Foghat / Porträt einer „wenig bekannten“ Band
Jun 3, 2024 Künstler-Portrait
Foghat ist eine legendäre Rockband, die für ihren markanten Blues-Rock-Boogie-Sound und ihre energiegeladenen Live-Auftritte bekannt ist. Mit Hits wie J‘ust Want To Make Love To You, Slow Ride und Fool for the City haben sie sich einen festen Platz in der Geschichte des Rock’n’Roll verdient. Die Band wurde in Europa gnadenlos ignoriert, obwohl sie alle im Ursprung UK Musiker waren und Dave Peverett, Rod Price und Tony Stevens ihre ersten richtigen Sporen bei Savoy Brown „abverdienen“ konnten. Mit der Gründung als Band Foghat, übersiedelten sie dann in die Staaten. Ihre 70er Alben waren gespickt mit Blues, Rock und Boogie Elementen. Ihr Sound war nicht besonders innovativ aber mit einer knackigen Dosierung Blues-Rock-Boogie, was sie bei ihren tollen Live Auftritten „schweisstreibend“ immer wieder zeigen konnten. So wuchs ihr Bekanntheitsgrad schnell und es sprach sich schnell herum, was für eine tolle Band da die Hallen rockte. Ihr Album Rock And Roll Outlaws aus dem Jahr 1974, war schon ein herausragender Tonträger mit dem phantastischen Track Dreamer – Spielkunst erster Güte!
Der definitive Durchbruch kam mit dem Album Fool For The City. Es ist ein zeitloses Werk, dieses mit kraftvollen Gitarrenriffs, eingängigen Melodien und der charakteristischen Stimme von Sänger Dave „Lonsome“ Peverett voll überzeugen konnte. Es ist fast unmöglich, nicht von der Energie und Leidenschaft, die in jeder Note mitschwingt, mitgerissen zu werden. Rod The „Bottle“ Price an der „Klampfe“, zeigt eine intensive und herausragende🎸Leistung. Die Band hatte nun den wichtigen Flow, was sie mit weiteren tollen Alben unterstreichen konnten. Grosse Hallen und Arenen waren nun ihr zu Hause. Es war auch die Zeit, wo sie regelmässig grandiose Alben produzierten und ihre beste Zeit hatten. Die Alben Night Shift, LIVE 1977 und Stone Blue stehen heute als Klassiker da. Leider kam dann der Bruch. Das Album Boogie Motel aus dem Jahr 1979 zeigte schon auf, dass man sich auf ein anderes musikalisches Terrain zu bewegte. Wichtige Bandmitglieder wie Rod Price stiegen aus. Der Verkauf lief nun sehr harzig. Ihr so prägnanter Stil wurde zu Gunsten Pop und New Wave Einflüssen sehr seicht. Die Ecken und Kanten fehlten. Der gute „alte Rock“ verschwand fast vollständig. Dave Peverett hielt die Fahne Foghat im starken Gegenwind aber immer noch hoch…! Musste er auch, denn Alben wie Tight Shos, Girls To Chat & Boys To Bouncen, In The Moon For Something Rude und Zig-Zag Walk, konnten keine „grossen Stricke“ mehr zerreissen. Diese Alben wurden in der Zeitspanne zwischen 1980 -1983 produziert. Endlich im Jahr 1984, tat sich etwas im Gefüge Foghat! Die Originalbesetzung kam wieder zusammen und das entsprechende Album Return Of The Boogie Men kam auf den Markt. Man kam aber trotz „altem Sound“ nicht mehr richtig in die Spur! Das Album ging gnadenlos unter. Auf der Tour konnten sie aber beweisen, dass sie immer noch die Zuschauer zum toben bringen konnten. Das „neue Projekt“ versandete dann leider wieder und es war für eine lange Zeit wieder Funkstille. Zwischenzeitlich gingen zwei Foghat’s Band auf Tourneen…! Die lieben Namensrechte…! Im Jahr 1998, wo man mal wieder unter einem Bandnamen tourte, wurde das gnadenlos gute Live Album Road Cases aufgenommen. Die vier Originalmitglieder hatten es immer noch drauf! Leider verstarb Dave Peverett im Jahr 2000 und so der wichtigste Teil von Foghat. Roger Earl, das einzig verbliebene Originalmitglied der Band, hielt das Gefüge am Leben. Rod Price konnte er zwar nicht mehr für eine Rückkehr bewegen. Anmerkung: Rode Price verstarb im Jahr 2005.
Nun, ich würde es Foghat II nennen, was Roger Earl ab ca. dem Jahr 2000 mit der Band vollbrachte. Für das tolle Album Family Joules aus dem Jahr 2003, konnte er den neuen Sänger und Gitarristen Charlie Huhn präsentieren. Dieser eine namhafte Vergangenheit mit Victory, Ted Nugent und Humble Pie ausweisen konnte. Und ja, immerhin war da noch mit Tony Stevens ein Urmitglied an Board, dieser aber im Jahr 2005 wieder die Band verliess. Mit Craig MacGregor, Bryan Bassett und eben Charlie Huhn, konnte Roger Earl immerhin tolle Alben aufnehmen. Family Joules, Decades Live, Live II, Live At The Blues Warehouse, Last Train Home, Under The Influence und Live A The Bella Up sind alles Klasse Alben! Leider verliess Charlie Huhn im Jahr 2022 die Band, was aber Roger Earl nicht daran hinderte mit Scott Holt als Sänger weiter zu machen. Das daraus entstandene neue Album Sonic Mojo würde ich als „zwiespältig“ bezeichnen. Und so kann festgehalten werden, dass die Band Foghat auch im Jahr 2024 weiterhin Bestand hat.
Was Foghat von anderen Bands unterscheidet, ist ihre Fähigkeit, den Blues mit einem rockigen Boogie Touch zu vereinen und dabei eine einzigartige Klanglandschaft zu schaffen, die sowohl eingängig als auch sehr kraftvoll ist. Ihre Musik ist wie ein treuer Begleiter auf einer endlosen Straße, der dich nie im Stich lässt und immer für eine gute Zeit sorgt. Für Fans des klassischen Rock ist Foghat ein absolutes Muss. Ihre Musik ist zeitlos, energiegeladen und einfach mitreißend. Die ersten 8 Alben sind von sehr gut bis grandios einzuordnen. Leider eine unterschätzte Band, die eigentlich viel mehr Anerkennung verdient hätte. Slow Ride IHR Song kennen vermutlich alle, wenn dieser im Classic Rock Radio gespielt wird. Ich denke aber Gelegenheitshörer werden kaum die Band kennen – leider.
Band: Foghat
Gründung: 1971
Gründungsmitglieder: Dave Peverett (v,g), Rod Price (g), Tony Stevens( b), Rod Price (d)
Alben Studio/Live: Foghat 1972, Rock And Roll 1973, Energized 1974, Rock And Roll Outlaws 1974, Fool For The City 1975, Night Shift 1976, Live 1977, Stone Blue 1978, Boogie Motel 1979, Tight Shoes 1980, Girls To Chat, & Boys To Bounce 1981, In The Mood For Something Rude 1982, Zig.Zag Walk 1983, Return of The Boogie Men 1984, Road Cases 1996, Family Joules 2003, Decades Live 2003, Live II 2007, Live At The Blues Warehouse 2009, Last Train Home 2010, Under The Influence 2016, Live At The Belly Up 2017, Sonic Mojo 2023. Permission To Jam-Live In New Orleans 1973, Slow Ride-Live In Concert
Fool For The City 1975
Stichwörter: Classic Rock
Gregory Lenoir „Gregg“ Allman / Lebenslinie
Nov 18, 2023 In eigener Sache, Künstler-Portrait, Vinyl
Es ist mir ein grosse Ehre über diesen grossen Southern Rock Musiker zu schreiben. Der Tastenspieler, Gitarrist und Songschreiber hatte 6(!) Ehen, eine davon mit der bekannten Sängerin Cher. Insgesamt zählt sein Nachkommen 3 Töchter und 2 Söhne. Zusammen mit seinem Bruder Duane Allman, wuchs er in Dayton Beach Florida auf. Sein Vater viel einem Gewaltverbrechen zum Opfer. So nahm neben seiner Mutter sein älterer Bruder Duane Allman eine wichtige Rolle in seinem Leben ein. Gregg war sehr begabt an den Tasteninstrumenten und mit einer „dunklen“ Stimme ausgestattet. Ebenfalls spielte er ganz akzeptabel Gitarre. So ergänzte er sich zu seinem älteren Bruder Duane hervorragend, da dieser schon in jungen Jahren ein hervorragender Gitarrist war und schon schnell die Aufmerksamkeit bekannter Musiker auf sich zog. Bei verschiedenen Bands mit Namen The Escorts, The Allman Yoys, bis zu den ersten Erfolgen mit The Hour Glass, war es sein Einstieg ins professionelle Musikgeschäft. Die Stilrichtung war da noch dem Psychedelisch-Blues geschuldet, wenn wunderst, denn es waren die Jahre 1967/1968, wo der Zeitgeist klar diesen Trend vorzeichnete. Für Gregg war sein grösserer Bruder immer Vorbild und so überraschte es niemanden, als die 2 Brüder die The Allman Brothers Band gründeten. Gregg verfeinerte sein Spiel an der Hammond-Orgel, um auch mit seinen immer mehr bekannteren Bruder mithalten zu können. Duane entwickelte sein Spiel an der Gitarre immer weiter und war an der Slide bereits anfangs 20 einer der besten – er wird bis heute auf allen relevanten Listen geführt, wenn es um die besten Gitarristen geht!
Der Startschuss mit der neuen Band The Allman Brothers war im Jahr 1969. Das erste selbstbetitelte Album nahm niemand so richtig zur Kenntnis. Die Band war da bereits mit der Stilrichtung Blues Rock und Soul unterwegs. Das zweite Album Idlewild South von 1970 war bereits ein kleiner Erfolg. Man spielte in lokalen Clubs, bis die Gitarren rauchten und die Zuhörer aus den Schuhen kippten! Es sprach sich sehr schnell herum, wie die Southern-Boy’s Live unwiderstehlich ihr musikalisches Können zeigten. Gregg hatte eine fabelhafte Stimme, die hervorragend zu diesem warmen Sound passte. Es kam das Jahr 1971 und ihr grosser Auftritt im legendären At Filmore East in New York. Das Konzert wurde mitgeschnitten (zum Glück für die Musikwelt) und zählt bis heute als eines der besten Live Alben im Genre Rock. Was da Gregg Allman(Orgel, Klavier, Gesang), Duane Allman(Lead-Slide Guitar), Dickey Betts(Lead Gitarre), Berry Oakley(Bass), Kai Johanny Johansson(d), Cognac, Timbales) und Butch Trucks(d) auf die „Bretter“ gezaubert haben, zählt zu den virtuosesten Auftritte aller Zeiten! Wenn man bedenkt, dass Gregg da erst 24 Jahre alt war und seine Kollegen nicht viel älter, erscheint dieser Live Auftritt noch imposanter. Er legte mit seinem Spiel an den Tasteninstrumenten den musikalischen Teppich für die ausufernden Rock-Soul-Blues-Jazz Songs. Meistens in Überlänge gespielt, spielte sich die Band in einen „Rausch“. Die Platzierung US 13 in den Charts war der verdiente Lohn. Nach diesem Album waren die Allman Brothers weltumspannend eine feste Grösse in der Musiklandschaft.
Dann kam der 29. Oktober 1971 und die Tragödie nahm seine Lauf. Duane verunfalle mit dem Motorrad tödlich und versetzte seinen Bruder Gregg und Kollegen in einen Schockzustand! Drogen und Alkohol waren natürlich ein schlechter Ratgeber und konnten nur kurzfristig helfen das Erlebte zu „betäuben“! Es war auch die Zeit, wo Gregg immer mehr in den Sumpf dieser Substanzen rutschte und bis in hohe Alter mit seinen „Demonen“ zu kämpfen hatte. Mit dem zweiten Schicksalsschlag, der bereits 1972 die Band auf eine weitere Zerreißprobe stellen sollte, hatte niemand gerechnet. Ihr Bassist Berry Oakley verunglückte ebenfalls mit dem Motorrad tödlich! Nun waren Gregg und seine Kollegen endgültig am Boden angelangt und eine Auflösung der Band schien nur noch eine Formsache. Nachgereicht wurde noch das Live Album Eat The Peach (1972), wo Duane noch zu hören ist. Das wichtige Lebenselixier der Band war ihre Musik! In einem fast schon ähnlichen Trance Zustand erspielte die Band 1973 das Nr.1 Album Brothers And Sisters. Ramblin‘ Man und vor allem das Instrumental Jessica, können heute als Klassiker bezeichnet werden. Die Zerrissenheit innerhalb der Band war gross, man konnte vorerst einfach nicht mehr miteinander! Gregg suchte das Weite und nahm 1973 seine erste Soloplatte auf. Laid Back war ein Erfolg und der Song Midnight Rider fortan sein Markenzeichen Betreff Songwriting! Um weiter auf Abstand mit seiner Band ABB zu gehen, ging er mit dem Laid Back Album auf eine erfolgreiche Tour. Auch da gibt es einen tollen Mitschnitt – natürlich mit Tracks seiner Stammband! Im Jahr 1975 kam die Band dann für ein Album wieder zusammen und hatte mit Win, Lose Or Draw in den Staaten grossen Erfolg, obwohl die Chemie innerhalb der Band nicht mehr stimmig war. Dazu belastete Gregg ein Crew-Mitglied Betreff Drogen. Er lieferte diesen „ans Messer der Justiz“, um bei dieser Drogengeschichte seinen Kopf zu retten. Der Kerl musste ins Gefängnis! Gregg’s Band Kollegen waren enttäuscht und wütend auf ihren Verräter! Er konzentrierte sich nun wieder vermehrt auf seine Soloprojekte, was dann 1977 mit dem hervorragenden Album Playin‘ Up A Storm bekräftigt wurde. Eine wilde Zeit nahm für unseren Protagonisten seinen Lauf. Heirat mit Cher, einen weiteren Sohn und ein neues Album mit seiner Frau zusammen. Aus rechtlichen Gründen ist der Tonträger Two The Hard Way bis heute nicht offiziell zu erwerben. Die Stilrichtung ist dem Pop und Rock geschuldet. Um den Plattenvertrag seiner Stammband zu erfüllen, „musste“ er 1979 mit ihnen wieder ins Studio. Die Bosse des Labels wollten einen neuen Tonträger. Der Erzählung nach, war man eigentlich nie gemeinsam zusammen, um die Aufnahmen ins „trockene“ zu bringen….! Alle spielten ihren Part. separat ein. Das hört man dann auch dem Tonträger gut an. Das Endergebnis war es ein uninspiriertes Album mit Namen Enlightended Rogues. Inzwischen wurde die Ehe von Gregg und seiner Cher geschieden! 1980/81 legte die Band mit den Alben Reach For The Sky und Brothers Of The Road nach. Beide Alben vielen so richtig durch, obwohl einzelne Tracks durchaus gut waren. Viel zu modern und ohne Tiefgang war die allgemeine Meinung der Käuferschaft und Fachmagazine. Vorbei waren die tollen musikalischen Zeiten der Band. Die Allman Brothers Band wurde nun bis 1990 auf Eis gelegt! Und was machte Gregg? Er lebte das Leben mit all seinen Köstlichkeiten und Lastern…! Geld war genug da.
Im Jahr 1987 nahm er sein drittes Studioalbum auf. Das Album I’m Not Angel hatte einen kleinen Single-Hit auszuweisen. Der Namensgeber für das Album verkaufte sich recht gut. Das Album erreichte in den US-Charts Platz 30. Bereits 1988 beglückt er mit dem Album Just Before The Bullets die Musikwelt erneut. Was für ein starkes Album. Die Mischung stimmte. Seine tolle Stimme „getränkt“ in Blues und Rock. Das Business und ihre Schattenseiten drehte sich wieder in Touren, Alkohol, Drogen und Frauen. Im Jahr 1990 war dann die Zeit gekommen die Band Allman Brothers zu reformieren. Im selben Jahr erschien das Album Seven Turns und das war „sackstark“ anzuhören. Blues Rock mit Soul Einflüssen in bester Manier vorgetragen – einfach nur toll. Leider „nur“ Platz 53 in den US-Charts. Vermutlich waren sie zu lange weg im Musikmarkt…! Es folgte ein Tournee und bereits 1991 das neue Album Shades Of the Worlds. Man hatte also eine Lauf und legte im Jahr 1992 mit einem Live Album nach, um dann 1994 das neue und gute Studioalbum Where It All Begins zu präsentieren. Später legte man mit einem weiteren Live Album nach und untermauerte, dass man auf der Bühne immer noch zu den Besten gehörte. Das war es dann wieder für eine längere Zeit für die Band. Nun war für Gregg die Zeit gekommen ein weiteres Solowerk zu erstellen dachte man. Er kämpfte aber mit sich selber und ab 1995 hatte er dem Alkohol und anderen Laster sich Besserung abgeschworen. Nun war die Zeit für ihn wieder da! Das neue Studiowerk Searching For Simplicity aus dem Jahr 1997 ist mit vielen Fremdkompositionen ein Top-Album. Und immer wieder gesagt, was für eine tolle Stimme veredelt auch dieses Album! Im Jahr 2003 erspielten die Allman Brothers ihr letztes Studioalbum. Hitin‘ The Note verkaufte sich zwar gut (Platz 35), konnte aber (mich) nicht mehr richtig überzeugen! Dickey Betts ihr wunderbarer Gitarrist war bei diesem Album nicht mehr dabei – krach…!
Nach dieser Zeit wurde die Band, offiziell 2004 aufgelöst. Geblieben sind „unsterbliche Alben“ und ein Live Album der Universumsklasse! Gregg lies es nun gemächlicher angehen. Sein Gesundheitszustand war gar nicht gut. Er erkrankte im Jahr 2007 an Hepatitis C. Der Musiker war richtig angeschlagen. Im Jahr 2010 musste er sich einer riskanten Lebertransplantation unterziehen. Es dauerte dann aber nur bis ins Jahr 2011 und seinem neuen Album Low Country Blues. Ein richtiges Roots Blues Album, reduziert auf das musikalische Minimum. Die Fans hatten Gregg nicht vergessen, tolle Kritiken von überall her. Man sah ihn aber an, dass er gesundheitlich zu leiden hatte. Vereinzelte Konzerte gab er immer noch. Seine Stimme war immer noch sehr gut und die begleitende Band fabelhaft bestückt. Nie mehr richtig gesund, schaffte er noch ein Abschiedsalbum zu erstellen. Southern Blood erschien im Jahr 2017 und war ein tolles und bewegendes Abschiedsgeschenk an ALLE die seine Musik so liebten. Ein zwar ziemlich melancholisch und sehr intimes Album des Southern Rockers. Tolle Songs, wo einem das Herz so richtig aufgeht. Blues Rock mit Soul vom feinsten – wunderbares Album mit einer Top-Platzierung. Die meisten Tracks sind zwar sehr gute Fremdkompositionen, was aber die Qualität in keiner Weise mindert. Am 27.Mai 2017 starb Gregg in seinem Haus in Savannah. Er hatte ein bewegtes Leben voller Höhen und Tiefen und immer in Begleitung von seiner tollen Musik.
Die Abschiedszeremonie war sehr eindrücklich und bewegend. Man erwies ihm am Strassenrand von Savannah die letzte Ehre beim vorbeifahren der ganzen Trauerfahrzeuge. Sehr viele Fans am Strassenrand, viele Motorräder und die Helme als Ehre am Strassenrand platziert. Für viele war nun auch ihr „Bruder“ gegangen. Gregg Allman war für viele Amerikaner ihr Idol. Er war mehr als nur ein Musiker. Er lebte den amerikanischen Traum. Nun liegt er neben seinen Bruder Duane Allman und wir alle Musikfans sind uns ziemlich sicher, dass er seinen Frieden gefunden hat. Danke für die tolle Musik „Brother“.
Gregg Allman: 8.12.1947 – 27.5.2017.
Sänger/Songwriter/Solokünstler
Instrumente: Tasteninstrumente, Gitarre
Gruppen: The Escorts, The Allman Yoys The Hour Glass, The Allman Brothers Band
Backkatalog: Hourglass 1967, Power Of Love 1968
Backkatalog: Allman Brothers Band: The Allman Brothers Band 1970, Idlewild South 1970, At Filmore East 1971, Eat Peach 1972, Brothers And Sisters 1973, Win, Lose Or Draw 1975,, Win The Windows, Check The Oil, Dollar Gas 1976, Enlightened Rouges 1979, Reach For The Sky 1980. Brothers On The Road 1981, Seven Turns 1990, Shades Of Two Worlds 1991, An Evening With The Allman Brothers Band-First Set 1992, Where At Begins 1994, An Evening…2nd Set 1995, Hittin‘ The Note 2003
Backkatalog Gregg Allman: Laid Back 1973, Gregg Allman Tour 1974, Plein’Up A Storm 1977, I’m Not Angel 1987, Just Before The Bullets 1988, Low Country Blues 2011, All My Friends- Celebrating The Song Voice, Back To Macon-GA 2015, Southern Blood 2017
Genre: Classic Rock
Stichwörter: Classic Rock
Mickey Thomas / Vocals / Songwriter
Jul 19, 2023 Künstler-Portrait
Top Sänger im Genre Rock gibt es unzählige. Leider bekommen nicht alle immer die verdiente Anerkennung, die sie eigentlich verdient hätten. Mickey Thomas ist genau so einer! Ich denke viele sind jetzt richtig heftig am „grübeln“, wo man denn diesen Sänger eigentlich zuordnen kann…? Seine weltbekannte Bandzugehörigkeit war sicher diese bei der US-Band Jefferson Starship und Starship. Seine schöne Stimme kennzeichnet sich eher im Bereich „Hochtöner“ aus, ohne aber ins „Sirenengeheul“ abzudriften. Seine Stimmlage war in den 80er wie gemacht, um den beliebten und erfolgreichen AOR (Adult Oriented Rock)Sound perfekt umzusetzen. Stimmlich war er zum Teil ziemlich nahe bei seiner bekannten Bandkollegin Grace Slick, mit dieser er die Songs am Mikrofon oftmals teilte. Und ja, er sah auch noch „unverschämt“ gut aus, was sich im Business der Eitelkeiten, nie als ein Nachteil herausstellte…! Genau zur richtigen Zeit waren die Alben von JSS dem Zeitgeist des beliebten AOR geschuldet. Neben erfolgreichen Bands wie Foreigener, Journey, Survivor, REO Speedwagon, Boston, Heart, Styx, Toto etc., die ebenfalls diesen Stil prägten, konnten sich JSS bestens behaupten! Mit 3 Nr.1 Billboard Single Hits, knackten Mickey Thomas und seine Bandkollegen/in den Jackpot! Von da an waren Geldsorgen definitiv weg vom Tisch. Was blieb war der Druck des Labels, was aber dem kommerziellen Erfolg nichts anhaben konnte! Alle unter dem Banner Starship erbrachten Tonträger waren ziemlich erfolgreich. Ihr Bandmitglied Mickey Thomas war als Sänger und Songwriter ein wichtiger Bestandteil in dieser Band.
3 Titel als Empfehlung: Jane aus dem 79er Album Freedom At Point Zero, We Buit This City (Nr.1) und Sara (Nr.1) aus dem Album Knie Deep In The Hoopla. Die Stimme von Mickey Thomas ist da sehr geschmeidig. Bei Jane dann sehr kraftvoll und richtig rockend! Ab den 90er wurde es dann ziemlich ruhig um den Sänger. Ab und zu trat er dann wieder mal mit Starship auf, ohne aber ein neues Album mit ihnen einzuspielen. Geblieben sind kommerziell erfolgreiche Alben, wo unser Protagonist mit seiner tollen Stimme Akzente setzen konnte!
Biografie:
John Michael Thomas, 3.12.1949, Cairo Georgia (US), Sänger / Songwriter
Genres: Blues Rock, Rock, AOR
Studio Alben: As Long As You Love Me (1976, Alive Alone (1981), Over The Edge (2004), The Blues Masters 2010, Marauder 2011
Elvin Bishop Group: Let It Flow (1974), Juke Joint Jump (1975), Struttin‘ My Stuff (1975), Hometown Boy Makes Good! (1976), Raisin‘ Hell (1979)
Jefferson Starship: Freedom At Point Zero (1979), Modern Times (1981), Winds Of Change (1982), Nuclear Furniture (1984)
Starship: Knee Deep In The Hoopla (1985), No Protection (1987), Love Among The Cannibals (1989), Loveless Fascination (2013)
Genre: AOR
Stichwörter: Classic Rock
Interview 10.2.2023 mit Rhythmusgitarrist / Sänger / Songschreiber Roger Hischier von der Band The Going Commandos
Feb 13, 2023 In eigener Sache, Künstler-Portrait
Sie kommen aus Holziken AG in der Schweiz und mögen es gerne laut, verzerrt und schräg. Sie sind im Rock und Punk zu Hause und schlagen auch gerne die härteren Töne an. Ende 2016 veröffentlichten sie ihre erste EP „It’s not over yet …“. Ihre Bier-Hymne „London Pride“ fand dabei Beachtung bis nach London; denn für diese Hommage an die Hausmarke der Fuller’s Brauerei in London wurden sie von dieser zu einer Führung durch die Brauerei mit anschliessender Bierschwemme eingeladen. 2020 setzten sie mit ihrer Rockoper «Joey – The Rock Opera» noch einen oben drauf.
ROGER HISCHIER
MARCO FRANZELLI
JÜRG BOLLIGER
LEFTI MYSTAKIDIS
lead guitars
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Roger, schön Dich interviewen zu können und danke für die Zeit, die Du Dir da nimmst!
(Ich danke Dir, gerne nehme ich mir für das telefonische Interview Zeit – wird sicher spannend, bin wirklich gespannt!)
Also let’s Go….
Seit wann spielst Du Gitarre?
Die erste Band hatte den Namen Garp. Meine Anfänge waren zuerst als Sänger, bis ich dann so etwa mit 23 Jahren die „Liebe“ zur Gitarre fand. Ich schaute an einem lokalen Konzert dem Gitarristen gebannt auf seine „Fingerarbeit“, was mich dann inspirierte die Gitarre als mein Begleiter fürs musikalische Leben zu bestimmen! Ach ja, die vocals sind trotzdem geblieben!
Wieso gerade Gitarre?
He, was ist das „geilste“ Instrument und alle „fahren“ darauf ab? Die Gitarre natürlich! Gelächter von uns beiden bricht aus…!
Seit wann gibt es eure Band?
So richtig als Band-Gründung kann man das Jahr 2012 nennen. Und ja, wir waren zuerst am Start mit 2 Personen, bis wir dann das bis heute bestehende 4er Line-up zusammen hatten. Das schweisst bekanntlich zusammen und fördert das Zusammenspiel. Man kennt sich eben und kann auch mit anderen Meinungen so besser umgehen.
Wie seit ihr auf diesen Bandnamen gekommen?
Puh…, wie viele Bands….man schaut mal im Internet, kommt auf Ideen verwirft sie wieder, bis man dann mal so eine Idee entwickelt und daraus einen Namen macht. Wenn man da mal die Übersetzung von Going Commandos zur Hilfe nimmt, kann man erstaunliches lesen “ keine Unterwäsche tragen“! Verbunden mit dem Tragen von „Schlabberhosen“, die ich gerne beim Üben/zu Hause anziehe, kann man so eine gewisse Verbindung zum Bandnamen herstellen – und fertig war der Bandname!
Wie definierst Du eure Musikrichtung?
Garage-Rock-Punk mit Einflüssen von Blues.
Wieviel Stunden probt ihr ca. im Monat?
Immer einmal pro Woche – 2 Stunden, also etwa 8 Stunden im Monat.
Wieviel Konzerte gebt ihr etwa im Jahr?
3-4 pro Jahr.
Wann ist euer nächstes Konzert und wo?
Am 6.7.2023. Die Konzertdaten sind immer auf unserer Homepage ersichtlich.
Wieviel Alben habt ihr auf dem Markt?
3 Alben
Über welche Kanäle kann man sie beziehen?
Eigentlich über alle musikalischen Streaming-Dienste!
Was für Ziele habt ihr als Band?
Immer wieder neue Songs zu schreiben und Konzerte zu geben.
Wie entsteht bei euch ein neuer Song?
Ich komme nach Hause habe eine Idee im Kopf, nehme meine Rhythmusgitarre zur Hand und kreiere die ersten Strukturen mit Gesang. Das wird sofort auf dem iPhone aufgenommen, um es dann im Übungsraum den Jungs vorzustellen. Danach wird es mit den Kollegen weiterentwickelt, bis dann ein Song entsteht oder auch nicht, sprich wieder verworfen wird. Unser Lead Gitarrist verfährt ähnlich mit einem neuen Song-Vorschlag, dieser bedient sich mit einem „ausgeklügelten“ Wiedergabe-Gerät für unsere neuen Songs. Für das Songwriting sind eigentlich wir zwei verantwortlich.
Gibt es bei euch ein sogenannter Bandleader?
Meine Person (inoffiziell)
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So Roger, jetzt will ich von Dir noch persönliches erfahren…!
Deine drei liebsten Gitarristen?
Pete Townsend, Paul Weller, Jimi Hendrix
Deine bevorzugte Musikrichtung?
Punk, Alternative Rock, Indie Rock
Deine 3 Lieblingsbands?
The Who, Lou Reed und Eels
Wenn Du nur eine Band nennen müsstest?
The Who (ist er Fan!)
Wieso The Who?
Einfach faszinierend die Jungs. Die Rockmusik wurde von Ihnen mit grandiosen Konzeptalben erweitert, die viel mehr als nur die berechenbare „Rockschiene“ bedienen. Die Alben Tommy 1969 und Quadrophenia 1973 sind genreübergreifend anerkannt und geniessen Ikonen-Status!
Dein bestes gesehenes Konzert?
Ramones in Mulhouse ca. Ende der 80er.
Sound den Du nicht magst?
Ich bin sehr offen für eigentlich alle Stilrichtungen.
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Und jetzt Fragen wo du nur mit A oder B antworten kannst… Ein Joker ist erlaubt!
Bier oder Wein?
Bier
Gin Tonic oder Whiskey?
Whiskey
London oder New York?
London
Rolling Stones oder Beatles?
Rolling Stones
Ramones oder Sex Pistols
Ramones
New Wave oder Punk?
Punk
Jimi Hendrix oder Eric Clapton?
Jimi Hendrix
Keith Moon oder John Bonham?
Keith Moon
Pop oder Blues?
Blues
Jazz oder Funk?
Jazz
CD oder Vinyl?
Vinyl
Spotify oder Apple Music?
Spotify
„Schwatz“ an der Bar mit Roger Daltrey oder Pete Townshend?
Pete Townsend
Bestes Who Album ist Tommy oder Who’s Next?
Jocker!
Nachtessen mit Madonna oder Cher?
Madonna
Konzert ansehen von Helene Fischer oder ein Country Festival?
Country Festival
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Roger, ich möchte mich für das Interview herzlich bedanken. Es hat mächtig Spass gemacht! Ich wünsche euch als Band weiterhin viel Erfolg und bin sehr gespannt auf weitere musikalische und spannende online Neuigkeiten von euch! http://www.thegoingcommandos.ch/
„Ich hatte bereits das Vergnügen die Band 2-mal live zu erleben! Es ist ein Erlebnis, diese gut eingespielte Band in „Action“ zu sehen. Man merkt da sehr schnell, dass da Musiker am Werk sind, die richtig Spass am Garage-Punk-Rock haben. Da werden rohe und bisweilen auch brachiale Songstrukturen geradeaus feilgeboten, die an Konzerten richtig „zünden“ und abgehen! Und ja, immer wieder drückt da die Affinität zu den The Who oder Ramones durch, was man auf der Habenseite als Kompliment verbuchen kann. Die Rhythmus-Fraktion mit Jürg Bolliger(b), Marco Franzelli(d) und Roger Hischier(g,v) gibt ein sehr gutes Fundament her, was dann ihr toller Leadgitarrist Lefty Mystakidis mit Gitarrenläufe songdienlich erweitert. Ich kann allen empfehlen diese Band mal live „reinzuziehen“ – ihr werdet es nicht bereuen. Also Musikfreunde, Homepage von The Going Commandios speichern. „
Carole King / Top Song / You’ve Got A Friend / 1971
Jan 31, 2023 CD-Rezension, Künstler-Portrait
Die US-amerikanische Sängerin Carole King, Pianistin und Songwriterin ist eine Ikone im Bereich Folk/Pop. Als grosse Songwriterin seit den späten 60iger etabliert, war sie auch am Song (You Make Me Feel Like) A Natural Woman, gesungen von Aretha Franklin beteiligt. Eng befreundet mit den nicht minder bekannten Songschreiber James Taylor und Joni Mitchell, blühte Carole King in den 70er mit eigenen Alben richtig auf. Bis zum heutigen Tag kann die Musikerin einige Platin-Auszeichnungen ihr Eigen nennen. Ihr Album Tapestry aus dem Jahr 1971, ist bis heute ihr kommerziell erfolgreichstes Album von vielen anderen top Alben der Künstlerin. Die fast schon intime Dichte der Songstrukturen/Text, verbunden mit ihrer tollen Stimme, hat bis heute nichts an Faszination eingebüsst. Das ganze Album kann starke Songs ausweisen und voll überzeugen. Der heimliche Star auf diesem Tonträger ist aber der Song You’ve Got a Friend.
In insgesamt 5:09 thematisieret der Song die Freundschaft. Einige Strophen müssen da einfach zitiert werden: „ Wenn Du unten bist und Ärger hast und eine liebevolle Pflege brauchst, und nichts geht mehr richtig, schliesse die Augen und denk an mich. Ich werde bald da sein, um selbst die dunkelste Nacht aufzuhellen. Du rufst meinen Namen und du weisst, wo immer du bist, ich werde kommen um dich wiederzusehen. Winter, Frühling, Sommer oder Herbst, alles was Du tun musst ist rufen. Ich werde für dich da sein, denn du hast einen Freund“. Sehr einfühlsam gesungen mit der Begleitung von ihrem Piano und „Streicher“, ist der Song sehr eindringlich und geht direkt in die Magengrube. Man hört einfach gern zu! Dem Songwriting darf man da ohne wenn und aber dem Prädikat Weltklasse zugestehen. Der Grammy für den Song des Jahres sprechen da eine eindeutige Sprache. Leider werden in der heutigen Zeit viel zu wenig solche tolle und tiefsinnige Songs „ersungen“. Auf jeden Fall hat da Carole King einen Song für die Menschen erschaffen, wo man sich unabhängig vom Geschlecht, Alter und Religion einfach zu 100% identifizieren kann. Ja, wunderbarer Song für jede Lebensphase! Einfach toll, gibt es diesen Song.
Song: You’ve Got a Friend
Music Expert:*****
Spieldauer: 5:09
Genre: Folk
Christine (Perfect) McVie – Lebenslinie
Dez 8, 2022 Hinter den Kulissen, In eigener Sache, Künstler-Portrait
Als ich vom Tod von Christine McVie, geborene Perfect erfuhr, war ich sehr betroffen! Als bekennender Fan von Fleetwood Mac, machte mich die Meldung sehr traurig. Eine kurze Krankheit soll es gewesen sein, so die offizielle Mitteilung. Christine McVie wurde 79 jährig. Sie war eine begnadete Songwriterin, Sängerin und Keyboardspielerin. Angefangen in der British Blues Scene in den 60er und Mitglied bei der Band Chicken Shack, machte sie schon in frühen Jahren auf sich aufmerksam. Sie lernte John McVie von Fleetwood Mac (auch Heirat) kennen und 1970 wurde sie offiziell als Bandmitglied von Fleetwood Mac bestätigt. Bis ins Jahr 1995 blieb sie bei der Band, kam 1998 nochmals zurück, um dann 2003 definitiv die Band zu verlassen. Der Grund: Flugangst und Stress. Zum Glück für die Band kam sie dann im Jahr 2014 wieder zurück! Aus rein kommerzieller Sicht, war die Besetzung Stevie Nicks, Christine McVie, John McVie, Mick Fleetwood und Lindsey Buckingham sicher die erfolgreichste in der Geschichte der Band. Es entstanden die magischen Alben, Fleetwood Mac, Rumours, Tusk, Mirage und Tango In The Night. Bekanntlich gehört Rumours zu den 10 erfolgreichsten Alben aller Zeiten! Grossen Anteil am Erfolg der Band hatte da sicher Christine McVie, die ein gerade zu perfekter Gegenpool zu Stevie Nicks darstellte. Auf der einen Seite die schöne, laszive Stevie Nicks, die in den 70er und 80er alle Fans mit ihrer besonderen Art in die Knie zwang. Auf der anderen Seite die eher „unterkühlte“ Britin Christine McVie, die ebenfalls musikalisch wie auch optisch perfekt zur Band passte. Zusammen waren sie einfach ein geniales Gespann und wirklich gute Freundinnen, weit weg von „Zickenkrieg“! Echt, man findet keine Geschichten bei Interviews, Zeitschriften oder im „Netz“, wo man auf solche Gedanken kommen könnte! Auch bei den männlichen Bandmitglieder, konnte man nie etwas negatives nachlesen über die beiden! Na gut, die Band hatte andere grosse Probleme. Drogen und Beziehungsschlachten innerhalb und ausserhalb der Band setzten allen heftig zu. Auch klar, die Master-Besetzung war eine toxische, was wiederum und erstaunlicherweise keinen Einfluss auf die hohe Qualität ihrer Musik hatte.
Ich denke Christine McVie hatte da einen sehr grossen Anteil an dem Erfolg. Sie war verlässlich und immer da, wenn man sie brauchte. Eine ganz schwierige Situation war sicher die Zeit, wo zuerst Lindsey Buckingham nach dem Album Tango In The Night die Band 1987 verliess und dann noch Stevie Nicks, nach dem Album Behind The Mask 1990. Das „Überleben“ der Band, konnte nur dadurch sichergestellt werden, dass Christine McVie nicht auch noch davon lief! Das nach meiner Ansicht nach einzige schwache Album Time von 1995, „rettete“ sicher die Protagonistin mit ihrer Präsenz. Wie bereits erwähnt, kamen dann ab den späten 90er wieder bessere Zeiten für die Band. Bei eigenen Tonträger, sprich unter ihren eigenen Namen, konnte die tolle Musikerin eher „mässige“ Erfolge verbuchen. 3 Soloalben und eine sehr erfolgreiche Kooperation mit Lindsey Buckingham, kann sie ihr Eigen nennen. Eine sogenannte Best Of, kommt noch dazu. Ich denke Die Musikerin war die perfekte Teamplayerin! Kompetent, loyal, geschätzt, höflich und sehr gewinnbringend! Ich denke die Band würde mir da nickend zustimmen. Im Jahr 2013 durfte ich in Zürich endlich eine „meiner“ Bands live erleben, leider da noch ohne Christine McVie, die erst 2014 wieder dazu stiess….Ich möchte es nicht unterlassen einige prägende Songs dieser Ausnahmekönnerin zu erwähnen:
Fleetwood Mac
Don’t Stop, Say You Love Me, Oh Daddy Over & Over, Over My Head, Sugar Daddy, Brown Eyes Wish You Were Here, Isn’t Midnight, As Long As You Follow, Love Shines, Night In Estoril, Everywhere, Little Lies, Hold Me, Remember Me, Songbird
Solo:
I‚m On My Way, Crazy‘ Bout You Baby, No Road Is The Right Road, And That’s Saying a Lot, Purple Dancer, Tell Me All The Things You Do, Friend, Slow Down,
Lindsey Buckingham & Christine McVie
Too Far Gone, Karneval Begin, In My World
„Im Namen unzähliger Musikfreunde möchte ich mich bei Dir Christine McVie bedanken. Deine Musik gibt so viel her und wird immer unsere Herzen erwärmen. Deine Stimme wird nie verstummen, denn so viel schönes hast Du uns gegeben – danke Christine“.
Classic Rock
Fleetwood Mac / Top Song / Isn’t Midnight / 1987
Nov 5, 2022 CD-Rezension, Künstler-Portrait, Vinyl
Vor dem Abgang von Lindsey Buckingham aus der Band Fleetwood Mac, erspielten diese ein famoses Album. Im Jahr 1987 erschien das tolle Album Tango In The Night. Die meisten Tracks sind auf den Stil Pop/Rock ausgerichtet. Es sind relativ wenig rockigen Momente über die 10 Songs zu vermelden. Das Album ist excellent produziert und bietet so ein tolles Hörerlebnis. Alle Songs gehen sofort ins Ohr! Die Gitarre von Lindsey Buckingham sorgt dafür, dass bei so viel Pop der “Kitschfaktor“ nie ein Thema wird. Zu gut und zielführend sind seine Gitarrenlinien. Da zu dieser Zeit ihre schöne Sängerin Stevie Nicks gesundheitlich ziemlich angeschlagen war, ist ihr Anteil an den Songs ziemlich bescheiden ausgefallen. Zum Glück hatte da ihre Partnerin Christine McVie ganz starke Momente auf diesem Album. Das Fazit: 2 unwiderstehliche Songs und Chartstürmer! Everywhere und Little Lies sind wohlwollender “Klebstoff“ für unsere Ohren! Ebenfalls ist mit Seven Wonders von Stevie Nicks (doch noch) ein catchy Song von ihr zu vermelden. Das war dann aber ihr top Beitrag für diesen Tonträger! Fast schon hypnotisch geht es dann bei dem grossartigen Track Big Love zur Sache! Diesmal übernimmt Lindsey Buckingham das Mikrofon. Der Song suggeriert eindringlich ein musikalisch erotisches Klangerlebnis…! Das ganze Album hat unglaublich tolle Vibes und ist jederzeit prickelnd und frisch anzuhören. Mit dem Titeltrack Tango in The Night kann man dann einen richtiger Rocker mit “scharfer“ Gitarre im Setlist platzieren. In der Gesamtheit finde ich es das perfekte Pop/Rock Album und vermutlich eines der besten im Jahr 1987. Aus rein kommerzieller Sicht ein ganz toller Erfolg für die Band! In UK eine glatte Nr.1 und in den US Billboard Platz 7 war ein Volltreffer. So konnte man in den wichtigsten Absatzmärkten reichlich Geldsegen einstreichen!
Der Master Song auf diesem Album sind nicht die Chartsstürmer, nein es ist definitiv der Kracher Isn‘t Midnight! Der „sanfte“ Rocker hat einen tollen Rhythmus und wird durch die tolle Stimme von Christine McVie durch den ganzen Song getragen. Mit 4:14 ist der Kracher aber relativ kurz. Was da aber geboten wird von der Rhythmusabteilung ist sehr hörenswert und „drückt“ richtig ab. Ja, und dann diese “wahnwitzige“ einsetzende Gitarre von Lindsey Buckingham ab 2:52…! Nicht von dieser Welt meine Musikfreunde! Langgezogen und gerade wie ein Strahl, zieht der Meister seine Gitarre bis ins Ziel gnadenlos durch. Man kann sich bei so viel Hörgenuss einfach nicht satt hören. Das ist gespielte musikalische Kompetenz. Der geniale Musiker ist definitiv einer der unterschätztesten Gitarristen auf diesem Planeten – oh ja! Mit dem Song Isn’t Midnight, endet so das wunderbare Album von Fleetwood Mac. Ein wirklich tolles Album mit „Ohrwürmer“ am Fliessband und eben diesen Master Track. Klar, nie war die Band kommerzieller ausgerichtet, auch wenn schon ihr 82er Album Mirage ziemlich kommerziell erspielt wurde. Tango In The Night ist bis heute ein sehr beliebtes Album und sicher eines ihrer top 5 Alben!
Song: Isn’t Midnight
Music Expert:*****1/2
Spieldauer: 4:14
Genre: Classic Rock
Stichwörter: Classic Rock
Lynyrd Skynyrd / Top Song / The Last Rebel / 1993
Okt 11, 2022 CD-Rezension, Künstler-Portrait
Oh ja, die umfangreiche Gesichte von der bekanntesten Südstaaten Legenden-Band Lynyrd Skynyrd ist heftig, tragisch, spannend und voller guter Alben und Songs. Inzwischen noch mit Gary Rossington dem einzigen Originalmitglied, ist die Band bis heute aktiv. Wobei sie nun seit einiger Zeit auf ihrer gefeierten Abschiedstournee unterwegs sind. Bekanntlich bedient Johnny Van Zant seit anfangs der 90er das Mikrofon. Er hatte damals die grosse Ehre und Bürde seinen älteren Bruder Ronnie Van Zant zu ersetzen, da dieser bei einem Flugzeugabsturz mit anderen Mitgliedern der Band ums Leben kam! Das eingespielte Album The Last Rebel aus dem Jahr 1993, ist ein starkes Album und wird der grossen Tradition des beliebten Southern Rock vollumfänglich gerecht. Damals wurde das Studioalbum noch mit Ed King(g), Leon Wikenson(b), Billy Powell(h,o,s), Randall Hall(g), Kurt Custer(g), Johnny Van Zant(g) und Gary Rossington(g) eingespielt. Es war eine irrsinnig tolle, kompetente und beliebte Besetzung. Ich persönlich sehe das Album nach der grossen Zeit von Ronnie Van Zant als top 3 Tonträger. Nach diesem Album und noch in den kommenden Jahren, mussten die Bandkollegen und Fans auch das beitreten von Leon Wilkinson, Billy Powell und Ed King in den Rockhimmel verkraften. Die drei tollen Musiker waren in der History der Band ein sehr wichtiger Bestandteil und von Anfang an schon dabei. Somit sind sie auch ein sehr wichtiger Teil der Geschichte von Lynyrd Skynyrd!
The Last Rebel (Namensgeber des Tonträgers) heisst dieser eingespielte Knaller Song aus dem Jahr 1993. Mit 6:48 ist er zudem der längste Track auf diesem tollen Album. Er überzeugt vollumfänglich auf der ganzen Linie! Geschickt und durchdacht im Aufbau, hat der Song bei der Eröffnung fast schon etwas dramatisches an sich. Was für prägnante Gitarren, verbunden mit der kräftigen Stimme von Johnny Van Zant, kommt da ein toller Sound aus den Boxen. Der Song vermittelt Sehnsucht und Freiheit. Man kann sagen es ist eine inspirierende und sogenannte Halbballade mit viel Feeling. Es stimmt einfach alles bei diesem “unter die Haut“ gehenden Song! Man ist geneigt die Faust zu ballen und ebenfalls kräftig The Last Rebel On The Road in diese verrückte Welt heraus zu „schreien“…! Ganz grosses musikalisches Kino wird uns da geboten. Obendrauf noch ein herrliches und passendes Songwriting. Yes, so lieben wir die Band!
Song: The Last Rebel
Music Expert:*****
Spieldauer: 6:48
Genre: Southern Rock, Classic Rock
Rod Price / Underrated Gitarrist / Foghat
Sep 30, 2022 CD-Rezension, In eigener Sache, Künstler-Portrait, Vinyl
Wieso einige tolle und virtuose Gitarristen bis heute gnadenlos unterschätzt werden/wurden, ist eines der grossen Geheimnisse im Business der Eitelkeiten, sprich Rockmusik. Während auch nicht so Musik interessierte, bei Namen wie Jimi Hendrix, Eric Clapton oder Carlos Santana aufzucken und mitreden können, sind wiederum andere Namen leider gänzlich unbekannt und werden auch von der sogenannten Fachpresse nur selten auf den „Sockel gehoben“, obwohl es viele der Protagonisten eigentlich verdient hätten. Zusammen mit Lonsome Dave Peverett (v,g) bildete Rod Price bei der Band Foghat ein kongeniales Gespann. Ich möchte unbedingt da mal für diesen phantastischen Gitarristen eine „Lanze brechen“!
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Rod Price / UK
Geburtsjahr: 1947 – 2005
Band: Black Cat Bones, Foghat, Solo
Genre: Blues, Blues Rock, Rock, Boogie Rock
Spezialist: Slide Guitar und „normal“ Guitar
Referenzalben: Rock And Roll Outlaws (1974), Fool For The City (1975), Night Shift(1976), Foghat Live (1977), Stone Blue (1978)
Master Song: Honey Hush (1977 live), Slowe Ride (1977 live), I Just Want To Make Love To You (1977 live)
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Wer sich mal die Zeit nehmen möchte, um zu wissen, wieso Rod Price zu einem der besten Slide Gitarristen auf diesem Erdball gezählt werden muss, dem kann ich das live Album Road Cases (1996) bestens empfehlen. Was da der tolle Musiker mit seinem Slide-Spiel so „treibt“, ist unglaublich toll anzuhören und lässt uns einfach nur „schwitzen“, wie wenn wir in den Sümpfen von Louisiana unser Unwesen treiben würden…! Nach der in den Staaten ziemlich erfolgreichen Foghat Geschichte, wurde es dann merklich ruhiger um den Musiker. Immerhin beglückte er uns aber noch mit zwei astreinen Blues Rock Alben, diese aus rein kommerzieller Sicht aber keine Chart Erfolge verbuchen konnten! Leider verstarb Rod Price viel zu früh – 2005. Es bleibt die schöne Erinnerung an einen tollen Musiker, der mit seinem phantastischen Gitarren-Slide-Spiel, mir und vielen anderen herrliche Momente bescheren konnte!
Genre: Classic Rock
Stichwörter: Classic Rock
Balladen oder so / wenig gehört!
Sep 8, 2022 CD-Rezension, Hinter den Kulissen, In eigener Sache, Künstler-Portrait
Klar doch, es gibt so tolle Balladen von Hard/Rock/Pop Bands, die es nie geschafft haben Megaseller zu werden. Verdient hätten die Songs es allemal! Vielleicht war der damalige Zeitgeist oder die Vermarktung daran schuld oder eine Fehleinschätzung des Labels oder Band, keine Single zu platzieren! Klar doch, heute sieht es mit dem „streamen“ natürlich anders aus. So bleibt der Song dann für die meisten Musikliebhaber unknown, ist aber wunderbar anzuhören. Vorausgesetzt man entdeckt ihn…! Gerne stelle ich 8 von diesen top Songs vor.
Band: Foghat, Song: Angel Of Mercy, 5:11/1998
Band: Cinderella, Song: Nobody’s Fool, 4:48/1986
Band: UFO, Song: Love To Love, 7:40/1977
Band: Firehouse, Song: Hold The Dream, 5:03/1992
Band: Ten Years After, Song: Positive Vibrations, 1974/4:18
Band: Lynyrd Skynyrd, Song: The Last Rebel,1993/6:48
Band: Eagles, Song: King Of Hollywood, 6:28/1978
Band: Survivor, Song Desperate Dreams, 1988/4:46
Es gibt noch so viele tolle Songs, die einfach mehr Beachtung verdient hätten! Wie wir alle wissen, mögen alle Musikliebhaber ab und zu sicher auch Balladen oder „slow“ Songs. Sie tun eben unserer Seele gut – wirklich gut!
Stichwörter: Classic Rock