Rainbow / On Stage / 1977

Ein Live Album mit Prädikat Weltklasse hat die Band Rainbow unter der Führung von Ritchie Blackmore 1976 eingespielt. Das Album ist nicht für wenige eines der besten Live Alben des traditionellen Hard Rock. Eingespielt bei ihrer Japan Tour 1976, zelebrierte die Band ihre epischen Titel in bester Manier. Ein „grosser Sündenfall“ muss aber schon erwähnt werden: Stargazer und Light in Black von ihrem Master Album Rainbow Rising fehlen…! Wieso die Gegebenheit so ist, ist bis heute nicht wirklich klar. Wenigsten kann festgehalten werden, dass die tolle Besetzung der Band für die erfolgreiche 76er Tour ihre beste war. Um Gitarrenmeister Ritchie Blackmore, vervollständigten die Protagonisten Ronnie James Dio(g), Cozy Powell(d), Jimmy Bain(b) und Tony Carey((k) die Band . Es ist in der Nachbetrachtung ihre beste Besetzung, bevor dann leider der grosse personelle Umbruch kam. Das Mister Blackmore zu dieser Zeit kein umgänglicher Erdenbürger abgab, können einige Musiker als Zeitzeugen mit ihren Geschichten bestens umschreiben. Als Musiker war in den tollen 70er Mister Blackmore aber unumstritten. Sein Feeling, verbunden mit seinen genialen Gitarrenläufe, hatten etwas magisches an sich. Da er bei einigen Songs auch klassische und Barock behaftete Elemente einbaute, kann er für sich in Anspruch nehmen, zeitlose Hard Rock Songs erspielt zu haben. Wenn ich da an Stargazer denke, muss immer wieder wiederholt werden, wie dieser epochale Song, bis heute ein zeitloser und phantastischer „Seelenfänger“ der angenehmen Art ist. Nun aber zu diesem tollen Live-Tonträger:

Kill The King (kam erst später auf „Long Live Rock „n“ Roll 1978 heraus) und Man On The Silver Montain beginnen das Konzert fulminant und zeigen eine Band, die bestens eingespielt ist. Das gespielte Songmaterial war hauptsächlich dem ersten Album Ritchie Blackmore’s Rainbow 1975 geschuldet, verbunden mit wenigen Tracks aus anderen Alben. Da praktisch alle Songs mit einer Überlänge auftrumpfen können, kann da definitiv von einem Mehrwert gesprochen werden. Die Songs werden da zelebriert! Ein eingebauter Blues zeigt auf, dass Mister Blackmore allen zeigen wollte, „he ich kann auch Blues“. Klar kann er das auch! Zu dieser Zeit war er einfach genial anzuhören. Mit Starstruck und einem tollen Intro, gespielt von Tony Carey, geniessen wir da den einzigen Song vom Album Rising! Die Band war einfach phänomenal besetzt. Ronnie James Dio am Mikrofon, was soll man dazu sagen – göttlich! Cozy Powell ein Meister an der „Schießbude“! Jimmy Bain und Tony Carey halten das musikalische Fundament druckvoll zusammen, so dann der Mann in Schwarz zaubern kann, bis dann auch der letzte Zuhörer bildlich gesprochen, einen farbigen Regenbogen am Himmel sehen kann…! Catch The Rainbow mit einer Länge von 15:40 zeigt auf, wie auch „leise Töne“ vollumfänglich begeistern können. Bei dem Song Mistreated bedient sich dann RB an seine früheren Tage von Deep Purple. Mit einer Länge von 13:04 wird da gitarrentechnisch „um die Wette gezaubert“ – unglaublich gut! Ebenfalls ist da Ronnie James Dio unwiderstehlich am Mikrofon. Schon David Coverdale war schon so was von gut „mit seinem Song“. RJD topt es noch um eine „Nasenlänge“.…! Sixteen Century Greensleeves und Still I’m Sad setzen dem Konzert dann eine Ende. Wobei der letztgenannte Song mich persönlich auch auf der Studioaufnahme nie wirklich überzeugen konnte. Klar auch, Jammern auf hohem Niveau. Tolles Live Album – muss man besitzen – Tonqualität ist sehr gut! Vinyl sollte es aber schon sein meine Musikfreunde.

Album: On Stage

Music Expert:*****

Beste Songs: Kill The King, Man Of The Silver Mountain, Blues, Starstruck, Cat The Rainbow, Mistreated

Genre: Hard Rock

The Rolling Stones / A Bigger Bang / 2005

Ein definitiv unterschätztes Werk der Glimmer Twins! Ich persönlich finde es ein starkes Album mit einer Vielfältigkeit, die sich hören lassen kann! Die musikalische Ausrichtung geht über Rock, Blues und sogar Funk. Eine funktionierende Ballade ist inbegriffen! Und über das ganze Album betrachtet, tönt es nach so typischen uns bekannten Stones Sound. Die Half-Speed-Remaster Vinyl Ausgabe ist phantastisch anzuhören. Alle Instrumente hört man differenziert und klar. So macht es echt Spass zuzuhören. Im Gegensatz zu den schrillen und seelenlosen CD-Remaster, sind generell die Studioaufnahmen auf Vinyl von den Stones klanglich hervorragend.

Der Starter Roug Justice beginnt mit einem Keith Richards typischen Gitarren Riff „stolperer“! Ein richtig guter Rock Song hören wir da! Let Me Down Slow ist ein eingängiger Song mit gut ins Ohr gehendem Refrain. I Won‘t Take Long ist geprägt von Keith Richards und Ron Wood. Richtig geile Gitarrenläufe erspielen die 2 Protagonisten da. Rain Fall Down ist dann richtig funkig und mit viel Groove bestückt. Ein ganz starker Song. Dieser funkige Titel, hätte auch bestens auf das hervorragende 76er Album Black And Blue gepasst. Mit Track Nr.5 und Streets Of Love, hören wir die fast schon „obligate“ Ballade von der Band. Einige „rümpfen“ da bei so viel Kitsch sicher die Nase…! Ich finde es ein Top-Titel mit gutem Aufbau und Mick Jagger in Höchstform. Yes, jetzt kommt ein Stones-Blues! Back Of My Hand wird allem Gerecht, was man in Sachen Blues mit den Stones assoziiert. Mick Jagger mit seinem tollen Spiel an der Mundharmonika begeistert uns alle. Der Song She Saw Me Coming ist dann aber mittelmässig und nicht gerade spektakulär anzuhören. Da kann dann Biggest Mistake wieder viel besser punkten. Es ist ein eingängiger Song der zu gefallen weiss. Mit This Place Is Empty überlässt Mick Jagger das Mikrofon dann Keith Richard. Die einen sind bei seinen Gesangs-Ausfügen begeistert, die anderen weniger…! Ich finde es diesmal gelungen. Nächster Titel: Oh No, Not You Again ist ein toller und treibender Rocksong. Bei Dangerous Beauty wird ebenfalls gut nach vorne gerockt – passt! Laug, I Nearly Died ist sehr atmosphärisch gehalten und Mick Jagger in bester Gesangskunst agierend. Der rhythmische Chorus am Schluss ist schlicht und ergreifend Weltklasse! Sweet Neo Con wieder mit einsetzender Mundharmonika ist ein typischer Stones Song. Look What The Cat Dragged In, Driving Too Fast und der Abschluss mit Infamy nochmals von Keith Richards gesungen, lassen nichts mehr anbrennen, obwohl da auch nur noch durchschnittliches aus den Boxen kommt. Bei insgesamt 16 Songs ist das eigentlich selbstverständlich und nehmen wir so gelassen hin.

Es ist ein wirklich gelungenes Werk mit einigen Höhepunkten. Ein wirklich schwacher Song lässt sich nicht „herausfiltern“. In meinem persönlichen Ranking ist A Bigger Bang unter den ersten 10 Alben in ihrem Backkatalog gelistet!

Album: A Bigger Ban

Music Expert:*****

Beste Songs: Rough Justice, Rain Fall Down, Streets Of Love, Back Of My Hand, Biggest Mistake, Laugh, I Nearly Died

Genre: Classic Rock

The Rolling Stones / Studioalbum Hackney Diamonds / 20.10.2023

Gestern am 6.9.2023 luden die Rolling Stones zur Pressekonferenz in London ein. Genauer gesagt im Stadtteil Hackney, wo ein schönes Theater eine würdige Kulisse für diesen Show Termin seine Aufwartung machte. Schauspieler, Komiker und Star Moderator Jimmy Fallon, führte eloquent durch das Programm. Die Herren Mick Jagger, Keith Richards und Ron Wood waren sehr gut gelaunt und so ergab sich ein „flockiges“ Plauderstündchen. Selbstverständlich wurde der Anlass mit einem Live-Stream begleitet. Was sagt uns das? Die 3 Herren die zusammen 231 Jahre alt sind, verstehen es unglaublich gut ihre Vorankündigung für das neue Album medial zu präsentieren. Das neue Album trägt den Namen Hackney Diamonds und erscheint am 20.10.2023. Bestätigt wurde auch, dass Gastauftritte von Paul McCartney, Bill Wyman und Lady Gaga auf dem Tonträger vorhanden sind. Bei 2 Songs konnte man Drums-Aufnahmen von Charlie Watts integrieren – toll! Das Video zur Single Angry wurde am Schluss der Show präsentiert und gibt uns Einblicke, wie der neue Sound der Band wohl über die 12 Songs anzuhören ist! Nach etwa 5-maligen durchhören würde ich es so beschreiben:

Der Track Angry fängt toll an. Mick zählt an und dann kommt „Riffmeister“ Keith mit einem wirklich geilen Riff, dieser sich fast durch den ganzen Song zieht. Modern gehaltener Rhythmus begleitet Mick zu seinem erstaunlich „frischem“ Gesang. Knackige Gitarren läuten dann den Schlussteil ein. Am Schluss noch ein dezenter Chorus, der den Song über die Ziellinie von 3:47 führt. Ich denke ein Chart tauglicher Rock Song, der in den Gehörgängen durchaus hängen bleibt. Ich würde mal wagen zu behaupten, es geht so in Richtung Start Me Up! Sind doch keine schlechte Referenzen oder? Ich denke es könnte ein Single-Hit werden. Anzunehmen ist auch, dass es bei den restlichen 11 Songs auch solche geben wird, die dem guten alten Blues geschuldet sind. Also ein Album mit Abwechslung wird uns da vermutlich erwarten. So liessen die Herren es beim Interview auch durchblicken. Wir werden es ja hören! Ach ja, das dazugehörige Video zu Angry ist auch toll. Eine junge Lady auf der Haube eines Cabriolets bei einer Fahrt durch L.A und überall „springen“ die jungen Stones auf Reklametafeln uns entgegen! Auch da toll und zeitgemäss umgesetzt.

Album: Hackney Diamonds

Erscheinungsdatum: 20.10.2023

Single: Angry

Genre: Rock

Jimmy Buffett / Buffet Hotel / 2009

Songwriter Jimmy Buffett hat im Jahr 2009 ein fast schon rockiges Album eingespielt! Der Country-Folk-Karibik-Pop Star, sprich Mister Margaritaville hat es einfach drauf. Ob als extrem erfolgreicher Geschäftsmann, der gediegene Hotelketten sein Eigen nennen darf oder als Buchautor, alles läuft bei ihm wie „geschmiert“! Er ist mit all seinen vielen Nebengeschäften in den USA einer der reichsten Persönlichkeiten. An seiner Marke Margaritaville, kommt man einfach nicht vorbei! Sein grösster 77er Hit wurde auch sein Markenzeichen. Strand, Cocktails, Sonne, Wasser und coole Leute die das Leben geniessen, so soll doch gelebt werden! Das dieser relativ einfach „gestrickte“ Song so ein Megaseller werden sollte, hatte eigentlich niemand auf dem Zettel…! Mit gegen 29 eingespielten Studio Tonträgern, war Jimmy Buffet ein Musiker, der in regelmässigen Abständen seine Hörerschaft beglückte. Leider ist er am 1.9.2023 viel zu früh und unerwartet verstorben. Seine Tonträger zeichnen sich durch eine Leichtigkeit aus, die mit flockigen und karibischen Rhythmen und grosser Lebensfreude sofort unser Gemüt erhellen.

Selten bis nie weichte er von seiner Erfolgsformel ab – wieso auch? Am Anfang seiner Karriere mehr nach Country orientiert, ging es dann in den 80/90/2000er auch in Richtung Pop und sogar ein bisschen Rock! Sein Album Buffet Motel ist ein richtig starkes Album, wo auch Pop/Rock ihren Platz finden. Nobody From Nowhere und Surfing In A Hurricane sind echt starke Rock Songs, die auch anderen Rock Bands gut „zu Gesicht gestanden hätten“! Ebenfalls kann der Track Wings bestens überzeugen, denn die schon beschriebene Leichtigkeit mit einer starken Melodie und Mundharmonika umgesetzt wird. Big Top mit grossem Country Anteil geht gut ins Ohr. Stimmlich ist Mister Margaritaville einfach toll – passt extrem gut zu seinen Songs. Summerzcool ist dann bestens für eine Pool Party geeignet. Rumba Man zeichnet sich durch einen coolen Rhythmus aus. Der Namensgeber des Albums, Buffet Hotel ist der letzte Song. Mit toller akustischer Gitarre wird das Album über die Ziellinie gebracht. Insgesamt ein Album, wo auch die durchschnittlichen Songs noch gut hörbar sind, so wie auch der Rap(!) Song Turn Up The Heat And Chill. Humor war dem lieben Jimmy nie ein Fremdwort.

Ja, der Sound von Jimmy Buffett ist wirklich einzigartig gut und bei Ferien in Florida (er lebte auch in Key West) unverzichtbar. Strand, Cocktails, Sonne, Wasser und coole Leute – Herz was willst Du mehr!

Album: Buffet Hotel

Music Expert:****

Beste Songs: Nobody From Nowhere, Wings, Big Top, Summerzcool, Rhumba Man, Surfing In A Hurricane, Buffet Hotel

Genre: Pop, Rock, Country

James William „Jimmy“ Buffett / 25.12.1946 -1.9. 2023

Leider müssen wir von einem tollen Musiker wieder Abschied nehmen! Jimmy Buffet ist am 1.September nach kurzer Krankheit im Alter von 76 Jahren verstorben. Der Musiker dessen Musikstil so viele Genres abdeckte. Country, Folk, Pop, Rock und Karibik/Hawaii Einflüsse, machten seine Musik einzigartig. Der Musiker der in Key West eine Zeit lang lebte, war ein ein gefeierter Superstar in den USA. Seine Konzerte waren regelrechte Happenings, wo schon „obligatorisch“ tolle Vibes verströmt worden sind. Seine enorm grosse Anhängerschaft nannte er liebevoll „Papageienköpfe“ und „Landhaye“. Er und seine Fans, ja das war immer schon etwas Besonderes! Der vielfach barfuss auftretende Musiker hatte Songs im Repertoire, wo man sich einfach toll identifizieren konnte. Die Leichtigkeit seines grössten Hits Margaritaville, versetzt einem bis heute immer in einen Zustand von Strand, Drinks und einfach das Leben sorgenfrei zu geniessen! Sein Song Cheeseburger In Paradise ist nicht nur witzig, nein auch der Partykracher mit Garantie für eine gute Laune. Ausgestattet mit einer tollen Stimme, gab er bei seinen Songs auch noch stimmliche Qualität ab. Sein über viele Jahre aufgebautes grosses Geschäftsimperium ist sagenhaft. Hotelketten (mit Stil), Restaurants und entsprechendes Merchandise für alles rund um den Namen Margaritaville, ist einfach toll und eine stetig enorm wachsende Geldquelle.

Mich persönlich verbindet auch einiges mit dieser tollen Persönlichkeit! Als Vielreisender in Florida, kommt man nicht an seiner Musik vorbei. Tolle und schöne Erinnerungen sind bei mir mit seiner Musik verbunden. „In Key West bei einer Hotel-Busfahrt, wo der Driver Margaritaville laufen liess und alle im Bus zum Song mitsangen, bleibt für mich und meiner Familie immer in unseren Herzen“! Ja, wenn ich wieder in Florida bin, werde ich Jimmy Buffett sehr vermissen – zum Glück bleibt seine Musik.

Genre: Country, Pop, Folk, Rock

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