Lynyrd Skynyrd / Top Song / Free Bird / 1987

Ihren Legendenstatus haben Lynyrd Skynyrd nicht nur alleine wegen ihren tollen musikalischen Southern Rock Fähigkeiten! Die Rockband aus Jacksonville/Florida durchlebten einige Tragöden, die anfingen mit einem Flugzeugabsturz im Jahr 1977. Dieses traurige Ereignis, veränderte die personelle DNA der Band für immer. Ronnie Van Zant ihr charismatischer Sänger, Stevie Gaines (g), seine Schwester Cassie Gaines und der damalige Bandmanager Dean Kilpatrick, kamen dabei ums Leben. Die restlichen Bandmitglieder überlebten zum Teil schwer verletzt das Unglück. Die nachgewiesene Ursache war zu geringer Treibstoffvorrat. Nach 5 Alben löste sich nun die Band auf, die noch so viel erreichen wollte. Zu tief waren die seelischen Wunden. Traumatisiert und ohne Perspektiven, wollten und konnten die restlichen Bandmitglieder so nicht weitere Alben produzieren, um dann endlos lange und anstrengende Tourneen Folge zu Leisten. Man kapselte sich ab und ging nach einer Zeit der Ruhe, seine eigenen Wege. Soloprojekte und Session Tätigkeiten, sollten helfen das Unglück zu verarbeiten. Im Jahr 1987, also 10 Jahre danach, schien die Zeit reif die Gruppe zu reformieren! Man brauchte aber einen neuen Sänger! Die Die Familie Van Zant war noch mit 2 weiteren tollen Sänger bestückt! Die Wahl auf den neuen Musiker viel auf Johnny Van Zant, dieser bereits eigene Tonträger sein Eigen nennen konnte. Sein Bruder Donnie Van Zant war schon sehr erfolgreich mit der Band 38 Special unterwegs und kam somit nicht in Frage.

Man begab sich also auf eine Tribute Tour im Jahr 1987 und war ziemlich überwältigt, dass die Nachfrage so gross war und aus einer Mini-Tour wurde dann eine ausgedehnte US-Tour! Der Erfolg war grandios und ein nachgereichtes live Album zeigte auf, wie die Band in den grossen Hallen „abgefeiert“ wurde. Johnny Van Zant zeigte sich als richtig guter Ersatz für seinen grossen Bruder Ronnie. Das live Album mit dem Zusatz „Southern By The Grace Of God“ ist einfach grossartig anzuhören und ist gespickt mit tollen Gastmusikern. Es wurden da die grössten Songs aus ihren ersten 5 Alben gespielt, nein zelebriert! Es wurde„gegroovt“, wie selten gehört auf einem Southern Rock Tonträger. So hört sich Spielfreude definitiv an! Ein Song überstrahlt aber dann doch alles und geht wirklich „unter die Haut“. Klar doch, gemeint ist Free Bird! Was für ein Song, was für eine grandiose Stimmung. Wer da eine dicke Träne wegdrücken muss, kann sich trösten, denn er ist bestimmt nicht der einzige Erdenbürger. Dieser Song-Klassiker zeigt einfach alles auf, was Rockmusik so hemmungslos und mit viel Emotionen ausmacht. Johnny Van Zant lässt bei diesem Song das Publikum den Text singen und zwar voll und ganz zu 100%…! Der Rhythmuswechsel hin zum „Aufgalopp“ der Gitarren und das dann unvermeidbar kommende, schier unendliche Gitarren-Inferno, lassen keine Wünsche offen. Die Stimmung kocht über und die Musiker geben schlicht weg alles auf der Bühne. Man spürt förmlich die freigesetzte Energie, die einem in den Bann zieht. Ein wirklich unglaublich toller Song, der all die Emotionen freizusetzen vermag. Es gibt viele, eigentlich kenne ich nur top Versionen dieses Klassikers, aber keine bringt diese Tiefe und Verbundenheit besser rüber! Free Bird ist sicher ein Song für die Ewigkeit und in dieser Version unerreicht – wir verneigen uns und sagen danke!

Song: Free Bird

Music Expert:******

Spieldauer: 14:52

Genre: Classic Rock, Southerrock

Ten Years After / Live At The Filmore East / 1970

Lange nachdem Recorded Live auf den Markt kam (1973), wurde nun im Jahr 2001 ein anderes sehr gute Live Dokument von der Band Ten Years After nachgeschoben. Dieser Tonträger hat es wirklich in sich….! Im legendären Filmore East Club in New York City 1970 mitgeschnitten, überzeugt das Konzert vollumfänglich. Das Hörerlebnis ist uneingeschränkt toll anzuhören. Die Tracks, die da nicht auf dem 73er Werk Recorded Live zu finden sind, überzeugen ebenfalls zu 100%. Love Like A Mann, 50,000 Miles…, Working In The Road, Sweet Little Sixteen, Roll Over Beethofen, I Worke Up This Morning und den Blues Rock Kracher Spoonful, rechtfertigen den Kauf allemal. Zumal die Band bis weit in die 70iger als eine der anerkanntesten und besten live Bands gehandelt worden ist. Das herausragende und eloquente Zusammenspiel der 4 tollen Musiker ist bemerkenswert. Leo Lyons am Bass, pumpte für Alvin Lee an der Lead Gitarre den „störenden“ Bühnenstaub aus dem Club. Der treffsichere und stets tighte Ric Lee an den Drums, fegte mit Tastenmann Chick Churchell all die tollen Songs aus den Verstärkern! Der Sound besticht durch unglaubliches Volumen! Man höre sich da nur mal Love Like A Mann an. Im direkten Vergleich mit Recorded Live, kann dieses Album durchaus mithalten, obwohl ich das 73er live Album noch mehr bevorzuge! Vielleicht sind es aber auch meine nostalgischen und schönen Erinnerungen an meine Jugendzeit, die da ausschlaggebend sind – mag ja sein! Ihr tolles 73er Doppelalbum Recorded Live ist einfach so voller Power und spürbarer Energie, wie nur wenige live Alben in dieser tollen Zeit. Im übrigen wurde das Album ohne “ Nachbearbeitung“ so belassen, wie es aufgenommen worden ist. Da merkt man eben schon, wer was kann – TYA konnten es definitiv!

Ein Track auf Filmore East ist dann im direkten Vergleich zu Recorded Live aber um Nuancen besser…! Der Song Help Me! Dieser Blues Rock Klassiker, dieser eine ganze Vinyl Seite einnimmt, haut einem ohne Ansage vom Hocker! Alvin Lee entlädt da Gitarrensolis der galaktischen Art! Puh, was hatte da der von der Fachpresse titulierte “schnellste?“ für irre Gitarren-Läufe anzubieten. Help Me ist ein potent gespielter Song, wo viel Gefühl aber auch geballte Kraft aufeinander treffen, um sich dann gegenseitig zu pushen! Eigentlich unvorstellbar, dass Alvin Lee an seiner roten Gibson ab den 90er im Universum der Gitarrenhelden fast schon vergessen ging, trotz zum Teil sehr guten Solo-Tonträger! Das ist aber eine ganz andere Geschichte! Nun aber wieder zurück zu Filmore East. Ich frage mich manchmal schon, wie man so einen tollen live Mitschnitt bis ins Jahr 2001 im “Archiv“ liegen lassen konnte…! Wenn man noch an den glasklaren Sound denkt, der locker heutige Aufnahmen auf den Mond schiesst, wird es noch schwieriger eine Erklärung zu finden. Label Rechte und mögliche (nicht selten) juristische Streitigkeiten konnte ich nicht ausfindig machen. Es muss einfach festgehalten werden, dass beide live Alben in jeder gut sortierten Sammlung nicht fehlen dürfen, wenn man sich der damaligen tollen Rockmusik verpflichtet fühlt!

Album: Live At The Gilmore East 1970

Music Expert:*****

Beate Songs: Love Like A Mann, Working In The Road,Help Me, Roll Over Beethoven, Spoonful

Genre: Classic Rock

Pink Floyd / The Darke Side Of The Moon / 1973 / Remaster 2011

The Darke Side Of The Moon ist definitiv das bekannteste und spektakulärste Pink Floyd Album. Es ist ein zeitloses Monumentalwerk. Experimentelle Klangwelten werden mit klaren Songstrukturen zusammengeführt. Dieses spezielle Konzeptalbum ist bis heute ein sehr gefragtes Referenz-Album für hochwertige Hi-Fi Anlagen. Wenn man bedenkt, dass 1973 der sogenannte Prog Rock erst am Anfang stand, kann man dieses grossartige Album zurecht als Vorreiter von noch kommenden Alben anderer Künstler betrachten. Wobei der Begriff Prog viel zu wenig für dieses Album aussagt. Es ist tatsächlich um einiges mehr! Es verschmelzt kongenial verschiedene Spielarten wie Space-Art-PsychedelicRock in die musikalische Ausrichtung dieses Album. Als ihr Sound in den späten 60iger musikalisch noch ausgeprägt “sperrig“ ausgerichtet war, öffnete man sich dann immer mehr, um so auch eine gewisse “Massentauglichkeit“ sicherzustellen! Nie aber entledigte man sich seinem eigenen auferlegten speziellen und einzigartigen Sound, der zuweilen auch “kopflastig“ anzuhören ist…!

The Darkside Of The Moon ist einer Idee von Roger Waters entsprungen. Thematisch wird auf diesem Album der Verlust ihres Mitbegründer Syd Barrett behandelt, gepaart mit Krieg, Machtstrukturen, Entfremdung und dem grossen Thema Zeit. Trotz den sehr stark geprägten sozialen Themen, ist das ganze Album gut hörbar und kommt ohne schwermütigen Passagen aus. Die Band schafft es spielerisch sehr gekonnt, Spannung aufzubauen, die sich dann in feinen musikalischen Abschnitten wieder entladen können. Man lässt den Zuhörer nie „verstört“ zurück, nein man nimmt diesen auf eine lange Zeitreise der entfremdenden Zivilisation mit und lässt ihn so an diesem Konzeptalbum gedanklich teilnehmen. Ob es die so magistral inszenierten und äusserst geräuschvoll/effektvoll umgesetzten Terminal/Flugzeuggeräusche sind oder die dutzend tickenden Uhren, die dann zum lauten schrillen aus den Boxen „springen“ – alles ist so faszinierend und opulent im Gesamtthema stilvoll eingebettet! Vom technischen Standpunkt her betrachtet, zieht die Band alle Register ihres Könnens! Der “Killer“Bass von Roger Waters bei Time oder die famosen Gitarrenlinien bei Money von David Gilmour, unterstreichen die grossen Fähigkeiten der beiden Musiker. Der leider (wieso auch immer!) stets unterschätzte aber enorm wichtige für die musikalische Balance zuständige Richard Wright an dem Keyboard/Hammond, war bei allen Alben die stetige Konstanz für die speziellen und sphärischen Ton-Collagen. Genau diese machen den einzigartigen Pink Floyd Sound aus. Mit Nick Mason konnte man an den Drums auf einen top Schlagzeuger und stets zuverlässigen loyalen Kollegen zählen. Es ist wahrlich ein top Album mit der Referenz zeitlos. Man muss nicht unbedingt ein Pink Floyd aficionado sein, um dieses Album zu „lieben“! Wenn man bedenkt, dass ihre Alben bis 1970, eher „schwere“ musikalische Kost waren… kann man ihnen ab dem 1971er Album Meddle einen zugänglicheren Sound attestieren. Pflichtkäufe von dieser UK Band sind neben The Dark Side Of The Moon, natürlich auch das sensationelle Wish You Where Here (1975), Animals (1977) und The Wall (1979). Die Restposten-Songs von The Wall, sprich das Album The Final Cut (1983), ist dann wieder sehr schwer zu verdauen! Richtig bleiern und düster kommt es aus den Boxen. Es ist anspruchsvoll zuzuhören und bricht eine gute Stimmung…! Dieses Album ist alles andere als zugänglich. Da muss man schon eine gewisse Stimmung oder Tagesform mitbringen, um sich das anzutun! Roger Waters der Mastermind in Angelegenheit Songwriting, verarbeitet da wieder viel Seelenfrust!

Damit es nicht vergessen geht: Die 2 nächsten Alben, dann ohne Roger Waters, sind ganz „nett“ anzuhören. Wirklich überragendes oder spezielles, können sie aber nicht mehr bieten…! Wenn man nur 2 Alben von dieser Band sein Eigen nennen möchte, dann kommt man an The Danke Side Of The Moon und Wish You Where Here definitiv nicht vorbei. Sollte es nur ein Album sein, oh da könnte ich mich nicht entscheiden meine Musikfreunde…! The Wall gehört natürlich auch noch zur erweiterten Sammlung dazu!

Album: The Darke Side Of The Moon

Music Expert:*****1/2

Beste Songs: Breathe (In The Air), One The Run, Time, Money, Brain Damage, Eclipse

Genre: Classic Rock

Fleetwood Mac / Top Song / Isn’t Midnight / 1987

Vor dem Abgang von Lindsey Buckingham aus der Band Fleetwood Mac, erspielten diese ein famoses Album. Im Jahr 1987 erschien das tolle Album Tango In The Night. Die meisten Tracks sind auf den Stil Pop/Rock ausgerichtet. Es sind relativ wenig rockigen Momente über die 10 Songs zu vermelden. Das Album ist excellent produziert und bietet so ein tolles Hörerlebnis. Alle Songs gehen sofort ins Ohr! Die Gitarre von Lindsey Buckingham sorgt dafür, dass bei so viel Pop der “Kitschfaktor“ nie ein Thema wird. Zu gut und zielführend sind seine Gitarrenlinien. Da zu dieser Zeit ihre schöne Sängerin Stevie Nicks gesundheitlich ziemlich angeschlagen war, ist ihr Anteil an den Songs ziemlich bescheiden ausgefallen. Zum Glück hatte da ihre Partnerin Christine McVie ganz starke Momente auf diesem Album. Das Fazit: 2 unwiderstehliche Songs und Chartstürmer! Everywhere und Little Lies sind wohlwollender “Klebstoff“ für unsere Ohren! Ebenfalls ist mit Seven Wonders von Stevie Nicks (doch noch) ein catchy Song von ihr zu vermelden. Das war dann aber ihr top Beitrag für diesen Tonträger! Fast schon hypnotisch geht es dann bei dem grossartigen Track Big Love zur Sache! Diesmal übernimmt Lindsey Buckingham das Mikrofon. Der Song suggeriert eindringlich ein musikalisch erotisches Klangerlebnis…! Das ganze Album hat unglaublich tolle Vibes und ist jederzeit prickelnd und frisch anzuhören. Mit dem Titeltrack Tango in The Night kann man dann einen richtiger Rocker mit “scharfer“ Gitarre im Setlist platzieren. In der Gesamtheit finde ich es das perfekte Pop/Rock Album und vermutlich eines der besten im Jahr 1987. Aus rein kommerzieller Sicht ein ganz toller Erfolg für die Band! In UK eine glatte Nr.1 und in den US Billboard Platz 7 war ein Volltreffer. So konnte man in den wichtigsten Absatzmärkten reichlich Geldsegen einstreichen!

Der Master Song auf diesem Album sind nicht die Chartsstürmer, nein es ist definitiv der Kracher Isn‘t Midnight! Der „sanfte“ Rocker hat einen tollen Rhythmus und wird durch die tolle Stimme von Christine McVie durch den ganzen Song getragen. Mit 4:14 ist der Kracher aber relativ kurz. Was da aber geboten wird von der Rhythmusabteilung ist sehr hörenswert und „drückt“ richtig ab. Ja, und dann diese “wahnwitzige“ einsetzende Gitarre von Lindsey Buckingham ab 2:52…! Nicht von dieser Welt meine Musikfreunde! Langgezogen und gerade wie ein Strahl, zieht der Meister seine Gitarre bis ins Ziel gnadenlos durch. Man kann sich bei so viel Hörgenuss einfach nicht satt hören. Das ist gespielte musikalische Kompetenz. Der geniale Musiker ist definitiv einer der unterschätztesten Gitarristen auf diesem Planeten – oh ja! Mit dem Song Isn’t Midnight, endet so das wunderbare Album von Fleetwood Mac. Ein wirklich tolles Album mit „Ohrwürmer“ am Fliessband und eben diesen Master Track. Klar, nie war die Band kommerzieller ausgerichtet, auch wenn schon ihr 82er Album Mirage ziemlich kommerziell erspielt wurde. Tango In The Night ist bis heute ein sehr beliebtes Album und sicher eines ihrer top 5 Alben!

Song: Isn’t Midnight

Music Expert:*****1/2

Spieldauer: 4:14

Genre: Classic Rock

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