The Best Of Rory Gallagher / At The BBC / 2024

Yes! Zum Glück sind nun endlich die BBC Archive offen, um die vermutlich letzten „musikalischen Geheimnisse“ von einem der besten Blues Rock Gitarristen aller Zeiten offen zu legen! Zugegeben, einiges konnte man schon von langer Zeit auf dem Format CD erwerben. Diese mir vorliegenden Tracks, sind verteilt auf 3 LP. Sie sind in dieser Form zum ersten mal auf Vinyl erhältlich. Gemäss Angaben sind 11 Tracks eine Erstveröffentlichung. Der Höhepunkt ist das The Venue Konzert in voller Länge aus dem Jahr 1979. Der intensive live Sound beschallt unsere Gehörgänge gehörig. Insgesamt wird bei diesem Tonträger eine zeitliche Epoche ab 1973 – 1986 abgebildet.

Man muss es sagen! Der geniale Musiker aus 🇮🇪 war ein Gigant an seinem Spielgerät. Seine tollen Studioaufnahmen sind bekanntlich phantastisch. Mit insgesamt 14 Tonträger (Taste mitgezählt), kann man bei Rory Gallagher auf einen umfangreichen Backkatalog zurückgreifen…! Und wisst ihr was, es gibt keinen schwachen Tonträger von diesem Ausnahme Gitarristen – definitiv nicht! In der Stilvielfalt war er im Blues-Folk-Rock unterwegs. Erwähnenswert sind die passenden Jazz Phrasierungen bei Taste. Live, ja das war sein Ding. Da ging er dann ungehemmt voll „aus dem Sattel“, soll heissen er spielte als gebe es keinen Morgen mehr! Schnell gespielte Melodien, dann wieder einfühlsam und mit der akustischen🎸meisterhaft ergänzend. Da hörte man zu und staunte über das Gebotene. So hatte er natürlich schon nach wenigen Songs sein Publikum „im Sack“. In einem so hypnotischen Rauschzustand, waren seine Konzerte immer ein Ereignis der besonderen Art. Die Fans liebten ihn dafür. Seine grossartige Band hatte für ihn immer Schwerstarbeit zu verrichten. Die Band variierte immer zwischen 3 oder 4 Musiker. Da musste das Bandgefüge natürlich stimmen. Man gab immer mehr als alles, man wusste was man dem Publikum schuldig war! Nun aber wieder zu den BBC Aufnahmen, diese wie folgt numerisch auf 3 LP festgelegt sind:

Bewertung einzelner Songs mit *

A1 Cradle Rock *****A2 Back On My Stompin‘
Ground ****
I Wonder Who***
B1***Continental Op
B2*****Tattoo’d Lady
B3****Used To Be
B4****Banker’s Blues
B5****•Can’t Be SatisfiedGuitar – Juan Martin
C1*****I Could’ve Had Religion
C2*****Walk On Hot Coals
C3*****Messin‘ With The Kid
D1*****Shin Kicker
D2*****Last Of The Independents
D3****Keychain
D4****Bought And Sold
E1****Wayward Child
E2****Mississippi Sheiks
E3****Out On The Western Plain
E4****As The Crow Flies
F1*****Do You Read Me?
F2*****Philby
F3*****Hellcat
F4*****Cruise On Out

Dieses Triple Album ist schön aufgemacht und kann mit einem überzeugenden Klang punkten. Ebenfalls sind fast schon Poster-artige Fotos vorhanden, die für die Augen was hergeben! Ein musikalisches Vermächtnis ist diese wertvolle Veröffentlichung, nicht nur für seine Fans!

Album: The Best Of AT The BBC

Music Expert:*****

Beste Songs: Live Konzert The Venue

Classic Rock

Poco / Live / 1976

Poco, Georg Grantham, Rusty Young, Paul Cotton und Timothy B. Smit „On Tour“. Sie waren die Protagonisten im Jahr 1974 bei ihren US Konzert Aktivitäten. In dieser damaligen Besetzung, konnten sie live durchwegs überzeugen! Es gibt natürlich noch andere beliebte und sehr gute Live Konzerte in anderen Bandkonstellationen. Diese hier vertonte Aufführung überzeugt richtig gut, wenn auch die bescheidene Laufzeit leider kein vollständiges Konzert wiedergibt. Früher machte man das fast ausschliesslich so. Das Format Langspielplatte, gab da quasi Betreff Spieldauer die Vorgabe vor.

Nun, das Gebotene lässt sich toll anhören und ab dem Song Angel ging man wortwörtlich „aus dem Sattel!“ Da wird gerockt, wie man es der Band vermutlich nicht zugemutet hätte. Na gut, Kenner wissen, dass Paul Cotton schon immer für eine „rockige“ Ausrichtung der Band bekannt war. Unglaublich gut gespielt ist der Song Restrain mit diesen „fetten“ Gitarrenläufe. Das erwähnte Angel, ist ebenfalls toll gespielt, wie auch High And Dry. Der Abschluss des Konzert bildet der 72er Titel A Good Feelin‘ To Know. Knackig und mit viel Gitarren, ist es ein würdiger Abschluss dieses Konzertabend. Insgesamt ist die erste Seite Country Rock „lastiger“ ausgefallen. Rusty Young ist mit seinen Steel Pedal Guitar Künsten allgegenwärtig zu hören Verteilt auf 2 LP Seiten:

Side One

Meddley: Blue Water, Fool‘s Gokd, Rocky Mountain Breakdown, Bad Weather, Ride In The Country

Side Two

Angel, High And Dry, Restrain, A Good Feelin‘ To Know

Ein wahrlich schönes live Erlebnis von der Band, diese leider erst immer im Nachgang zu den Eagels genannt wird. Die verdiente internationale Anerkennung fehlt bis heute. Ebenfalls die Aufnahme in die Rock And Roll Hall Of Fame! Der Sound auf diesem Tonträger lässt definitiv keine Wünsche offen. Die Instrumente sind getrennt sehr gut hörbar und der Gesang kommt klar und angenehm aus den Boxen. Und ja, die 3 Stimmen von Timothy, Rusty und Paul passen einfach gut zusammen, ob einzeln oder im Harmony Gesang. Die „Erfinder“ des Country Rock waren Ende der 60er bis in die 80er der Inbegriff dieses Genre. Ihr musikalisches Können umschmeichelt bis heute unsere Gehörgänge nachhaltig.

Album: Poco Live

Music Expert:****

Beste Songs: Blue Water, Bad Water, Angel, High And Dry, Restrain, A Good Feelin‘ To Know

Classic Rock

Poco / Indian Summer / 1977

Es ist immer wieder erstaunlich, was für musikalische Perlen man finden kann. Indian Summer von der Gruppe Poco ist so ein Tonträger, dieser dem viel beschriebenen Westcoast Feeling absolut gerecht wird! Federleichte und flockige Songs, die für sich in Anspruch nehmen können, als zeitlos angesehen zu werden. Die Songs verfallen nie dem „ bösen Wort“ belanglos und haben so bis heute ihre Berechtigung im Genre Country Rock. Aus heutiger Sicht ist es eher ein Soft Rock Album. Eigententlich egal, Hauptsache tolle Musik. Der Eröffner mit Indian Summer ist gelungen. Flockig, rockig und mit Steel & Sitar Gitarre unterlegt. Mit Twenty Years geht es ziemlich rockig weiter. Auch da, tolle Gitarren der Herren Paul Cotton und Rusty Young. Bei Me And You geht die musikalische Reise ein bisschen ruhiger aber angenehm weiter. Mit Downfall wird wieder mehr auf das Gaspedal gedrückt. Nicht brachial aber zügig und so kann der Song mit einem passenden Rhythmus bestens gefallen.

Win Or Lose ist grossartig. Mächtig dampfender Bass durchzieht diesen Song. Richtig groovig werden da die Ohren beschallt. Ein sehr guter Abschluss der ersten Seite kann da ihnen attestiert werden. Living The Band startet toll für Seite 2. Ein Country-Rocker mit ziehenden Gitarren. Stay (Night Until Noon) hat eine Melodie, die sofort ins Ohr geht. Timothy B.Smith ist einfach ein toller Sänger, wie übrigens auch seine Kollegen. Mit Find Out In Time und einer integrierten Mundharmonika, lassen sie es dann ruhiger angehen. Der Song hat eine angenehme Melodie – ach, einfach schön. The Dance reiht sich nahtlos ein. Harmony strahlt dieser Song aus. When The Dance Over, Go On And Dance, Never Gonna Stop und (Reprise) When The Dance Is Over gehören zusammen. Toller Themen Song im Genre Rock gehalten und mit einer Portion Funk ausgestattet. So endet ein wirklich toller Tonträger. Ein reifes Werk mit keinem einzigen Ausfall! Verteilt auf 2 LP Seiten:

Side One

Indian Sommer, Twenty Years, Me And You, Downfall, Win Or Lose, Living In The Band

Side Two:

Stay (Night Until Moon), Find Our In Time, The Dance, When The Dance Is Over, Go On And Dance, Never Gonna Stop, (Reprise) When The Dance Is Over

Wie schon bei einer anderen Rezension eines Poco Tonträgers geschrieben, muss man einfach feststellen, dass die Musikwelt selten gerecht ist! Die Band ist bei einigen ihren Veröffentlichungen definitiv auf Augenhöhe mit den Eagles. Ja, so ist es nach meiner Einschätzung!

Album: Indian Summer

Music Expert:*****

Beste Songs: Indian Summer, Twenty Years, Downfall, Win Or Lose, Living The Band, The Dance ( vollständiger Track)

Classic Rock

April Wine / The Nature Of The Beast / 1981

Die Canada Rocker mit ihrem vermutlich besten Album. Eine richtig gute Mischung aus Hard Rock und AOR machen dieses Album zum Hörerlebnis. Von zart bis hart, reizen da die Jungs 1981 ihre musikalische Bandbreite bestens aus. Die Mischung stimmt. Wo man auf Seite 1 noch mit dem AOR Knaller Sign Of The Gypsy Queen punkten kann und mit All Over Town als Eröffner rockig beginnt, ist Tellin‘ Me Lies knackig gehalten – toller Bass! Bei Just Between You And Me wird es dann richtig balladesk. Ziemlich „süss“ zwar aber die toll eingesetzte Gitarre verhindert zu viel kitsch gekonnt. Wanna Rock rockt dann wieder gekonnt ab. Yes, da müssen die Füsse unweigerlich „mitwippen“ – toller Song. Caught In The Crossfire schliesst den ersten Durchlauf mit fast schon typischen AOR Klängen ab.

Auf der Rückseite wird durchgehend gerockt. Big City Girls ist einfach nur toll und Crash And Burn ist der schnellste und härteste Titel auf diesem Tonträger. Da wird fast schon „Metal mässig“ drauf los gerockt. Der Rest ist einfach tolle Mucke. Die Rückseite dieses Tonträger hört sich an wie ein Steigerungslauf in Sachen Härtegrad. Mit dem Abschluss One More Time, wird dann dieser excellente Tonträger beendet. Verteilt auf die zwei LP Seiten, sieht das wie folgt aus:

Side One:

All Over Town, Tellin‘ Me Lies, Sign Of The Gypsy Queen, Just Between You Hand Me, Wanna Rock. Caught In The Crossfire

Side Two:

Future Tense, Big City Girls, Crash And Burn, Bad Boys, One More Time

Die Band hat da ein Klassiker erschaffen, ohne wenn und aber. Weitere tolle Alben sollten noch folgen aber in dieser tollen musikalischen Mischung ist das Album in ihrem Backkatalog unerreicht. Eigentlich sehr schade, dass ihre Werke in Europa nicht so richtig gewürdigt worden sind! Verdient hätten sie es allemal. In Nordamerika und natürlich vorrangig in Canada, kannte die Gruppe natürlich jeder Mann/Frau, die mit Rockmusik etwas anfangen konnten. Und ja, ich gebe es zu….auch meine Person hat viel zu lange diese tolle Band ignoriert – leider!

Album: The Nature Of The Beast

Music Expert: *****

Beste Songs: Tellin Me Lies, Sign Of The Gypsy Queen, Wanna Rock, Big City Girls, Crash And Burn

Classic Rock

Poco / Under The Gun / 1980

Was für ein richtig tolles Album haben da Poco 1980 eingespielt. Ziemlich rockig und die Country Einflüsse wurden fast gänzlich weggelassen! In der eingespielten Besetzung Rusty Young (Vocal,Steel,Dobro), Paul Cotton (Guitar), Kim Bullard (Vocal, Keyboards), Charlie Harrison (Bass, Vocal) und Steve Chapman (Drums) gelang der Band ein unglaublich atmosphärisches Album ohne Schwachpunkte. Der Gesang von Rusty Young ist einfach unglaublich schön und passend zu diesen Song-Perlen! Das schwarze Cover mit dem roten Schriftzug und dem Markenzeichen der Band, ein Mustang dieser leicht in das Plattencover „eingestanzt“ worden ist – prachtvoll. Ja, da ist der 🇺🇸 Band sprichwörtlich das 🐎 durchgegangen. Der Sound in Westcoust Manier gehalten, beglückt die Gehörgänge vollends. Die Tracks haben tolle Melodien und einen hohen Wiedererkennungswert.

Der Eröffner mit Under The Gun ist ein flotter Rocksong mit Gitarren die richtig „ziehen“ – Start gelungen. While We’re Still Young führt den Mustang weiter gekonnt in die grosse Prärie. Guter Aufbau und starker Melodiebogen. The Everlasting Kind ist ein toller „Einschmeichler“ Song. Der Gesang ist einfach🔝anzuhören. Eine tolle Ballade, unterlegt mit Gitarren die das Ganze noch passend abzurunden. Down To The Wire ist ein atmosphärischer Rocksong mit einem überzeugenden Songwriting und einer gediegenen Melodieführung. Nun zum letzten Track auf der ersten Seite. Bei Footsteps Of A Fool (Shake Ground) hören wir einen gediegenen Bass in der Eröffnung, bis dann Rhythmusgitarre und Gesang das Zepter übernehmen. Es ist ein Klasse Song. Seite 2 beginnt mit dem griffigen und coolen Rocker Reputation. Was für geile Gitarren hören wir denn da. Midnight Rain fühlt sich gut an und fügt sich toll in die West Coast Song-Kette ein – tolle Pedal Steel Gitarre. Fool‘s Paradise passt ebenfalls bestens ins Album-Gefüge. Mit dem Song Friends in The Distance bekomnen wir einen grossartigen Song zu hören mit einer Melodie und Refrain zum niederknien. Der Abschluss mit Made In Stone ist ein „Kracher“ erster Güte. Gitarren, die wie die „Sau“ drücken! Ein wirklich famoser Abschluss dieses tollen Album. Ich muss sagen 10 Tracks und alle überdurchschnittlich gut. Einige sind sogar Weltklasse! Die Songs verteilen sich auf diesem Tonträger wie folgt:

Side One

Under The Gun, While We’re Still Young, The Everlasting Kind, Down To The Wire, Footsteps Of A Fool (Shaky Ground)

Side Two

Reputation, Midnight Rain, Fool’s Paradise, Friends In The Distance, Made In Stone

Dieses Album würde auch ihrem grossen musikalischen Bruder Eagles gut zu Gesicht stehen! Ein ausgewogenes tolles Album mit einem grossen Feeling-Faktor erster Güte. Tolle Gitarren, Melodien und Gesangleistungen der Spitzenklasse. Es ist definitiv auch ihr „härtestes“ Album in ihrem umfangreichen Backkatalog und meiner Meinung nach auch ihr Bestes!

Album: Under The Gun

Music Expert:*****

Beste Songs: Under The Gun, The Everlasting Kind, Footsteps Of A Fool, Friends In The Distance, Made In Stone

Classic Rock

Sweet / Full Circle / 2024

Yes! Die 70er Glam Rock Hit Garanten mit einem neuen Album. Noch mit einem Originalmitglied bestückt, Andy Scott, erbringen sie ein Album, dieses in der Schnittmenge zwischen Rock und Pop pendelt – AOR! Toll gemacht und definitiv im „Hier und Jetzt“ angekommen, überzeugen die 11 Songs mit eingängigen Melodien und alles unterlegt mit einer „gesunden Härte“ und erst noch mit guten Refrains. Es tut einfach gut, solch soliden Rock im Jahr 2024 zu hören. Immerhin ist es auch schon wieder über 40 Jahre (!) her, wo noch Alben in Originalbesetzung eingespielt worden sind. Einige Sachen in anderer Besetzung wurden später in den 80/90er noch ohne grosse Aufmerksamkeit der Musikindustrie nachgereicht – Erfolg sehr bescheiden! Dieser neue Tonträger hat eine ganz andere Wahrnehmung hervorgerufen, was sich auch in den Chart Platzierungen wiedergibt. In DE ist das Album sehr gut aufgenommen worden, na gut in DE hatten The Sweet schon immer eine grosse Homebase!

Mit Circus beginnt die Band richtig knackig und rockig. Guter Aufbau und ja, hat durchaus 70er Feeling ohne „anbacken“ zu wirken! Die Gitarren ziehen toll nach vorne. Don’t Bring Me Water ist einfach ein cooler Track mit einem tollen Rhythmus. Ein moderner Song mit dem einer eingängigen Melodie. Burning Like A Falling Star geht ebenfalls gut ins Ohr und ist mit gutem Refrain unterlegt. Und immer wieder diese tollen Gitarren! Mit Changes wird es dann poppig zu poppig? Ja schon, aber es ist wirklich gut umgesetzt. Mit Everything bekommen wir eine wirklich schöne Melodic Ballade, die unsere Gehörgänge so richtig umschmeicheln. Beim Track Destination Hanover wird textlich ihre Liebe zu Deutschland verarbeitet. Ja, sie hatten in den 70iger grosse kommerzielle Erfolge in DE. Damals war ein richtiger „Fan Kampf“ zu der anderen Glam Rock Institution – Slade! Mensch, das waren noch Zeiten! Rising Up ist dann wieder im Zeitgeist des modernen gehalten. Ich muss sagen der Song überzeugt, denn die Melodie setzt sich in den Gehörgängen fest, trotz einem latenten Kitsch-Faktor! Fire In My Heart zündet dann wieder in Richtung Rock. Defender geht dann in Richtung AOR Sound, was bekanntlich für eingängige Melodien steht. Coming Home ist textlich selbstsprechend gehalten. Der Song ist ordentlich und ebenfalls dem AOR geschuldet. Der Abschluss mit Full Circle schliesst das „runde“ Album wirklich gut ab mit diesem Rocksong. Die Songs sind wie folgt auf der LP nummeriert:

Side One

Circus, Don’t Bring Me Water, Burning Like A Falling Star, Changes, Everything

Side Two

Destination Hannover, Rising Up, Fire In My Heart, Defender, Coming Home, Full Circle

Ich finde The Sweet ist ein ein ganz gutes Album gelungen! Klar auch, nix mehr da mit Glam Rock oder „Bubble Gum“ Sound. He, wir schreiben das Jahr 2024! Wer auf AOR Sound steht, wird seine Freude daran haben. Im übrigen ist der Sänger und natürlich die ganze Band wirklich gut. Ein Album ohne Schwachstellen, was wirklich Freude bereitet. Das Cover ist schlicht und ergreifend Weltklasse! Echt, so wünscht man sich Langspielplatten – für die Augen und Ohren!

Band: Andy Scott (g), Paul Manzi (v), Adam Booth (d), Lee Small (b) und Tom Ciry (k)

Album: Full Circle

Music Expert:****1/2

Beste Songs: Circus, Don’t Bring Me Water, Burning Like A Falling Star, Everything, Rising Up,

AOR

The Rolling Stones / Goats Head Soup / Rare & Alternative Mixes / 1973

Bekanntlich bekam das Album nicht besonders viel Lob von der sogenannten Fachpresse im Jahr 1973. Obwohl in den US Billboards und in UK das Album Platz 1 besetzte, musste es sich mit dem Vorgänger Album Sticky Fingers messen lassen. In der Nachbetrachtung staunt da der „Laie“, denn nicht nur wegen ihrer Superballade Angie, weiss das Album bis heute zu gefallen! Nun, die „Glimmer Twins“ und ihre Jungs überzeugten, ohne eine einzige Schwachstelle ausmachen zu können. Billy Preston, Nicky Hopkins, Ian Stewart und Bobby Keys, konnten als prominente Unterstützer ihren wichtigen musikalischen Teil dazu beitragen. Aus den damaligen aufgezeichneten Sessions wurden nun 3 Tracks freigegeben, diese im Jahr 2020 mit der neuen Ausgabe des Tonträgers nun zeitgemäss vertont worden sind. Scarlet, All The Rage und Criss Cross heissen die Songs. Diese geben wie folgt ihre Referenz ab:

. Scarlet ist sicher der interessanteste Song, denn kein geringerer als ein gewisser Jimmy Page bedient da zusammen mit Keith Richards die Gitarren – Mick Taylor fehlt da! Nun die Fragen aller Fragen, hört man da den Led/Zep Jimmy? Yes, die Eröffnung gehört ganz ihm. Auch sonst kann man sein mittun ganz gut raushören. Der Track ist ein ordentlicher Rocker, dieser recht treibend abgeht.

. All The Rage geht in die gleiche Richtung, soll heissen ordentlich rockend mit gutem Refrain. Bei diesem Track sind die bekannten Protagonisten wieder „alleine“ am Werk.

. Criss Cross mit Billy Preston am Keyboard, hätte man sich auch gut auf dem Klassiker Exile On Main Street vorstellen können! Ein ganz guter Rotz-Rock Song.

Die übrigen Versionen sind die bereits bekannten Songs aus dem 73er Album. Verpackt als Piano/Demo/Instrumental oder alternativ Mix, sind diese nicht störend aber eher etwas für ihre Hardcore Fans und Komplettisten! Muss man ehrlich gesagt eigentlich nicht unbedingt haben. Nochmals zurückkommend auf das Album Goats Head Soap, dies muss unbedingt erwähnt werden – ein unterschätztes Album mit einigen grandiosen Perlen! Die drei „neuen“ Tracks, obwohl recht gut, hätten einen schweren Stand gehabt auf dem regulären Album zu bestehen. Das spricht definitiv für die tolle Qualität der ausgesuchten Songs für das „ gelbe“ Album. Das sonderbare an diesem Album ist sicher der Albumtitel…! „Ziegenkopfsuppe“, was für ein Titel, ist sicher nicht einladend und im inneren der Plattenhülle das Bild😳dazu… Pfui, meine Herren. Musikalisch aber grosses Kino und das zählt!

Album: Goats Head Soup

Music Expert:***1/2

Zusätzliche Songs: Scarlet, All The Rage, Criss Cross

Classic Rock

Fleetwood Mac / Mirage Tour ’82

Und wider einmal wird ein empfehlenswertes und umfangreiches Konzerterlebnis von Fleetwood Mac nachgereicht. Diesmal ist es die Mirage Tour aus dem Jahr 1982. In der Tonträger Box Mirage ist das Konzert bereits abgebildet, bis auf die (neu) fehlenden Songs. Somit haben wir es mit einem ganzen Konzertmitschnitt zu tun, was grundsätzlich immer gut ist, um sich ein gutes Bild eines Konzertabend zu machen. Und ja, im Forum zu Los Angeles hatte die Band einen tollen Abend. Die Besetzung damals war natürlich erste Sahne! Mick Fleetwood, Jon McVie, Christine McVie, Stevie Nicks und Lindsey Buckingham, waren bis tief in die 80iger ein sicherer Garant für epische Konzerterlebnisse der besondern Art. Wenn man mal die unveröffentlichten tollen Tracks in den Vordergrund stellt, ist es empfehlenswert und gewinnbringend sich diesen tollen Tonträger zuzulegen.

Don’t Stop, Dreams, Oh Well, Never Going Back Again, Landslide und Sara sind eigentlich unverzichtbare Perlen, die jederzeit grossen Spass machen anzuhören. Soundtechnisch ist diese Veröffentlichung eher rau gehalten, sodass man annehmen kann, es wurde da ziemlich wenig nachgearbeitet! Das ist auch gut so, denn wir hören einen „ungefilterten“ Sound, dieser beachtlich gut aus den Boxen kommt. Ich frage mich immer wieder, wieso es so lange dauert, solche tolle Konzerte zu vertonen. In diesem Fall hat es sich definitiv gelohnt – nicht nur für Fans! Muss man noch speziell auf die Tracks eingehen, ich glaube nein, denn zu viel Substanz und Zauber versprühen diese zeitlose Songs wie Sara, Dreams, Landslide, Sisters Of The Moon The Chain etc. Verteilt auf diesem LP Tonträger sieht es mit den Songs wie folgt auf:

Side One

Second Hand News, The Chain, Don’t Stop, Dreams, Oh Well, Rhiannon, Brown Eyes, Eyes Of The World

Side Two

Gipsy, Love In Store, Not That Funny, Neve4 Going Back Again, Tusk

Side Three

Sara, Hold Me, You Make loving Fun, I’m So Afraid, Go Your Own Way, Blue Letter, Sisters Of The Moon, Songbird

Bekanntlich wird diese grosse Band nie mehr in dieser Besetzung zusammenkommen, da zum einem Christine McVie im Jahr 2022 unerwartet verstorben ist und zum anderen Stevie Nicks und Lindsey Buckingham seit Jahren einen „Rosenkrieg“ führen…! Somit müssen wir uns mit solchen „neuen“ Tonträger begnügen, wo wir aber nicht nur der Nostalgie zu liebe in schönen alten musikalischen Zeiten schwelgen können. Der Tonträger gibt es im schwarzen und im Format Clear Vinyl! Klar, auch im Format CD erhältlich aber für die Ohren, muss es dann schon die gute „alte“ Platte sein.

Album: Mirage Tour ’82

Music Expert:****

Beste Songs: (Die neuen Songs als Mehrwert) Sara, Dreams, Oh Well, Landslide, Sister Of The Moon, The Chain

Classic Rock

Tom Petty / Highway Companion / 2006

Ein wunderbar lockeres Album von Tom Petty ist sein 3 Solo-Album. Ob Tom Petty alleine oder mit den Heartbreakers eingespielt, spielt eigentlich kein Rolle, denn wo TP drauf steht, bekommen wir auch seinen typischen Sound. Da auch sein Weggefährte Mike Campbell und Kollege Jeff Lynne am Album mitbeteiligt sind, bekommen wir einen Mix aus leichtem Country, Folk und Rock geboten. In der Schnittmenge würde ich das Gesamtpaket als Heartland Rock klassifizieren. Es ist ein eher ruhiges Album mit gehaltvollen Texten und schönen Melodien, die uns da zum Träumen auffordern. Der Sound klopft behutsam für den Einlass in unsere Gehörgänge an. Superbe Gitarrenarbeit von Mick Campbell begleitet das „Song-Gerüst“ über die 12 gehaltvollen Tracks. Einiges ist auch akustisch unterlegt, was so einen intimen Rahmen hergibt. Manch einer hätte sich sicher ein „härteres“ Album gewünscht, doch 1-2 mal richtig gehört, setzen sich einige Songs unwiderstehlich in unseren Gehörgängen fest. Die bekannte leicht „näselnde“ Stimme von Tom Petty, begleitet den Tonträger in bekannter Manier durch das Programm. Die Songs verteilen sich auf der Platte wie folgt:

Side One

Saving Grace, Square One, Flirting With Time

Side Two

Down South, Jack, Turn This Car Around

Side Three

Big Weekend,, Night Driver, Damaged By Love

Side Four

This Old Town, Ankle Deep, The Golden Rose

Das Vinyl ist Remastered from Original Analog Masters und das hört man! Da bekommen die Ohren einen tollen Sound über 4 LP Seiten (!) geboten. Wenn man die Augen schliesst, könnte man meinen im Aufnahmestudio dabei zu sein. Yes, eine Wohltat so einen transparenten Sound zu hören. Auch das Front Cover der Platte ist sehr gelungen. Passt irgendwie richtig zum gebotenen Sound. Klar, hätte mir auch ein paar „Killer-Tracks“ gewünscht. Nun, der Meister bestimmt und mir als Konsumenten nehmen es an und geniessen. Es muss ja nicht immer ein Single-Hit vorhanden sein oder? So lange die Qualität im Grossen und Ganzen stimmt, nehmen wir das Gebotene zu 100% an. Leider verstarb Tom Petty im Jahr 2017 unerwartet. Geblieben sind zum Glück unzählig tolle Alben von ihm. Und ja er ist eine Ikone im US Rock Universum.

Album: Highway Companion

Music Expert:****1/2

Beste Songs: Saving Grace,Flirting With Time, Turn This Car Around, Big Weekend, Night Driver, This Old Town, The Golden Rose

Classic Rock

Outlaws It‘s About Pride / 2012

Was für ein Klasse Album von den Outlaws. In ihrem Backkatalog ganz sicher in den Top 3. anzusiedeln. Southern Rock der Spitzenklasse wird uns da geboten! Textlich werden Themen bedient wie Heimat, Sehnsucht, Einsamkeit und Liebe. Musikalisch werden die 11 Songs von Paul Henry (Originalmitglied) und seinen tollen Bandkollegen sehr songdienlich umgesetzt. Mehrstimmiger Gesang und „bratende“ Gitarren, die wie eine Säge ins Holz fräst. Jeder einzelne Song eine Geschichte für sich und mit Melodien getragen, die haften bleiben. Das wunderbare daran ist, dass die Reihenfolge der Songs einem Steigerungslauf gleich kommt. Keine Schwächen, keine Füller!

Mit Tomorrow‘s Another Night und Hidin‘ Out In Tennessee beginnt der Tonträger sehr gut. Erst genannter Song ist Southern Rock pur. Der zweite Song wird durch tolle Gitarren veredelt und immer mit diesen traumhaft schönen Melodien! Mit dem Song It‘s About Pride ist der Band eine richtige Weltklasse Nummer gelungen. Was für ein eindringlicher Aufbau und dann diese knackigen Gitarren, die den Song ins Ziel führen – herrlich! Eine Verschnaufspause gefällig – nein! Mit Born To Be Bad wir grandios gerockt. Mensch was für ein🎸Riff! Dieser Song würde auf jedes ZZTop Album passen. Es ist ein Song, der die Bärte aus Texas noch nicht geschrieben haben. Last Ghost Town beendet die erste Seite. Was dann auf Seite 2 folgt, ist in der Summe noch besser als die erste Seite. Ob es nun Nothin‘ Main About Main Street oder das grossartige The Flame ist, einfach famos. Alex‘s Song und Trouble Rides A Fast Horse setzen den Reigen von erstklassigen Songs fort. Man träumt von unendlich schöner Landschaft und Sonnenaufgänge. Und dann dieser Abschluss mit So Long! Besser gehts nimmer! Behutsamer Aufbau, eindringlicher Gesang und langgezogene Gitarrenläufe für alle Luftgitarren Freaks bestens geeignet. Die Songs verteilt auf dem Tonträger:

Side One

Tommrow’s another Land, Hidden? Out In Tennessee, It’s About Pride, Born To Be Bad, Last Ghost Town

Side Two

Nothin‘ Main About Main Street, The Flame, Alex’s Song, Trouble Rides A Fast Horse, So Long

Ein wahrlich grossartiges Album wird uns da geboten. Recht wenig bis gar keine Country Anleihen, sondern eher Heartland Musik mit einem gehörigen Anteil von viel Rockgitarren. Das Album ist den verstorbenden ehemaligen Bandmitglieder gewidmet. Hughie Tomasson, Billy Jones und Frank O’Keefe, waren lange ein fester Bestandteil von dieser Band. Es waren grossartige Musiker, die den Southern Rock mitbestimmt und lange mitgetragen haben.

Album: It’s About Pride

Music Expert:*****

Beste Songs: Hidin‘ Out In Tennessee, It’s About Pride, Born To Be Bad, The Flame, Alex’s Song, So Long

Southern Rock

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