Stevie Nicks Live In Concert The 24 Karat Gold Tour / 2017

Endlich, bin ich geneigt zu sagen über den neuen Tonträger meiner Lieblingssängerin Stephanie Lynn Nicks – genannt Stevie Nicks. Die Sängerin von Fleetwood Mac ist bekanntlich auch auf ihren Solo-Ausflügen im US-Markt und in Grossbritanien höchst erfolgreich. Seit dem Jahr 1981 und ihrem Erstwerk Bella Donna (US1/UK11), beglückt sie uns mit ihrer einzigarten Stimme immer wieder mit tollen Tonträgern. Live Mitschnitte gibt es einige und der letzte sehr gute war Soundstage Session in Chicago aus dem Jahr 2009. Die Sängerin ist ohne wenn und aber als schöne Frau zu bezeichnen – bis heute. Ich würde sagen in den 70/80er war sie ein Blickfang der besonderen Art. Ihr Stimme ist inzwischen „rauchiger“ geworden, tut aber der Faszination Stevie Nicks keinen „Abbruch“! Der nun zu besprechende Live Tonträger ist aus technischer Sicht hervorragend wiedergegeben worden. Es klingt alles glasklar (nicht steril) und macht so beim aktiven Zuhören wirklich Spass. Das zahlreiche Publikum hört man an den richtigen Stellen gut. Die gefühlte Atmosphäre ist dem Pegel nach als ausgezeichnet einzuordnen, Ich würde aber gerne wetten, dass da bei der Finalisierung und Umsetzung des Tonträgers „nachgebessert“ worden ist, zumindest bei den Instrumenten. Sollte ich falsch liegen, ja dann würde ich Stevie gerne 1 Stockwerk hochtragen….! Über das Setlist kann man immer anderer Meinung sein! Ich persönlich hätte es auch gerne ein bisschen spannender gehabt. Gold An Braid als erster Track ist ganz okay, mehr aber auch nicht. Da gefällt dann If Anyone Falls mit den tollen Synthie Klängen doch schon animierter! Klar, Stop Draggin’My Heart Around darf nicht fehlen – war ja auch ein Hit mit Tom Petty!

Der Song Belle Fleur aus dem letzten Studioalbum 24 Karat Gold aus dem Jahr 2014 ist eine gute Live Nummer. Gypsy der Fleetwood Mac Hit aus dem erfolgreichen Album Mirage und Jahrgang 1982, müsste nicht zwingend sein. Wild Heart/Bella Donna sind gut aber nicht Songs die einem vom „Hocker reissen“.Enchanted passt, schon alleine den Song wieder mal live zu hören ist gut. New Orleans aus ihrem vorletzten Tonträger In Your Dreams, trägt sie sehr gekonnt vor. Ich persönlich finde aber es gibt bessere Tracks aus diesem Tonträger von 2011. Starshine mit den relativ einfachen Strukturen ist rockig und hörbar knackig gehalten. Moonlight (A Vmpire’s Dream) unterstreicht sicher ihr Fabel für lyrische Texte. Der Song versprüht sehr gute Vibes! Stand Back ein „Bringer“ und ebenfalls ein Single-Hit passt eigentlich immer. Crying In The Night ist ein Track aus ganz frühen Tagen, sprich aus dem speziellen Folk Album Buckingham/Nicks/1973. Er ist schon wegen dem Nostalgie Faktor freudig anzuhören – übrigens zum erstenmal Live auf einem Tonträger! If You Were My Love ist ein eindringlicher Slow Song – toll gemacht Stevie! Gold Dust Woman ist natürlich immer geil! Die Einleitung ist wirklich stark. Da kann sie sich immer toll entfalten. Ich persönlich höre den Song aber am liebsten mit Fleetwood Mac. Edge Of Seventeen ist „ihr Kracher“ und darf natürlich bei einem Konzert nie fehlen. Ja der Klassiker aus dem Jahr 1981 ist unverzichtbar – definitiv! Rhiannon auch ein Produkt von und mit Fleetwood Mac aus dem Jahr 1975, muss man ihr zugestehen, denn es ist sozusagen „ihr DNA Track“. Seit längerer Zeit muss man da sicher bei der Vortragung „kleine Abstriche machen“, denn die ultimative „Wildheit“ bei der Vortragung dieses Klassikers ist nicht mehr vorhanden. Man denke da nur an die Versionen aus den tollen 70er – damals unglaublich vorgetragen. Der Abschluss mit dem wunderbaren Landslide geht so gar nicht. Diesen einzigartigen Song finde ich sollte sie nur mit Lindsey Buckingham oder alleine vortragen. Nichts gegen Waddy Wachtel ihr guter Kollege und Tour-Gitarrist, aber das stört mich „gewaltig“ – passt einfach nicht! So endet dann ein Konzert und alle Fans sind natürlich sehr glücklich, wenn in nächster Zeit die Blu-ray herauskommt, denn da kann man dann das ganze Konzert visuell reinziehen und richtig geniessen. Ebenfalls wird der Tonträger noch auf Vinyl erweitert. Die Band „rund“ um Stevie Nicks ist natürlich über jeden Zweifel erhaben. Waddy Wachter (g,v), Sharon Gelani/Marilyn Martin (back.v), Drew Hester (d), Al Ortiz(b), Ricky Peterson/Darell Smith (k) und nicht zu vergessen Carlos Rios (g) unterstützen die Protagonistin gekonnt und songdienlich.

„So, jetzt muss ich noch etwas persönliches loswerden! Seit dem ominösen Rausschmiss von Lindsey Buckingham bei Fleetwood Mac im Jahr 2017, hat meine uneingeschränkte Loyalität zu Frau Nicks ziemlich gelitten…! Um die Geschichte kurz zu halten muss an dieser Stelle gesagt werden, dass die gute Stevie Nicks da ihren Beitrag für den Rausschmiss ihres ex Freundes und kongenialer Partner geleistet hat – leider. Die Bewunderung für die Künstlerin ist natürlich geblieben, obwohl ich versuche alles ein bisschen „sachlicher“ zu betrachten, sprich ab und zu die „Fanbrille“ wegzulegen.“

Album: Live In Concert The 24 Karat Gold Tour

Erscheinungsdatum: 2017

Music Expert:****

Beste Songs: Enchanted, Starshine, Moonlight ( A Vampire’s Dream), Stand Back, Crying In The Night, Rhiannon Edge Of Seventeen

Stevie Nicks (Fleetwood Mac) - Live In Concert The 24 Karat Gold Tour (2 CDs + DVD)

Genre: Rock, Pop

The Kinks / Part.1. Lola Versus Powerman And The Moneygoround 1970 / 2020

Die Kinks waren neben den Stones, Beatles, und den Who die „englischte“ Band im Boom der „British Invasions Welle“ in den 60er! Im Gegensatz zu den 3 oben erwähnten Bands, schafften es die Kinks nie so richtig im wichtigsten Absatzmarkt USA Fuss zu fassen. Ein Einreiseverbot für 3 Jahre verunmöglichte den Londoner den kommerziellen Schritt. Zu berüchtigt waren ihre Streitereien untereinander. Waren die Beatles „everybody’s darling“, hatte die Band mit internen Problemen zu kämpfen. Die Brüder Ray Davis und Dave Davis waren eine explosive Mischung. Man muss Ray Davis ihrem (Haupt) Songschreiber grosse Qualitäten für sensible und grossartige Texte attestieren! Die Band hatte in den 60er gute bis sehr gute Konzeptalben vorzuweisen. Ebenfalls das zu besprechende Album aus dem Jahr 1970. Ray Davis verarbeitet u.a. da kritisch seine eigene Erfahrungen im Zusammenhang mit der Musikindustrie. Das Album war auch eine Annäherung an den US-Markt. Mit Lola und Apeman konnte man zwei Single-Hits ausweisen. Besonders Lola hat etwas umwerfendes an sich! Auch der Text lässt da im Zusammenhang mit einem Transvestiten und einem Homosexuellen einiges an „anstössliches“ aufkommen! In der berüchtigten Schnittmenge wegen „Anstösslichkeit“ und angenommener Schleichwerbung für Coca-Cola…(!) wurde der Track von der BBC auf den Index gesetzt – nicht spielbar! Im Jahr 2007 benutzte Coca-Cola den Song dann offiziell für ihre Werbung.

Insgesamt hat das Album eine grosse „Spannbreite“ auszuweisen. Von Rock über Folk und leichtem Country ist alles vorhanden. Das Album ist flockig und trotz den vielen Spielarten hat es einen roten Faden. The Contenders als Eröffnungstrack ist ein geiler Rocksong. Top Of The Pops hat eindeutig Punk Strukturen auszuweisen! Rats ist ebenfalls ein guter Rocker. Apeman könnte auch von en Beatles stammen – toller Song! Man muss feststellen, dass kein Song abfällt und jederzeit eine Spannung aufbauen kann. Wenn einem das Album vielleicht nicht schon am Anfang erschliesst, kann ich ermuntern es 2-3 mal durchlaufen zu lassen. Die Songs bekommen so immer mehr Dichte und setzen sich in den Gehörgängen fest. Somit kann man dem Album eine Nachhaltigkeit attestieren. Ja, die Geschichte von der Band ging weiter und irgendwann ab den späten 70er Jahre bis in die 80er stellte sich dann auch ein beachtlicher Erfolg im US-Markt ein! Somit ist die Band ein enorm wichtiger Bestandteil in den Analen der britischen Musikgeschichte. Die Deluxe Ausgabe dieses Tonträgers ist famos. Tolles Büchlein mit Fotos und jede Menge Zusatzsongs in alternativ Varianten – toll gemacht! Ebenfalls ist das überzeugende Remastering zu erwähnen. Genau so sollten Aufnahmen klingen!

Album: Part.1.Lola Versus Powerman And The Moneygoround

Erscheinungsdatum: 1970

Music Expert:****1/2

Beste Songs: The Contenders, Get Back In Line, Lola, Top Of The Pops, Rats, Apeman

The Kinks - Lola Versus Powerman & The Moneygoround Part 1 (Sanctuary, 50th Anniversary Edition, Deluxe Edition, 2 CDs)

Genre: Rock Pop

The J.Geils Band – House Party Live In Germany 1979 / 2015

Ja, das waren noch Zeiten! Auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft spielte die J.Geils Band im Rockpalast vor einem tobenden Publikum toll auf. Die etwa 11’000 Zuschauer verwandelten die Gruga Halle ins Essen gegen Ende des Konzert in ein Tollhaus. Was am Anfang des Konzert eher als „harzig“ anmutete, steigerte sich zu einem fulminanten Konzert der Sonderklasse! Die Band agierte unter der Regie von Peter Wolf irrsinnig agil und voller Energie. Man merkte bei jedem Track mehr, dass da der unglaubliche Mix aus Blues, Rock und ein bisschen Funk die Zuschauer und Zuhörer so richtig zu elektrisieren imstande war – Spielfreude pur mit Einbeziehung der mitgehenden Zuschauer. Die Band war so gut eingespielt, dass der sprichwörtliche „Holzstapel glühend heiss“ niedergebrannt wurde! Peter Wolf ( v), Set Justman (k,v), Magic Dick (m,v), John Warren Geils (g,v) Danny Klein (b) und Stephen Jo Bladd (d,v) erspielten einen Sound auf die Bretter, der an Intensität kaum zu überbieten war. Es fällt schwer einen Protagonisten herauszuheben, aber der tolle Peter Wolf ist so ein Energiebündel (bis heute) und toller Entertainer, wie selten im Rock Business anzufinden! Wenn dann noch Magic Dick seine Mundharmonika bearbeitet und J. Geils die Gitarre zupft, ja dann brauchen die restlichen Musiker eigentlich „nur noch“ ihren Job zu gut machen. Nein, die Herren der Rhythmusabteilung geben ein so tolles Fundament her, um eben diesen kompakten Sound aus den Boxen qualmen zu lassen.

Mit dem damaligen aktuellen Album Sanctuary im Gepäck, konnte die Band nun mehr ins rockigere Gefilde vordringen. Der Titeltrack Sanctuary, One Last Kiss sowie Wild Man und Jus‘ Can’t Stop Me zeigten schon auf, wohin die Reise der Band in den 80er dann gehen sollte. Weg von Blues und hin zum Rock mit leichten Pop Attitüden! Natürlich waren die Kracher wie Looking For A Love, Whammer Jammer oder auch Where Did Our Love Go bei Live Auftritten nicht mehr wegzudenken. Für mich persönlich ist Give It To Me einer ihrer besten Kracher – muss man einfach gehört haben. Leider auf diesem Album viel zu kurz geraten…! Auf diesem Tonträger DVD/CD, muss man bei der Tonqualität/Bildqualität einige Abstriche machen. Die Bildqualität ist bisweilen recht bescheiden und genügt dem heutigen Standard natürlich nicht mehr. Ebenfalls ist die Tonqualität zu dumpf ausgefallen. Klar, die Aufnahmen stammen aus dem Jahr 1979 und sind somit der damaligen (Aufnahme) Zeit geschuldet. Da die Band so toll in Form ist, fegt dieses erwähnte Manko ziemlich alles wieder mit dem gebotenen weg…! Dieses Konzert ist bestens zu empfehlen für einen tollen Rockabend – tolles Home Kino, versprochen.

Album: House Party Live in Germany

Erscheinungsdatum: 1979

Music Expert:*****

Beste Songs: One Last Kiss, Wild Man, Looking For A Love, Give It To Me, Whammer Jammer, Ain’t Nothing But A House Party, Pack Fair And Square

Genre: Rock, Blues Rock

Kürzliche Kommentare

Archiv