Bad Company / Holy Water / 1990

Das 3. Album nach der Ära Paul Rodgers ist wie die beiden vorherigen Studioalben im Stadion-Rock anzusiedeln. Es hätte damals auch gut zu Foreigner ins Repertoire gepasst, denn eine wohl temperierte AOR Schlagseite, kann man dem Album nicht abstreiten! Das soll nicht negativ gemeint sein, denn die 90er waren eben so und dem Zeitgeist der musikalischen Gegebenheiten geschuldet. Mit Platz 35 in den US Billboard, konnte man einen beachtlichen Erfolg verbuchen. In UK verkam der Tonträger zur Randnotitz!

Brian Howe(v), Mick Ralphs(g), Simon Kirke(d) und einiges an „additional personnel“ erspielten ein Album, wo man trotz der gleichströmigen Ausrichtung immer noch die Handschrift von Bad Company erkennen konnte. Zart zwar aber immerhin. Die Stimme von Brian Howe schien wie gemacht für diesen Sound. Ab und zu konnte man durchaus auch die „alten“ Bad Company erhören und das lag dann aber an dem tollen Gitarristen und Urmitglied Mick Ralphs. Und ja, es ist ja zum Glück nicht verboten sich weiterzuentwickeln. Der kommerzielle Erfolg war ja da! Der Eröffner Holy Water geht sofort und angenehm ins Ohr. Es ist ein knackiger Song mit gutem Chorus. Walk Through Fire ist dann aber doch ziemlich „kitschig“ in der Ausrichtung. Ich denke mal „Dutzendware“. Stranger Stranger hebt dann das Niveau wieder merklich an. Eine geil gespielte Gitarre und ein Rhythmus der zu gefallen weiss. Mit dem Song If You Needed Somebody, lassen sie eine Ballade vom Stapel, deren man eine gewisse Eindringlichkeit nicht absprechen kann. Mit Fearless geht es dann wieder rockig und flockig weiter. Ein Song der damals Live sicher gut funktionierte. Bei Lay Your Love On Me fällt wieder die knackige Gitarrenarbeit auf. Ja, denn ziemlich rockig gehalten und geht ins Ohr. Der Song gefällt gut und kann so punkten. Beim Titel Boys Cry Toug darf dann wieder das sanfte Song-Erlebnis der Band herhalten! Musikalisch nicht wirklich bewegend, kann man da den wenig schönen Begriff Dutzendware verwenden. With You In a Heartbeat hätte dann auch der US- Band Survivor gut zu Gesicht gestanden. Das soll doch bitte als Kompliment verstanden werden. I Don’t Care geht dann wieder in die Richtung angenehmer Rocksong, frei von jeder schmeichelnden Balladen Ausrichtung. Man nimmt den Schwung mit und hat mit Never Too Late einen weitern Stadion-Rock Song auf Lager. Dead Of The Night und I Can’t Live Without You sind ganz okay aber auch ohne wirkliche Akzente setzen zu können. Da kann dann der Abschluss mit 100 Miles wieder voll punkten. Toller Song, dieser ist akustisch gehalten mit viel Atmosphäre – leider viel zu kurz geraten!

Bei mir hinterlässt das „heilige Wasser“ Album einen zwiespältigen Eindruck. Sicher ein ganz ordentliches Album aber ohne den grossen Glanz ihrer damaligen Grosstaten nur annähernd erreichen zu können. Mir persönlich fehlen da einfach die Ecken und Kanten. Das mir vorliegende Album wurde damals ganz klar auf den US-Markt ausgerichtet, sprich produziert/vermarktet. Es ist ganz sicher kein Fehlkauf, wer aber „nur“ auf Blues und Rock steht, sollte unbedingt zuerst mal reinhören!

Album: Holy Water

Music Expert:***1/2

Beste Songs: Holy Water, Stranger Stranger, If You Needed Somebody, Fearless, Never Too Late, 100 Miles

Genre: Classic Rock, AOR

Peter Frederick“Pete“ Way / Legende am Bass

Der leider im Jahr 2020 nach seinen Unfallfolgen viel zu früh verstorbene Pete Way, war eine Bass-Legende im Genre Hard Rock. Seine unglaublich voluminösen Basslinien, hatten es in sich und veredelten so manchen Song vollends. Seine auffälligen/coolen und stilgerechten Klamotten waren gemacht, um auf der Bühnen dieser Welt so aufzufallen, wie man es sich von einem tollen Rockstar auch vorzustellen vermag. Seine gross ausgelebte Bühnenpräsenz, glich dann eher die eines Leadgitarristen…! Zu der Sorte, die sich als „Basszupfer“ lieber im Hintergrund aufhielten, konnte man ihn definitiv nicht zählen. Auch seine zwischenzeitlichen Aus und Eintritte bei seiner Stammband UFO muss erwähnt werden! Da er auch im Songwriting „mitreden“ konnte, war er mehr als nur der Spieler am Tieftöner…! Seine Stimme war für Studio Aufnahmen, sagen wir es mal so, ziemlich bescheiden. Das kann man bei seinen Soloalben gut hören. Na gut, für das gesangliche war ja bekanntlich bei UFO Phil Mogg zuständig und der war/ist ein Könner seines Fachs.

Als Mitbegründer der legendären UK Band UFO, konnte Pete Way in den tollen 70er die grössten Erfolge feiern. Er war bei allen wichtigen UFO Alben zugegen und war so ein wichtiges Bandmitglied und geschätzter Kollege der Herren Michael Schenker, Phil Mogg, Neil Carter, Mick Bolton, Paul Raymond, Paul „Tonko“ Chapmann, Andy Parker und Aynsley Dunbar. Man konnte bei Pete Way natürlich schon nachlesen, dass sein musikalisches Rockerleben mehrheitlich auf der Überholspur stattgefunden hat. Nicht verwunderlich bei all den vielen verfügbaren Drogen und flüssigen „Nahrungsmitteln“! Bei Interviews gab der grossartige Musiker sich stets angenehm und sympathisch. Das wilde Rock „n“ Roll Animal, lebte er also auf der Bühne voll zu 100% aus! Es gab neben seiner Stammband UFO noch andere spannende musikalische Projekte, wo er beteiligt war. Die Hard Rock Band Waysted, einige Soloalben sowie Beteiligungen, zieren seinen spannenden und beachtlichen Backkatalog. Der Musiker bevorzugte eine Gibson Thunderbird als Tieftöner. Im Jahr 2018 kam seine Biografie A Fast Ride Out Of Here heraus. Schonungslos schildert er da sein intensiv gelebtes Leben mit ganz vielen Tiefen „im Tal der Tränen“! Seine Erzählungen lassen erahnen, dass vieles nach Aussen hin, nur eine super schöne Fassade war! Erschreckende Erzählungen über all die Drogen machen traurig und betroffen. Dem tiefen Drogensumpf war er nur sehr knapp entkommen aber nie mehr richtig gesund werdend! Es ist bemerkenswert, wie lange er es im Rock Circus durchgestanden hat. Leider verunmöglichte dann nach seinem schweren Treppensturz eine baldige Rückkehr in seine geliebte Musikszene. Die Komplikationen waren so schwer, dass er sich nicht mehr richtig erholen konnte und am 14.August 2020 leider viel zu früh verstarb. Geblieben sind tolle Alben (vor allem) mit UFO und YouTube Aufnahmen, wo man sehen und hören kann, was für tolle Basslinien er sein Eigen nennen kann und wir so immer wieder mitfiebern können!

Pete Way 1951 – 2020

Alben UFO: UFO 1 1970, Flying 1971, Phenomenon 1974, Force It, 1975, No Heavy Petting 1976, Lights Out 1977, Obsession 1978, Strangers In The Night 1979, No Place To Run 1980, The Wild, The Willing And The Innocent 1981, Mechanix 1982, High Stakes & Dangerous Men 1992, Walk On Water 1995, Covenant 2000, Sharks 2002, You Are Here 2004, The Monkey Puzzle 2006

Alben Waysted: Vice 1983, Waysted E 1984, The Good The Bad The Waysted 1985, Save Your Prayers 1986, Wilderness Of Mirrors 2000, You Won’t Get Out Alive 2000, Back From The Dead 2004, Back From The Chaos 2007, The Harsh Reality 2007

Alben Mogg/Way: Edge Of The World 1997, Chocolate Box 1999

Alben Pete Way: Amphetamine 2000, The Plot 2003, Acoustic Animal 2007, Damage Control 2007, Alive in Cleveland 2002

Album Michael Schenker: Temple Of Rock

Buch/Bio: A Fast Ride Out Of Here: Confessions Of Rock’s Most Dangerous Man

Genre: Classic Rock

UFO / Walk On Water / 1995 / 2023

UFO die Band aus UK mit ihrer vermutlich besten Besetzung. Sie waren 1995 mit ihrem Werk Walk On Water wieder mal in dieser Master Besetzung zusammen und erspielten ein aussergewöhnlich tolles Hard Rock Album! Die Besetzung Michael Schenker(g), Phil Mogg(v), Paul Raymond((k,g), Andy Parker(d) und Pete Way(b), war schon immer eine toxische Band Beziehungsgeschichte. Sie sind eine tolle aber immer latent unterschätzen Band – bis heute. Eigentlich waren UFO immer auf Augenhöhe mit den sogenannten grossen Hard Rock Bands von damals. Da denke ich an erster Linie an Deep Purple und deren Nachfolge Bands wie Whitesnake oder Rainbow und natürlich ein paar andere….! Ich kenne keinen wirklich schwachen Tonträger von dieser Band und mit dem 79er Live Album Stranges in The Night, können sie eines der besten Live Alben im Universum Hard Rock ihr Eigen nennen. Ihr nun (endlich) auf Vinyl erhältliches Album Walk On Water, kann über die 8 Tracks voll überzeugen.

Der Eröffner mit A Self Made Man lässt es schon richtig krachen! Ja, der Michael Schenker ist ein Riff-Monster. Der Song ist hart mit einem tollen Melodiebogen – ganz feiner Song! Nächster Song: Venus beginnt mit einem Keyboard Intro und dann übernehmen die Gitarren das Zepter und werden „untermalt“ mit dem tollen Gesang von Phil Mogg. Was für ein grossartiger Song und wieder mit viel Melodie umgesetzt. Ein kleines Meisterwerk ohne wenn und aber! Pete Way und Andy Parker festigen das „Gerüst“ für diese tolle Nummer – was für Könner sind da am Werk! Mit Pushed To The Limit geht es flott und rockig weiter. Ich muss es einfach erwähnen…..dieser Michael Schenker hat es einfach voll drauf. Song Nr.4 zieht weiter an der musikalischen Brillanz von diesen unglaublich tollen Songs – was für ein hohes Niveau wird uns da denn geboten…! Also eine so tolle erste Vinyl Seite wird der Hörerschaft selten geboten, echt. Nun die Seite 2 mit dem Eröffner Darker Days. Dieser fällt dann gegenüber der ersten Seite ab, ohne aber belanglos zu erscheinen, denn die Gitarrenarbeit hört sich zu genussvoll an. Running On Empthy mit dem lockeren Akustik Einstieg und dem Übergang halten das Niveau hoch. Knock, Knock wieder so ein „Stampfer“ und ein richtiger Live Kracher, denke ich mal. Der Abschluss macht dann der Track Dreaming Of Summer! Yes, gelungen meine Herren! Er bewegt sich so in Richtung ihrer 70er super Ballade Love To Love. Nun wäre der wunderbare Tonträger eigentlich fertig. „Draufgepackt“ hat die Band noch die neu aufgenommenen genialen 70er Titel wie Doctor Doctor und Lights Out. Braucht man das? Das muss jeder für sich selber entscheiden.

Ein Album das in dem Backkatalog von UFO für mich top 3 für sich in Anspruch nehmen darf. Dieser Tonträger ist limitiert und in Purple Vinyl gehalten mit zusätzlicher Yellow Vinyl Single und den oben erwähnten (neuen) Tracks. Dieses Album ist bestens zu empfehlen, denn selten bis nie habe ich ein Hard Rock Album gehört, dass den 70er Sound so locker, kraftvoll und zeitgemäss in die 90er rüberbringt! Ganz grosse Klasse meine Herren.

Album: Walk On Water

Music Expert:*****1/2

Beste Songs: A Self Made Man, Venus, Pushed To The Limit, Stopped By A Bullet (Of Love), Knock, Knock, Dreaming Of Summer

Genre: Hard Rock, Classic Rock

Jerry Junkins, unknown Sängerin auf ihren steinigen aber spannenden Weg!

„Man muss nicht zwingend berühmt werden, auch wenn man eine sehr gute Sängerin ist“! Da ist nun ihre ganz persönliche und spannende Geschichte, die uns tief in das Business der Eitelkeiten eintauchen lässt. Schon in frühen Jahren, sprich anfangs der 2000er, hatte Jerry Junkins (Künstlername) ein grosses Ziel vor Augen! Sie wollte Sängerin werden, wie so viele junge heranwachsenden Frauen eben auch. Ihre Eltern, Kolleginnen und Musiklehrer, unterstützten sie immer bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Angefangen über Darbietungen in der Schule und erste Auftritte bei Dorf Festen, konnte sie so erste wichtige Erfahrungen sammeln. Da merkte man sehr schnell, dass die junge Frau sehr talentiert und ehrgeizig war. Dadurch konnte sie fast schon regelmässig bei lokalen Anlässen ihr grosses Talent als Sängerin zeigen. Bei der durch eine Bank subventionierten Musik-Wettbewerb-Anlass im Jahr 2008, konnte sie sich über drei Wochenenden durchsetzen und gewann diesen Anlass zusammen mit 9 anderen Jugendlichen im Aargau! Man wollte insgesamt 10 Sieger, da diese dann für ein Musical mit Namen Starlight in Winterthur mit einem Song eingesetzt werden konnten. Zusätzlich durften sie dann mit dem 10er-Sieger-Team zusammen den vorgegebenen Song Follow me (seichter Pop Song) produzieren lassen. Das war dann sozusagen der Sieger-Preis, verbunden mit dem erwähnten Musical in Winterthur. Somit konnte die Sängerin bereits früh erste Akzente setzen! Am Anfang ihrer Musikjahre setzte sie auf Pop, Rock und Soul. Natürlich performte sie die bekannten Hits von Mercy (Duffy), Empire State Of Mind (Alica Keys), I Will Survive (Gloria Gayner), Rain Fall Down (Rolling Stones), Black Velvet (Alannah Myles) etc. Wichtig zu erwähnen und äusserst bemerkenswert ist, dass sie schon mit anfangs 20 sich von Ikonen wie Billie Holyday, Aretha Franklin und Amy Winehouse inspirieren liess und einige Songs dann auch live präsentierte. Schon früh merkte man da ihre Bewunderung für den „alten“ Jazz. In dieser Zeit wurde auch ihr Musiklehrer auf sie aufmerksam. Bei ihm investierte sie auch viele Stunden für das erlernen des Keyboard-Spiel. Es war aber nicht wirklich ihre grosse „Berufung“ das Tasteninstrument richtig zu erlernen, um es dann zu beherrschen. Nach dieser Episode, konnte sie sich wieder voll ihrem Gesang und Auftritten widmen.

Das ausprobieren von eigenen Songs, war dann für die Künstlerin ziemlich aktuell und wurde mit grosser Leidenschaft umgesetzt. Einige ihrer eigenen Songs wurden dann auch bei live Auftritten vortragen. Auf dem YouTube Kanal ging sie damit online. Die Resonanz war ziemlich gering und heute nimmt sie Abstand von ihren ersten Gehversuchen als Songwriterin. Immer bemüht für ihre stetige Weiterentwicklung, nahm sie auch Songs (Cover) professionell in einem Studio in Dübendorf auf. Es war auch die Zeit, wo sie ihre Musik-Bänder an diversen Labels zustellte. Rückmeldungen kamen nur zum Teil, wenn ja mit höflicher Absage! Resignation war nie eine Option der Sängerin! Sie versuchte es dann mal mit einer Band, wo aber das Gefüge nie richtig stimmte und somit dann wieder aufgelöst wurde. Nächster Schritt dann war die Suche nach einem Management, dieses sich ihrer Geschicke endlich annehmen konnte. Der ausgesuchte war dann sozusagen ein Event Manager, dieser sehr gute Beziehungen zu Firmen besass, um für sie Auftritte im grösseren Rahmen zu organisieren! Leider hatte aber ihr Manager keine Connection zur Musikbranche oder sonstige Beziehungen zu Labels. Zu dem betreuenden Team kam noch ein „Gönner“ und ihr Vater dazu, dieser dann sozusagen ihre Anlässe checkte und auch „überwachte“. Firmenanlässe waren fortan mit einer gewissen Regelmässigkeit garantiert und die anfallenden Spesen waren nun zumindest gedeckt. Dann kam im Jahr 2010 eine wirklich tolle Anfrage für einen ganz speziellen Anlass! Aufritt im Fussballstadion Kriens zur Halbzeit beim Schweizer Cup 1/2 Spiel SC Kriens – FC Basel. Gegen 8’000 Zuschauer waren da – Stadion voll! Die grosse Herausforderung bestand darin in der Pause alles technische bereitzustellen und eine kleine Bühne auf dem Fussballplatz zu platzieren. Die 2 Songs (Grundstruktur der Songs) kamen natürlich ab Bandmaschine. Jerry Junkins sang zu 100% live. Sie überzeugte auf der ganzen Linie, was man am grossen Applaus und den Reaktionen im Stadion ableiten konnte. Ihr Auftritt wurde dann auch kurz in der lokalen Zeitung erwähnt. Durch diesen tollen Auftritt wurde sie dann zusätzlich beim Fussballclub SC Kriens für einen grossen Vereinsanlass in einem Festzelt eingeladen. Dort konnte sie dann paar Songs präsentieren. Weitere Auftritte folgten mit der Teilnahme am grossen Zürich-Fest und einer spannenden Mini-Tournee mit abendlichen Auftritten einmal pro Woche in der Lounge & Bar Hotel in Regensdorf. Zusätzliche Auftritte bei Firmen und Bars folgten in recht gut koordinierten Abständen. Inzwischen bediente sich die Sängerin einem professionellen Musik Equipment. Man merkte in dieser Zeit extrem, wie sich die Musikindustrie veränderte. Die Labels hielten nur noch an den etablierten grossen Künstlern fest und waren nicht bereit in neue unbekannte Künstler zu investieren. Sehr schnell verlagerte sich der Absatzmarkt in die Richtung Streaming Dienste, was zur Folge hatte, dass die Künstler nur noch bei gut gefüllten Konzerten toll verdienen konnten. Ausnahme die Superstars! Die ganz grossen Künstler machten noch zusätzlich mit Merchandise zusätzlich richtig Money! Also was blieb noch offen? Sogenannte musikalische Konstrukte wie „Deutschland sucht den Superstar“ oderVoice of Switzerland“ etc. Das verweigerte aber die Künstlerin, bis auf eine Ausnahme, später dann mehr dazu…! Sie nahm nun zwei selbstgeschriebene Singles mit Namen Sweet Liquid Magic und You Got Me Feelin’Blue professionell auf und machte in Eigenregie die Songs auf dem Tonträger CD zugänglich. Die Gestaltung, sprich Cover erstellen und die Pressungen auf CD‘s wurde in vielen Stunden und mit wenigen Helfern selber erbracht! Da kein Label da war, keine Werbung und ein fehlender Vertrieb, wurde notgedrungen der Tonträger bei Anlässen verkauft und bei Freunden und Bekannten verschenkt. So konnte natürlich der angestrebte Erfolg und Bekanntheitsgrad nicht gesteigert werden, trotz Tonträger-Taufe und einem Konzert von gegen 80 Zuschauern. Inzwischen hatte die Sängerin sich eine gute Beziehung zu einer sympathischen Journalisten bei einer lokalen Zeitung aufgebaut. So kam dann ab und zu ein spannender und toller Bericht über ihr Leben als Musikerin zustande, neben ihrem erlernten Beruf. In dieser intensiven Zeitspanne kam dann auch unausweichlich die Trennung von ihrem sogenannten Manager. Dieser wollte nämlich immer mehr auf ihr äusseres Erscheinungsbild bei Auftritten Einfluss nehmen, was sie kategorisch und zu recht auch ablehnte. Die „lausige“ Spesenregelung entsprach auch schon länger nicht mehr ihren Vorstellungen.

Nun, wie weiter? Ein Musikproduzent aus Köln wurde auf sie aufmerksam und lud sie nach Deutschland ein. Eine Vorabklärung ergab, dass es sich vermutlich um einen seriösen Produzenten handeln musste. Mit ihrem damaligen Freund besuchte sie also den Musikproduzenten, um vor Ort abzuklären, ob der besagte Produzent auch in der Lage war, seine grossen Versprechen umzusetzen – nein konnte er nicht! Ausser unprofessionellen Probeaufnahmen und einer geforderten Vorleistung von gegen 12’000 Euro, kam wirklich nichts gewinnbringendes heraus. Der von ihm ausgearbeitete Vertrag zu seinen Gunsten, wurde natürlich nicht unterschrieben. Zusammengefasst, ausser Spesen nichts gewesen! Die nächste Chance sollte im Jahr 2014 kommen. Der bekannte Eurovision Song Contest konnte eine geniale Plattform für eine Karriere sein! Die Schweiz suchte wie für jedes Jahr einen Künstler/in oder Band. Für die Vorausscheidung, musste man mit einem eigenen Song zuerst die vielen Punkte und Wettbewerbsbestimmungen zu 100% erfüllen. Jerry Junkins nahm „Geld in die Hand“, um mit einem Schweizer Produzenten einen tollen Song zu produzieren. Der radiotaugliche Song trug den magischen Namen Astro und wurde fristgerecht eingereicht. Ohne Probleme wurde der Song dann auch für die erste Ausmarchung zugelassen. In den ersten 14 Tagen konnte man als Zuhörer auf einer digitalen Plattform alle zugelassenen Songs hören und voten. Der Song Astro war sehr beliebt und hatte tägliche Platzierungen bis top 3! Die Ausrichtung des Songs stimmte also. Eingängiger gehaltvoller Pop Song mit dem gewissen Etwas. Als es dann ernst wurde und die sogenannte Fachjury für die erste Runde mitbestimmen konnte, verschwand der Song Astro unter ferner liefen…! Man muss aber wissen, dass bei dieser Vorausscheidung auch lokale musikalische „Grössen“ und sogenannte „Cervelat-Promis“ mitmachten, die u.a bereits von Voice of Switzerland einen gewissen Bekanntheitsgrad hatten und so (vermutlich) vertraglich an einem Label oder an sonstigen Verbindungen zum Schweizer Fernsehen gestanden haben, so zumindest die Annahme….! Und welche Personen waren u.a. in dieser wichtigen Jury…..! Ein Schelm der „böses“ denkt….Für die Endrunde, sprich entscheidender live Auftritt, konnten dann die Zuschauer wieder voll mitbestimmen, wer die Schweiz international vertreten sollte! Bis heute ist es nicht wirklich transparent und nachvollziehbar, wieso dieser tolle Song Astro nicht mal in die Schlussrunde kam! Die Enttäuschung war bei Jerry Junkins natürlich sehr gross. Nun wurde aber das nächste ganz grosse Ziel in Angriff genommen. Im Jahr 2015 ging sie nach New York, ins Viertel Harlem, um im berühmten Apollo Theater vorzusingen. Dort wird jedes Jahr talentierten Sänger/innen eine Plattform gegeben. Viel Lob konnte sie da von der Jury für sich „reklamieren“. Sie konnte aber leider für die nächste entscheidende Runde nicht zugelassen werden, da sie keinen festen Wohnsitz in NY vorweisen konnte! Sie war im übrigen (vermutlich) die einzige Europäerin, die sich den vielen tollen Talenten stellte. Es war aber ein mega tolles und schönes Erlebnis, was dadurch ihr Selbstvertrauen stärkte. Geprägt von den tollen Eindrücken im Musiktempel Apollo, realisierte sie ihren grossen Traum im Jahr 2016 für 3 Monate in New York, genauer gesagt in Manhattan eine Jazzschule zu absolvieren. Die unvergesslichen Highlights waren sicher ihre Auftritte im Jazz-Club Bonafide mit US- Profi Musikern. Und ja, es wurde ausschliesslich Jazz gespielt!

Zu Hause wieder angekommen, wurden dann wieder kleinere Konzerte gegeben, wo dann auch Jazz Songs ihren festen Platz in ihrem Repertoire Aufnahme fanden. Und ja, auch im Tessin, nahe Lugano, konnte sie sich bei vielen Zuschauern bei einem Event präsentieren. Auch im Casino Zürich, konnte sie mit Piano Begleitung und sanften Jazz die „Spieler“ berauschen. Mit einer neuen Band wurde es wieder probiert aber wieder fallen gelassen, da es einfach nicht zusammen passen wollte. Um „endlich“ den über alles stehenden und ziemlich bekannten Voice-Wettbewerben nachzukommen, entschied sie sich nun doch mitzumachen. Das Format trug den Namen „Gesangs-Format X-Factor“ und wurde bei einem deutschen Privatsender produziert und ausgestrahlt. Sozusagen das Gegenstück zu „Deutschland sucht den Superstar“ – was für ein dämlicher Titel….! Die Vorausscheidung war in Stuttgart, wo sie ziemlich locker die erste und zweite Runde überstand. Die dritte Runde war dann in Köln, wo sie eine weitere Hürde nehmen musste, um in den Final zu kommen. Vorher musste sie aber noch etwa gefühlte 36 Seiten Bestimmungen auf Papier durchlesen und unterschreiben….! Da ging es dann auch um streng festgelegte Interviews, Rechte, Aufzeichnungen etc. In der Dom-Stadt musste sie also noch zwei Runden überstehen, um dann für das grosse Finale zugelassen zu werden. Die 5 Juroren** die zum Teil in Deutschland recht bekannt waren (Musiker/in) entschieden nun, wer weiter dabei sein konnte und wer eben nicht! Die Auftritte waren im Messegelände vor Publikum und wurden aufgezeichnet. Jerry Junkins schaffte es mit 3:2 Juroren-Stimmen und kam wieder weiter. Sie war aber überhaupt nicht glücklich darüber. Die „Machenschaften“, Absprachen und blöden Sprüche von Teil der Juroren setzen ihr so zu, dass sie trotz Weiterkommen unverzüglich abreiste und das Ticket für die Haupt-Show nicht einlöste! Das verdient grossen Respekt! Sie wurde also für das Erlebte gnadenlos ihrer Vor-Meinung bestätigt, dass diese Shows nur wenig mit „echter“ Musik zu tun haben…! Seit dieser Köln Reise ist das Kapitel für solche Art von Wettbewerben/Shows für sie für immer abgeschlossen! Um Ratschläge von einem Profi-Musiker für ihre weitere Karriere zu holen, liess sie sich für ein „Beratungsgespräch“ einbinden – natürlich nicht kostenlos! Der bekannte Alt-Musiker*** konnte mit seinen „kruden“ Aussagen und Ratschlägen nicht ansatzweise überzeugen. Es war für Jerry Junkins ein Erlebnis der schlimmeren Art. Durch das negativ Erlebte, kam das „Ganze“ ein bisschen ins Stocken, da vielleicht auch der Glaube ein bisschen verloren ging doch noch entdeckt zu werden. Wieder Fuss gefasst, schaute sie wieder vorwärts und investierte wieder viel in ihre Musik. Mindestens 1 x pro Woche wird bis heute geprobt und an neuen Songs gefeilt! Ach ja, da kam noch die grosse Pandemie, was die Situation für Künstler bekanntlich extrem schwierig machte…!

Seit etwa 3 Jahren ist sie in einer tollen Band mit Namen Jerry & The Band tätig. Die wichtige Stabilität der Band ist da gegeben. Sie begeistert nun mit ihren Kollegen/in bei Club live Konzerten. Und ja, da war noch ein Musical im Aargau, wo sie mit Jazz Songs das Thema USA an 2 Abenden bestens abdeckte. Ich hatte das grosse Vergnügen sie zu Anfangszeiten bis hin zu einem jetzigen Konzert im März zu besuchen und darf feststellen:„Man muss nicht zwingend berühmt werden, auch wenn man sehr gut ist!“ Ihre Gesangstechnik hat sich in Folge der Zeit toll weiterentwickelt. Variantenreich und voluminös, wo angebracht – Dosis stimmt! Auch die ganz schwierigen Songs bringt sie locker auf die Bühne. Ein „Textdurchhänger“ gehört in die Kategorie sehr selten! Ihre englische Sprache ist nahezu perfekt, was natürlich die Songs qualitativ aufwertet und glaubhaft erscheinen lässt. Die Sängerin die heute 30 Jahre alt ist, hat natürlich immer noch den Traum kommerziell erfolgreich zu sein. Nur wer Träume hat ist bereit für seine Ziele – zu gönnen wäre es ihr von ganzem Herzen!

*Namen sind bekannt ** Name sind bekannt ***Namen sind bekannt

Aufnahme Fussballstadion Kriens

Jefferson Starship / Freedom At Point Zero / 1979

Es gibt Jefferson Airplane, Jefferson Starship oder Starship! Ja, und das ist dann schon ein bisschen verwirrend, da es sich bei den Nachfolge Bands immer um einen „Ableger“ der ersten Formation handelt! Jefferson Airplane wurde im Ursprung vom Gespann Paul Kantner(g,v) und Grace Slick(v,p) in San Franciso gegründet. Die musikalische Ausrichtung war in dieser Zeit dem Psychedelic und Rock geschuldet.

Der hier zu besprechende Tonträger wurde unter den Namen Jefferson Starship veröffentlicht und bietet insgesamt recht gute Rockmusik. Ohne aber der tollen Grace Slick, diese am Mikrofon von Mickey Thomas ersetzt worden ist. Dieser ironischeweise eine ziemlich ähnliche Stimme wie seine Vorgängerin auszuspielen vermag. Dieses 79er Album ist vermutlich ihr bestes und hat einen unwiderstehlichen Song anzubieten. Kenner dieser Gruppe wissen sofort welchen Song ich da meine – ja Jane! Er ist der Eröffner und „Kracher“ auf diesem Tonträger. Gediegenes Intro und knackige Riffs von Paul Kantner heben den Song in den oberen Bereich von unverzichtbar! Ein richtig geiler Classic Rock Song für Radiostationen. Die die etwas auf sich halten, spielen den Song natürlich regelmässig. Die restlichen Songs können sich auch gut hören lassen, müssen sich aber unweigerlich an der Messlatte von Jane versuchen…! Lighting Rose fällt dann ab, wenn wundert es. Knapper Durchschnitt, mehr wirklich nicht. Things To Come ist ebenfalls recht treibend und spannend anzuhören. Mit Awakening hat man ein sphärischen Intro, dieses dann durch schöne Gitarrenlinien abgelöst werden. Mickey Thomas ist gesanglich wirklich ein Gewinn – toller Song. Mit Girl With The Hungre Eyes geht es flockig und modern weiter – die kommenden 80er lassen grüssen. Just The Same ist auch recht gut und geht ins Ohr. Der nun kommende Song verspricht viel – Rock Music. Toller Rhythmuswechsel zeichnet diesen Song aus. Mit Fading Lady Light bekommen wir noch eine Ballade auf das Auge gedrückt. Gut gemacht Jungs. Der Song findet die Kurve und wird nicht vom „Kitsch“ platt gedrückt! Der Namensgeber des Albums Freedom A Point Zero ist dann wieder ein recht guter Rocksong. Tolle Gitarren sind da zu vermelden.

Insgesamt ein Album, dieses man eigentlich nur schon wegen Jane haben muss. Zugegeben, kein andere Song kommt auf dieses Niveau aber einige sind wirklich recht gut – bis sehr gut. Somit ist das Album bestens zu empfehlen. Natürlich Vorteil Vinyl, denn das Cover bietet noch etwas für die Augen.

Album: Freedom At Point Zero

Music Expert:****

Beste Songs: Jane, Things To Come, Awakening, Fading Lady Light, Freedom A Point

Genre: Classic Rock

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