Grand Funk / Live / 1970

Der „Urknall“ im Hard Rock! Was da Mark Farner, Mel Schacher und Den Brewer 1970 bei ihrer US-Tournee ablieferten – unglaublich! Pure Energie und eine Bühnenpräsenz, die in den frühen 70er ihresgleichen sucht! Das Songmaterial von ihren 3 Studio Tonträger wurde Live bisweilen brachial umgesetzt. Die Instrumente am Anschlag agierend, ihr Sound leicht übersteuert und Bass lastig, erzeugten so einen unglaublichen Druck. Grand Funk sind sozusagen die Erfinder des US-Hard Rock. Ich gehe sogar noch weiter! Es gab in UK zu dieser Zeit keine Band, die diesen Härtegrad erreichte. Das Album, die Tracks daraus, wurden aus verschiedenen Konzerten zu einem Ganzen zusammengefügt. Beim durchhören dieser Aufnahmen hört man es nicht, demzufolge kein Störfaktor. Man spürt die pure Energie der 3 Musiker und das Publikum erlebt man hautnah. 4 Tracks werden da in Überlänge gespielt, keine Sekunde zuviel! Ebenfalls darf auch ein langes Schlagzeugsolo nicht fehlen, was in den 70er so üblich war – gut so. Ein Tonträger der nichts für „Feinschmecker“ des audiophilen Ton und Klangerlebnisses ist. Und ja, keine Overdubs! Das die Jungs aber auch technisch überzeugen konnten, steht ausser Frage. Wenn man ihre Studioaufnahmen kennt, erübrigt sich ein abschätziges Hinterfragen ihrer Fertigkeiten an ihren Arbeitsgeräten. Sie waren auch definitiv nicht die Lieblinge der Musikjournalisten, nein man hatte zu dieser Zeit lieber einen Bob Dylan und Konsorten.

Es macht einfach Spass diese Doppel LP aus den Boxen knallen zu lassen und die „sackstarken“ Songs anzuhören. Diese sind wie folgt aufgeteilt auf 4 Seiten:

Side One

Introduction 2:30, Are You Ready 3.34, Paranoid 6:20, In Need 9:50

Side Two

Heartbreaker 6:58, Inside Looking Out 12:22

Side Three

Words Of Wisdom, Mean Mistreated, Mark Say’s Alright

Side Four

Into The Sun 12:10

Diese Aufnahmen sollte man sich laut anhören! Diese Musik ist wie geschaffen dafür. Grand Funk waren zu dieser Zeit (1970) vermutlich die „lauteste“ Band auf der Bühne. Am besten besorgt man sich diesen Tonträger als Originalpressung in Form Vinyl! Vergisst da die CD als Tonträger. Ja, diese Live Scheibe geniesst Kultstatus, weil sie auch ein bisschen aus dem Rahmen fällt. Also, hinhocken und aufdrehen!

Album: Grand Funk Live

Music Expert:****

Beste Songs: Are You Ready, In Need, Inside Looking Out, T.N.U.C, Into The Sun

Genre: Hard Rock

Grand Funk / We’re An American Band / 1973

Eine amerikanische Band aber eine nicht sonderlich beliebte bei den Musikjournalisten! Grand Funk Railroad wurden 1969 gegründet und hatten bis in die Mitte der 70er hinein sehr grosse Erfolge. Ihre grosse Anhängerschaft kaufte ihre Alben „en masse“ und ihre Tourneen waren in den Staaten total ausverkauft. Es wurden die ganz grossen Stadien gebucht! Die Mischung aus Hard Rock, gespickt mit Funk und Soul, hatte etwas elektrisierendes! Sie waren eine Live Sensation, denn ihre Auftritte gingen mit einem gehörigen Härtegrad, klar in Richtung Hard Rock. Die Gründungsmitglieder Mark Farner(v,g,h) Mel Schacher(b,v) und Don Brewer(d,v), spielten bis 1972 zu dritt, bis dann Craig Frost(k,v) als vierter Musiker die Band vervollständigte. Ihr Sound wurde mit Keyboard-Linien dadurch gemässigter aber nicht minder erfolgreicher. Der „Abstieg“ kam dann so ab ca. 1976, wo ihre Ausrichtung immer austauschbarer wurde und Pop/Rock Einzug hielt. Somit wurde ihr Hard Rock „Schachmatt“ gesetzt! Der mir vorliegende Tonträger Wer’e An American Band ist meiner Ansicht nach einer ihrer besten Tonträger. Kommerziell gesehen sowieso, denn Platz 2 in den Billboard/USA war ein phantastischer Erfolg. Ein herber Schlag für die schreibenden „Hornbrillen-Träger“ der Magazine, denn diese konnten viel mehr mit ihren intellektuellen „Musik-Götter“, wie Dylan oder anderen Folk-Helden etwas anfangen.

Nun zum besagten Tonträger. Ganz in Gold gehalten und nur mit dem Schriftzug des Albums/Bandname, suggerierte man schon eine gewisse Arroganz. Die Innenseite der Platte mit den sprichwörtlichen „halbnackten“ Wahrheiten der Band, provozierte man zusätzlich noch gehörig! Das wichtigste aber ist die Musik und die ist toll! Der Song We‘re An American Band ist ein Klassiker, geschrieben von ihrem Drummer Don Brewer. Ein toller Rocker mit hohem Wiedererkennungswert, definitiv ihr Erkennungslied! Mit einer Länge von 3:25 ist er knackig und Radio tauglich gehalten. Es folgt dann Stop Locking Back, dieser Song im Hörzentrum ebenfalls gut und schnell aufgenommen wird. Mit Creepin lässt man es sehr atmosphärisch angehen. Der Song wird getragen von einer Schwere, die allgegenwärtig spürbar ist. Fast schon bedrohlich, werden die 7:01 bis zum Ende im vorhandenen Spannungsfeld fertig gespielt. Einen weiteren musikalischen Höhepunkt kann die Band mit The Railroad verbuchen. Dieser „aufgezogenen“ Balladen ähnlicher Song hat es in sich! Der eindringliche Gesang „zwingt“ einem gut zuzuhören – toller Song. Gilt auch für Walk Like A Man. Dieser Song rockt dann mächtig nach vorne! Der passende Refrain mit der treibenden Gitarre machen ihn zum „Ohrenfänger! Hooray ist ebenfalls ein vorwärtstreibender Knaller voller Energie. Auch die restlichen Songs halten das sehr gute Niveau und überzeugen durchgehend. Da kein Song als „Füller“ herhalten muss, bestätigt eigentlich nur, um was es sich für ein tolles Album handelt. Yes, die Band war da auf dem Zenit ihrer musikalischen Schaffenskraft! Ein wortwörtlich „goldenes“ Album haben sie da 1973 eingespielt! Sollte eigentlich in keiner Sammlung fehlen.

Album: We’re An American Band

Music Expert:****1/2

Beste Songs: We’re An American Band, Stop Lookin‘ Back, The Railroad, Walk Like A Man, Hooray

Genre: Classic Rock

Rainbow / On Stage / 1977

Ein Live Album mit Prädikat Weltklasse hat die Band Rainbow unter der Führung von Ritchie Blackmore 1976 eingespielt. Das Album ist nicht für wenige eines der besten Live Alben des traditionellen Hard Rock. Eingespielt bei ihrer Japan Tour 1976, zelebrierte die Band ihre epischen Titel in bester Manier. Ein „grosser Sündenfall“ muss aber schon erwähnt werden: Stargazer und Light in Black von ihrem Master Album Rainbow Rising fehlen…! Wieso die Gegebenheit so ist, ist bis heute nicht wirklich klar. Wenigsten kann festgehalten werden, dass die tolle Besetzung der Band für die erfolgreiche 76er Tour ihre beste war. Um Gitarrenmeister Ritchie Blackmore, vervollständigten die Protagonisten Ronnie James Dio(g), Cozy Powell(d), Jimmy Bain(b) und Tony Carey((k) die Band . Es ist in der Nachbetrachtung ihre beste Besetzung, bevor dann leider der grosse personelle Umbruch kam. Das Mister Blackmore zu dieser Zeit kein umgänglicher Erdenbürger abgab, können einige Musiker als Zeitzeugen mit ihren Geschichten bestens umschreiben. Als Musiker war in den tollen 70er Mister Blackmore aber unumstritten. Sein Feeling, verbunden mit seinen genialen Gitarrenläufe, hatten etwas magisches an sich. Da er bei einigen Songs auch klassische und Barock behaftete Elemente einbaute, kann er für sich in Anspruch nehmen, zeitlose Hard Rock Songs erspielt zu haben. Wenn ich da an Stargazer denke, muss immer wieder wiederholt werden, wie dieser epochale Song, bis heute ein zeitloser und phantastischer „Seelenfänger“ der angenehmen Art ist. Nun aber zu diesem tollen Live-Tonträger:

Kill The King (kam erst später auf „Long Live Rock „n“ Roll 1978 heraus) und Man On The Silver Montain beginnen das Konzert fulminant und zeigen eine Band, die bestens eingespielt ist. Das gespielte Songmaterial war hauptsächlich dem ersten Album Ritchie Blackmore’s Rainbow 1975 geschuldet, verbunden mit wenigen Tracks aus anderen Alben. Da praktisch alle Songs mit einer Überlänge auftrumpfen können, kann da definitiv von einem Mehrwert gesprochen werden. Die Songs werden da zelebriert! Ein eingebauter Blues zeigt auf, dass Mister Blackmore allen zeigen wollte, „he ich kann auch Blues“. Klar kann er das auch! Zu dieser Zeit war er einfach genial anzuhören. Mit Starstruck und einem tollen Intro, gespielt von Tony Carey, geniessen wir da den einzigen Song vom Album Rising! Die Band war einfach phänomenal besetzt. Ronnie James Dio am Mikrofon, was soll man dazu sagen – göttlich! Cozy Powell ein Meister an der „Schießbude“! Jimmy Bain und Tony Carey halten das musikalische Fundament druckvoll zusammen, so dann der Mann in Schwarz zaubern kann, bis dann auch der letzte Zuhörer bildlich gesprochen, einen farbigen Regenbogen am Himmel sehen kann…! Catch The Rainbow mit einer Länge von 15:40 zeigt auf, wie auch „leise Töne“ vollumfänglich begeistern können. Bei dem Song Mistreated bedient sich dann RB an seine früheren Tage von Deep Purple. Mit einer Länge von 13:04 wird da gitarrentechnisch „um die Wette gezaubert“ – unglaublich gut! Ebenfalls ist da Ronnie James Dio unwiderstehlich am Mikrofon. Schon David Coverdale war schon so was von gut „mit seinem Song“. RJD topt es noch um eine „Nasenlänge“.…! Sixteen Century Greensleeves und Still I’m Sad setzen dem Konzert dann eine Ende. Wobei der letztgenannte Song mich persönlich auch auf der Studioaufnahme nie wirklich überzeugen konnte. Klar auch, Jammern auf hohem Niveau. Tolles Live Album – muss man besitzen – Tonqualität ist sehr gut! Vinyl sollte es aber schon sein meine Musikfreunde.

Album: On Stage

Music Expert:*****

Beste Songs: Kill The King, Man Of The Silver Mountain, Blues, Starstruck, Cat The Rainbow, Mistreated

Genre: Hard Rock

Waysted / The Harsh Reality / 2000

Der bekannteste Musiker dieser famosen Hard Rock Band ist Pete Way, ex Mitglied von UFO. Es wird uns da grandioser Hard Rock geboten, dieser so kompakt gespielt, nicht mehr allzuoft zu hören ist. Der Sound drückt mächtig aus den Boxen. Die Gitarren peitschen die Songs bis zum letzten Ton nach vorne! Eine grossartige Rhythmusabteilung hält das Sound-Gerüst zusammen. Gespickt mit einem tollen Sänger mit Namen Fin Muir, der dem ganzen noch den nötigen Glanz gibt. So werden die Songs richtig gut veredelt. Direkt, breitbeinig und richtig fett produziert, macht das Album enorm Spass anzuhören!

Sobald der Laser den ersten Ton der CD erfasst, hören wir wohin die Reise mit dem Track Propaganda lang geht! Intensiv und treibend schnell wird nach vorne gerockt. Ein unterstützender Chorus festigt gediegen diesen tollen und vorwärtstreibenden Song. Mit Samaritan Man geht es atmosphärisch weiter. Eine schöne Melodieführung zeichnet diesen starken Song aus. Der etwas heruntergefahrene Härtegrad passt und das Songwriting fügt sich passend ein. Wir stellen fest: 2 tolle erste Tracks – Start geglückt. Mit Rockin‘ The Clichè wird weiter „um die Wette“ gerockt. Was für schneidige Gitarren fetzen da uns entgegen! Zusätzlich wird der Vollgas-Song unterstützt von einem passenden Chorus. Ein richtig geiler Knaller-Track wird uns da geboten, nein ums Ohr gehauen! Beim Song Keepin‘ It Sweet geht man von der Dampfhammer Methode weg in Richtung unspektakulären Rocksong – mehr nicht! Somit kann man da nur Dutzendware bescheinigen. Der nächste Track mit Namen Long Time Dead, haut dann wieder voll rein.„Bratende“ Gitarren hören wir da. Mit Out Of Control geht es gnadenlos hart und gehaltvoll weiter! Der Song knallt voll in unsere Ohren rein. It Wasn’t Me zügelt das Tempo wieder, ohne aber merklich zu schwächeln. Ein richtig geiler Mittelteil mit der tragenden Lead Gitarre macht diesen Song einzigartig. Bei dem Song For Steve, hören wir dann die sanften Töne von Waysted. Auch dieser Song versprüht einen gewissen Charme. The Harsh Reality hat dann einen leichten Nu Metal Einschlag – faszinierend ist dieser Song! Handbags & Gradlags und Can’t Live Without Some Pain halten das top Niveau locker bis zum Ende des Tonträgers, auch wenn sie nicht mehr an die Top-Knaller Songs herankommen.

Es ist ein richtig starker Tonträger geworden, der mir damals so richtig durch die „ Lappen“ gegangen ist. Dieser druckvolle Sound hätte auch der Stammband von Pete Way (UFO) in ihrer Spätphase mehr als nur gut getan. Eine absolute Kaufempfehlung für diesen extrem guten Hard Rock Tonträger spreche ich aus. Eine tolle Produktion die grosse Freude macht. Nur schade, dass man das Album nicht als Vinyl erwerben kann! Im übrigen kann ich vermelden, dass die anderen 5 Studio Tonträger dieser Band auch hörenswert sind! Zusätzlich kann man auch auf 3 Live Alben zugreifen. Also, wer Hard Rock sein „Ding“ nennt, wird grosse Freude an Waysted haben!

Album: The Harsh Reality

Music Expert:*****

Beste Songs: Propoganda, Samaritan Man, Rockin‘ The Cliché, Long Time Dead, Out Of Control, Steve

Genre: Hard Rock

UFO / Walk On Water / 1995 / 2023

UFO die Band aus UK mit ihrer vermutlich besten Besetzung. Sie waren 1995 mit ihrem Werk Walk On Water wieder mal in dieser Master Besetzung zusammen und erspielten ein aussergewöhnlich tolles Hard Rock Album! Die Besetzung Michael Schenker(g), Phil Mogg(v), Paul Raymond((k,g), Andy Parker(d) und Pete Way(b), war schon immer eine toxische Band Beziehungsgeschichte. Sie sind eine tolle aber immer latent unterschätzen Band – bis heute. Eigentlich waren UFO immer auf Augenhöhe mit den sogenannten grossen Hard Rock Bands von damals. Da denke ich an erster Linie an Deep Purple und deren Nachfolge Bands wie Whitesnake oder Rainbow und natürlich ein paar andere….! Ich kenne keinen wirklich schwachen Tonträger von dieser Band und mit dem 79er Live Album Stranges in The Night, können sie eines der besten Live Alben im Universum Hard Rock ihr Eigen nennen. Ihr nun (endlich) auf Vinyl erhältliches Album Walk On Water, kann über die 8 Tracks voll überzeugen.

Der Eröffner mit A Self Made Man lässt es schon richtig krachen! Ja, der Michael Schenker ist ein Riff-Monster. Der Song ist hart mit einem tollen Melodiebogen – ganz feiner Song! Nächster Song: Venus beginnt mit einem Keyboard Intro und dann übernehmen die Gitarren das Zepter und werden „untermalt“ mit dem tollen Gesang von Phil Mogg. Was für ein grossartiger Song und wieder mit viel Melodie umgesetzt. Ein kleines Meisterwerk ohne wenn und aber! Pete Way und Andy Parker festigen das „Gerüst“ für diese tolle Nummer – was für Könner sind da am Werk! Mit Pushed To The Limit geht es flott und rockig weiter. Ich muss es einfach erwähnen…..dieser Michael Schenker hat es einfach voll drauf. Song Nr.4 zieht weiter an der musikalischen Brillanz von diesen unglaublich tollen Songs – was für ein hohes Niveau wird uns da denn geboten…! Also eine so tolle erste Vinyl Seite wird der Hörerschaft selten geboten, echt. Nun die Seite 2 mit dem Eröffner Darker Days. Dieser fällt dann gegenüber der ersten Seite ab, ohne aber belanglos zu erscheinen, denn die Gitarrenarbeit hört sich zu genussvoll an. Running On Empthy mit dem lockeren Akustik Einstieg und dem Übergang halten das Niveau hoch. Knock, Knock wieder so ein „Stampfer“ und ein richtiger Live Kracher, denke ich mal. Der Abschluss macht dann der Track Dreaming Of Summer! Yes, gelungen meine Herren! Er bewegt sich so in Richtung ihrer 70er super Ballade Love To Love. Nun wäre der wunderbare Tonträger eigentlich fertig. „Draufgepackt“ hat die Band noch die neu aufgenommenen genialen 70er Titel wie Doctor Doctor und Lights Out. Braucht man das? Das muss jeder für sich selber entscheiden.

Ein Album das in dem Backkatalog von UFO für mich top 3 für sich in Anspruch nehmen darf. Dieser Tonträger ist limitiert und in Purple Vinyl gehalten mit zusätzlicher Yellow Vinyl Single und den oben erwähnten (neuen) Tracks. Dieses Album ist bestens zu empfehlen, denn selten bis nie habe ich ein Hard Rock Album gehört, dass den 70er Sound so locker, kraftvoll und zeitgemäss in die 90er rüberbringt! Ganz grosse Klasse meine Herren.

Album: Walk On Water

Music Expert:*****1/2

Beste Songs: A Self Made Man, Venus, Pushed To The Limit, Stopped By A Bullet (Of Love), Knock, Knock, Dreaming Of Summer

Genre: Hard Rock, Classic Rock

Treat / Dreamhunter / 1987

Oh ja, Schweden und Hard Rock passt bestens zusammen! Treat sind eine sehr melodiöse Hard Rock Band, die den Vergleich zu ihrem grossen Bruder Europe standhalten können! in den 80er gegründet, kann die Band trotz Unterbrüchen, eine ziemlich konstante Präsenz mit vielen top Alben ausweisen. Ihre Tonträger sind immer mit viel Melodien aufwartend. Sie finden bis heute eine sehr treue Anhängerschaft und Abnehmer ihrer Tonträger. Ihr „Melodic“ Album Dreamhunter mit Jahrgang 1987, bietet genüssliche “Feinkost“ in Sachen Hard Rock. Ihr Motto: „Hart aber herzlich“…! Ihre Songs sind alle mit guten Melodien ausgestattet. Gitarren der feinen Art und viel eingesetzte Keyboard-Linien, unterstreichen diesen typischen 80er Hard Rock Stil. Ihr mir nun vorliegendes 3 Album, darf ohne wenn und aber zu ihren top Alben gezählt werden. Kein Song fällt ab, nein das tolle Niveau wird bis ins Schlussfinale getragen. Auch wenn der Kitschfaktor ab und zu gestreift wird…!

Sole Survivor eröffnet den Reigen toller und eingängiger Songs. Es folgt der gute Laune Song Yo’re The One I Want, dieser nicht mehr so zwingend rüberkommt! Der nächste Track mit Namen Take Me On Your Wings geht dann wieder nachhaltiger ins Ohr. Mit Best Of Me haben die Schweden dann eine schöne Ballade im Gepäck! Dancing On The Edge ist dann wieder ein richtiger “Ohrenfänger“ im Setlist! Mit Outlaw treiben sie dann weiterhin angenehm ihre Kompetenz in Sachen Melodic-Kracher voran – toll, setzt sich sofort in den Gehörgängen fest. World Of Promises gefällt ebenfalls bestens. Die angenehme Härte ist gut ausgewogen. One Way The Glory streift dann den Kitschfaktor schon ziemlich heftig! Save Yourself packt dann wieder richtig zu. Auch The Winner weiss zu gefallen. Der Bonus Track Tush ist ganz “nett“ gespielt, kommt aber nie an das Original von ZZTop heran, muss es ja auch nicht..! Ja, die Band Treat zu hören macht schon Spass, auch wenn einige Songs sich vom Aufbau her schon ähneln. Und ja, ein bisschen Kitsch mag es auch vertragen! Die Melodien sind zum Teil wirklich grossartig und bleiben sofort „kleben“! Die letzten 3 Alben sind auch wirklich stark, da empfehle ich mal reinzuhören!

Album: Dreamhunter

Music Expert:****

Beste Songs: Sole Survivor, Takt Me On Your Wings, Best Of Me, Dancing On The Edge, Save Yourself

Genre: Hard Rock

Rainbow / Top Song / Stargazer / 1976

Wir schreiben das Jahr 1976 und Rainbow erspielt ein Hard Rock Album epischer Ausmasse! Meiner Meinung nach ist das Album Rising bis heute das intensivste, härteste und Beste im Genre Hard Rock. In ihrer besten Besetzung, Ritchie Blackmore(g), Ronnie James Dio(v), Tony Carey(k), Jimmy Bain(b) und Cozy Powell(d), powerten die Protagonisten, als gebe es keinen Morgen mehr…! Nie war Ronnie James Dio besser am Mikrofon und Ritchie Blackmore fulminanter an seiner Fender Stratocaster. Das ganze Album strotzt nur so von Energie und gespielter Kompetenz. 2 Tracks sind aber überragend! Bei A Light In Th Black mit seiner 8:12 Spiellänge, zeigt der Mann in schwarz seine härtesten Gitarren-Linien. So gnadenlos magistral und präzise, spielte er ab den 80er definitiv nicht mehr! Nichts für schwache Nerven ist dann der unbestrittene Master Track auf diesem herausragenden Album.

Stargazer ist mit seinen 8:26 keine Sekunde zu lang, nein erst dürften auch gerne 16 Minuten sein…! Das Intro mit dem „Double Bass Drum“ von Cozy Powell, untermalt von den Keyboard-Linien von Tony Carey ist schon Weltklasse. Mit dem einsetzenden Gesang von Ronnie James Dio, nimmt dieser Track so richtig Fahrt auf. Die Gitarrenleistung von Ritchie Blackmore ist genial auf das Gesamtbild dieses Monster Track ausgerichtet. Am Bass „drückt“ Jimmy Bain songdienlich seine dicken Saiten. Was für eine epische Melodieführung da geboten wird, ist fast schon unbeschreiblich – muss man einfach hören und fühlen. Dramatisch-schön-episch, so kann man diesen Song vermutlich umschreiben. Es ist ein musikalisches Kunstwerk! Das ganze Album darf in keiner Sammlung fehlen, wenn man es mit dem „traditionellen, alten“ Hard Rock „gut hat“! Ich betone nochmals….Stargazer ist unbeschreiblich einzigartig und so intensiv ausgelegt, dass einmal gehört, immer in unserem Inneren abrufbar ist! Ach ja, was für ein geniales Cover!

Song: Stargazer

Music Expert:******

Spieldauer: 8:26

Rainbow - Rising (Remastered)

Genre: Hard Rock

Nazareth / Surviving / 2022

Die Band Nazareth im Jahr 2022! Ihr 25. Studioalbum seit ihrer Gründung im Jahr 1968. Der altbekannte Sänger Dan McCafferty ist schon seit einigen Jahren wegen gesundheitlicher Probleme nicht mehr an Board. Die „neue“ Stimme Carl Sentance ist nun schon mit dem zweiten Tonträger für die Band unterwegs und ja, er macht es sehr gut! Einen Wechsel am Mikrofon ist für jede Band problematisch und dann noch die bekannte Reibeisenstimme von Dan zu ersetzen ist richtig mutig. Es ist aber insgesamt aufgegangen, denn der „Neue“ hat sich toll eingefügt und ist gar nicht mal so weit weg vom „Alten“, ohne aber seine eigene Identität Preis zu geben. Das Rad erfindet die Band mit Surviving natürlich nicht. Der Sound ist in der Schnittmenge dem Hard Rock zuzuordnen dies aber der unspektakulären Art. Ein bisschen spröde aber gut hörbar kommt es aus den Boxen. Pop Ausflüge aus den 80er sind schon lange nicht mehr zu finden. Wobei gar nicht zu unterschätzen… ihre 80er Werke – mir haben sie gut gefallen!

Der Eröffner Strange Days prescht schön nach vorne und ist ein top Hard Rock Song mit schneidenden Gitarren. You Gotta Pass It Around ist ähnlich gestrickt, ohne aber den Drive von Strange Days mitzunehmen. Mit Runway wird weiterhin um die Wette gerockt. Der Chorus ist gut eingesetzt. Yes, ein guter Song! Ein gutes Intro macht bei Better Leave It Out neugierig, was da wohl kommen werde. Der Song entwickelt sich aber nicht zu einem Ohrenfänger, nein ein knapp durchschnittlicher Song muss da vermeldet werden. Mit Mind Bomb geht es wieder ziemlich rockig weiter, wobei zünden tut der Song (noch) nicht richtig! Sweet Kiss treibt weiterhin im eher langweiligen und Gleichstrom Fahrwasser. Das kann man bei Falling In Love bestimmt nicht sagen, denn es ist ein Klasse Song mit viel „Bums“. Was für eine geile Gitarre wird da ausgefahren. Der Track erinnert stark an die Gruppe BTO in ihrer besten Phase. Waiting For The World To End und Lee The Whiskey Flow sind ganz akzeptabel, ohne aber den nötigen finalen „Arschtritt“...! Puh, bei Sinner wird dann wieder gerockt, bis der liebe Doktor kommt. Simpel und nicht kompliziert, so kann Hard Rock sein, nein sollte! Gut gemacht meine Herren. Bei Ciggies And Booze rückt die Leadgitarre recht in den Vordergrund und drückt richtig „fettig“ ab. Der Song Psycho Kies könnte glatt als „Grunge“ durchgehen – hat was der Song! Mit Love Breaks rockt die Band wieder richtig ab. Der letzte Song überrascht dann doch sehr, denn mit You Made Me gibt es ein Blues getränkter Song auf die „Backe“! Viel Synthesizer machen den Track spannend. Und ja, es ist der einzige Slow lastige…!

Insgesamt ein ganz ordentliches Album von Nazareth, die zwar keine neuen Fans mehr generiert aber die alten Fans bei Stange halten. Tut einfach gut, dass solche Bands noch existieren. Ach ja, der Sänger ist wirklich gut!

Album: Surviving

Erscheinungsdatum: 2022

Music Expert:****

Beste Songs: Strange Days, Runaway, Falling In Love, Sinner, Psycho Skies, You Made Me

Nazareth - Surviving The Law

Genre: Hard Rock

Treat / The Endgame / 2022

Nein nix da mit Endgame – wollen wir noch nicht hinnehmen! Treat die schwedische Hard Rock Band erspielt ein tolles neues Studioalbum. Das vorliegende Album schmeckt nach mehr Hard-Rock-Kanonenfutter aus Schweden! Dankend nehmen wir mal zuerst dieses Album wohlwollend auf. Seit dem Comeback im Jahr 2010, ist es nun der fünfte Longplayer der Band. Das tolle an den Stockholmer ist die Tatsache, dass alle ihre Alben qualitativ hoch einzuschätzen sind – seit Beginn ihrer Karriere so! Der geschmeidige Hard Rock mit viel Melodie, weiss einfach zu gefallen. Klar hört man den 80er Touch gut heraus, was Nostalgiker und Freunde dieses Genres gerne und erfreut zur Kenntnis nehmen.

Der Eröffner lässt keine Zweifel offen, es ist Treat! Der Track Freudian Slip ist eine wunderbare Uptempo-Nummer. Toll eingesetzte Keyboard-Linien, die dann von den Gitarren regelrecht weggeputzt werden, verzücken uns! Der Gesang ist harmonisch in der famosen Songstruktur eingebetet und rundet so diesen perfekten Einstieg vollends ab. Die nächste Nummer Rabbit Hole überzeugt mit starkem Gitarren-Riff und ist eine Perle des modernen Hard Rock. Yes, wir schütteln die Mähne (wer noch eine hat!) im Takt dieses „Brechers“ erster Güte. Mit Sinbiosis geht der Reigen der guten Tracks weiter. Hoher Wiedererkennungswert mit viel Keyboard und Gitarren im Einklang – passt doch! Eine Ballade gefällig? Oh ja, wollen wir. Nicht kitschig und im Midtempo ausgerichtet, geht der Song Home Of Brave als Halbballade durch und klebt unsere Gehörgänge angenehm zu! Both Ends Burning hat einen tollen Einstieg, um dann angenehm in unser Gehörzentrum zu „galoppieren“. Toller Refrain unterstreicht diesen Song. Mit My Parade wird dann der vorgegebene und knackige Rhythmus gebrochen, sprich man bedient sich einer anderen „Gangschaltung“. Der Song geht dann eher in Richtung Bon Jovi. Nein, wirklich kein zwingender Song und fällt deutlich ab zu den bisherigen! Sogar ein bisschen Beatles lässt sich beim Refrain finden…! Mit Wake Me When It’s Over „kratzen“ die Schweden wieder die Kurve, ohne aber wieder voll auftrumpfen zu können. Jesus From Hollywood, was für ein Titel…! Das intro mit der Gitarre erinnert doch sehr stark an AC/DC, na ja ihr wisst schon welcher Track ich da meine…! Es ist ein guter und knackiger Track – definitiv! Bei Magic ertönen dann eher sanfte Töne, die unweigerlich auf eine Ballade hindeuten. Guter und einprägsamer Chorus kann dem Song attestiert werden. Die songdienlich und toll eingesetzte Akustikgitarre passt zu diesem Song wie der Kaviar zum Champagner. Ich finde eine Perle von einem Song! Mit Carolina Reaper wird das Tempo wieder merklich angezogen. Genau so kamen Treat in den 80er aus den Boxen „geschossen“. Dark To Light fängt fast schon „dramatisch“ an. Der Groove ist schwer und die Keyboard-Linien drücken den Track gnadenlos nach vorne. Der Abschluss wird mit To The End Of Love eingeläutet. Der längste Song wird mit einem epischen Touch versehen, was recht gut gelingt. Famose Gitarren tragen viel dazu bei, dass dieser Song positive Vibes erzeugen kann – trotz des Textes.

Ein wirklich gutes (nennen wir es so) Melodic Album ist es geworden. Wer auf diesen Sound steht, wird bestens bedient. Die Abmischung finde ich top und differenziert. Robert Ernlund hat immer noch eine wunderbare Stimme und Patrick „Green“ Appelgren ist ein wirklich toller Gitarrist. Wenn wir scho daran sind… Jaime Boger ist seit 1987(!) am Schlagzeug. Andres „Gary“ Wikström bedient die Keyboards und Nalle Phalsson den Bass. Tolle Band, diese Schweden aus Stockholm!

Erscheinungsdatum: 2022

Music Expert:****1/2

Beste Songs: Freudian Slip, Rabbit Hole, Sinbiosis, Home Of Brave, Jesus from Hollywood, Magic

Treat - The Endgame

Genre: Melodic Rock

Saxon / Carpe Diem / 2022

Mit ihrem 23. Album fahren Saxon dort fort, wo sie schon mit ihren letzten Alben Akzente gesetzt haben – Heavy Rock der Sonderklasse ohne wenn und aber! Der neue Tonträger lässt es richtig krachen. Wenn man bedenkt, dass Biff und seine „Gesellen“ alle über 70 Jahre alt sind, kann man dem älter werden gelassen entgegen blicken! Was für ein „Brett“, was für Riffs und Geschwindigkeit auf diesem Tonträger geboten wird, lässt aufhorchen und staunen. Die Produktion ist erstklassig abgemischt und lässt so die Gitarren „braten“, um sich direkt in unserer Magengrube festzusetzen. Das Schlagzeug haut uns die „Felle“ um die Ohren bis der gute Doktor kommt…! Alles umgeben von Biff Byord, der gesanglich immer noch bei toller Stimme ist. In der Gesamtheit des Tonträgers wird eine epische Stimmung erzeugt, was bekanntlich bei Saxon eigentlich fast schon Programm ist. Kein schwacher Song ist auf diesem Album zu vermelden, was da natürlich für eine ausgewogene und qualitativ hohe Songauswahl spricht! Klar doch, 2-3 durchschnittliche Tracks hat es schon, die aber von den top Songs locker eingebettet werden!

Und ja, dann hat die Band noch einen wirklichen „Knaller“ rausgehauen, der sprichwörtlich unter die Haut geht und fortan an keinem Konzert fehlen darf. The Pilgrimage heisst der Song! Langsamer Aufbau, sprich Intro, der dann zu treibenden Gitarren übergeht und mit uns zu einem fulminanten Finale „galoppiert“! Yes, so müssen musikalische Hymnen bei Heavy Songs aus den Boxen dröhnen! Alles untermalt mit einer gesanglichen top Leistung von Biff – epischer geht es kaum noch. Auch wenn das der Höhepunkt auf dieser Scheibe ist, können die anderen Tracks durchaus mithalten. Speziell zu erwähnen ist sicher noch Remember The Fallen und das spezielle, schnelle Subernova, wo die Gitarrensaiten sicher kurz vor der Entflammung standen…! Lady in Gray mit Keyboard Einsatz (wie auch bei anderen Songs und All For One, können ebenfalls zu den Höhepunkten gezählt werden. Es ist ein Album das mit seiner Kompaktheit auftrumpfen kann und ganz sicher in diesem musikalischen Genre ein Anwärter für das Album des Jahres 2022 sein dürfte.

Sind wir froh, dass es noch solche Bands gibt, die auch dann aufrecht stehen, wenn Wind, Regen und starker Sturm auf uns zukommen. Auf Saxon ist zu 100% verlass – gut so!

Album: Carpe Diem

Erscheinungsdatum: 2022

Music Expert:****1/2

Beste Songs: Carpe Diem, The Pilgrimage, Remember The Fallen, Super Nova, Lady In Gray, All For One

Saxon - Carpe Diem

Genre: Hard Rock

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