Gallagher hat ein umfangreicher Backkatalog, denn dieses Werk war bekanntlich sein erstes Solowerk. Und das „verrückte“ daran, es gibt kein schwaches Album des Iren. Bei insgesamt 11 offiziellen Studiotonträger und fast schon unzähligen Live Alben, ist das doch sehr beachtlich! Er gehört mit Sicherheit zu den Besten seiner „Zunft!“ Bei der allseits bekannten Beliebtheitsskala, gehört der Gitarrist/Songwriter mit Bestimmtheit zu den beliebtesten Gitarristen. Seine bodenständige Art, Live immer alles gebend, hatte schon was einnehmendes. Er liess sich nie verbiegen, liess sogar mal ein Album wieder „einstampfen“, weigerte sich immer wieder eine Single herauszugeben und lies den „Glimmer Twins“ mitteilen, dass er nicht gedenke der Nachfolger eines gewissen Mick Taylor zu werden. Zusammengefasst: Rory Gallagher war ehrlich, standhaft und „anfassbar“ für seine Fans! Feiner Mensch, toller Musiker, tolle Alben, tolle Songs – danke Rory!

Album: Rory Gallager

Music Expert:******

Beste Songs: Laundromat, I Fall Apart, Hands Up, Sinner Boy, For The Last Time, Can’t Believe It’s True

Classic Rock

Ten Years After / Ssssh / 1969

Im Woodstock Jahr 1969 erspielten Ten Years After ihr Album Ssssh, dieses sich auch in den Staaten glänzend verkaufte – Top 20. In UK ging das Album auf Platz 4. Kein Wunder also, wollte man die Band unbedingt für Woodstock verpflichten. Und ja, die Veranstalter machten alles richtig, denn TYA wurden mit dem Song I‘m Going Home zu Legenden. Ihr Gitarrist Alvin Lee mit seiner roten Gibson war fortan einer der bekanntesten Gitarristen auf diesem Planeten. Das einige Monate vor dem Festival eingespielte Album Ssssh, kann man als lupenreines Blues Rock Album bezeichnen – ihr drittes! Die Musiker Alvin Lee(g,v), Chick Churchill(k), Ric Lee(d) und Leo Lyons(b), spielten wie aus einem Guss ihre tollen Blues Rock Songs. Kein Füller ist auf diesem Album auszumachen. Alles kommt griffig und gitarrenlastig aus den Boxen. Speziell hervorzuheben sind Songs wie Bad Scene, Stones Woman, Good Morning Little Schoogirl, If you Should Love Me, The Stomp. Die Tracks sind knackig und lassen sich auch im Jahr 2024 gut hören! Alle Songs wurden von Mister Alvin Lee geschrieben. Ausnahme: Good Morning...(Sonny Boy Williamson.) Dieser Song hatte immer einen festen Platz bei Live Auftritten der Band und ist geprägt von den schnellen Gitarrenlinien des Meisters. Das Albumcover finde ich gelungen und zeigt uns Alvin Lee leicht verschwommen. Verteilt auf 2 LP Seiten sind die Songs wie folgend gelistet:

Side One

Bad Scene, Two Time Mama, Stonded Woman, Good Worning Little Schoolgirl

Side Two

If You Should Love Me, I Don’t Know That You Don’t Know My Name, The Stomp, I Woke Up This Morning

Es war auch der Beginn von noch sehr starken kommenden Alben. Man bewegte sich musikalisch nun immer mehr demRock“ zu, ohne aber die bluesigen Elemente zu vernachlässigen! Die Band hatte keinen internen Wechsel zu verzeichnen, dass sich vor allem bei Live Konzerten als Vorteil erweisen sollte! In den 70er gab es ganz wenige Bands, die so präzise und voller Intensität auf der Bühne ablieferten! Technisch war die Band auf dem höchsten Niveau angelangt. Nach 9 Studioalben und einem Live Album, trennte man sich leider 1975. Alvin Lee strebte nun eine Solo Karriere an, diese zum Teil auch erfolgreich war aber nie an die „Grosstaten“ seiner Stammband anknüpfen konnte. Der Gitarrist und Sänger konnte sich zwar langsam aber sicher von seiner alten Band freischwimmen aber bei Live Auftritten musste er trotzdem immer den von den Fans geforderten Song I’m Going Home spielen. Im Jahr 1989 kam die Band wieder zusammen, um ein ziemlich gutes Album mit Namen About Time einzuspielen. Kommerziell kann das Album als „Flop“ eingestuft werden! Es war eben ein anderer musikalischer Zeitgeist Ende der 80er.

Album: Ssssh

Music Expert:****1/2

Beste Songs: Bad Scene, Stoned Woman, Good Morning Little Schoolgirl, If You Should Love Me, The Stomp

Classic Rock

Bob Seger & The Silver Bullet Band / Stranger In Town / 1978

Bob Seger mit seinem Durchbruch Album in den USA. Strange In Town kletterte in den Charts bis auf Platz 4. 6x Platinum sprechen eine eindeutige Sprache. Mit einer Länge von 39:28 und 4(!) Singles, Still The Same(4), Hollywood Nights(12), We’ve Got Tonite(13) und Old Time Rock And Roll(28), war der Tonträger ein richtiger Chart-Brenner 1978. Das Album ist bis heute sehr gut und ohne „Altersmüdigkeit“ anzuhören. Es sind 9 Songs, die sofort ins Ohr gehen und so richtig dem damaligen American Sound widerspiegeln. Die Mischung aus hart und zart ist gelungen und der Rock bei jedem Song spürbar. Old Time Rock And Roll, geschrieben von George Jackson/Thomas Karls Jones III ist „Radiofutter“ aller Classic Rock Sendestationen. Solch ein Song muss man einfach gern haben, denn es erinnert so sehr mit Wehmut an vergangene Zeiten. Die Traumballade We’ve Got Tonite ist mit seinen 4:38 keine Sekunde zu lang. Ein Ballade die unser Herz erobert! Ein Album ohne Schwächen. Auch erwähnenswert der Song Hollywood Nights – Klasse Song wo das schillernde Hollywood textlich „betrachtet“ wird. Ebenfalls ist der Song Feel Like A Number ein toller Rocker, dieser richtig abgeht. Die Songs verteilen sich wie folgt auf 2 LP Seiten:

Side One

Hollywood Nights, Still The Same, Old Time Rock And Roll, Till It Shines, Feel Like A Number

Side Two

Ain t Go No Money, We’ve Got Tonite, Brave Stranger, The Famous Final Scene.

Bob Seger hat ein grosser Backkatalog vorzuweisen. Nach diesem Album war er in den Staaten ein Superstar im Genre Rock. Er gehörte fortan zu den „Amis“, wie der Speck zum Spiegelei! Live war der Meister eine Macht! Man höre sich nur seine 2 offiziellen Live Tonträger an. Live Bullet(1986) und Nine Tonight(1981), strotzen nur so von Rock mit viel Energie! Es sind auch durchaus Parallelen zu einem Bruce Springsteen auszumachen. Ich würde es so formulieren „der Boss und sein Bruder…!“ Es wäre einfach mal an der Zeit, dass es Vinyl Neuauflagen mit Bonus von Capitol Records/Universal Music Group geben würde!

Album: Stranger In Town

Music Expert:*****

Beste Songs: Hollywood Nights, Still The Same, Old Time Rock & Roll, Feel Like A Number, We’ve Got Tonight

Classic Rock

Glenn Frey / Strange Weather / 1992

Wieder einmal ein sträflich vergessenes Meisterwerk! Es ist höchste Zeit, diesen famosen Tonträger mal richtig zu würdigen. Im Jahr 1992 kam vom Eagles Mitbegründer Gitarrist/Sänger/Songwriter Glenn Frey dieses Pop/Rock Meisterwerk auf den Markt. In dieser Zeit war seine Stammband immer noch auf „Eis gelegt“, was den Musiker erleichterte, seinen vierten Solo Tonträger einzuspielen. Dieser hat es in sich! 15 Songs (davon 3 kleine Instrumentals), runden dieses grossartige Album ab. Mittelmässigkeit ist ein Fremdwort, denn über alle Songs gemessen, ist das musikalische Niveau sehr hoch! Das Mister Glenn Frey ein exzellenter Songwriter ist, sollte allen Musikfreunde bekannt sein. Der instrumentale Einstieg bis zum Song Long Hot Summe ist gelungen. Ein schöner und intensiver Ohrenschmeichler ist es geworden. Eine Traummelodie mit schönen Gitarrenlinien und der tollen Stimme von Glenn Frey – cool! Nächster Song: Strange Weather besticht ebenfalls mit einer Melodie, die sofort wie Klebstoff haften bleibt. Die tolle und klare Stimme des Musikers fügt sich hervorragend in die Grundstruktur des Songs ein und vermittelt ein faszinierendes Gesamtbild dieses Songs.

Nun geht es weiter mit einem kurzen weiteren Instrumental als Einstieg, bis dann Love In The St. Century übernimmt. Da „schmettert“ uns Mister Frey einen veritablen Rocksong entgegen. Einen treibenden Groove hören wir da bei über 6:00 Spiellänge. He Took Aventage ist ein Song mit tollen Blues Strukturen. Auch da, es passt einfach alles zusammen. River Of Dreams – was für ein Top Song! Einfühlsam, verträumt aber weit weg vom Kitsch! Bevor The Ship Goes Down kann dann die hohe Messlatte der vorherigen Songs nicht mehr erreichen. Insgesamt hat uns da der Protagonist eine Wahnsinns erste LP Seite abgeliefert. Für mich fast schon logisch, dass die zweite Seite nicht so durchgehend „abgehen“ kann! Ja, dem ist tatsächlich so! 3 „Zauber-Tracks“ verwöhnen aber noch unsere Gehörgänge auf Seite 2 – und wie! I‘ve Got Mine ist dann alleine schon mit der Saxophon Einleitung das „Eintrittsgeld“ wert. Die Stimmung und die fühlbaren „Happy Vibes“, lassen uns innerlich jauchzen bei so viel gespielter Kompetenz. Brave New World ist ebenfalls ein super Song – unglaublich tolle Melodie, die uns träumen lässt. Mit Part Of Me, Part Of You schliesst dann dieses hervorragende Album. Dieser Song ist auch der Soundtrack vom Kino-Hit Theme And Louise. Der Film, wo ein gewisser Brad Pitt so richtig bekannt wurde. Die 15 Songs verteilen sich wie folgt auf 2 LP Seiten:

Side One

Silent Spring, Long Hot Summer,Strange Weather, Aqua Tranquil, Love In The 21 St. Century, He Took Advantage (Blues For Ronald Reagan), River Of Dreams, Before The Ship Goes Down

Side Two

I’ve Got Mine, Rising Sun, Brave New World, Delicious, A Walk In The Dark, Big Live, Part Of Me, Part Of You

Aus heutiger Sicht eigentlich unbegreiflich, dass dieses Album aus kommerzieller Sicht als „Flop“ eingestuft werden muss! Auch Bewertungen von anderen sogenannten „Fachkreisen“, geben dem Album keine Höchstnoten…! Glenn Frey konnte bei dieser Produktion auf bekannte Musiker zählen, diese ihn toll unterstützten. Jay Oliver, Scott Thurston, Mark Goldberg Jerry Scheff, Kenny Aronhoff, Al Gart, Greg Smith, Belmont Tench etc. Mit einer Gesamtlänge von 65:13 liefert das Album erstklassige Songs ab. Einen mittelmässigen Erfolg konnte wenigstens der Track Part Of Me, Part Of You verbuchen. Platz 55 in den US-Charts, kann man als ansprechend bezeichnen. Für mich ist es aber definitiv das beste Album von Glenn Frey. Leider ist der Musiker im Jahr 2016 überraschend verstorben. Geblieben sind all die tollen Alben mit den Eagles und eben dieses Meisterwerk.

Album: Strange Weather

Music Expert:*****

Beste Songs: Long Hot Summer, Strange Weather, Love Is In The 21 St. Century, He Took Advantage (Blues For Ronald Reagan), River Of Dreams, I’ve Got Mine, Brave New World, Part Of Me, Part Of You

Classic Rock

Alvin Lee / Pump Iron / 1975

Der Solo-Tonträger Nr.2 von Alvin Lee. Man kann sagen, dass Pump Iron an nichts mehr erinnert, was der typische TYA Sound früher ausmachte! Das wollte Alvin Lee natürlich ganz bewusst so, denn er wollte sich von seiner weltbekannten Woodstock-Helden Band „freischwimmen.“ Er erweiterte fortan seinen musikalischen Horizont, wo künftig auch Folk, Country, Soul und Rock „n“ Roll ihren festen Platz fanden. Meistens aber hatte auch das rockige einen festen Bestandteil in seinen Songs. Seine rote Gibson setzte er dezenter ein, was auch der „neuen“ Ausrichtung geschuldet war. Natürlich waren immer noch unverkennbar seine famosen Gitarrenlinien gut hörbar. Stimmlich blieb ziemlich alles beim alten und das war gut so. Sein Pump Iron Album ziert ein „aufgeblasener“ männlicher Oberkörper, was auf einen lauten und druckvollen Sound hindeutete. Dem war nicht so, denn heraus kam ein Album mit vielen Spielarten aber ohne Kracher-Song!

So beim ersten und zweiten durchhören unterschätzt man das Album. Es braucht einige Durchläufe, um die Perlen zu entdecken. Und ja, die hat es durchaus. Genauer gesagt One More Chance ist so ein toller Song. Sein fast schon hypnotischer Rhythmus gefällt bestens. Die Gitarrenläufe des Meisters sind ein bisschen „versteckt“ anzuhören. Auch der nachfolgende Song Try To Be Righteous weiss zu gefallen. Ein verträumter Song, der sehr gut ins Ohr geht. Ebenfalls dann der Rocker You Told Me. Ja, dann wird es aber leider nach diesen 3 guten Tracks eher musikalisch flach und eher belanglos. Mit Time And Space lässt er dann wieder aufhorchen. Live eingespielt, überzeugt diese angehauchte flockige Folk-Country Nummer bestens. Da hört man wieder sein exzellente Gitarrenspiel. Leider ist dann das „Pulver fast schon verschossen!“ Die Ballade The Darkes Night ist dann sehr„schwülstig“ geraten. Nicht wirklich schlecht aber irgendwie nicht zündend! Mit dem Country-Folk Song Truckin‘ Down The Over Way hat der Gitarrist dann noch einen guten Song anzubieten. Der Abschluss ist mit Let The Sea Burn Down ist ebenfalls recht gut gelungen. Ein rockiger Song, dieser durchaus an alte TYA Zeiten erinnert. Objektiv betrachtet ist es ein mittelmässiges Album mit Licht und Schatten geworden. Ich denke Alvin Lee war da noch auf der Suche „nach seinem Sound.“ Verteilt auf 2 LP Seiten sieht es dann so aus:

Side One

One More Chance, Try To Be Righteous, You Told Me, Have Mercy, Julian Rice

Side Two

Time And Space, Burnt Fungus, The Darkest Night, It’s All Right Now, Trucking‘ Down The Other Way, Let The Sea Burn Down

Die Begleitmusiker auf diesem Album haben zum Teil bekannte Namen. Boz Burrell, Stevie Thompson, Andy Pyle, Colin Gibson am Bass, Tim Hinkley, Ronnie Leahey an den Keys, Bison Graham, Ian Wallace, Ron Berg, Brother James an den Drums, Mel Collins Saxofon, Jack Lancaster, Harold Burgon am Horn. Die nachfolgenden Solo Tonträger von Alvin Lee fand ich persönlich „griffiger“ und auch besser. Bekanntlich agierte er auch noch unter Ten Years Later, dann gab es mal eine Wiedervereinigung mit Ten Years After und noch seine „reinen“ Blues Rock Alben. Leider verstarb der Musiker viel zu früh im Jahr 2013. Geblieben sind tolle Alben von einer grossen Persönlichkeit, der in der 2 Phase seiner Karriere ein „Suchender“ war, nach meiner Einschätzung!

Album: Pump Iron

Music Expert:***

Beste Songs: One More Chance, Try To Be Righteous, You Told Me, Time And Space, Truckin’Down The Other Way

Classic Rock

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