Editorial / Rückblick / Ausblick 2023

Und wieder neigt sich ein Jahr zu Ende, dieses musikalisch mit neuen top Alben von Rock-Grössen eher bescheiden ausgefallen ist. Bruce Springsteen „der Boss“ konnte da sicher ein wie ich finde überragendes Album veröffentlichen. Saxon die britischen Heavy Metal Legenden enttäuschten ebenfalls nicht! Walter Trout der Blues Rocker, konnte mit einem sehr soliden Album aufwarten. Ozzy Osbourne war mit seinem neuen Album kommerziell sehr erfolgreich! Wogegen bei Thunder, Journey und Treat, eher wieder mal durchschnittliche Kost angesagt war. Dies sei einfach mal erwähnt, um einige „herausgepickte“ Beispiele zu nennen. Klar doch, nach der ganzen Pandemie-Geschichte, verlegten viele Bands den Schwerpunkt auf nachzuholende Tourneen. Aber auch spezielle Tourneen waren angesagt…! Sogenannte gross angekündigte „letzte Abschiedstournee“, die dann aber doch nie enden…(!). Gemeint sind da Kiss, Scorpions oder auch Krokus! Auch trauriges mussten wir zur Kenntnis nehmen – auch unsere Musik-Helden kommen irgendwann mal in den Himmel! Charlie Watts, Christine McVie, Kim Simmonds, Keith Levine, Meat Loaf und noch einige andere grossartige Musiker/innen musizieren nun für uns vom Himmel aus.

Was erwartet uns musikalisch im Jahr 2023? Eigentlich wissen das nur die Musik-Götter genau! Im Frühsommer sollte ein neues Rolling Stones Album auf den Markt kommen, mit noch eingespielten Drums-Linien von Charlie Watts! Ob sie dann nochmal auf Tour gehen, ist sehr fraglich…! Im Jahr 2023 werden Mick Jagger und Keith Richards 80 Jahre alt – unvorstellbar oder? Wo ist nur die Zeit geblieben meine geschätztenGlimmer Twins“ ? Ja, unsere Rock- Helden werden alt. Klar auch, toller Nachwuchs hat der musikalische Markt zu genüge – zum Glück. Ein neues (letztes) Studioalbum von ZZ Top, Lynyrd Skynyrd, Eagles oder Bob Seger wäre wirklich toll – träumen darf man ja…! Auch habe ich die Hoffnung nicht ganz aufgegeben, dass Fleetwood Mac noch ein Abschlussalbum mit Lindsey Buckingham aufnehmen, zu Ehren Christine McVie! Come on Stevie Nicks, alle Fans auf diesem Erdball wollen das doch! Das wäre doch ein richtig würdiger Abschluss einer sehr ungewöhnlichen Bandgeschichte. In diesem Sinne habe ich eine grosse Vorfreude, was da musikalisch alles kommt! Zum Schluss noch ganz etwas positives – Vinyl-Hype hält an!

Musikfreunde, ich wünsche euch allen ein gesundes und tolles musikalisches Jahr 2023 mit viel glücklichen Momenten.

Genre: Classic Rock

Rory Gallagher / Deuce 50TH Anniversary Limited Edition 3 LP Set / 2022

Rory Gallagher, was soll man da zu diesem irischen Gitarren-Meister noch sagen, was nicht schon bereits mehrfach gesagt worden ist…! Wiederholendes wäre wie wenn man das Bier ans Oktoberfest nach München mitnehmen würde oder den Irish Whiskey nach Dublin! Der Gitarren-Künstler-Songwriter war im Genre Blues Rock einer der besten und beliebtesten auf diesem Planeten – definitiv! Richtig Authentisch, nicht „verbiegbar“ und für das Publikum immer alles und mehr als 100% gebend, so kann man die DNA von Rory Gallagher trefflich bezeichnen. Wer ihn mal live erleben durfte, kann sich glücklich schätzen! Yes, auch ich zähle mich zu den glücklichen! Es war eines meiner 3 besten Konzerte, die ich gesehen habe und erleben durfte – und ja, es waren nicht wenige Konzerte! Seit dem Tod des Gitarristen im Jahr 1995, verwaltet sein Bruder Donal Gallagher sein grosses musikalisches Erbe immer respektvoll. Hoch ist auch die gebotene Qualität von „neuen“ Tonträgern oder speziellen Zusammenstellungen!

Rory Gallagher’s Album Deuce aus dem Jahr 1971, war sein 2 Solowerk nach Taste und ging in UK bis auf Platz 39. Eingespielt wurde das tolle Album mit Gerry McAvoy (b) und Vilgar Campbell (d). Erstgenannter war immer ein fester Bestandteil in der Band des Gitarristen. Bestens zum empfehlen auch das Buch „One The Road“, verfasst von seinem Musikollegen Gerry McAvoy. Sehr gut zu lesen und gibt wirklich spannende Einblicke in die Persönlichkeit des genialen Musikers. Sein nun überarbeitetes Album Deuce, kann man auch als grosse Würdigung für den Musiker verstehen. Mit den 3 Vinyl Ausgaben bietet es natürlich einiges für den Fan und generell für den Blues Rock Liebhaber. Wobei die Alternative Take (2te LP)natürlich eher etwas für Fans ist. Die 3 LP/Side F ist dann ein echter Juwel! Die 4 Tracks wurden für das Radio Bremen live gespielt und nun auf Tonträger für alle zugänglich gemacht. Das reguläre Album Deuce ist natürlich „sackstark“ und zeigt den Meister in seiner besten Phase, diese nach meiner Einschätzung bis in die frühen 80er anhielt. Das ganze Album ist mit allen Songs so kompakt, dass es einem schwer fällt einzelne Titel hervorzuheben. Keine Schwachstelle ist festzustellen, nie kommt Langeweile oder Biederkeit auf! Wer auf Blues Rock steht, kommt an diesem Album nicht vorbei. Diese Edition ist tontechnisch ein echter“ Leckerbissen“ – ist bei allen „Neuerscheinungen“ dieses Künstlers so! Rory im Studio phantastisch, Rory live Universums-Klasse! Und ja, es gibt keinen schlechten Tonträger des Iren – muss auch mal wieder gesagt werden!

Diese Neuauflage kann bestens empfohlen werden, denn da stimmt einfach alles! Auch die Fotos runden diese tolle Mini-Box bestens ab. Wer Rory Gallagher in seiner glanzvollen Phase erleben will, kommt an diesem Würdigung-Tonträger nicht vorbei.

Album: Rory Gallagher Deuce 50TH Anniversary

Music Expert:*****1/2

Spezielle Songs: (Radio Bremen) Schould’Ve Lernt My Lesson, For The Last Time, Messin’With The Kid, Pistol Schlappe Blues

Genre: Blues Rock

Christine (Perfect) McVie – Lebenslinie

Als ich vom Tod von Christine McVie, geborene Perfect erfuhr, war ich sehr betroffen! Als bekennender Fan von Fleetwood Mac, machte mich die Meldung sehr traurig. Eine kurze Krankheit soll es gewesen sein, so die offizielle Mitteilung. Christine McVie wurde 79 jährig. Sie war eine begnadete Songwriterin, Sängerin und Keyboardspielerin. Angefangen in der British Blues Scene in den 60er und Mitglied bei der Band Chicken Shack, machte sie schon in frühen Jahren auf sich aufmerksam. Sie lernte John McVie von Fleetwood Mac (auch Heirat) kennen und 1970 wurde sie offiziell als Bandmitglied von Fleetwood Mac bestätigt. Bis ins Jahr 1995 blieb sie bei der Band, kam 1998 nochmals zurück, um dann 2003 definitiv die Band zu verlassen. Der Grund: Flugangst und Stress. Zum Glück für die Band kam sie dann im Jahr 2014 wieder zurück! Aus rein kommerzieller Sicht, war die Besetzung Stevie Nicks, Christine McVie, John McVie, Mick Fleetwood und Lindsey Buckingham sicher die erfolgreichste in der Geschichte der Band. Es entstanden die magischen Alben, Fleetwood Mac, Rumours, Tusk, Mirage und Tango In The Night. Bekanntlich gehört Rumours zu den 10 erfolgreichsten Alben aller Zeiten! Grossen Anteil am Erfolg der Band hatte da sicher Christine McVie, die ein gerade zu perfekter Gegenpool zu Stevie Nicks darstellte. Auf der einen Seite die schöne, laszive Stevie Nicks, die in den 70er und 80er alle Fans mit ihrer besonderen Art in die Knie zwang. Auf der anderen Seite die eher „unterkühlte“ Britin Christine McVie, die ebenfalls musikalisch wie auch optisch perfekt zur Band passte. Zusammen waren sie einfach ein geniales Gespann und wirklich gute Freundinnen, weit weg von „Zickenkrieg“! Echt, man findet keine Geschichten bei Interviews, Zeitschriften oder im „Netz“, wo man auf solche Gedanken kommen könnte! Auch bei den männlichen Bandmitglieder, konnte man nie etwas negatives nachlesen über die beiden! Na gut, die Band hatte andere grosse Probleme. Drogen und Beziehungsschlachten innerhalb und ausserhalb der Band setzten allen heftig zu. Auch klar, die Master-Besetzung war eine toxische, was wiederum und erstaunlicherweise keinen Einfluss auf die hohe Qualität ihrer Musik hatte.

Ich denke Christine McVie hatte da einen sehr grossen Anteil an dem Erfolg. Sie war verlässlich und immer da, wenn man sie brauchte. Eine ganz schwierige Situation war sicher die Zeit, wo zuerst Lindsey Buckingham nach dem Album Tango In The Night die Band 1987 verliess und dann noch Stevie Nicks, nach dem Album Behind The Mask 1990. Das „Überleben“ der Band, konnte nur dadurch sichergestellt werden, dass Christine McVie nicht auch noch davon lief! Das nach meiner Ansicht nach einzige schwache Album Time von 1995, „rettete“ sicher die Protagonistin mit ihrer Präsenz. Wie bereits erwähnt, kamen dann ab den späten 90er wieder bessere Zeiten für die Band. Bei eigenen Tonträger, sprich unter ihren eigenen Namen, konnte die tolle Musikerin eher „mässige“ Erfolge verbuchen. 3 Soloalben und eine sehr erfolgreiche Kooperation mit Lindsey Buckingham, kann sie ihr Eigen nennen. Eine sogenannte Best Of, kommt noch dazu. Ich denke Die Musikerin war die perfekte Teamplayerin! Kompetent, loyal, geschätzt, höflich und sehr gewinnbringend! Ich denke die Band würde mir da nickend zustimmen. Im Jahr 2013 durfte ich in Zürich endlich eine „meiner“ Bands live erleben, leider da noch ohne Christine McVie, die erst 2014 wieder dazu stiess….Ich möchte es nicht unterlassen einige prägende Songs dieser Ausnahmekönnerin zu erwähnen:

Fleetwood Mac

Don’t Stop, Say You Love Me, Oh Daddy Over & Over, Over My Head, Sugar Daddy, Brown Eyes Wish You Were Here, Isn’t Midnight, As Long As You Follow, Love Shines, Night In Estoril, Everywhere, Little Lies, Hold Me, Remember Me, Songbird

Solo:

I‚m On My Way, Crazy‘ Bout You Baby, No Road Is The Right Road, And That’s Saying a Lot, Purple Dancer, Tell Me All The Things You Do, Friend, Slow Down,

Lindsey Buckingham & Christine McVie

Too Far Gone, Karneval Begin, In My World

Im Namen unzähliger Musikfreunde möchte ich mich bei Dir Christine McVie bedanken. Deine Musik gibt so viel her und wird immer unsere Herzen erwärmen. Deine Stimme wird nie verstummen, denn so viel schönes hast Du uns gegeben – danke Christine“.

Classic Rock

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