Stevie Nicks / Porträt 2011 / Rückschau / Rocktimes – Nimm dir Zeit für gute Musik.

Im Jahr 2011 erstellte ich für das geschätzte Online Portal https://www.rocktimes.info/ ein Portrait über Stevie Nicks! Wie die Zeit nur vergeht, heute im Jahr 2025 erscheint in der Nachbetrachtung dieser Artikel, wie eine „Short“ Version…! Inzwischen ist die Geschichte um Stevie Nicks/Fleetwood Mac noch viel mehr „gewachsen“ und verlangt nach Weiterführung der Geschichte. Auch meine erweiterte Version in meiner Page ist inzwischen nicht mehr aktuell. Trotzdem sind beide Versionen über die Legende Stevie Nicks als Einstieg zu empfehlen. Die Sängerin ist eine lebendige Legende und wird noch in diesem Jahr einen neuen Tonträger erstellen!

Ehre wem Ehre gebührt! Stephanie Lynn, genannt Stevie Nicks, geboren am 26. Mai 1948 in Phoenix/Arizona, ist eine amerikanische Sängerinnen/Komponistinnen-Ikone. Mit über 100 Millionen verkauften Tonträgern mit Fleetwood Mac und solo gehört die Sängerin zu den größten weiblichen Musikstars auf diesem Planeten! Insider nennen sie auch gerne die »Fee aus Texas«! Ihr Office ist gemäß ihrer Website in Texas. Es gibt wohl keine andere Ikone im Bereich Pop/Rock, die eine dermaßen außergewöhnliche Musikkarriere hingelegt hat. Wenn man ihre Drogengeschichten kennt, kann man es eigentlich gar nicht rchtig fassen, wie diese Frau es geschafft hat, so sexy auszusehen. Sie war Anfang 20 schon so schön, wie die aufsteigende Sonne in Kalifornien. Der guten und ebenfalls großartigen Grace Slick von Jefferson Airplane / Starship war Stevie von Anfang an immer eine ‚Nasenlänge‘ voraus. Mystisch gekleidet, mit lyrischen und tiefgründigen Texten, verbunden mit ihrer rauchigen, unverkennbaren Stimme, macht sie bis heute Musikliebhaber rund um den Erdball glücklich. Man fühlt sich verbunden mit ihrer brüchigen Stimme, man nimmt ihr jedes Wort ab, leidet mit ihren Geschichten und lässt sich gerne in ihrer Fantasiewelt mittreiben. Stevie versteht es außergewöhlich gut, die Zuhörer in ihren Bann zu ziehen und sie mitträumen zu lassen in ihrer Welt der Feen und anderen spannenden Geschichten. Man lässt sich gerne auf Stevie ein, man saugt ihre Musik auf und lässt die Seele baumeln. Sie hat das spezielle Etwas und sie ist einzigartig im Business der Schnelllebigkeit! Nicht die perfekte Stimme, nein die Person Stevie mit ihrem ganzen, nennen wir es einfach Charisma, hebt sie von ihren Musikkolleginnen ab! Die Songs noch selber schreiben, dass ist sowieso schon große Klasse und hebt sie ebenfalls von den meisten weiblichen (neuen) Stars zusätzlich noch ab! Auch die große Janis Joplinbrillierte nicht unbedingt stimmlich – nein, auch da war es diese Ausstrahlung, verbunden mit ihrer Persönlichkeit und Verletzlichkeit. Man findet da durchaus Parallelen der beiden Künstlerinnen. Leider zerbrach Janis an Einsamkeit, Drogen und Alkohol viel zu früh.
Trouble in Shangri-LaStevie durchlebte es ebenso in den späten 70er und 80er Jahren, konnte sich aber mehr schlecht als recht mit Tabletten, Entziehungskuren und wechselnden Beziehungen knapp über Wasser halten. In der Nachbetrachtung stellte sie in einem Interview Anfang 2000 fest, dass es verlorene zehn Jahre, gespickt mit Tablettensucht, Depressionen, Kuren und Beziehungskrisen waren. Unfähig klar zu denken, zu handeln und einen wirklichen Sinn im Leben zu sehen. So richtig gefangen hatte sie sich im Jahre 2001 mit dem starken Album „Trouble in Shangri-La“ – zum Glück für die Musikwelt.Buckingham/NicksAngefangen hatte ihre Karriere im Jahre 1968. Zusammen mit Lindsey Buckingham, der auch ihr Lebenspartner war, wurde die Band Fritz gegründet. Die Gruppe tourte in Kalifornien und besaß dort so etwas wie Kultstatus. Das Live-Programm bestand aus Folk/Pop/Flower-Sound der in der Frisco Bucht sehr angesagt war. Als Vorgruppe von Bands wie CCRJimi Hendrix und Janis Joplin konnte man erste Lorbeeren ernten. Das Label Polydor ermöglichte es ihnen ein Album aufzunehmen – mit dem schlichten Titel „Buckingham/Nicks“. Kommerziel zwar ein Flop, aber man erkannte schon da das unglaubliche Potential von Stevie, die das Glück hatte, einen kongenialen Gitarristen mit dem Namen Lindsey Buckinghaman ihrer Seite zu haben. Der Tonträger ist wirklich hörenswert und hat mit dem Stück „Frozen“ einen herausragenden Song zu bieten. Kommerziel gesehen konnte die Band nicht über die Friscobucht hinaus Erfolge verbuchen. Man konnte aber erahnen was da noch kommen konnte …Fleetwood MacDa kam das Angebot von Mick Fleetwooddie Band nach einigen vorherigen Personalwechseln mit neuen Musikern neu zu besetzen – für Stevie und Lindsey gerade zum richtigen Zeitpunkt. Fleetwood Macwaren mit ihrer bluesorientierten Musik schon eine feste Grösse in Europa. In den Staaten hatte man aber noch nicht richtig Fuß gefasst. Mit der Besetzung Mick Fleetwood, Christine McVie, John McVie, Lindsey Buckingham und Stevie Nicks war die ‚Supergroup‘ zusammen, die nun für Furore sorgen würde. Das schlicht betitelte Album „Fleetwood Mac“ (1975), schlug ein wie ein Blitz, Nr. 1 in den Billboards war der verdiente Lohn eines ausgewogenen Albums, das mit den vorherigen FM nur noch wenig am Hut hatte. Die Ausrichtung war klar im Folk/Pop anzusiedeln und geprägt als ein wirkliches dichtes Gruppenalbum, in dem sich alle miteinbringen konnten.
Stevie mit dem herausragenden Stück „Rhinanon“ – wer kennt ihn nicht, diesen fesselnden, faszinierenden Track, der sich in unseren Gehörgängen einschleicht und nach mehr verlangt. „Rhiannon“ hat Stevie auch bei ihren Solotouren in den späteren Jahren stets begleitet. Ja, man wartete förmlich auf diese Nummer, denn live war es very hot!!Die Beziehungskiste zu Lindsey war am Anfang bei FM sicher inspirierend und spannend, da bekanntlich auch die McVieseine verheiratete Liebschaft pflegten. Gemäß Chrsitine McViewaren die Alkoholprobleme ihres Gatten alles andere als friedfertig zu betrachten. Man stelle sich da mal den ‚armen Kerl‘ Mick Fleetwood vor – zwischen den Fronten! Wen all diese Geschichten und vieles mehr um FM interessiert, dem sei das Buch „Storms“ von Mick Fleetwood empfohlen. Den Gerüchten nach hatte auch er mal zwischendurch eine Affäre mit Stevie. In diesem Vakuum von Drogen, Alkohol und Beziehungsschlachten wurde aber trotzdem getourt – mit riesigem Erfolg. Stevie war begehrt, sehr begehrt. Die Königin der Nacht hatte Fans wie keine zweite in der Musikszene. Fans, Reporter, Journalisten standen bei ihr Schlange, alle wollten das Interview, die Story, das Bild. Kein Wunder, Stevie war jung, schön und eine grandiose Sängerin, die ihre Lieder zelebrierte.RumoursLangsam begannen auch die internen Beziehungsprobleme sich aufs Teamgefüge auszuwirken. Man flüchtete sich immer mehr in Alkohol und Drogenexzesse. SteviesBeziehung zu Lindsey wurde immer brüchiger und schwieriger. Erstaunlicherweise konnte man sich zusammenraufen und brachte 1977 das Hammeralbum „Rumours“ auf den Markt. Nummer-1-Plazierungen in den USA und UK. Über 40 Millionen verkaufte Tonträger rund um den Erdball zementierten den Status der Supergroup FM. Nie war Stevie im Songwriting stärker als auf diesen Album! Tracks wie „Gold Dust Woman“ und „Dreams“ sind einfach magisch, unerreicht und zeitlos schön. 1978 gewann „Rumours“ einen Grammy für das Album des Jahres 1977 und hielt sich 31 Wochen an der Spitze der Billboard-Charts. „Dreams“ wurde als Single ausgekoppelt und schaffte den Sprung auf Platz 1 in den Billboards. Das Album gilt als eines der 25 größten Alben aller Zeiten. Das Rad drehte nun immer schneller. Torneeen, Pressetermine, Fernsehauftritte und andere Verpflichtungen. Stevie sank immer mehr in den Drogensumpf ab, pflegte Freundschaften zu Joe WalshDon Henley und Tom Petty. Liebschaften wechselten sich ab, Koks war die Droge an der Westküste und war für Stars natürlich einfach und in großer Menge zu beschaffen. Hartnäckig hält sich die Story, dass man Stevie den Koks anal zuführen musste, da ihre Nasenschleimhäute so was von ‚kaputt‘ waren und eine konventionelle Kokszunahme gar nich mehrt möglich war! In dieser schweren Zeit half ihr der gute Joe Walsh, der bekanntlich dem Alkohol extrem zugeneigt war, aber nichts mit Drogen anfangen konnte.TuskStevie konnte sich mit ihren FM-Kollegen ins nächste Album Abenteuer retten. Der nächste Wurf, der kommen sollte, war „Tusk“ und verlangte von allen Beteiligten alles ab. Lindsey wollte einfach ein perfektes Album und so wurde experimentiert, was das Zeug hielt. Zeitvorgaben des Labels konnten nicht eingehalten werden, der Druck wurde immer stärker und endlich, 1979, kam „Tusk“ auf den Markt. Das Album strotzte nur so vor Raffinessen und Stevie war dafür verantwortlich, dass neben dem Titeltrack „Tusk“ ein Song quasi als ‚Übersong‘ gehandelt wurde: „Sara“. Unglaublich vorgetragen, intensiv, fordernd und zugleich schön mit einem vertrackten Rhythmus und einer betörenden Stimme aversierte diese Nummer zur künftigen Lieblingsnummer aller FM– und Stevie-Fans. Das Album „Tusk“ konnte das Vorgängeralbum „Rumours“ nicht toppen, wurde aber immerhin im UK ein Nummer-1-Hit, und in den Billboards schaffte man es auf Platz 4. Die Singleauskoppelung „Sara“ landete auf Platz 7. Was jetzt kommen musste war klar: Tourneeen auf der ganzen Welt und ein Live-Album, das im Jahre 1980 nachgeschoben wurde. In dieser Zeit waren die internen Spannungen und Krisen bereits wieder in den Vordergrund gerückt, was in etwa erahnen ließ, was da alles noch kommen sollte.Bella DonnaAnfang der Achtziger war die Zeit für Steviegekommen, sich ans erste Sololbum zu wagen. Irgendwie kann man es als Befreiungsschlag deuten, dass 1981 mit dem Titel „Bella Donna“ ihr erster Solotonträger auf den Markt kam. Die Platte schlug ein wie eine Bombe! Platz 1 in den USA und 11 im UK. Die herausragenden Stücke waren „Edge of Seventeen“ (Platz 3 in den USA), ein Knüller der live immer ein Bringer ist, „Leather And Lance“ (mit Don Henley; kam auf Platz 6) und „Stop Draggin‘ My Heart Around“ (mit Tom Petty; auf Platz 3)! Der heimliche Star auf dem Tonträger ist das atmosphärische „How Still My Love“; welch Melodie, perfekt gesungen von Stevie. Dieser Song ist ganz großes Kino! Eine Tournee folgte und 1982 rief das FM-Flaggschiff, um einen neuen Tonträger aufzunehmen.Mirage Was dann kam, hatte den Namen „Mirage“ und war ein klebriger Pop-Mainstream, der so zuckersüß aus den Rillen kam, dass man befürchten musste, in Zuckerwatte gebadet zu werden. Stress und Druck wurden durch Tourneen, FM-Aufnahmen und eigene Ambitionen immer größer, was zur Folge hatte, dass auch die persönlichen Drogenprobleme von Stevie nicht kleiner wurden. Mit Koks konsumierte sie die Droge schon seit längerer Zeit, die ihr ‚half‘, alles zu bewältigen. Nach außen hin schien alles top, Freunde und Kennner wussten aber, dass sie innerlich zerrissen war und quasi ‚aufgefressen‘ wurde. Der Konzertmitschnitt von 1982 mit dem Namen „In Concert 1982“ zeigte alles ‚Hässliche‘ auf!
Wild HeartIch würde mal meinen, so ziemlich die ganze Gruppe war so was von bekifft und vollgedröhnt, dass ich mich über das überstandene Konzert doch sehr wundere! Das Label machte wieder Druck auf Stevieund wollte nach dem ersten Tonträger einen Nachfolger. Dieser kam dann mit dem Namen „The Wild Heart“ im Jahre 1983 heraus. Die Single-Auskoppelung „Stand Back“ war sehr modern gehalten und wurde zum Hit, der auch live immer wieder gespielt wurde. Der heimliche Star auf dem Tonträger trägt den Namen „Beauty And The Beast“. Hier konnte Stevie mit ihrem Gesang brillieren. Welche Tiefe, welches Gefühl sie da hineinbrachte war schon großartig. Die neu aufgenommene Version auf „Soundstage“ von 2008 ist die Masterversion! Das Stück nimmt einen mit auf eine Zeitreise der Emotionen! Sicher eines ihrer Top Five-Stücke ever. Die ganze Scheibe entsprach dem damaligen Zeitgeist mit Ausrichtung im Pop, mit viel Keyboards und poplastigen Struckturen unterlegt. In den Charts sprachen die Zahlen für sich: US 5, UK 28 und DE 25. Es folgte ein Pause und dann die obligatorische Tour um die VK-Zahlen zu pushen.Rock A LittleBei FM war mal wieder Sendepause und so konnte sich Stevie ihrem dritten Album widmen: 1985 kam „Rock A Little“. Stevie fuhr weiter im zuckersüßen, poplastig ausgelegten Sound. „I Can Wait“ wurde als Single ausgekoppelt und kam da in der Disco/Popzeit gerade recht. Ebenfalls ein Knüller ist „Talk To Me“. Beide Stücke wurden übrigens mit einem tollen Clip zusätzlich bereichert. Mensch, sah die Steviezu dieser Zeit toll aus, irgendwie so verletzlich und zerbrechlich. Der Knüller auf diesen Tonträger war aber „Rock A Little“, lasziv vorgetragen, mit einer eindringlichen schlichtweg geilen Stimme.Tango in The NightOh liebe Männerherzen da schnmelzen wir dahin, bei so viel Weiblichkeit! Zum Glück gab es MTV ja schon seit 1981, so konnte alles mit Clips festgehalten werden. Das FM-Flaggschiff wurde immer brüchiger, aber man trotzte der Presse und allen anderen Medien mit einem neuen Album. „Tango in The Night“ startete 1987 voll durch. Das Gemisch von klebrigen Pop mit Rockstrukturen war eben massentauglich und die starken Melodien waren schon immer die Stärke der Gruppe. Jeder Track hatte irgendwie das gewisse Etwas und konnte problemlos in allen Radiostationen gespielt werden. Die Plazierungen waren toll in der ganzen Welt (US 1 und UK 2).
The Other Side Of The MirrorDie angesagte Tournee war die letzte vor den großen Veränderungen. Die Zerwürfnisse innerhalb der Band waren inzwischen so offenkundig geworden, dass Lindsey das Handtuch warf. Er konzentrierte sich nun auf seine eigene Laufbahn, losgelöst vom ‚Monster‘ Fleetwood Mac. In dieser Zeit etwa war Stevie so sehr dem Depressiva-Medikament Klonopin verfallen, dass es ohne Medikamente überhaupt nicht mehr ging. Wie sich das mit all dem anderen Zeug vertrug, kann sich jeder selber ausrechnen. Gerne zitiere ich Stevie»Es waren die schlimmsten Jahre meines Lebens, und es waren viele, sehr viele Jahre«, ließ sie Anfang 2000 verlauten. Trotz allem, sie brachte es fertig, im Jahre 1989 das Album „The Other Side Of The Mirror“ auf den Markt zu bringen (mit den Plazierungen US 10 und UK 3). Das Album war nicht wirklich gut, aber sehr effektvoll und voll im Trend! „Rooms On Fire“, „Long Way To Go“ und „Whole Lotta Troubel“ hatten schon ihren Reiz. Wie es Stevie schaffte, trotz aller sonstiger Probleme, so blendend auszusehen, ist entweder ihr selbst, oder aber ihrer Maskenbildnerin zuzuschreiben.Behind The MaskNachdem FM im Jahre 1988 noch ein „Best Of“-Album auf den Markt hieften, bastelte man bereits an der Ära nach Lindsey. Für das Album wurden die Kumpanen Rick Vitosowie Billy Burnette in die Band aufgenommen und 1990 kam das Album „Behind The Mask“ auf den Markt. Was für ein Erfolg: UK 1 und US 4. Street AngelHätte man ihnen wirklich nicht zugetraut. Trotz einigen Füllern auf dem Album rissen die ganz starken Songs das Album aber wieder heraus. Irgendwie war aber bei Stevie die Luft raus und sie warf ebenfalls das Handtuch. Ein langersehntes eignes „Best Of“-Album mit dem Titel „Timespace“ wurde für die Fans freigegeben – zwecks Überbrückung vorübergehender Funkstille.
TimeStevie ließ sich Zeit bis in Jahr 1994, um das „Street Angel“-Album auf den Markt zu bringen. Es floppte, und wie! Trotz famosen Stücken wie „Blue Denim“ , „Street Angel“ oder „Jane“. Hatte man Stevie vergessen? Ich glaube nein; das falsche Album zur falschen Zeit, würde ich eher sagen! Da ist sie nicht die einzige im Musikbusiness, der das schon passiert ist. Keine Top 10-Plazierung und dann noch mit ansehen, wie FM mit einer neuen Sängerin 1995 das Album „Time“ lancierten. Zu diesem Thema würde ich gerne mit Stevie mal ein Gespräch führen! Auffallend zu dieser Zeit: Die Frau wurde immer schöner; ehrlich! Bei der Nase bin ich mir ziemlich sicher, dass da etwas verändert worden ist. Bekanntlich leiden die Schleimhäute beträchtlich bei hohem Koksverbrauch!EnchantedEs dauerte bis ins Jahr 1997, um einzusehen, dass FM nur die Masterband war, wenn das kongeniale Duo Stevie/Lindsey mit dem Rest der Gruppe wieder kooperierte. Es gab zwar keinen Tonträger mit neuen Liedern, aber der famose Livekracher „The Dance Live“ als CD und DVD erfreue die Musikwelt. Sicher, ganz sicher eines der 10 am besten fesgehaltenen Zeitdokumente – sehr empfehlenswert! Im Übrigen wurde rund um den Erdball getourt und ganz große Erfolge gefeiert. Die Gruppe wurde umjubelt – überall wo sie aufspielte. Sie waren alle wieder vereint und gaben den Fans, was diese sehen und hören wollten. Schöne, fazinierende und einprägsame Musik für die Seele! Alles ’schrie‘ nach einem neuen Album. Man werkelte herum, aber noch ohne festes Ergebnis. Für die Fans gab es von Stevie 1998 das Dreier-Paket „Enchanted“: Seltene Aufnahmen mit bekannten Songs und das alles remastert. Umwerfend die Fotos, sozusagen ein Fotobuch mit CDs. Stevie arbeitete an ihrem neuen Projekt weiter und wartete dann im Jahre 2001 mit dem Album „Trouble In Shangri-La“ auf. Mit dieser Platte gelang ihr ein großer Wurf. Ein wirklich reifes Album mit tollen Melodien und einer Stevie, die schöner als je zuvor war! Gemäß ihrer eigenen Aussage war sie völlig clean. Also keinen Alkohol, keine Tabletten und sonstige Drogen mehr. Man glaubt es ihr auf Anhieb, bei dieser Ausstrahlung und Stücken wie „Planets Of The Universe“ und „Sorcerer“ mit Sheryl Crow. Die restlichen Nummern waren auch überdurchschnittlich gut. Der verdiente Lohn war Platz 5 in den US-Charts.
Say You WillViele gemeinsame Auftritte mit Sheryl Crowläuteten eine erfolgreiche Zeit ein. Nach der Promotion-Tour zu ihrem neuen Album, rief dann das Mutterschiff FM für eine lang erhoffte neue Scheibe. Leider konnte man Christine McVie nicht mehr für die Aufnahmen und die sich anschließende Tour gewinnen. Wenigstens kam sie noch als Gast ins Studio. Das Werk mit dem Namen „Say You Will“ war ganz großes Kino und erinnerte stark an „Tusk“. Soll heißen, zum Teil experimentell gehalten, komplex mit allen Raffinessen, die FM zu bieten hatten. Das Album ist sehr kompakt und Stevie überzeugt auf der ganzen Linie. Ein Stück ist wirklich als grandios zu bezeichnen: „Pacemaker“, der vermutlich schönste Popsong aller Zeiten! Tourneen in den Staaten bescherten FM volle Häuser und Ruhm. Das Label von Stevie nützte den Höhenflug und brachte 2007 das „Best Of“ (CD/DVD) „Crystal Visions“ heraus. Vor allem die DVD hatte es in sich. Alle MTV-Clips und noch einiges mehr kann man sich zu Gemüte führen. Es ist schon toll, Stevie auf ihrer Musikreise begleiten zu dürfen. Mehr als einmal muss man einfach staunen, was die Fee aus Texas so alles zu bieten hatte. Einfach toll und unwiderstehlich!In den kommenden Jahren ging es Stevie und FM wirklich gut, gemeinsame tolle Auftritte, Abstecher nach Europa und alles lief viel entspannter ab. Vorbei die wilden, verrückten Zeiten! ‚Take it easy‘ war angesagt! Man nahm sich auch immer wieder Auszeiten, widmete sich seinen Hobbies und setzte sich nicht mehr so unter Druck. Das Beste daran: Alle waren clean! Als bekannt wurde, dass Lindsay Lohan das Leben von Stevie Nicks filmisch festhalten wollte, gab es Zoff und keine Einwilligung von Stevie.
Im Jahre 2008 kam die Live-DVD “ In Chicago“ heraus. Tolle Sache, die Stevie in beneidenwerter Form mit ihrer Begleitgruppe da aufzeigt. Ihre großen Stücke wurden sozusagen zelebriert. Ihr phantastisches Aussehen ließ erahnen, dass sich die Frau wirklich fest im Griff hatte. Zwischendurch gab es im Jahre 2009 eine Mini-Tour mit FMund einen Abstecher nach Deutschland. Gespielt wurde in der O2 Arena zu Berlin. Ein Top-Act wurde da hingelegt. Gerne verweise ich auf den Artikel von Grit-Marina MüllerGrit-Marina, für dich: Gimme Five!In Your DreamsIn der US-Serie „Glee“ wurde ihr Song „Landslide“ gecovert. „Edge Of Seventeen“ fand sich in einer erfolgreichen US-Komödie wieder und wurde so erneut ein Erfolg! Lange wurde es dann angekündigt: Alle Stevie-Fans warteten sehnsüchtig darauf, und endlich, im Jahre 2012 dann, Stevie kam mit einem neuen Machwerk zurück, das den Titel „In Your Dreams“ trug. Tolle Scheibe, die mit Platz 6 (US) und 14 (UK) belohnt wurde. Wirklich schöne Pop-/Rocksongs, die von Dave Stewart meisterlich produziert wurden. „Italian Summer“ sei mal stellvertretend für eingängige Popsongs mit feinen Strukturen genannt. Die US-Tour wurde mit Rod Stewart zusammen gebucht. Volle Hallen und gute Kritiken bestätigten, dass Stevieimmer noch äußerst beliebt und gefragt war. Interviews bei fast allen großen Sendern in den Staaten rundeten das Interesse ab. Eigentlich warten jetzt alle FM-Jünger auf ein neues Album. »Nichts ist ausgeschlossen«, ließ sich die Band zitieren! Also warten wir ab und schwelgen zur Musik von FM und Stevie, zelebrieren die feinen Songstrukturen, lassen uns gefangen nehmen und treten die Reise zum Träumen an.
Noch erwähnen sollte man die ausgezeichnete Hompage von Stevie. Es gibt wenige Stars, die eine so gute und akribisch gestaltete Seite anbieten. Da ist aber jeder, wirklich jeder Song aufgeführt, bei der Stevie irgendwie mitgewirkt hat. Stevie, in diesem Sinne bedanke ich mich stellvertretend für all deine Fans für die wunderbaren Stücke, die uns immer wieder träumen lassen und viel dazu beitragen, alle unsere Sorgen für lange Augenblicke zu vergessen. Danke Stevie!

Portrait: Stevie Nicks

Erstveröffentlichung: Rocktimes/Online – Nimm dir Zeit für gute Musik

Portrait

Bruce Springsteen / Tunnel Of Love / 1987

Bruce Springsteen ist sozusagen das „freundliche Gesicht“ der vereinigten Staaten! Der „Boss“ geniesst uneingeschränkt Sympathien in allen Kontinenten! Wo er seine Aufwartung macht, strömen die Zuschauern in Strömen zu seinen Konzerten, diese nicht selten die 4 Stunden Marke knacken! Seine vielen Studio Tonträger kommen in regelmässigen Abständen auf den Markt. Der Musiker hat auch etwas zu sagen. Ob es gesellschaftskritische Themen sind oder die eigentlichen Empfindlichkeiten, bis hin zu den Sogen und Ängsten der hart arbeitenden Bevölkerung, weit weg von den anonymen Grossstädten, wo der Kapitalismus „Fluch und Segen“ zu gleichen Teilen bestimmend ist. Der „Boss“ legt da mit seinen Texten den Finger auf die Wunde einer „verletzten“ US Gesellschaft.

Das 87er Album Tunnel Of Love zählt zu seinen herausragenden Werken! Im nicht immer typischen Bruce Stil gehalten, bedient der Sound zusammengefasst zwar immer noch den Sammelbegriff „Americana“ Musik. Nicht nur Rock-Country-Folk-Blues schnüren das Paket von Songs, nein auch sanfte Pop Einflüsse finden sich auf diesem Album wieder. Seine E-Street Band ist bei diesem Album nur eine Randerscheinung. Vieles hat er alles selber eingespielt, was auch das Einsetzen von Drumcomputer zur Folge hatte. War das Album Born In The U.S.A noch „breitbeinig“ und knallig positioniert, kann man bei Tunnel Of Love eine gewisse Intimität ausmachen. Die Songs verteilen sich wie folgt auf dem Tonträger:

Side One

Ain’t Got You, Tougher Than The Rest, All That Heaven Will Allow, Spare Parts, Cautious Man, Walk Like a Man

Side Two

Tunnel Of Love, Two Faces, Brillant Disguise, One Step Up, The You’re Alone, Valentine’s Day

Wer den „Boss“ schon immer mochte, macht mit diesem Album definitiv nichts falsch! Sozial kritische Themen, Auseinandersetzung von Befindlichkeiten werden in ein intimes Klangbild eingebettet. Kein Song kommt so opulent wie Born in U.S.A daher, nein es sind die eher ruhigen und tragenden Melodien, die dieses Album bereichern. Unter Kennern und Fans von Bruce Springsteen ist dieses Album im umfangreichen Backkatalog des Protagonisten ein „Geheimtipp“, auch für Hörer von „gepflegter“ Rockmusik geeignet.

Album: Tunnel Of Love

Music Expert:****

Beste Songs: Tougher Than Te Rest, Spare Parts, Caution Man, Tunnel Of Love, Brillant Disguise

Classic Rock

In eigener Sache / Mein liebstes Rock T-Shirt

Na ja, wer hat nicht sein Rock T-Shirt, was ihm am Herzen liegt! Ich habe einige, habe mich aber entschieden eines von Stevie Nicks zu favorisieren, denn es ist ein Unikat. Ich habe es selber zusammengestellt. Das abgebildete Cover von dem 94er Album Street Angel erachte ich als echten Hingucker. In dieser Zeit sah Frau Nicks einfach umwerfend toll aus. Ihr musikalisches Können steht eh ausser Frage. Es war kommerziell gesehen ein bescheidenes Album, gemessen an ihren vorherigen grossen Erfolge. Mir gefällt das Album richtig gut – mein Lieblingsalbum! Der Track Blue Denim ist ein Pop-Rock Kracher erster Güte.

Anlass für diese kleine T-Shirt Story war eine „Ausschreibung“ vom Classic Rock Magazin, Ausgabe Juni mit der Titelstory von Fleetwood Mac. Mein T-Shirt passt doch bestens zur Story in diesem Rock Magazin! Also ich wette, auch ihr habt etwas von eurer Lieblingsband im Schrank. Anziehen und Farbe bekennen! In diesem Sinne viel Spass bei allem, was mit Classic Rock in Verbindung steht.

Classic Rock

Lynyrd Skynyrd / Celebrating 50 Years / Live At The Rhyman / 2022 / Erscheinungsdatum 2025

Die Legenden des Southern Rock mit einem weiteren Live Album. Diesmal zum Jubiläum, wie es der Titel schon suggeriert! Rein schon historisch betrachtet, muss man diesen 2022er Tonträger sein Eigen nennen, denn da spielte noch Gründungsmitglied Garry Rossington zu grossen Teilen mit. Leider verstarb er im Jahr 2023. Es ist ein herrlich authentisches Live-Zeit-Dokument, was einem in musikalisch tollen Zeiten zurückversetzt. Nostalgie pur, ohne aber „albacken“ zu wirken. Alle ihre Hits aus den 70er gespickt mit einem 2003 Song, rocken sie in Nashville ab, bis die „Hütte brennt“. Man ist gekommen, um die Band abzufeiern, denn 50 Jahre Bandgeschichte „schreit“ nach einem speziellen Konzert mit ihren unzähligen Hits.

Man wird definitiv nicht enttäuscht, denn im „Maschinenraum“ von Lynyrd Skynyrd wird geschuftet, geschwitzt, um ihren Southern Rock Sound authentisch dem zahlenden Publikum zu präsentieren. Nie dem Selbstzweck dienend, agiert die Band gekonnt mit Pathos und Energie, dass man sich fühlt in der ersten Reihe zu stehen. Bisweilen wäre man gerne bei der Band auf der Bühne, um ja nichts zu verpassen. Einfach um die Magie einzuatmen. Die Gitarren agieren einfach grossartig und verzahnen sich Nahe an der Perfektion. Johnny Van Zant singt fantastisch! Sein grosser Bruder Ronnie schaut sicher vom Himmel aus entzückt auf ihn herab. Rick Medlocke steht wie ein Fels in der Brandung auf der Bühne. Er ist quasi der Dirigent „seines“ Gitarren-Orchesters. Er sucht immer wieder die Nähe zu Gary Rossington, dem noch einzig verbliebenen Originalmitglied. Gary Rossington und seine Slide-Gitarren Einsätze, sind zum „heulen“ schön. Die ganze Rhythmus Fraktion ist so toll eingespielt, dass jeder sich auf den anderen verlassen kann. Das Konzert läuft wie ein Schweizer Uhrwerk. Konzentriert und spielfreudig agieren die Musiker/innen. Das ergibt dann ein kompakter und stilsicherer Gesamtsound. Da lebt man als Zuhörer mit jeder Faser des Körpers mit. Wer dabei sein konnte – Gratulation!

Auf die einzelnen Songs einzugehen, spottet fast schon ihren Fundus von grossartigen Songs. Trotzdem! Hört man Simple Man, muss man sich keinesfalls schämen über feuchte Augen. Ich denke mir immer wieder, was für ein grossartiger Song und was für ein tolles Songwriting. Freebird – ihre Rockhymne! Ein Seelenfänger am Anfang und eine Urgewalt in der Vollendung. Die Gitarren „schütten“ mit ihrem Schluss-Gewitter die Hölle zu. Gemacht ist der brillante Track für all ihre verstorbenen Helden zu ehren! Auf der Leinwand sind ihre verstorbenen Kollegen abgebildet – bewegend wenn man das Video dazu anschaut. Die Doppel LP ist wie folgt aufgeteilt:

Side One

Whats Your Name, Workin‘For MCA, You Got Thst Right, I Know A Little, Down South Juckin, That Smell, Cry For The Bad Man, Saturday Night Spezial, Tuesda‘s Gone

Side Two

Red White Blue, Simple Man, Three Steps, Call Me The Breeze, Sweet Home Alabama, Freebird

Die Band: Gary Rossington (g), Rick Medlocke (g), Mark Mateyka (g),Damon Johnson (g) Keith Christopher (b), Johnny Van Zant (v), Peter Keys (k), Carol Chase (vb), Stacie Michelle (vb), Dale Krantz-Rossington (vb) Stevie Boxcar (m)

Fogende Gastmusiker bereichern diesen denkwürdigen Abend in Nashville:

. Jelly Roll 🎤 bei Tuesday‘s

. Marcus King 🎸bei Saturday Night Special

. John Osbourne🎸bei Workin‘MCA

. Brent Smith🎤bei Simple Man

. Donnie Van Zant🎤bei Red White And Blue

Unbedingt erwähnenswert ist, dass Gary Rossington erst ab Track 6 mit That Smell auf die Bühne gekommen ist. Er hatte bekanntlich aus gesundheitlichen Gründen die Band schon verlassen und kam für dieses Jubiläumskonzert auf die Bühne. Das sind leider seine letzten live Aktivitäten und somit ist der Tonträger etwas ganz besonderes! Nur schon ehrenhalber und an sein Gedenken, sollte man sich diesen Tonträger zulegen! Auch aus technischer Sicht ist das Album gelungen. Toller Klang und alles am richtigen Ort eingesetzt. Dieser famose Tonträger gibt es in Form Vinyl, CD und was fürs Auge – DVD.

Album: Celebrating 50 Years: Live At The Ryman

Music Expert:*****

Beste Songs: Bei diesem Live Best of erübrigt sich eine Auswahl! Aber, Gimme Back My Bullets und T For Texas wäre schon Nice gewesen! Man kann nicht alles haben….

Classic Rock, Southern Rock

Tony Joe White / Lebenslinie / Swamp Musiker

Wenn man vom Swamp Rock spricht, kommt man unweigerlich auf Tony Joe White zu sprechen. Die „Trägheit“ seiner Songs haben etwas hypnotisches und wohltuendes in ihrer Struktur. Der Rhythmus und seine tiefe Stimme bestimmen den Klang seiner Songs. Nie in der Taktgebung einer hektisch gespielten Note unterworfen, passt sich das Gesamtbild der meisten seiner Songs an den Rhythmus des Tagesablauf in den Bayous von Lousiana an! Aber aufgepasst, seine bisweilen zupfenden 🎸 Licks erzeugen richtig fühlbare Spannung und sind nie einer gähnenden Langeweile geschuldet! Man merke: Auch mit einer gewissen Ruhe wird Kraft und Spannung generiert. Was für die einen als „gepflegte“ Langeweile gilt, ist für andere das Gegenteil. Eigentlich hat TJW nur 3 seichte Alben, wo er (Vermutung liegt nahe) den kommerziellen Druck seines Label gefolgt ist. Diese Alben entstanden 1976 – 1983 und sind unten aufgelistet. Diese besitzen aber immer noch ein gewisses Niveau.

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Tony Joe White

 – Der “Swamp Fox”

Tony Joe White (23. Juli 1943 – 24. Oktober 2018) war ein US-amerikanischer Sänger, Songwriter und Gitarrist, bekannt für seinen einzigartigen Stil, der als Swamp Rock bezeichnet wird – eine Mischung aus Blues, Country, Rock und Südstaaten-Soul, stark beeinflusst von den Sümpfen Louisianas.

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Bekannteste Songs

  • „Polk Salad Annie“ (1969):
    Sein größter Hit, ein grooviger Song über das harte Leben im Süden der USA. Der Song wurde später von Elvis Presley und Tom Jones gecovert.
  • „Rainy Night in Georgia“:
    Von White geschrieben, aber berühmt gemacht durch Brook Benton. Dieser melancholische Klassiker ist bis heute beliebt.
  • Für Tina Turner schrieb er u. a.:
    • „Steamy Windows“
    • „Undercover Agent for the Blues

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Karriere-Stationen

  • Geboren auf einer Baumwollfarm in Louisiana, begann er früh mit Musik – inspiriert durch Blues, Gospel und Cajun-Klänge.
  • Durchbruch 1969 mit dem Album Black & White und „Polk Salad Annie“.
  • Songwriter-Erfolg in den 70er- und 80er-Jahren, u. a. für Ray Charles, Joe Cocker, Tina Turner.
  • Comeback in den 1990ern mit dem Album Closer to the Truth.
  • Letztes Album zu Lebzeiten: Bad Mouthin’ (2018).
  • Posthum veröffentlicht: Smoke From the Chimney (2021), produziert von Dan Auerbach (The Black Keys).

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Stil & Einfluss

  • „Swamp Rock“: Eine Musikrichtung, die stark von Südstaaten-Kultur, heißen Nächten und schwülem Blues geprägt ist.
  • Tiefe Stimme, langsamer Groove, bluesige Gitarrenriffs und oft mystische, dunkle Texte.
  • Einfluss auf Musiker wie: Eric Clapton, Mark Knopfler, Chris Stapleton und viele mehr.

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Ehrungen

  • 2024 posthum in die Nashville Songwriters Hall of Fame aufgenommen – eine große Anerkennung für sein Lebenswerk als Komponist.

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Tod

Tony Joe White starb am 24. Oktober 2018 im Alter von 75 Jahren an einem Herzinfarkt in Tennessee. Er hinterlässt 3 Kinder. Ein Sohn produzierte seine Musik.

Songwriting

Leider ist diese Art von Musik ein „Nischenprodukt“, was ziemlich schade ist, denn in dieser schnell lebenden Zeit ist die gefühlte Entschleunigung was wohltuendes. Hat man sich auf seine Songs mal eingelassen, entfachen sie einfach ein gutes Gefühl. Gute Vibes gespickt mit Feeling dringen in unsere Seele ein. Die wichtige Voraussetzung ist sich Zeit lassen für seine Musik. Seine eindringlichen Geschichten von Gauklern und „einfachen“ Leuten unterstreichen seine Fähigkeit für sein tolles Songwriting. Nicht umsonst haben grosse Künstler seine Songs übernommen! Einfach herrliche Musik, wo man bei geschlossenen Augen sich in den Sümpfen von Lousiana wiederfindet!

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Backkatalog

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1960er–1970er: Frühe Swamp-Rock-Jahre

  1. 1969 – Black and White (Monument)
  2. 1969 – …Continued (Monument)
  3. 1970 – Tony Joe (Monument)
  4. 1971 – Tony Joe White (Warner Bros.)
  5. 1972 – The Train I’m On (Warner Bros.)
  6. 1973 – Homemade Ice Cream (Warner Bros.)

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1976–1983: Wandel & Experimente

  1. 1976 – Eyes (20th Century)
  2. 1980 – The Real Thang (Casablanca)
  3. 1983 – Dangerous (Columbia)

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1990er: Comeback & Blues-Rückkehr

  1. 1991 – Closer to the Truth (Remark/Polydor)
  2. 1993 – The Path of a Decent Groove (Remark/Polydor)
  3. 1995 – Lake Placid Blues (Remark)
  4. 1999 – One Hot July (Mercury France)

🟫 

2000er: Reifephase & Kollaborationen

  1. 2001 – The Beginning (Swamp Records)
  2. 2002 – Snakey (Swamp Records)
  3. 2004 – The Heroines (Sanctuary)
  4. 2006 – Uncovered (Swamp Records)
  5. 2008 – Deep Cuts (Swamp Records)

🟫 

2010er: Spätwerk & Rückkehr zu Wurzeln

  1. 2010 – The Shine (Swamp Records)
  2. 2013 – Hoodoo (Yep Roc)
  3. 2016 – Rain Crow (Yep Roc)
  4. 2018 – Bad Mouthin’ (Yep Roc)

🟫 

23. Posthum

2021- Album Smoke from The Chimney ( Easy Eye Sound / Dan Auerbach Produktion)

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Livealben (Auswahl, chronologisch)

  • 1971 – Live in Europe (posthum veröffentlicht, später entdeckt)
  • 2006 – Live from Austin TX (New West Records)

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Kompilationen / Boxsets (Auswahl, chronologisch)

  • 1980 – The Best of Tony Joe White
  • 2006 – Swamp Music: The Complete Monument Recordings (4 CDs)
  • 2019 – Collected (3LP oder 2CD – umfassend)

Am besten seine Musik mit einem Bourbon in der Hand geniessen und wenn es geht bei hitzigen Wetter! Ich bin überzeugt, dass Swamp Feeling stellt sich ein. Da muss man nicht zwingend in Louisiana draussen auf der Veranda sitzen.


Hier sind einige markante Zitate von Tony Joe White über Songwriting, Inspiration und seine Philosophie:

🎸 Wenn du Songs schreibst

„Wenn du Songs schreibst, musst du wie eine Empfangsstation sein: du musst dir bewusst sein, was um dich herum passiert. Ich weiß nie, worum ein Song geht, bevor ich ihn schreibe.“ 

Über das Schreiben aus dem Herzen

„Keep playing and writing with your heart.“ (“Spiel weiter und schreibe aus deinem Herzen.”) 

Ebenso sagte er:

„Wei­ßer Geist, un­gefiltert – es ist alles von oben gekommen.“ 

Über Spontaneität und Kreativität im Studio

„Es gibt eine richtige Magie, wenn wir das machen. Ich spiel 20 Sekunden, dann sag ich: ‘Jetzt nehmen wir auf, und ihr spielt, was euch aus dem Herzen kommt.’ Das ist dieser Hoodoo-Gefühl. Spontaneität ist schön.“ 

Seine eigene Form des Blues

„Die Art Blues, die ich aufwuchs, war immer kahl – meistens ein Mann mit Gitarre und Mundharmonika, der mit dem Fuß klopft. Für mich ist das der Blues.“ 

Über Authentizität in der Musik

„…wenn ein Song nicht gepresst wird, wenn du ihn nicht in eine Schachtel packst wie ein Hamburger, sondern ihn so bringst, wie er gedacht ist, dann bleibt er auch nach so vielen Jahren.“ ()

Rückkehr zur Natur als Quelle der Inspiration

Er beschrieb, wie er sich inspirieren lässt:

„Ich bau ein Lager am Fluss, setz mich hin, um weiterzuarbeiten… Nichts passiert, wenn man drückt – ich muss es auf mich zukommen lassen.“ 

Persönliche Dankbarkeit für seine Karriere

„Ich hatte so einen guten Start mit ‹Polk Salad Annie› und ‹Rainy Night in Georgia› … Ich bin wirklich gesegnet und versuche, dran zu bleiben.“ 

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Künstler: Tony Joe White

Genre: Swamp Musik

Empfehlung Alben: Frühphase und die späteren 90er Alben – siehe Backkatalog

Lebenslinie, Unterstützung ChatGBT

Michael Cartellone / Lebenslinie / Schlagzeuger

Michael Cartellone gilt als ein sehr guter und vielseitiger Schlagzeuger. Seine Karriere erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte und umfasst die Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern und Bands. Er gilt als kollegial und ist für eine Band durch seine Loyalität ein wichtiges Mitglied. Er verleiht durch seine Art Stabilität innerhalb einer Band und glänzt in seiner Aussendarstellung durch Authentizität.

🎵 Musikalisches Können und Stil

Der Protagonist begann im Alter von neun Jahren mit dem Schlagzeugspiel und trat bereits mit elf Jahren öffentlich auf. Seine professionelle Karriere startete er mit der Hard-Rock-Band Damn Yankees, wo er durch seine präzisen und kraftvollen Rhythmen auffiel. Besonders in Songs wie „High Enough“ zeigte er seine Fähigkeit, Emotionen durch sein Spiel zu vermitteln .

Seit 1999 ist er festes Mitglied von Lynyrd Skynyrd. Dort wird sein Spiel für die Balance zwischen Energie und grossem Respekt vor den klassischen Songs geschätzt. Er bringt Persönlichkeit in die Musik, ohne die charakteristischen Elemente der Originalaufnahmen zu verändern .

🖌️ Künstlerische Vielseitigkeit

Neben seiner musikalischen Karriere ist der Schlagzeuger auch ein anerkannter bildender Künstler. Er malt seit seiner Kindheit und hat seine Werke in verschiedenen Galerien ausgestellt. Seine künstlerische Ader ergänzt seine musikalische Tätigkeit und zeigt seine kreative Vielseitigkeit.

🎤 Fazit

Michael Cartellone wird in der Musikszene für sein technisches Können, seine Ausdrucksstärke und seine Fähigkeit, sich nahtlos in verschiedene musikalische Kontexte einzufügen, hoch geschätzt. Seine langjährige Tätigkeit bei renommierten Bands und seine künstlerische Vielseitigkeit unterstreichen seinen Status als herausragender Schlagzeuger. Bei Lynyrd Skynyrd ist er inzwischen ein wichtiges Bandenmitglied, wo er der Ikonische Band eine Stabilität verleiht und so ihnen hilft mit Musikern der neuen Generation das Erbe weiterzutragen. Ob es wiedermal für ein neues Studioalbum reicht, ist fast schon zweitrangig. Man will Legenden auf der Bühne sehen und ihre Hits in sich aufsaugen, egal ob schon bis zum „abwinken“ gehört! Sweet Home Alabama und Free Bird sind nicht nur einfach Songs, nein diese gehören zur Rock Kultur und sind eingebettet in die wichtige amerikanische Musikgeschichte!

Schlagzeuger: Michael Cartellone

Wichtigste Bands: Damn Yankees, Lynyrd Skynyrd

Aktuelles Album: Celebration Years, Live At The Rhyman – 2025

Lebenslinie, Unterstützung ChatGBT

Doobie Brothers / Walk This Road / 2025

Nun sind sie endlich wieder zurück, richtig weg waren sie ja eigentlich nie! Sie sind im Jahr 2025 angekommen mit ihrem 16 Studioalbum im Gepäck und wieder mit Michael McDonald an Board. Der Sänger/Songwriter und Tasteninstrument Spieler, hat bis heute immer noch eine wunderbar soulige Stimme. Er war verantwortlich für den markanten Stilwechsel in den 70er und dem international kommerziellen Durchbruch. Damals nahm sich Gründungsmitglied Tom Johnston eine längere Auszeit. Genau dieser Tom Johnston, der eigentlich immer für den rockigen Teil der Band verantwortlich war. Zum Glück kam er dann in den 80er wieder zurück. Bis heute ist er zusammen mit Patrick Simmons der Mastermind der Band. Mit John McFee ist ebenfalls noch ein Langzeitmitglied bei der Band. Also darf man gespannt sein, was da diese 🔝 Besetzung zu Stande bringt. Es ist ein „unaufgeregtes“ Album geworden, wo in der Schnittmenge Southern-Rock-Soul gespielt wird. Die Mischung stimmt und vereint all ihre Stilrichtungen. Feine Melodien ersetzen markante Gitarrenriffe und geben so einen entspannten Sound zum Besten, der zu keiner Zeit langweilig wirkt aber auch keine Gefühlsausbrüche provoziert! Vielleicht mögen „böse Zungen“ den Satz gepflegte Langeweile angebrachter finden. Am Schluss bleibt es eben eine Geschmacksache!

Ich finde es eh grossartig, wenn mit 3 oder noch mehr verschiedenen Stimmen über alle Songs für Abwechslung gesorgt wird. Mit zwei Gastmusiker/in wird dem ganzen noch mehr Vielfalt zugetragen. Die „ unverwüstliche“ Mavis Staples und Mick Fleetwood, bereichern das Album zusätzlich. Mit 10 Tracks, die keine Zeitdauer über 5 Minuten zulassen, ist man im radiotauglichen Format. Ob es dann reicht in dieser musikalisch übersättigten Zeit diesen Support zu erhalten, ist zumindest für Europa gesprochen eher zu verneinen. Die Band war in Europa nie eine ganz grosse Nummer, obwohl jeder Musikfan ihre 70er Hits, wie Listen To The Music oder Long Train Runnin‘ und natürlich What A Cool Believes schon kennen. Nun, bei dieser Scheibe überzeugt Walk This Road, Angels & Merci und Learn To Let Go auf Seite 1 bestens. Die Rückseite kann mit The Kind That Lasts, New Orleans und Lahhaina voll Punkten. Der Rest ist gut hörbar, ohne aber grosse Stricke zu zerreissen. Der beste Song kann nach mehrmaligen durchhören mit Namen New Orleans identifiziert werden. Was für ein grooviger Track. Man spürt die „schwüle“ Luft in der Bourbon Street nicht nur wortwörtlich – toller Song. Verteilt auf dem Tonträger LP, nummerieren sich die Songs wie folgt:

Side One

Walk This Road, Angel & Merci, Call Me, Learn To Let Go, State Of Grace

Side Two

Here To Stay, The Kind That Lasts, New Orleans, Speed Of Pain, Lahaina

Ich denke in den Staaten könnte es eine recht gute Platzierung geben. Hingegen wird das Album in Europa zu einer Randnotiz verkommen! Die Hörerschaft die diesen Sound hört und geniesst, wird mindestens Ü50 sein, wetten? Eigentlich schade, denn solche „Qualtätsware“, würde auch der jüngeren Generation gut zu Gesicht stehen! Da muss man eben zuhören, denn die Texte sind nicht banal und handwerklich bieten die Musiker etwas. Würden die Gitarren etwas mehr „drücken“, würde ich sogar noch eine bessere Bewertung geben. Und ja, das Plattencover ist großartig, was für die Augen! Ich gebe es gerne zu, der Vorgänger Libérte (2021) gefiel mir einen Tick besser. Noch der Ordnungshalber: Victor Indrizzo ein Sessions Musiker bedient das Schlagzeug, denn seit längerer Zeit haben da die Doobies da kein festes Mitglied an den „Fellen“. Auch sonst agieren noch einige Studiomusiker mit, die so dem tollen Sound noch zusätzlich dienliche Nuancen beifügen können. Kaufempfehlung für Musikfreunde/innen, die auf „gepflegte“ Musik stehen und in dieser hektischen Welt im Flow mit den Doobies stehen wollen!

Album: Walk This Road

Music Expert:****

Beste Songs: Walk This Road, Angel & Merci, Call Me, Letn To Let Go, The Kind That Lasts, New Orleans, Speed Of Pain, Laha

Classic Rock

J.Geils Band / Ranking Studioalben and Livealben

Die Bostoner Gruppe hat einen umfangreichen und tollen Backkatalog auszuweisen. 11 Studio sowie 3 Live Tonträger umfasst so die gesamte Werkshow der Band. Ein Ranking drängt sich da natürlich auf. Eigentlich gibt es nach meiner Einschätzung nur einen schwachen Tonträger! Das ist mein Ranking:

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Platz 11 You re Getting 1984

Ohne Peter Wolf! Ein schwaches Album, ohne festsetzende Melodien! Höhepunkte – keine.

Platz 10 Monkey Island 1977

Suchend in der Stilrichtung! Keine eindeutige Stilrichtung. Ungewöhnliche Songs hören wir da. Alles mittelmässig, ausser Somebody.

Platz 9 Nightmare 1974

Guter Stoff von der Band. Detroit Breakdown ist ein Hammersong! Fast durchgehend gut das Album.

Platz 8 Ladys Invited 1973

Richtig knackiger R&B und mit Chimes ein phantastischer Song! Der Rest ist top!

Platz 7 Hotline 1974

Nicht nur das klappbare Cover ist cool. Starke Songs wie Love-Itis prägen das Album. Ein touch 50/60er umschmeichelt das Album.

Platz 6 The Geils Band 1970

Top Ist es ihr Erstling Werk! Wild und rauer R&B kommt da aus den Boxen. Hard Drivin‘Man und First I Look At The Purse sind Kracher erster Güte!

Platz 5! Freeze Frame 1981

Kommerziell🔝. Nun kannte die Musikwelt JGB. Weg vom R&B hin zu radiotauglichen Rock/Pop! Nicht nur wegen Freeze Frame und Centerfold ein starkes Album.

Platz 4 The Morning After 1971

Volle Pulle! Intensive Song. So muss R&B aus den Boxen knallen! Whammer Jammer und Looking For A Love sind herrlich anzuhören. Live gespielt unwiderstehlich!

Platz 3 Love Stinks 1980

Die Mischung stimmt! Come Back ist ein geiler Song. Auch der Rest – erste Sahne. Ja, und das Cover ist irrsinnig gut!

Platz 2 Sancturay 1978

Eine Rockscheibe ohne Schwachstelle. One Last Kiss, Wild Man sind super! Die restlichen Songs ebenfalls auf hohem Niveau. Auch Balladen können sie.

Platz 1 Bloodshot 1973

Give It To Me ist das Eintrittsgeld schon alleine wert. Alle Songs sind ganz stark. Kompaktes Album mit einem Feeling der Spitzenklasse. Eine Band auf dem Zenit ihrer Schaffenskraft und das schon 1973!

Es gibt nicht wenige, die sagen, dass man ihre pure Energie nur an Konzerten spüren kann. Ihr fast schon explodierender gespielter R&B suchte in den 70er seinesgleichen. Da sie auch in den 80er immer ihrer Songs aus der Frühphase spielten, konnte man sich dieser Intensivität nicht entziehen. Offiziell gibt es 3 Live Alben von der J. Geils Band. Das Ranking sieht wie folgt aus:

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Platz 3 Showtime 1982

Nicht mehr so elektrisierend wie in den 70er aber immer noch mit einem guten Unterhaltungswert – Stadionrock eben!

Platz 2 Blow Your Face Out 1976

Ein unglaublich gutes Album. Top Aufnahmequalität und tolle Songauswahl. Tolles Doppelalbum.

Platz 1 Full House

Ein Album zum „mitschwitzen“ und staunen. Brutal intensiv gespielt und noch zu 💯% auf R&B ausgerichtet. Da wird gearbeitet. Das Publikum dankt es.

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Die Band aus Boston ist inzwischen Geschichte. Peter Wolf ihr charismatischer Sänger hat eine recht erfolgreiche Solokarriere seit den 80er am laufen. Der Namensgeber der Band und Gitarrist J.Geils ist leider verstorben und die restlichen Bandmitglieder agieren eher im Hintergrund und kommen dann wieder zusammen, wenn Peter Wolf zu einer Reunion-Tour anfragt.

Classic Rock

The Guess Who / Lebenslinie

Guess Who aus Winnipeg waren die erste kanadische Rockband, die internationale Erfolge verbuchen konnten. Viele personelle Wechsel bestimmten ihre lange Bandgeschichte. Ihre bekanntesten Protagonisten sind Randy Bachman (g,v) und Burton Cumming (v,k), diese für den enormen Erfolg dieser Band stehen! Augenscheinlich ist dies bei ihrem grandiosen „Homeland“ Konzert in Winnipeg aus dem Jahr 2004 zu sehen. Die Band The Guess Who konnte man nie „nur“ einer Stilrichtung zuschreiben! Jedes ihrer Alben aus ihrem umfangreichen Backkatalog, ist in der Stilrichtung anders einzuordnen. In ihren Grundfesten war aber der Anteil des puren Rock immer das wichtigste Element! Kurios ist sicher auch, dass die Band mit neuen Musiker und nur mit ihrem Drummer aus vergangenen Zeiten neue Alben veröffentlicht! Da sind sie zwar in guter Gesellschaft mit Bands wie Foghat, Molly Hatchet, Foreigner und noch einige mehr….! Soll heissen der Bandname steht zwar noch aber neue Musiker führen das musikalische Erbe weiter. Ob das gut sein soll, kann jeder für sich entscheiden!

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1. Ursprünge & Durchbruch:

  • Die Band begann 1962 als Chad Allan and the Reflections.
  • Ihre erste erfolgreiche Single war „Shakin’ All Over“ (1965), ein Cover des Johnny Kidd & the Pirates-Songs.
  • Auf dem Plattencover stand nur „Guess Who?“ als Interpretenname – ein Marketinggag des Labels, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Die Leute dachten, es sei eine Supergroup. Der Name blieb.

2. Musikalischer Stil:

  • Mischung aus Rock, Bluesrock, Psychedelic, und Poprock.
  • Besonders durch Burton Cummings’ markante Stimme und Randy Bachmans Gitarrenspiel geprägt.
  • Texte oft sozialkritisch oder melancholisch – z. B. in „American Woman“ oder „Share the Land“.

3. Bedeutende Alben:

  • Wheatfield Soul (1969) – enthält „These Eyes“
  • Canned Wheat (1969) – mit „Undun“ und „No Time“
  • American Woman (1970) – ihr Durchbruchsalbum, auch international
  • Share the Land (1970) – nach dem Ausstieg von Bachman, mit neuen Mitgliedern

4. Brüche und Solokarrieren:

  • Randy Bachman verließ 1970 die Band aus religiösen und gesundheitlichen Gründen – und gründete Bachman-Turner Overdrive („You Ain’t Seen Nothing Yet“).
  • Burton Cummings führte The Guess Who weiter, verließ aber 1975, um solo durchzustarten.

5. Nachwirkungen & Comebacks:

  • Mehrere Reunions und Touren, v. a. in Kanada.
  • 2001 traten sie bei der Schlussfeier der Olympischen Winterspiele in Salt Lake City auf.
  • Die Band existiert noch heute in wechselnden Besetzungen, allerdings ohne die ursprünglichen Schlüsselfiguren.

6. Einfluss:

  • Einer der größten kanadischen Musikexporte der 60er/70er.
  • Vorreiter für spätere Bands wie Rush, Triumph oder Nickelback.
  • Ihr Song „American Woman“ wurde 1999 von Lenny Kravitz erfolgreich gecovert.
  • Die Schweizer Hard Rock Band Krokus coverte erfogreich „American Woman“.

The Guess Who haben insgesamt 18 Studioalben veröffentlicht – wenn man nur die offiziellen Alben der klassischen Band unter dem Namen „The Guess Who“ zählt (nicht die Solo- oder Reunion-Alben von Bachman/Cummings oder spätere Besetzungen).

Studioalben (chronologisch):

  1. Shakin’ All Over (1965) (als Chad Allan & The Expressions)
  2. Hey Ho (What You Do to Me!) (1965)
  3. It’s Time (1966)
  4. Wheatfield Soul (1969)
  5. Canned Wheat (1969)
  6. American Woman (1970)
  7. Share the Land (1970)
  8. So Long, Bannatyne (1971)
  9. Rockin’ (1972)
  10. Live at the Paramount (1972) (technisch live, wird oft dazugezählt)
  11. Artificial Paradise (1973)
  12. #10 (1973)
  13. Road Food (1974)
  14. Flavours (1975)
  15. Power in the Music (1975)

Nach 1975 – mit komplett neuen Besetzungen:

  1. Guess Who’s Back (1978)
  2. All This for a Song (1979)
  3. The Future IS What It Used to Be (2018) (von einer neueren Formation

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Man kann auch sagen, dass The Guess Who den Weg vorgaben, für kommende kanadische Exportschlager im Genre Rock. Bands, wie Bachman-Turner Overdrive, April Wine, Rush, Triumph, Saga etc., konnten dann in den 70/80er ebenfalls grosse Erfolge verbuchen. Der „grosse Bruder“ USA und Europa wussten fortan, dass Rockmusik künftig im Land des Ahornsirup ein ernstzunehmender grosser„Mitspieler“ sein wird! Wer gedenkt sich in den umfangreichen Backkatalog von dieser faszinierenden Band einzutauchen, sei geraten es mit einer Best Of zu tun. Aber Achtung, es ist gut möglich, dass dies der Anfang eines zulegen einer neuen Vinyl-Collection ist!

Classic Rock

Unterstützung ChatGBT

Kiss / I Was Made For Lovin‘ You / 1979

Kiss ist Kult und eine🇺🇸Band. Mit ihren (meist) geschminkten Auftritte sorgten sie rund um den Erdball für Furore. Ihr Sound ist angesiedelt im Genre Hard Rock und Rock. Mit ihrem Hit I Was Made For Lovin‘You überraschten sie ihre Fans, sowie auch die Musikfachpresse! Der dem musikalischen Zeitgeist geschuldeten Song, mit einer gehörigen Disco Schlagseite, erklomm die internationalen Charts reihenweise.

Der Song hat tatsächlich einen tollen Rhythmus mit dem dazugehörenden Refrain, so dass die Melodie unverzüglich im👂haften bleibt. Die Angst der Band, man verliere so seine musikalische Identität, sollte sich als unbegründet erweisen. Der tolle Song ist ein wichtiger Bestandteil in ihrem Live Programm – bis heute. Auf jeden Fall zahlte sich der „Ausreisser“ aus, nicht nur aus kommerzieller Sicht…!

Song: I Was Made For Lovin ‘You

Time: 4:30

Album: Dynasty

Classic Rock, Disco

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