Fleetwood Mac / The Play On / 1969 / Remaster 2013

Als bekennender Fleetwood Mac Fan ab der Ära Buckingham/Nicks, ist es für mich nicht nur Pflicht, sondern auch „Aufgabe“, die Anfangsjahre der Band zu „durchforschen“. Die Musik der Band war bis ins Jahr 1974 geprägt von Blues/Rock und Folk/Rock. Gerade zu Kultstatus geniest das 69er Album The Play On! Die Platzierungen waren UK/6 und US/109. Ja, das gab genug „Sackgeld“ für die Band, um angenehm über die nächsten Runden zu kommen. In dieser tollen Musikzeit war der Drogenkonsum im Rock Business allgegenwärtig und machte auch keinen Halt vor Fleetwood Mac. Der legendären Geschichte nach war Peter Green in dieser Zeit ziemlich heftig und dann für eine lange Zeit in einem berauschendem Zustand. Die gesundheitlichen Spätfolgen, verbauten dem super Gitarristen nach dem Ausstieg aus der Band weitere Grosstaten. Die Ausnahme war sein Soloalbum – In The Skies aus dem Jahr 1979. Mit dem tollen Peter Green(g), Mick Fleetwood(d), Jeremy Spencer(g,v.k,) und Danny Kirwan(g,v) erspielte die Band im Jahr 1969 das Album The Play On. Es war das dritte und zugleich letzte Album von Peter Green mit der Band. Ich nehme es vorweg….für mich ist das Album eine ziemlich „zähe“ Hör-Angelegenheit! Ausnahme ist der Kracher (Bonus) Oh Well (Part 1). Dieser Titel war nicht auf der damaligen Original Ausgabe zu finden. Die jetzigen und erweiterten 14 Tracks auf Then Play On decken eine Bandbreite von Blues, Rock und hin bis zu Psychedelic Rock ab! Ich höre auch ein Brise Santana ihrer Anfangszeit heraus…! Ziemlich sicher ist dieses musikalisches Statement der Band auch der 60er Bewegung geschuldet – gemeint ist die Hippie Zeit, diese ging bis etwa ins Jahr 1971.

Ihr Gitarrist Peter Green war bekanntlich ein begnadeter Gitarrist und ebenso seine Bandkollegen, die in den Gitarren-Linien zusammen toll harmonierten. Bei mir zündet das Album einfach nicht. Es ist wie eine Zündschnur, die nie nicht richtig Feuer entfacht. Es fängt zwar gut an mit Coming You Way. Tolle Gitarren von Peter Green und Danny Kirwan. Closing My Eye ist ein träumerische Slow Nummer – aber so richtig langweilig! Fighting For Madge glänzt dann wieder mit wirklich tollen Gitarren. When You Say gefällt dann gar nicht, erinnert irgendwie an ein langweiliges Kinderlied. Der Refrain ist richtig gruselig, wie ich finde. Show Biz Blues ist dann wieder gelungen und „brennt das Holz“ nieder – toller Blues Rock Song! Underway geht dann wieder ins ruhige Fahrwasser. Der Song ist angenehm aber ziemlich belanglos! One Sunny Day fegt dann wieder in Blues Rock Manier – toll! Althougt The Sun Is Shining ist dann wieder im Slow Modus mit Harmony Gesang gehalten – wem es gefällt…! Rattlesnake Shake ist dann wirklich gut gelungen – „bratende“ Gitarren. Without You ist eins schöner Blues Song geworden! Searching For Madge treibt wieder nach vorne und ist ein ordentlicher Blues Song mit speziellen Nuancen… My Dream ist dann schön zum träumen und mit einer angenehmen Struktur im ganzen Gefüge – unauffällig mehr aber nicht. Like Crying und Before The Beginning sind höchstens als durchschnittlich zu bewerten… Oh Well habe ich schon erwähnt – bester Track. The Green Manalishi gefällt mir einfach nicht richtig. Die grosse Anzahl der Fleetwood-Jünger der Ära Peter Green, können das sicher nicht verstehen! Für mich ist der Prog-Psychedelic-Blues-Rock nicht mein Ding. Der Abschluss bildet dann der Track World In Harmony. Ja, ein versönlicher Abschluss, denn der kurze Song geht gut ins Ohr. Vielleicht ist mein Empfinden für das Album nicht dem damaligen Zeitgeist geschuldet, kann ja sein. Trotzdem, für mich ist auf dem Album einiges unausgegoren und langweilig – sorry. Das Album gehört trotzdem in den „Schrank“, denn es is die DNA der „alten“ Band Fleetwood Mac mit ihrem tollen Gitarristen Peter Green.

Album: The Play On

Erscheinungsdatum: 1969

Music Expert:**1/2

Beste Songs: Coming Your Way, Show Biz Blues, Rattlesnake Shake, Oh Well, Pt.1

Fleetwood Mac - Then Play On (2020 Reissue)

Genre: Blues Rock, Blues

The Rolling Stones / Goats Head Soup 1973 / 2020

Ein wirklich unterschätztes Album der Stones gibt es wirklich! Das Album Goats Head Soup aus dem Jahr 1973 ist so ein Tonträger . Es war auch das zweitletzte Album für den brillanten Gitarristen Mick Taylor, dieser noch die Tour absolvierte und dann freiwillig nach dem nächsten Album I’ts Only Rock ’n‘ Roll das Weite suchte! Leider, denn in der finalen Nachbetrachtung sind alle 70er Tonträger unter seinem Mitwirken ausgezeichnete Alben mit Substanz geworden. Nun, im Jahr 2020 wird das „gelbe“ Album neu aufgelegt mit einigen Bonus Titeln, wo ich noch darauf eingehen werde. Obwohl das Album in den USA und UK Platz Nr.1 erreichte, mangelte es an Kritik nicht zu knapp. Dancing with Mr.D wurde als billige Kopie von Sympathie For The Devil abgetan. Angie, die „schaurig“ schöne Ballade nahm man der Band übel, denn so eine schmachtende Ballade schien den „harten Jungs“ unwürdig. Nur eben, Angie ist bis heute eine wunderschöne Ballade geblieben. Schöner und mit dieser spürbaren Verletzlichkeit sang der tolle Mick Jagger nachher nie mehr. Wenn man ohne grossen Emotionen bedenkt, dass mit Doo Doo Doo Doo(Heratbreaker), Siver Train und Star Star 3 Kracher auf dem Album platziert worden sind, mutet sich die Kritik aus heutiger Sicht schon seltsam an! Es findet sich keinen Füller auf diesem Album und mit 100 Years Ago und Coming Down Again sind weitere spannende Tracks zu verzeichnen.

Mit der jetzigen 2020 Ausgabe hat man 3 Tracks aus der damaligen Zeit „ausgebraben“! Diese Tracks hätten durchaus ihren Platz auf diesem 1973 Album verdient gehabt. Scarlet mit Jimmi Page ist ein Juwel und schlummerte viel zu lang (vermutlich in einem Keller-Archiv). Der Geschichte nach war das ein Jam Abend, wo man zusammen an einen Song „bastelte“. Der Song tönt (aufgefrischt) natürlich nicht danach! Man muss aber wissen, ja der Track wurde nachträglich verbessert, um dann zu finalisieren. Die Gitarren-Linien von Jimmi Page sind ziemlich wuchtig oder anders ausgedrückt fast schon „rüppelhaft“, aber es passt! All Th Rage finde ich noch besser, denn es ist ein richtiger Stones Song der tollen 70er Jahre. Tolle Songstruktur mit knckigen Gitarren-Linien von Keith Richards. Criss Cross lässt sich auf gut hören, ist aber weniger spektakulär gehalten. Die restlichen abgeänderte Tracks sind von den Original Songs des Albums abgeleitet. Sie nennen sich Instrumental oder Alternative Mix. Nett anzuhören sind sie für den Stones Chronisten allemal. Für den „Normalverbraucher“ eher weniger…! Insgesamt ist das Album sehr interessant, denn die 3 neuen Tracks sind wirklich gut. Wer sich die Special Edition zulegt, bekommt noch eines der besten Stones Live Konzerte „draufgepackt“! Brussel Affair – Live 1973 heisst dieses tolle Live Scheibe. Ich kann da eine klare Kaufempfehlung aussprechen! Das Fachmagazin Rolling Stone gibt dem „gelben“ Werk 3 1/2 Sterne, meine Person einen Stern mehr. Welche Variante man sein Eigen nennen will, muss man für sich natürlich selber entscheiden. Haben sollte man diesen Klassiker aber schon…..

Album: Goats Head Soup

Erscheinungsdatum: 1973

Music Expert:****1/2

Beste Songs: Dancing With Mister D.- Doo Doo Doo (Heartbreaker), Angie Silver Train, Star Star, All The Rage

The Rolling Stones - Goats Head Soup (2020 Reissue)

Genre: Classic Rock

The Rolling Stones From The Vault – LIVE AT THE TOKYO DOME / 1990 /2015

Es gibt bekanntermassen viele Live Aufnahmen von den Stones. Sehr gute, durchschnittliche und weniger gute…! Dieses Live Dokument aus der Steel Wheels/Urban Jungle Tour aus dem Jahr 1989/1990 gehört definitiv zu den sehr guten Werken der Band. Im übrigen war es noch die letzte Word Tour, wo ihr Bassist Bill Wyman die dicken Seiten zupfte. Es erstaunt sehr, dass diese Aufnahme erst im Jahr 2015 zugänglich gemacht worden ist. Der damals offizielle veröffentlichte Live Tonträger trägt den Namen Flashpoint und kommt nicht an dieses vollständige Konzert heran. Tontechnisch und im Endmix, kommt der Live Sound aus Tokyo bestens aus den Boxen. Der leichte Hall passt sogar bestens zu diesem Sound. Der Gesang und die Instrumente sind bestens differenziert zu hören und der Bass ist gut wahrzunehmen. Die Songauswahl beinhaltet die üblichen Verdächtigen und 5 Tracks aus dem damaligen aktuellen Album Steel Wheels. Zusätzlich werten die selten live gespielten Tracks, The Harlem Shuffle, Ruby Tuesday und dem toll gespielten 2000 Lighters From Home das Album auf. Also drei musikalische Perlen auf diesem Album, die nicht oft auf anderen Pressungen zu finden sind! Keith Richards ist hörbar in Form und Ron Wood spielt konzentriert seine Gitarren-Linien. Der gute Charlie Watts an den Drums hält mit Bill Wyman am Bass das Fundament zusammen, um so den Protagonisten Keith/Mick/Ron den Freiraum zu geben. Die unterstützenden Bläser/Keyboard und Chorus Tourmitglieder geben dem Sound eine zusätzliche Dichte. Das alles zusammen sind natürlich gewichtige Kaufgründe für dieses Live Album. Die Stimmung kommt im Tokyo Dome bestens rüber und man staunt immer wieder wie Mick Jagger sich einige Sätze des jeweiligen Landes annimmt, um seinem Publikum sozusagen in ihrer Sprache Nettigkeiten zu „schenken“ – Wertschätzung nennt man das wohl! Ein grosser Rock Entertainer ist der tolle Mick natürlich nicht erst seit gestern…! Wenn die Band in Form ist, und das waren sie im Jahr 1990, ja dann „rollen“ und rocken sie unwiderstehlich! Die tolle Box ist zusätzlich mit einer DVD ausgestattet, so kann man dieses Konzert auch noch richtig im „Augen-Modus“ geniessen. Tolle Sache und nicht nur für Stones Chronisten!

Album: From Tne Vault – Live At The Tokyo Dome

Erscheinungsdatum: 1990

Beste Songs: Sad, Sad Sad, The Harlem Shuffle, Tumbling Dice, Miss You Rock And The Hard Place, 2000 Light Years From Home, Jumping‘ Jack Flash

Music Expert:*****

The Rolling Stones - From the Vault - Live at the Tokyo Dome 1990 (DVD + 2 CDs)

Genre: Rock

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