Whitesnake / Slip Of The Tongue / 1989 / Deluxe 2019

Whitesnake unter der Führung von David Coverdale ist seit dem Jahr 1978 im Rock Business unterwegs. Hervorgegangen aus dem Split von Deep Purple waren die ersten 6 Alben dem Rock mit Blues Einflüssen geschuldet. Ab dem Jahr 1987 steuerte dann David Coverdale seine Band in die Ausrichtung Hard Rock, wo sie bis heute auf Kurs gehalten werden! In dieser Ära finde ich das Album Slip Of The Tongue ihr musikalisch anspruchvollstes Album. Ich finde es spannender als der kommerzielle Überflüger aus dem Jahr 1987! Das Slip Of The Tongue Album strotzt nur so von Potenz und wuchtigen Strukturen! Mit der Besetzung Steve Vai (g), Adrian Vanderberg (g), Rudy Sarzo (b), Tommy Aldrige (d) und dem Meister selbst, hatte man da eine starke Besetzung an Board, die leider auch nicht all zu lange Bestand hatte… Gut, für eine ausgedehnte Tour reichte es dann noch. David Coverdale kann bis heute gerechnet auf sagenhafte 33 ehemalige Bandmitglieder „anstossen“! De Zahl erschreckt ziemlich, trotz 43 Jahre Zugehörigkeit im Musikbusiness. Nun aber zurück zum Album, dieses von Mike Clink und Keith Olsen vorzüglich produziert und abgemischt worden ist. Die 10 Tracks bündeln sich wie an einer Schnur aufgezogen zu einer Einheit ohne Schwachstelle. Hart aber herzlich agierte man bei den Songs durchs Programm und wartet mit zwei Balladen auf, so wie man eben DC kennt – Sailing Ships heisst das Balladen Glanzstück.

Der Titeltrack und Namensgeber des Albums Slip O The Tongue brescht mit den Gitarrensalven von Steve Vai fulminant aus den Startlöchern. Kitten’s Got Claws setzt den fetzigen Reigen fort. Hard Rock mit einer gesunden Härte und Melodie wird da geboten. Auf einige Songs möchte ich da schon eingehen. Cheap An‘ Nasty besticht durch einen tollen Rhythmus mit dem formstarken Gesang von DC. Mit Fool For Your Loving „hauen“ sie dann einen Hit raus. Tolle Melodie und richtig radiotauglich! Now You’re Gone fängt verhalten an und steigert sich zu einem „Rock-Monster“ mit Stil. The Deeper The Love geht als Halbballade durch. Eingängig und nie der Langweiligkeit geschuldet, gefällt der Song bestens. Mit Judgment Day haben die Jungs ein richtiges „Brett“ auf Lager – was für ein Song. Der Rhythmus mit den Gitarren ist gewaltig und haut voll rein. Ein Song der in den Ohren haften bleibt…! Hätten Led Zeppelin zu ihren Glanzzeiten nicht besser machen können! Salings Ships ist dann eine superbe Ballade – wirklich toll gemacht! Die restlichen Tracks und Bonus-Zugaben auf der Deluxe Edition können ebenfalls bestens gefallen. Sweet Lady Luck hätte auch gut auf den A-Tonträger gepasst!

DC machte dann nach der Tour mal eine Pause, um dann lange Zeit später mit Jimmi Page eine Soloprojekt zu starten. Der Erguss des Tonträgers Covedale/Page finde ich bis zum heutigen Tag ziemlich aufgesetzt und langweilig. Vermutlich war auch unser Protagonist nicht ganz so glücklich, was zur Folge hatte, dass er zum Glück wieder Whitesnake reformierte und bis heute und immer wieder mal unter wechselender Betzung sein Flaggschiff durch alle Stürme führt. Wirklich schlechte Alben kenne ich von Whitesnake nicht aber die Glanztaten gehen schon in die 80er zurück…!

Album: Slip Of The Tongue

Erscheinungsdatum: 1989

Music Espert:*****

Beste Songs: Slip Of The Tongue, Cheap An Nsty, Fool For Your Loving, The Deeper The Love, Judgment Day, Sailing Ships, Sweet Lady Luck.

 Whitesnake - Slip Of The Tongue: 30Th Anniverary - Limited Edition, 6 Audio-CDs + 1 DVD

Genre: Hard Rock

Keith Richards / Live At The Hollywood Palladium / 1988 / Remaster 2020

Keith Richards auf Solopfaden in einer Zeit, wo er und der andere Glimmer Twin Mick Jagger, die Stones für einige Zeit auf „Eis“ legten! Da wollte der gute Keith Richards natürlich nicht hinten anstehen und sah sich gezwungen, ebenfallswie Mick jagger eigene Aktivitäten zu forcieren. Im Jahr 1988 ging er dann auf Tour und absolvierte in Hollywood Palladium einen tollen Konzertabend. Es galt sein Tonträger Talk Is Cheap zu bewerben. Die Begleitband mit Namen X-Pensive Winos gab dem Protagonisten das nötige Soundgerüst. Mit Waddy Wachtel, hatte er einen begabten Gitarristen in seinen Reihen. Dieser auch bekannt ist als Stevie Nicks Begleiter bei ihren Tourneen. Ebenfalls in der Band war der Texaner und tolle Saxophonist Bobby Keys. Die Aufnahmequalität dieses Tonträgers gefällt mir gut. Ein ziemlich Bass lastiger Sound und insgesamt ein guter Hör-Mix bekommt man da zu hören. Der Gesang von Riffmeister Keith Richards war in den 80er noch einigermassen okay und so muss man nicht gequält zu hören…! Im übrigen ist die Kernkompetenz von ihm sein Gitarrenspiel. Nie dem Selbstzweck geschuldet und immer songdienlich ausgelegt. So kennt und schätzt man eben Keith Richards. Der gute Mann ist vermutlich einer der besten Rhythmusgitarristen auf diesem Planeten. Lange Gitarrensolos und „Effekte“ nein, dafür sind andere bekannte Gitarristen zuständig. Die 13 Tracks bieten natürlich keine musikalische Feinkost der subtilen Art. Nein, da gibt es deftigen und „dreckigen“ Rock mit zum Teil „galoppierender“ Ausrichtung inklusive Arschtritt! Ein bisschen Reggea da, ein bisschen Rock „n“ Roll und fertig ist die in der Gesamtheit „dreckige“ Ausrichtung im Rock. Musik eben ohne Effekthascherei und ohne unzählige Begleitmusiker auf einer Bühne, wo man mit blossem Auge gar nicht mehr den Überblick hat. Ja, es sind nicht die Stones – es ist Keith Richards mit seinen X-Pensive Winos! Das macht eben richtig Spass, da zuzuhören. Man kann die Tracks gut durchhören und bekommt ein gutes Live Feeling mit. Zwei Stones Songs hat er dann doch noch „draufgepackt“. Happy! Dieser Klassiker darf natürlich nicht fehlen. Ein „Sonderling“ von den Stones findet auch noch den Weg auf das Album. Connection aus dem Jahr 1967, warum auch nicht? Tönt fast schon Punk mässig…! Wer auf „handgemachte“ und unverfälschte Musik steht, kommt an diesem Live Album nicht vorbei. Gut gemacht Keith Richards!

Album: Live At The Hollywood Palladium

Erscheinungsdatum: 1988

Music Expert:****

Beste Songs: How I Wish, I Could Have Stood You Up, Make No Mistake, Locked Way, Stuggle, Rockawhile

Keith Richards & X-Pensive Winos - Live at the Hollywood Palladium (Mediabook)

Genre: Classic Rock

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