Deep Purple / In Rock / 1970
Das vierte Studioalbum der sogenannten MK-II Besetzung, soll heissen, Ian Gillan (v), Ritchie Blackmore (g), Jon Lord (k), Roger Glover (b) und Ian Paice (d), war der neu definierte Richtungswechsel zum epochalen Hard Rock. Man verabschiedete sich nun fast gänzlich von den progressiven, psychedelischen und ergänzenden klassischen Elementen. Neu war es nun richtig griffiger Sound. Alleine schon das Cover ist ein starkes Statement und suggeriert so den musikalischen Wechsel. Alle 7 aufgenommen Songs sind bis zum heutigen Tag der Inbegriff des klassischen Hard Rock – Made in UK. 2 Songs davon sind Klassiker, die bis heute zeitlos und in diesem Genre als unverzichtbar gelten. Speed King ein Kracher-Song erster Güte, war vermutlich im Jahr 1970 so ziemlich das härteste, was man um die Ohren geflogen bekam. Es muss ziemlich sicher für all die Musikfreunde ein Schock gewesen sein, die noch der Hippie Zeit nachtrauerten. Speed ist wirklich volles Programm und zeigt auf, dass Ritchie Blackmore ein kommender Gitarren King werden sollte. Der Song ist atemberaubend schnell und das Zusammenspiel zwischen Gitarre und Hammondorgel unfassbar intensiv.
Mit Child In Time schuf die Band ein Song🎶 für den Olymp! 10:16 und keine Sekunde zu viel, ist dies einer dieser Monstersongs, die man immer wieder hören will, ohne irgendwann in einen „Gähnfaktor“ zu verfallen. Die hypnotische Eröffnung mit dem weitertragen dieser unfassbar guten Melodie, bis zum hart getrommelten Donnerwetter, lässt uns Bauklötze staunen. Die brachiale Übernahme der Gitarre, geht direkt in die Magengrube. Der Song ist ein Klassiker. Nie war ihr Sänger Ian Gillan besser mit seiner Leistung am🎤. Alleine schon diese 2 erwähnten Songs, sind das Eintrittsgeld für diesen Tonträger zu💯% wert! Ach ja, die anderen 5 Songs packen ebenfalls „gnadenlos“ zu und offenbaren keine Schwäche. Hard Lovin’Man räumt mit gespielten 7:10 ebenfalls mächtig ab. Wahnsinn, kein Song ist Mittelmass, alle drüber! Verteilt auf 2 LP Seiten, lassen sich die Songs wie folgt aufteilen:
Side One
Speed King, Blood Sucker, Child In Time
Side Two
Flught If The Rat, Into The Fire, Living At The Wreck, Hard Lovin‘ Man
Deep Purple begaben sich mit diesem Album auf neues Terrain und manifestierten mit dem noch besseren Folgealbum Machine Head ihren Ruf als die Hard Rock Band! Bei ausgedehnten Tourneen festigten sie den Ruf als virtuose und toll eingespielte Band. Ritchie Blackmore zauberte an seiner🎸harte und präzise Salven, die Jon Lord am Tasteninstrument pulverisierte. Die Rhythmusfraktion hielt alles zusammen und über allem thront ihr Sänger mit seinem potenten Organ! Ihre Konzerte waren Ereignisse in den 70er. Festgehalten in Live in 🇯🇵1972. Dieses Album zählt zu den besten live Alben im Genre Hard Rock.
Album: In Rock
Musicexpert:*****
Beste Songs: Speed King, Blood Sucker, Child In Time, Living At The Wreck, Hard Lovin‘Man
Hard Rock
Stichwörter: Hard Rock
Ten Years After / Woodstock / 1969
„It was 8.15 pm and the rain had stopped. The band strode on to the stage and launched into a blistering performance that would go down in rock history. Overnight Ten Years After became one of the biggest bands in the world…“ So steht es geschrieben auf der Rückseite des Platten Covers! Endlich hat man sich „erbarmt“ und bringt das ganze legendär „durchnässte“ Konzert von Ten Years After auf Tonträger. Was soll ich sagen! Nach 55(!) Jahren solch gute Aufnahmen zu hören, ist phenomenal! Bis jetzt konnte man nur I’m Going Home auf diversen Zusammenstellungen sehen und hören. Diverse einzuhaltende Rechte verhinderten bis ins Jahr 2024 das vollständige Setlist zu vertonen. Nun, endlich ist das gebotene Spektakel auf Vinyl, CD und Streaming-Dienste zu geniessen. Wobei geniessen tut man sich solch ein Klassiker in Form Vinyl – klar doch!
Was für ein Remastering wird da denn geboten! Ich höre mit offenen Kinnladen dem Gebotenen zu. Bei Help Me haut es mich fast aus den Socken! Alvin Lee zieht und zupft da an seiner roten Gibson 🎸wie ein tollwütig gewordener Hund, der aggressiv seine Opfer sucht. Die Rhythmusabteilung zieht ein Fundament auf, die wie eine stabile Festung den 🌧️ abschirmt, um so dem Meister Alvin Lee alles erlaubt niederzuwalzen, ohne auf der Bühne nass zu werden. Aber fangen wir doch vorne an. Sponful der Eröffner ist grossartig. Bei Good Morning Little Schoolgirl, musste die Band nach 3:10 kurz aufhören (Instrumente neu stimmen), um dann bei diesem miesen Wetter neu zu starten. Bei The Hobbit zeigt Ric Lee am Schlagzeug, was ein grossartiger Drummer ausmacht – tolles Solo! I Can‘t Keep From Crying Sometimes ist so grossartig anzuhören, dass man es immer wieder hören will. Leo Lyons am Bass und Chick Churchill an dem Tasteninstrument – sind so gut. Help Me der Blues Rock Knaller ist bereits oben erwähnt. Ja was fehlt dann noch….klar das grossartige und unvergleichliche I‘m Going Home. Der Song, ein gnadenloser Abräumer und der Klassiker der Band! Leider, leider wurde er um über 2 Minuten gekürzt, wieso nur? Hätte mit gegen 12 Minuten locker auf eine LP Seite gepasst. Das tut schon weh, auch wenn man es beim Zuhören nicht merkt! Verteilt auf 2 LP Seiten werden die Songs wie folgt gelistet:
Side One
Spoonful, Good Morning Little Schoolgirl
Side Two
The Hobbit, I Can‘t Keep From Crying Sometimes
Side Three
Help Me
Side Four
I‘m Going Home
Nach diesem Woodstock Triumph, hatte die Band ihren verdienten Superstar Status. Ein neuer Gitarrenheld mit Namen Alvin Lee war geboren. Mit famosen Studioalben bis 1974, konnte sich die Band an der Spitze des kommerziellen Erfolgs locker „breit machen.“ Live waren sie nach Woodstock eh ein Ereignis, eine Weltklasse Band. Nicht nur der Nostalgie wegen, dieses Album sollte man besitzen.
Album: Ten Years After Woodstock
Music Expert:*****
Beste Songs: Alle 6 Tracks!
Blues Rock
Stichwörter: Blues Rock
Jon Anderson & The Band Geeks / 2024 / Gastbeitrag Remo Schaub*
Wenn man als langjähriger Yes-Fan mit einem neuen Werk überrascht wird, ist das wie wenn Geburtstag und Weihnachten zusammen fallen. Diesmal ist es ein Solowerk von Jon Anderson, zusammen mit der amerikanischen Band The Geeks. Diese werden angeführt von Mastermind Richie Castellano (Blue Öyster Cult), die schon lange Yes Songs zum Besten geben. Das wusste natürlich Jon Anderson und es lag auf der Hand, dass er zu Richie Castellano den Kontakt suchte, um mit ihm gemeinsame Konzerte zu geben, wo man sich dann an den Yes Klassikern kreativ „bedienen“ konnte! Aus dieser Zusammenarbeit ist jetzt das aktuelle Album True entstanden. Es liegt auf der Hand, dass viele Songs im vertrauten Yes-Style anzuhören sind. Man wird definitiv nicht enttäuscht! Jon Anderson, der tatsächlich seit dem 2001er Yes Album Magnifaction nicht mehr aktiv bei seiner Stammband dabei ist, bringt seine ganze Schaffenskraft, Kreativität und Spirit in die gehaltvollen 9 Songs mit ein.
Kaum zu glauben, dass der grossartige Sänger bald 80 Jahre alt wird. Er strotzt nur so von Einfallsreichtum und scheint in einen Jungbrunnen für Rockmusiker gefallen zu sein! Der charismatische Sänger glänzt mit seiner engelhaften, einzigartigen Stimme, die immer das Markenzeichen seiner Musik war und bis heute so ist. Jederzeit wird einem klar, dass er die Seele von Yes war und es immer sein wird, auch wenn inzwischen der neue Sänger seiner ex Band ein durchaus guten Job macht. Schon der erste Song True Messenger erinnert sehr stark an die Glanzzeiten von Yes! Ein treibender Song, geschmückt mit Akustik-Gitarre und gradlinigen Keyboard-Linien, beglücken unsere Hörgänge zu beiden Seiten. Die dazu eingesetzte E-Gitarre, treibt den grossartigen Song voran bis zum letzten Ton – toll! Der zweite Song Shine On bedient alle Fans, die Yes mit dem ex Mitglied Trevor Rabin und der kommerziellen Phase von 90125 (Album) schätzen. Der Song ist mit einem Funk ähnlichen Rhythmus ausgestattet und macht richtig gute Laune. Der anschliessende Song Counties And Countries zeichnet sich durch sinfonische Fanfarenklänge aus. Die schönen emotionellen Piano Einschübe, garniert mit dem passenden Harmoniegesang, lässt einem mit einem wohlwollenden Seufzer schwelgen. Dazu kommen Gitarren, die stark an Steve Howe erinnern und so den alten Band Faktor wieder aktivieren. Nicht zu vergessen sind die magistral eingesetzten Keyboard-Linien. Da wünscht man sich die guten alten Zeiten doch gern wieder zurück – Yes-Universum nennt der Fan das wohl!
Song Nummer 4 Build Me An Ocean, erinnert ein wenig an die Tracks aus dem Yes Tonträger The Ladder von 1999. Getragen wird der Song von einer sehnsuchtsvollen und harmonischen Melodie, verbunden mit dem fühlbaren traumvollen Zauber. If Only You Know und I Will Be a Good Day Day vom Album The Ladder, lassen da angenehm aus den Boxen grüssen. Der Song Nr. 5 mit Namen Still A Friend hat eine „Ohrenwurm“ Melodie, die so Classic Yes Songs und Solowerke von Jon Anderson auf wundersamerweise verbinden lässt. Nächster Stop ist Make Ist Right. Der Song erinnert am Anfang mit der Eröffnung der Gitarre doch sehr wieder an Steve Howe. De sehr schöne Gesang von ihrem Protagonisten, gipfelt sich zu einer einzigartigen Symbiose von Harmonie und Sehnsucht, untermalt von märchenhaften Piano-Klängen. Ein Song zum träumen. Jetzt wird es fast schon modern im Kontext stehend zu der 80er POP Ära. Realization Part Two heisst der moderne Song. Untermalt mit Chorus, lässt uns da fast schon ein lockeres „Beach Feeling“ aufkommen. Mit Song Nr. 8 und Namensgeber Once Upon A Dream, nehmen uns The Geeks auf eine Zeitreise mit, die uns in die Prog Jahre der 70er zurückversetzen. Mit über 15 Min.(!) Spiellänge sind Vergleiche mit dem Yes Meisterwerk Tales From Topographic Oceans (Doppelalbum) aus dem Jahr 1973 unausweichlich. Der tolle Song muss wirklich keine Gegenüberstellung scheuen, denn zu gut und ausgeklügelt bringt er die 70er Zeitschleife ins Jahr 2024! Man spürt den Spirit mit all seinen typischen Zutaten – ein Geschenk für Musikliebhaber, einfach True! Der Abschluss bildet der Track Thank God. Eine schöne Ballade mit viel Piano. Die wunderschöne Stimme von Jon Anderson „untermalt“ den Song einfach nur schön. Es ist auch ein musikalisches Dankeschön an seine Frau, die ihm ermöglicht so ein erfülltes Leben an ihrer Seite leben zu dürfen – schöne Geschichte. Der Sänger macht nun definitiv die „Yes Musik“, die von den Fans von ihren Yes–Legenden schon lange gewünscht worden ist. Musikalisch vermischt mit Einbezug von allen Yes Epochen! Natürlich ist der Tonträger in Form Vinyl erhältlich – Vorteil Klangerlebnis!
Band: Jon Anderson(v), Richie Castellano (b,g,v), Rob Kipp (g,k), Christopher Clark (k), Andy Graziano (g,v) und Andy Ascolese (d,k, v)
Album: True
Bewertung:*****
Tracks: True Messenger, Shine On, Couties And Countries, Build Me An Ocen, Still A Friend, Make It Right, Realization Part Two, Once Upon A Dream, Thank God
* Remo Schaub ist ein ausgewiesener Fachmann der musikalischen Ausrichtung Prog. Als Fan der Gruppe Yes, kennt er alle ihre Alben und konnte die Legenden schon einige mal live erleben und einige der Protagonisten persönlich kennenlernen. Im weiteren kommt ihm zu Gute, dass er beruflich wie auch privat immer mit Musik im Einklang steht!
Progressiv Rock
Stichwörter: Prog-Rock
Great White / The Essential Great White / 2011
Da handelt es sich bei Great White nicht im eigentlichen Sinn um eine Best Of, obwohl 3-4 Tracks ihrer besten Songs auf diesem Doppel-Tonträger vorhanden sind! Eine Mogelpackung also? Na ja zumindest fragwürdig ist diese Benennung dieses Tonträgers schon…! Das farbige Doppel-Vinyl ist gespickt mit einigen Covers von anderen Künstler und 11 (!) Jack Russell Songs. Ihr Sänger war ein herausragender und charismatischer Sänger, dieser auch Songs von anderen Interpreten seinen eigenen Stempel aufdrücken konnte. Somit richtet sich also dieser Tonträger eher an die „die hard“ Fans dieser tollen Band, also nicht an den Gelegenheitshörer. Bei so vielen Fremdkompositionen ist es eigentlich ziemlich schwer einzelne Titel herauszuheben, denn sie sind wirklich sehr gut umgesetzt worden.
Mein Einwand: Ein Weihnachtslied mit Namen Blue Christmas, müsste ich nicht zwingend auf einem Rock Tonträger haben. Das passt irgendwie in der Abfolge der Songs nicht! Wenigstens ist es der letzte Track auf Seite Four. Die US Band war schon immer bekannt dafür andere Künstler und deren Songs zu interpretieren, trotz hervorragendem eigenen Backkatalog, die sie ihr Eigen nennen können. Man denke nur an die Geschichte ein ganzes live Album von den grossen Led Zeppelin eingespielt zu haben...! Verteilt auf 4 LP Seiten listen sich die Songs wie folgt:
Side One
Once Bitten, Twice Shy, Rock Me, Save Your Love, Keep Your Hands To Yourself, Hard To Handle
Side Two
Ey Of The Tiger, Saturday Night Special, Sin City, Same Old Song & Dance, No Matter What, Kick Start My Heart
Side Three
Tangled Up In Blue, Burning House Of Love, Any Way You Want It, Unchained, Love Removal Machine, Diamant & Rust
Side For
Ready For Love, Down At The Doctors, Again And Again, Ain‘t No Way To Treat A Lady, Dazed & Confused, Blue Christmas
Die Aufmachung dieser Doppel-Scheibe ist echt geglückt. Mit blau und rot ist das Vinyl ausgestattet und somit ein echter Hingucker. Ein schönes und wertiges Bandfoto aussen, wie auch innen, vervollständigen ein gelungenes Gesamtwerk. Die Pressung und das damit verbundene Hörerlebnis lässt wenig Wünsche offen. Bei wenigen Tracks entnehme ich eine eher dumpfe Wiedergabe. Vermutlich ist das der „zusammen getragenen“ Aufnahmen geschuldet. Kein lästiges Knacken beeinträchtigt das „Lauschen“! Somit sind auch diese Kriterien im grünen Bereich. Klar auch, diese Aufnahmen richten sich an die Fans von Great White. Ja, ich bin auch einer!
Album: The Essential Great White
Music Expert:****
Beste Songs: Saturday Night Special, Sin City, Tangled Up In Blue, Burning House Of Love, Diamant & Rust, Ready For Love, Down At The Doctor
Hard Rock
Stichwörter: Hard Rock
Manfred Mann‘s Earth Band/ Solar Fire / 1973
In den frühen 70er hatte der sogenannte Progessiv Rock seine Höhepunkte. Man denke da nur an Yes, ELP, Pink Floyd, King Crimson, The Alan Parsons Project etc. Genau die richtige Zeit also für Mannfred Mann‘s (neu) gegründete Earth Band sich dem beliebten Trend anzuschliessen. Der südamerikanische Tastenmann hatte bereits in den 60er Erfolge auszuweisen. Einen Single-Hit mit Namen Do Wha Diddy Diddy aus dem Jahr 1964, bescherte ihm in UK/US eine Nr.1 Platzierung. In seiner frühen Zeit war Manfred Mann noch eher auf den zugänglichen Pop und Beat ausgerichtet. Das änderte sich dann aber markant ab den frühen 70iger. Mit der Ergänzung Earth Band, begann eine neue wegweisende Ära. Ja, bei späteren Werken und dem fast schon weglassen seiner bekannten progressiven Klänge, zu Gunsten radiotauglichen Melodien und weltlichen Themen, kann man den Zusatz „Earth“ durchaus im Verbindung mit Weltmusik verstehen.
Solar Fire aus dem Jahr 1973, sollte für die Band der Beginn einer künstlerisch, wie kommerziell höchst erfolgreiche Phase abbilden. Den Prog nie ausufernd in seine Songstrukturen zu integrieren, machte es so für seine Zuhörer einfacher an seiner Musik Gefallen zu finden. Auf dem zu besprechenden Tonträger, überragt ein Titel fast schon das ganze Album. Wie viele andere Künstler, machte da der Mastermind ein unbekannter Musiktitel von Bob Dylan zu einem überragenden Track. Das mystisch und mit Überlänge bestückte Father Of Day, Father Of Night, schickte sich an als toller Starter des Tonträger für die kommenden 8 Tracks „uneinholbar“ Akzente zu setzen…! Die Einleitung mit den sphärischen Klängen und den langgezogenen Keyboard-Linien, ebnen so den Weg für diesen Klassesong. Durch das Einsetzen der Stimme nimmt der Song fahrt auf, um dann mit den Gitarren im Mittelteil, bis ins Ziel immer spannend zu bleiben. Nächster Track: In The Beginning Darkness ist recht rockig. Griffige Gitarren hören wir da. Im Mittelteil dann die typischen Keyboard Salven, gespickt mit zupackenden Gitarren – toll! Pluto The Dog ist ebenfalls gut geraten. Atmosphärisch mit viel progressiven Klängen aber ohne Gesang, geht das Instrumental gut ins Ohr. Mit Solar Fire eröffnet die zweite Seite gekonnt und weckt so musikalische Begehrlichkeiten. Prog dominierte Klänge zaubert Manfred Mann gekonnt aus seinem Tasteninstrument zu Solar Fire. Zusätzlich ein Chorus im Hintergrund bereichert diesen speziellen Song. Saturn, Lord Of The Ring, Mercury The Winged Messenger ist Gitarren orientiert und tut dem Album gut. Mit Earth, The Circle Pt.2 und Earth, The Circle, Pt.1, ist dann die Gruppe vollends im Universum des progressiven Rock angekommen. Nicht „leicht verdaulich“ und trotzdem spannend anzuhören. Nicht mein Fall aber für Fans dieser Musikrichtung ein „Muss!“ So endet der Tonträger. Verteilt auf 2 LP Seiten listen sich die Songs wie folgt:
Side One
Vater Of Day, Father Of Night, In The Beginning Darkness, Pluto The Dog
Side Two
Solar Fire, Saturn, Lord, of The Ring Mercury The Winged Messenger, Earth, The Circle, Part. 2, Earth The Circle, Part. 1
Das Kernthema dieses Albums widmet sich der Kosmologie, was unschwer an den Titeln zu erkennen ist. Entsprechend ist auch das Cover so gestaltet mit seinem Einblick ins Weite des Universum. Das Album wird in sogenannten Fachkreisen und Musikjournalen sehr hoch eingestuft Es ist das progressivste Album der Band, dieses mit den anerkannten Ikonen-Bands dieses Genre, durchaus mithalten kann! Ich kann das zu wenig beurteilen, attestiere aber der Band ein interessantes und durchdachtes Album. Ich habe diesen Tonträger in meinen jungen Jahren wegen des einen Song gekauft – Fater Of Day, Fater Of Night!
Album: Solar Fire
Music Expert:****
Beste Songs: Father Of Day, Father Of Night, In The Beginning Darkness, Pluto The Dog, Solar Fire
Prog Rock
Outlaws / Lady In Waiting / 1976
Die Gruppe Outlaws ist bis heute immer noch aktiv und wird im Genre Southern Rock gelistet. Ihr zweites Album Lady In Waiting ist ein tolles Album, dieses zwar eine gehörige Schlagseite Country Rock auszuweisen hat und trotzdem in ihrer Gesamtheit überzeugen kann. Die tollen Gitarren und die schmeidigen Vocals bezirzen unsere Gehörgänge. Das Album erinnert auch an die ersten zwei Alben von den Eagles. Also mehr West Coast Country Rock als Southern Rock! In den 70er hatte der Southern Rock Hochkonjunktur. Bands wie Lynyrd Skynyrd, Blackfoot, Molly Hatchet, Atlanta Rhythm Section und eben Outlaws etc. befanden sich in der „Hochdruckphase“ ihrer Schaffenskraft.
Tolle Tracks sind auf der ersten Seite sicher Breaker Breaker und South Carolina. Ganz stark auch Freeborn Man. Feine Gitarren verbunden mit einer durchdachten Songstruktur, machen den Song zu einem Hörerlebnis. Ain’t So Bad ist okay, mehr aber nicht! Ebenfalls gefällt Girl From Ohio mit seinem Country Flair. Auf Seite zwei hat das „einfache“ Lover Boy durchaus seine Reize, obwohl nicht gerade spektakulär anzuhören. Das gilt im Grundsatz auch für das harmonische Just For You aber auch dieser Song geht gut in die Gehörgänge. Mit Prisoner legen sie dann einen „butterweichen“ Song hin. Zuerst ein bisschen „schmalzig“ rüberkommend, retten die famos gespielten 🎸 den Song über die Ziellinie. Der Abschluss bildet der Track Stick Around For Rock & Roll. Yes, richtig rocken können sie auch. Richtig gut zündet der Rock! Verteilt auf LP Seiten verteilen sich die Songs wie folgt:
Side One
Breaker, Breaker, South Carolina, Ain‘t So Bad, Freeborn Man, Girl From Ohio
Side Two
Lover Boy, Just For You, Prisoner, Stick Around For Rock & Roll
Einige Besetzungswechsel im Lauf der Jahre und bis heute, bestimmen die DNA dieser Band. Live immer mit viel Gitarren unterwegs, zählen sie unbestritten zu den bekannten Grössen im Southern Rock, die immer ausgewiesene tolle Gitarristen in ihren eigenen Reihen vereinen konnten. Die Herren Henry Paul und Huy Thomasson sind in den 🇺🇸 ziemlich bekannt im inneren Circle Southern Rock! Und ja, das hier rezensierte Album hat ein wunderbares Cover! Da punktet Vinyl natürlich zu 100%. Lady In Waiting kann man sehr gut durchhören. Es eignet sich auch bestens für die Beschallung eines Barbecue oder sonstiger Autofahrt – am besten im Süden der Staaten!
Album: Lady In Waiting
Music Expert:****
Beste Songs: Breaker, Breaker, Freeborn Man, Girl From Ohio, Prisoner, Stick Around For Rock & Roll
Southern Rock
Stichwörter: Southern Rok
Great White / Twice Shy / 1989
Mit Twice Shy waren Great White nun kommerziell in den Staaten so richtig tolle angekommen. Ihre erfolgreichste Platzierung mit Platz 23 in den Billboards – sollte auch so bleiben! Ihr Sound wurde gefestigt und zum Teil weiterentwickelt. Man denke da an Move It, was für ein Groove Monster Song. Heart The Hunter ist dann ein schleppender Hard Rock Song, gefolgt von Hiway Nights, dieser sehr eingänglich auf sich aufmerksam macht. Ja, dann kommt das, was die Band einfach beherrscht, eine Traum Ballade. The Angel Song ist was für Herz und Seele – Jack Russell singt einfach grossartig! Bitches And Other Woman rundet die tolle erste Seite ab.
Der Starter auf Seite zwei heisst Mista Bone und ist spannend anzuhören. Schleppend im Aufbau aber mit einem durchdachten Rhythmus. Die Gitarrenlinien ziehen richtig gut an. Der Song ist gut aber nicht herausragend. Baby‘s On Fire ist knallig und ein Hard Rocker der einprägsamen Art. Was dann mit dem kommenden Song House Of Broken Love abgeliefert wird, ist schlicht und ergreifend Weltklasse – definitiv! Was für ein atmosphärischer Song, dieser sich fast schon episch mit gehaltvoller Gitarre in der Eröffnung anhört. Jack Russell am Mikrofon bringt eine seiner besten Gesangsleistungen aufs Parkett. Besser funktionierte das magistrale Gespann Kendall/Russell nie, wie bei diesem grandiosen Song. Einfach magisch anzuhören. Obwohl dieser Klassiker so ein Ding zwischen Rock und Ballade ist, funktioniert und funkt es ab dem ersten Ton. She Only ist dann wieder ziemlich ruhig gehalten und mit schöner Gitarre unterlegt. Der tolle Abschluss bildet dann Once Bitten Twice Shy. Es ist eine Fremdkomposition von Ian Hunter. Es wurde der grösster Single-Hit der Band. Der knackige Rocker zündete in🇺🇸gewaltig – Platz 5! Für mich ist bis heute diese Fremdkomposition nie erste Wahl, obwohl natürlich 🔝 gemacht. Verteilt auf 2 LP Seiten nummerieren sich die Songs wie folgt:
Side One
Move It, Heart The Hunter, Highway Nights, The Angel Song, Bitches And Other Woman
Side Two
Mista Bone, Baby‘s On Fire, House Of Broken Love, She Only, Once Bitten Twice Shy
Textlich bewegt man sich im Bereich der „leichten“aber gut tuenden Kost. Sehnsucht, Beziehungen und ein Haus der gebrochenen Herzen, werden textlich verarbeitet. Das sichere Gespür für einprägsame Melodien, ist auch auf diesem Tonträger ein Indiz dafür, dass im Zusammenspiel der Protagonisten die musikalischen Zahnräder ineinander greifen. Wieso die Band in Europa nie den ganz grossen Durchbruch erreichen konnte, ist eines der komplizierten Mechanismen im Musikbusiness. Na gut, so lange mit dem Verkauf von Tonträger die 💵 Scheine in den Staaten flossen, musste die Band sich keine Sorgen machen, um die Vorfinanzierung der anstehenden Alben. Es sei noch gesagt, dass die Band immer wieder Coversongs in ihr Repertoire einfügten. Sie nahmen sogar ein ganzes Album live gespielt von Led Zeppelin Songs auf! Man musste anerkennend feststellen, auch das gekonnte „nachspielen“ von Songs ihrer UK Helden war grossartig. Es konnte in Sachen Qualität keinen Abbruch festgestellt werden. Ich persönlich bin kein Fan von Bands, die mit Coverversionen eine andere musikalische Identität annehmen. Bei Great White mache ich da eine Ausnahme, denn ihre Leidenschaft ist zu jeder Zeit spürbar und gekonnt ist es allemal!
Album: Twice Shy
Music Expert:*****
Beste Songs: Move It, Hiway Nights, ThevAngel Song, House Of Broken Love, Once Bitten Twice Shy
Hard Rock
Stichwörter: Hard-Rock
Great White / Shot in The Dark / 1986
Als die Herren Jack Russell (g), Mark Kendall (g), Lorne Black (b) und Audie Desbrow (d) unter ihrem Bandnamen Great White das 3 Album Shot In The Dark auf den Markt brachten, wurde eines schnell klar, Yes das ist ihr künstlerische Durchbruch! Fälschlicherweise wurde am Anfang ihr Sound dem Glam Rock zugeordnet. Nein, ihr 86er Album ist ein „astreines“ Hard Rock Album, dass sich ganz klar von den damaligen „Poser“ Bands unterscheiden konnte. Später dann, verfeinerten sie ihren Stil mit Blues und Southern Einflüssen aber immer noch im Genre Hard Rock positioniert.
Dieses zu besprechende Album ist einfach toll anzuhören…! She Shake Me und der Knaller Face The Face gehen ab wie der Korken eines edlen Dom Perignon! Klar strukturiert und einprägsame Rhythmen/Refrains fördern den uneingeschränkten Zugang in unser Musikzentrum Ohren und Seele! Textlich über Frauen, Sehnsucht und alltägliches, muss da kein literarisches Feuerwerk herhalten – gut so! Jack Russell mit seiner unglaublich guten und präsenten Stimme, passt zu Mark Kendall‘s songdienlichen Gitarrenlinien hervorragend! Der Abschluss der 1. Seite mit dem griffigen Gimme Some Lovin‘ schliesst die erste Runde cool ab. Wer nun denkt na ja, jetzt wird es weniger gehaltvoll – Fehlanzeige! Shot in The Dark knallt nun aus den Boxen und wie! Kein Nachlassen ist auszumachen – definitiv nein! Is Anybody There und Run Away „fräsen“ weiter. Der Abschluss, die Krönung. Eine schöne Ballade mit Namen Waiting For Love. Die punktet maximal. Ein Song für die Magengrube und die Herzklopfen Fraktion! Insgesamt ein hervorragendes Album über 8 Songs. Einziger durchschnittlicher Song ist What Do You Do. Auch die Länge von insgesamt 36 Minuten ist ein bisschen gar kurz geraten. Aber he, bei dieser Qualität nehmen wir das gerne so hin! Die Songs verteilen sich wie folgt auf die 2 LP Seiten:
Side One
She Shakes Me, What Do You Do, Face The Day, Gimme Some Lovin‘
Side Two
Shot In The Dark, Is Anybody There, Run Away, Waiting For Love
Ich habe bereits oben ihren wichtigen künstlerischen Durchbruch erwähnt. Der kommerzielle Durchbruch kam dann mit dem Folgealbum Once Bitten/1987 und der ganz grosse Wurf war dann Twice Shy aus dem Jahr 1989. Der Erfolg blieb fast 10 Jahre. Der Bandname Great White steht bis heute für gehaltvollen Hard Rock. Immer wieder schafften sie es mit wunderbaren und durchdachten Powerballaden ihre auch „weichen“ Seite zu präsentieren, ohne ins fremdschämen abzutriften. Alle Tonträger bis in die frühen 90er, sind in Vinyl Form erhältlich. Leider muss man auf ihre unglaublich guten Spätwerke noch warten, denn diese sind bis heute nur im Format CD erhältlich. Wer auf wirklich tollen Blues getränkten Hard Rock steht, kommt an dieser einzigartigen Band nicht vorbei – tolle Musik!
Album: Shot In The Dark
Music Expert:*****
Beste Songs: She Shakes Me, Face The Day, Gimme Some Lovin‘ Shot In The Dark, Is Anybody There, Run Away, Waiting For Love
Hard Rock
Stichwörter: Hard Rock
Deep Purple / „=1“ / 2024
Die neue Deep Purple Vinyl Scheibe mit einem merkwürdigen Titel! Soll heissen, in einer komplexen Welt reduziert sich am Schluss alles auf eine einheitliche Essenz oder so ähnlich…! Nein es ist keine Albert Einstein Formel oder gar Spruch! Nein, es sind die 5 Herren, die verantwortlich für diesen kryptischen Albumtitel übernehmen. Es gibt inzwischen so viele hervorragende Rezensionen von diesem neuen Werk der Hard Rock Legenden, die alle so gegen das 80 Altersjahr zu steuern. Muss da meine Bewertung auch noch sein, eigentlich nein aber ich will auch noch „meinen Senf“ dazugeben. Wieso eigentlich? Das Album ist hervorragend und ich behaupte mal frech wie ich bin, es ist ihr bestes seit The Battle Rages On vom Jahr 1993! Ja, da mache ich keinen Scherz, das meine ich so und nicht anders. Mit dem damaligen Eintritt von Stevie Morse, hatte man zwar hörbar einen technisch hervorragenden US-Gitarristen, der die Tonleiter rauf und runter spielen konnte, dennoch nie den „Miesepeter“ Ritchie Blackmore vergessen machen konnte. Wieso? Stevie Morse fehlte die „Hard Rock Seele!“ Obwohl er „10‘000 mal sympathischer ist als sein Vorgänger der „Mann im Black“, ging der typische Purple Sound verloren. Alle 8 Alben, die zwischen 1996-2021 mit ihm eingespielt worden sind, entfernten sich immer mehr von dem „definierten“ Purple Sound! Spätestens nach dem noch einigermassen ansprechenden 96er Album Purpenddicular, legte sich mein Interesse für diese einst so grossartige Band, denn was nachher noch kommen sollte, wurde immer durchschnittlicher, nein bisweilen langweilig und austauschbarer nach meinem Empfinden.
Jetzt schreiben wir das Jahr 2024 und die Band erspielt so ein Weltklasse Album ein! Es ist fast schon „gemein“ zu schreiben, dass seit dem Weggang von Steve Morse, mit seinem Nachfolger Simon McBride wieder die alten Tugenden der Band zum tragen kommen. Der „Neue“ spielt eine Killer-Gitarre, die einfach mehr zum Deep Purple Sound passen. Der Nordire Simon McBride, Jahrgang 1979, ist für die restlichen 4 Bandmitglieder wie „ein Jungbrunnen“, der wieder die DNA dieser Band hervorgebracht hat. Das neue Album groovt und strotz vor Selbstvertrauen, wie man das nie erwartet hätte. Und wichtig: Nichts wirkt albacken oder überholt, nein, so muss der traditionelle Hard Rock im Jahr 2024 sich hören lassen. Eine Transformation des 70er Sounds ins jetzige Zeitalter! Die tolle Rhythmus Abteilung um Ian Paice und Roger Glover liefern wie gehabt auf hohem Niveau ab und werden fulminant ergänzt durch den Tasten Virtuosen Don Airey. Genau dieser auf diesem Album herrliche und dominante Keyboard-Linien vom „Stapel lässt.“ Und ja, einen haben wir ja noch….Ian Gillan! Der Kerl ist einfach immer noch gut bei Stimme. Er weiss natürlich inzwischen das die hohen Töne nicht mehr sein Ding sind und darum ist sein Gesang nicht mehr sonderlich variantenreich aber immer noch „saugut“ und gut gereift. Mit 13 Songs und einer Länge von ca. 52 Minuten hat das Album ein gute Länge. Da müssen 4 LP Seiten herhalten. Füller oder schlechte Songs – nein Mangelware. Für meinen Geschmack hat es nur 3 durchschnittliche Songs mit Namen Old-Fangled Thing, I’m Saying Nothin‘ und No Money To Burn. Aber Hallo, die gehen immer noch recht gut in die Gehörgänge! Die übrigen 10 Songs bewegen sich alle zwischen sehr gut – Weltklasse! Bei If i Were You hören wir eine super Melodieführung. I’ll Catch You geht so toll und geschmeidig ab, wie „Butter aufs Brot“ – was für ein Song/Melodie/Gitarre. Und ja, die drei ersten Songs sind ganz stark. Show Me, A Bit On The Side und Sharp Shooter geben den Tarif durch – grossartig! Lady Sod ein Richtiger Kracher, was für ein Song – geht ab wie ein Zäpfchen…! Auch der Abschluss ist grandios! Bleeding Obvious, was für eine Eröffnung und bis zum Ziel „sack stark“ anzuhören. Verteilt auf 4 LP Seiten sieht die Verteilung der Songs wie folgt aus:
Side A
Show Me, A Bit On The Side, Sharp Shooter, Portable Door
Side Two
Old-Fangled Thing, If Were You, Pictures Of You, Im Saying Nothin‘
Side Three
Lazy Sod, Now You’re Talkin‘ No Money To Burn
Side Four
I’ll Catch You, Bleeding Obvious
Ein unglaublich gutes Album hören hier da. Musikalisch wie auch textlich. Was da die Band „rausgehauen“ hat – ist sensationell gut! Dominant sind sicher Gitarre und Keyboard. Genau so muss der Purple Sound sich anhören im Jahr 2024. Die zum Teil lyrischen Texte sind altersgerecht und auch mit einem „Augenzwinkern“ versehen – toll! Lustig auch, auf einem Portal wird das Album als Metal gelistet…! Nein, dem ist dann nicht so – es ist Hard Rock erster Güte! Solch ein Album „schmeckt“ nach einer Tour! He Jungs, ich bin wieder euer Fan!
Album:„=1“
Music Expert:*****
Beste Songs: Alle, bis auf die 3 erwähnten
Hard Rock
Stichwörter: Hard-Rock
Chris Rea / Auberge / 1991
Es war definitiv die erfolgreichste Phase von Chris Rea mit seinem Vorgängeralbum The Road The Hell und Auberge aus dem Jahr 1991. Auberge besticht durch seinen flockigen Sound, dieser eine angenehme Lockerheit an den Tag legt. Die prägnante Stimme von Chris Rea, befähigt so die zum Teil tollen Tracks berieselnd auf uns einzuwirken. Das geschmackvoll gestaltete Cover, rundet die angenehme visuelle Wahrnehmung bestens ab. So ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild des Tonträger in Format Vinyl.
Das Album ist bestückt mit 11 Songs. Inzwischen gibt es das Album im Format CD. In Klangform Remaster und zusätzlichen Bonus Tracks. Diese Besprechung bezieht sich auf das Format LP. Das Album kann mit einigen überragenden Titel aufwarten. Der Eröffner und Namensgeber des Album Auberge, ist einfach toll anzuhören. Vogelgezwitscher, beschwingter Pfeifton, Schritte, sich öffnende Kellertüre und zuletzt das Starten des Auto, hat schon etwas einnehmendes. Nach dieser Eröffnung spielt dann der Musiker behhäbig seine„ziehende“ Slide-Gitarre. So nimmt dann der Song langsam Fahrt auf. Toller Rhythmus und Refrain – einfach ein grossartiger Song. Das gilt ähnlich auch für den nächsten Song. Gone Fishing. Nun ist Seele baumeln lassen angesagt. Wunderbare Slide-Gitarre mit orchestral unterlegten Klangfarben hören wir da. Der Song bewegt sich zwar am Rande des „Kitsch“, ohne aber einen Absturz ins unerträgliche verantworten zu müssen. Mit You‘re Not A Number geht es beschwingt weiter. Gut eingefügte Gitarre, geben dem Song das gewisse Etwas. Bei Heaven, man kann es ahnen, drückt unser Protagonist auf die Tränendrüse! Aber he, der Song ist wirklich schön anzuhören. Set Me Free ist ebenfalls ruhig gehalten und beendet die erste LP Seite. Es ist ein nachdenklicher Song mit gutem Songwriting. Bei Red Shoes wird es dann für seine Verhältnisse schon richtig rockig. Fast schon als experimentell einzustufen, sind die Akkordfolgen. Sing A Song Of Love To Me ist dann ziemlich seicht geraten. Die ruhige Ballade, eine zu viel würde ich sagen…! Every Second Counts weiss bestens zu gefallen mit seinem leichten Reggae Einschlag – starker Song. Und dann kommt für mich das Highlight – Looking For de Sommer! Der perfekte Song für Sommertage oder das Warten darauf. Eindringlich und stimulierend umschmeichelt der Song unser Herz. Getragen ist dieser grandiose Song von einer „butterweichen“ Melodie, gepaart seiner eindringliche Stimme. Einmal gehört, immer wieder „aufsaugbar“! Der Song And You My Love ist dann eine weitere Ballade, die sich gut anhört. Der letzte Song mit Namen The Mention Of Your Name, lässt dann das tolle Album ruhig ausklingen. Verteilt auf 2 LP Seiten verteilen sich die Songs wie folgt:
Side One
Auberge, Gone Fishing, You’re Not A Number, Heaven, Set Me Free
Side Two
Red Shoes, Sing A Song Of Love To Me, Every Second Counts, Looking For The Summer, And You My Love, The Mention Of Your Name
Chris Rea konnte seine Alben in den USA nie in oberen Charts platzieren. Nein, da liefen seine Alben alle „unter dem Radar“ durch. Im Gegensatz zu UK/DE und den Rest von Europa! Vielleicht ist sein musikalisches Spektrum für viele weder „Fisch noch Vogel….? Wer weiss das so genau. Ich finde sein Sound zum Teil richtig entspannend. Seine Gitarre und Stimme passen TOP zusammen! Und nochmals, mit den Tonträgern The Road To Hell und Auberge macht man alles richtig, wenn man diese in seiner Plattensammlung sein Eigen nennen kann. Für die anderen Hits noch eine Best Of!
Album: Auberge
Music Expert:****1/2
Beste Songs: Auberge, Gone Fishing, You’re Not A Number, Every Secount Counts, Looking For The Summer
Classic Rock
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