Manfred Mann‘s Earth Band/ Solar Fire / 1973

In den frühen 70er hatte der sogenannte Progessiv Rock seine Höhepunkte. Man denke da nur an Yes, ELP, Pink Floyd, King Crimson, The Alan Parsons Project etc. Genau die richtige Zeit also für Mannfred Mann‘s (neu) gegründete Earth Band sich dem beliebten Trend anzuschliessen. Der südamerikanische Tastenmann hatte bereits in den 60er Erfolge auszuweisen. Einen Single-Hit mit Namen Do Wha Diddy Diddy aus dem Jahr 1964, bescherte ihm in UK/US eine Nr.1 Platzierung. In seiner frühen Zeit war Manfred Mann noch eher auf den zugänglichen Pop und Beat ausgerichtet. Das änderte sich dann aber markant ab den frühen 70iger. Mit der Ergänzung Earth Band, begann eine neue wegweisende Ära. Ja, bei späteren Werken und dem fast schon weglassen seiner bekannten progressiven Klänge, zu Gunsten radiotauglichen Melodien und weltlichen Themen, kann man den Zusatz „Earth“ durchaus im Verbindung mit Weltmusik verstehen.

Solar Fire aus dem Jahr 1973, sollte für die Band der Beginn einer künstlerisch, wie kommerziell höchst erfolgreiche Phase abbilden. Den Prog nie ausufernd in seine Songstrukturen zu integrieren, machte es so für seine Zuhörer einfacher an seiner Musik Gefallen zu finden. Auf dem zu besprechenden Tonträger, überragt ein Titel fast schon das ganze Album. Wie viele andere Künstler, machte da der Mastermind ein unbekannter Musiktitel von Bob Dylan zu einem überragenden Track. Das mystisch und mit Überlänge bestückte Father Of Day, Father Of Night, schickte sich an als toller Starter des Tonträger für die kommenden 8 Tracks „uneinholbar“ Akzente zu setzen…! Die Einleitung mit den sphärischen Klängen und den langgezogenen Keyboard-Linien, ebnen so den Weg für diesen Klassesong. Durch das Einsetzen der Stimme nimmt der Song fahrt auf, um dann mit den Gitarren im Mittelteil, bis ins Ziel immer spannend zu bleiben. Nächster Track: In The Beginning Darkness ist recht rockig. Griffige Gitarren hören wir da. Im Mittelteil dann die typischen Keyboard Salven, gespickt mit zupackenden Gitarren – toll! Pluto The Dog ist ebenfalls gut geraten. Atmosphärisch mit viel progressiven Klängen aber ohne Gesang, geht das Instrumental gut ins Ohr. Mit Solar Fire eröffnet die zweite Seite gekonnt und weckt so musikalische Begehrlichkeiten. Prog dominierte Klänge zaubert Manfred Mann gekonnt aus seinem Tasteninstrument zu Solar Fire. Zusätzlich ein Chorus im Hintergrund bereichert diesen speziellen Song. Saturn, Lord Of The Ring, Mercury The Winged Messenger ist Gitarren orientiert und tut dem Album gut. Mit Earth, The Circle Pt.2 und Earth, The Circle, Pt.1, ist dann die Gruppe vollends im Universum des progressiven Rock angekommen. Nicht „leicht verdaulich“ und trotzdem spannend anzuhören. Nicht mein Fall aber für Fans dieser Musikrichtung ein „Muss“! So endet der Tonträger. Verteilt auf 2 LP Seiten listen sich die Songs wie folgt:

Side One

Vater Of Day, Father Of Night, In The Beginning Darkness, Pluto The Dog

Side Two

Solar Fire, Saturn, Lord, of The Ring Mercury The Winged Messenger, Earth, The Circle, Part. 2, Earth The Circle, Part. 1

Das Kernthema dieses Albums widmet sich der Kosmologie, was unschwer an den Titeln zu erkennen ist. Entsprechend ist auch das Cover so gestaltet mit seinem Einblick ins Weite des Universum. Das Album wird in sogenannten Fachkreisen und Musikjournalen sehr hoch eingestuft Es ist das progressivste Album der Band, dieses mit den anerkannten Ikonen-Bands dieses Genre, durchaus mithalten kann! Ich kann das zu wenig beurteilen, attestiere aber der Band ein interessantes und durchdachtes Album. Ich habe diesen Tonträger in meinen jungen Jahren wegen des einen Song gekauft – Fater Of Day, Fater Of Night!

Album: Solar Fire

Music Expert:****

Beste Songs: Father Of Day, Father Of Night, In The Beginning Darkness, Pluto The Dog, Solar Fire

Prog Rock

Outlaws / Lady In Waiting / 1976

Die Gruppe Outlaws ist bis heute immer noch aktiv und wird im Genre Southern Rock gelistet. Ihr zweites Album Lady In Waiting ist ein tolles Album, dieses zwar eine gehörige Schlagseite Country Rock auszuweisen hat und trotzdem in ihrer Gesamtheit überzeugen kann. Die tollen Gitarren und die schmeidigen Vocals bezirzen unsere Gehörgänge. Das Album erinnert auch an die ersten zwei Alben von den Eagles. Also mehr West Coast Country Rock als Southern Rock! In den 70er hatte der Southern Rock Hochkonjunktur. Bands wie Lynyrd Skynyrd, Blackfoot, Molly Hatchet, Atlanta Rhythm Section und eben Outlaws etc. befanden sich in der „Hochdruckphase“ ihrer Schaffenskraft.

Tolle Tracks sind auf der ersten Seite sicher Breaker Breaker und South Carolina. Ganz stark auch Freeborn Man. Feine Gitarren verbunden mit einer durchdachten Songstruktur, machen den Song zu einem Hörerlebnis. Ain’t So Bad ist okay, mehr aber nicht! Ebenfalls gefällt Girl From Ohio mit seinem Country Flair. Auf Seite zwei hat das „einfache“ Lover Boy durchaus seine Reize, obwohl nicht gerade spektakulär anzuhören. Das gilt im Grundsatz auch für das harmonische Just For You aber auch dieser Song geht gut in die Gehörgänge. Mit Prisoner legen sie dann einen „butterweichen“ Song hin. Zuerst ein bisschen „schmalzig“ rüberkommend, retten die famos gespielten 🎸 den Song über die Ziellinie. Der Abschluss bildet der Track Stick Around For Rock & Roll. Yes, richtig rocken können sie auch. Richtig gut zündet der Rock! Verteilt auf LP Seiten verteilen sich die Songs wie folgt:

Side One

Breaker, Breaker, South Carolina, Ain‘t So Bad, Freeborn Man, Girl From Ohio

Side Two

Lover Boy, Just For You, Prisoner, Stick Around For Rock & Roll

Einige Besetzungswechsel im Lauf der Jahre und bis heute, bestimmen die DNA dieser Band. Live immer mit viel Gitarren unterwegs, zählen sie unbestritten zu den bekannten Grössen im Southern Rock, die immer ausgewiesene tolle Gitarristen in ihren eigenen Reihen vereinen konnten. Die Herren Henry Paul und Huy Thomasson sind in den 🇺🇸 ziemlich bekannt im inneren Circle Southern Rock! Und ja, das hier rezensierte Album hat ein wunderbares Cover! Da punktet Vinyl natürlich zu 100%. Lady In Waiting kann man sehr gut durchhören. Es eignet sich auch bestens für die Beschallung eines Barbecue oder sonstiger Autofahrt – am besten im Süden der Staaten!

Album: Lady In Waiting

Music Expert:****

Beste Songs: Breaker, Breaker, Freeborn Man, Girl From Ohio, Prisoner, Stick Around For Rock & Roll

Southern Rock

Great White / Twice Shy / 1989

Mit Twice Shy waren Great White nun kommerziell in den Staaten so richtig tolle angekommen. Ihre erfolgreichste Platzierung mit Platz 23 in den Billboards – sollte auch so bleiben! Ihr Sound wurde gefestigt und zum Teil weiterentwickelt. Man denke da an Move It, was für ein Groove Monster Song. Heart The Hunter ist dann ein schleppender Hard Rock Song, gefolgt von Hiway Nights, dieser sehr eingänglich auf sich aufmerksam macht. Ja, dann kommt das, was die Band einfach beherrscht, eine Traum Ballade. The Angel Song ist was für Herz und Seele – Jack Russell singt einfach grossartig! Bitches And Other Woman rundet die tolle erste Seite ab.

Der Starter auf Seite zwei heisst Mista Bone und ist spannend anzuhören. Schleppend im Aufbau aber mit einem durchdachten Rhythmus. Die Gitarrenlinien ziehen richtig gut an. Der Song ist gut aber nicht herausragend. Baby‘s On Fire ist knallig und ein Hard Rocker der einprägsamen Art. Was dann mit dem kommenden Song House Of Broken Love abgeliefert wird, ist schlicht und ergreifend Weltklasse – definitiv! Was für ein atmosphärischer Song, dieser sich fast schon episch mit gehaltvoller Gitarre in der Eröffnung anhört. Jack Russell am Mikrofon bringt eine seiner besten Gesangsleistungen aufs Parkett. Besser funktionierte das magistrale Gespann Kendall/Russell nie, wie bei diesem grandiosen Song. Einfach magisch anzuhören. Obwohl dieser Klassiker so ein Ding zwischen Rock und Ballade ist, funktioniert und funkt es ab dem ersten Ton. She Only ist dann wieder ziemlich ruhig gehalten und mit schöner Gitarre unterlegt. Der tolle Abschluss bildet dann Once Bitten Twice Shy. Es ist eine Fremdkomposition von Ian Hunter. Es wurde der grösster Single-Hit der Band. Der knackige Rocker zündete in🇺🇸gewaltig – Platz 5! Für mich ist bis heute diese Fremdkomposition nie erste Wahl, obwohl natürlich 🔝 gemacht. Verteilt auf 2 LP Seiten nummerieren sich die Songs wie folgt:

Side One

Move It, Heart The Hunter, Highway Nights, The Angel Song, Bitches And Other Woman

Side Two

Mista Bone, Baby‘s On Fire, House Of Broken Love, She Only, Once Bitten Twice Shy

Textlich bewegt man sich im Bereich der „leichten“aber gut tuenden Kost. Sehnsucht, Beziehungen und ein Haus der gebrochenen Herzen, werden textlich verarbeitet. Das sichere Gespür für einprägsame Melodien, ist auch auf diesem Tonträger ein Indiz dafür, dass im Zusammenspiel der Protagonisten die musikalischen Zahnräder ineinander greifen. Wieso die Band in Europa nie den ganz grossen Durchbruch erreichen konnte, ist eines der komplizierten Mechanismen im Musikbusiness. Na gut, so lange mit dem Verkauf von Tonträger die 💵 Scheine in den Staaten flossen, musste die Band sich keine Sorgen machen, um die Vorfinanzierung der anstehenden Alben. Es sei noch gesagt, dass die Band immer wieder Coversongs in ihr Repertoire einfügten. Sie nahmen sogar ein ganzes Album live gespielt von Led Zeppelin Songs auf! Man musste anerkennend feststellen, auch das gekonnte „nachspielen“ von Songs ihrer UK Helden war grossartig. Es konnte in Sachen Qualität keinen Abbruch festgestellt werden. Ich persönlich bin kein Fan von Bands, die mit Coverversionen eine andere musikalische Identität annehmen. Bei Great White mache ich da eine Ausnahme, denn ihre Leidenschaft ist zu jeder Zeit spürbar und gekonnt ist es allemal!

Album: Twice Shy

Music Expert:*****

Beste Songs: Move It, Hiway Nights, ThevAngel Song, House Of Broken Love, Once Bitten Twice Shy

Hard Rock

Great White / Shot in The Dark / 1986

Als die Herren Jack Russell (g), Mark Kendall (g), Lorne Black (b) und Audie Desbrow (d) unter ihrem Bandnamen Great White das 3 Album Shot In The Dark auf den Markt brachten, wurde eines schnell klar, Yes das ist ihr künstlerische Durchbruch! Fälschlicherweise wurde am Anfang ihr Sound dem Glam Rock zugeordnet. Nein, ihr 86er Album ist ein „astreines“ Hard Rock Album, dass sich ganz klar von den damaligen „Poser“ Bands unterscheiden konnte. Später dann, verfeinerten sie ihren Stil mit Blues und Southern Einflüssen aber immer noch im Genre Hard Rock positioniert.

Dieses zu besprechende Album ist einfach toll anzuhören…! She Shake Me und der Knaller Face The Face gehen ab wie der Korken eines edlen Dom Perignon! Klar strukturiert und einprägsame Rhythmen/Refrains fördern den uneingeschränkten Zugang in unser Musikzentrum Ohren und Seele! Textlich über Frauen, Sehnsucht und alltägliches, muss da kein literarisches Feuerwerk herhalten – gut so! Jack Russell mit seiner unglaublich guten und präsenten Stimme, passt zu Mark Kendall‘s songdienlichen Gitarrenlinien hervorragend! Der Abschluss der 1. Seite mit dem griffigen Gimme Some Lovin‘ schliesst die erste Runde cool ab. Wer nun denkt na ja, jetzt wird es weniger gehaltvoll – Fehlanzeige! Shot in The Dark knallt nun aus den Boxen und wie! Kein Nachlassen ist auszumachen – definitiv nein! Is Anybody There und Run Away „fräsen“ weiter. Der Abschluss, die Krönung. Eine schöne Ballade mit Namen Waiting For Love. Die punktet maximal. Ein Song für die Magengrube und die Herzklopfen Fraktion! Insgesamt ein hervorragendes Album über 8 Songs. Einziger durchschnittlicher Song ist What Do You Do. Auch die Länge von insgesamt 36 Minuten ist ein bisschen gar kurz geraten. Aber he, bei dieser Qualität nehmen wir das gerne so hin! Die Songs verteilen sich wie folgt auf die 2 LP Seiten:

Side One

She Shakes Me, What Do You Do, Face The Day, Gimme Some Lovin‘

Side Two

Shot In The Dark, Is Anybody There, Run Away, Waiting For Love

Ich habe bereits oben ihren wichtigen künstlerischen Durchbruch erwähnt. Der kommerzielle Durchbruch kam dann mit dem Folgealbum Once Bitten/1987 und der ganz grosse Wurf war dann Twice Shy aus dem Jahr 1989. Der Erfolg blieb fast 10 Jahre. Der Bandname Great White steht bis heute für gehaltvollen Hard Rock. Immer wieder schafften sie es mit wunderbaren und durchdachten Powerballaden ihre auch „weichen“ Seite zu präsentieren, ohne ins fremdschämen abzutriften. Alle Tonträger bis in die frühen 90er, sind in Vinyl Form erhältlich. Leider muss man auf ihre unglaublich guten Spätwerke noch warten, denn diese sind bis heute nur im Format CD erhältlich. Wer auf wirklich tollen Blues getränkten Hard Rock steht, kommt an dieser einzigartigen Band nicht vorbei – tolle Musik!

Album: Shot In The Dark

Music Expert:*****

Beste Songs: She Shakes Me, Face The Day, Gimme Some Lovin‘ Shot In The Dark, Is Anybody There, Run Away, Waiting For Love

Hard Rock

Deep Purple / „=1“ / 2024

Die neue Deep Purple Vinyl Scheibe mit einem merkwürdigen Titel! Soll heissen, in einer komplexen Welt reduziert sich am Schluss alles auf eine einheitliche Essenz oder so ähnlich…! Nein es ist keine Albert Einstein Formel oder gar Spruch! Nein, es sind die 5 Herren, die verantwortlich für diesen kryptischen Albumtitel übernehmen. Es gibt inzwischen so viele hervorragende Rezensionen von diesem neuen Werk der Hard Rock Legenden, die alle so gegen das 80 Altersjahr zu steuern. Muss da meine Bewertung auch noch sein, eigentlich nein aber ich will auch noch „meinen Senf“ dazugeben. Wieso eigentlich? Das Album ist hervorragend und ich behaupte mal frech wie ich bin, es ist ihr bestes seit The Battle Rages On vom Jahr 1993! Ja, da mache ich keinen Scherz, das meine ich so und nicht anders. Mit dem damaligen Eintritt von Stevie Morse, hatte man zwar hörbar einen technisch hervorragenden US-Gitarristen, der die Tonleiter rauf und runter spielen konnte, dennoch nie den „Miesepeter“ Ritchie Blackmore vergessen machen konnte. Wieso? Stevie Morse fehlte die „Hard Rock Seele“! Obwohl er „10‘000 mal sympathischer ist als sein Vorgänger der „Mann im Black“, ging der typische Purple Sound verloren. Alle 8 Alben, die zwischen 1996-2021 mit ihm eingespielt worden sind, entfernten sich immer mehr von dem „definierten“ Purple Sound! Spätestens nach dem noch einigermassen ansprechenden 96er Album Purpenddicular, legte sich mein Interesse für diese einst so grossartige Band, denn was nachher noch kommen sollte, wurde immer durchschnittlicher, nein bisweilen langweilig und austauschbarer nach meinem Empfinden.

Jetzt schreiben wir das Jahr 2024 und die Band erspielt so ein Weltklasse Album ein! Es ist fast schon „gemein“ zu schreiben, dass seit dem Weggang von Steve Morse, mit seinem Nachfolger Simon McBride wieder die alten Tugenden der Band zum tragen kommen. Der „Neue“ spielt eine Killer-Gitarre, die einfach mehr zum Deep Purple Sound passen. Der Nordire Simon McBride, Jahrgang 1979, ist für die restlichen 4 Bandmitglieder wie „ein Jungbrunnen“, der wieder die DNA dieser Band hervorgebracht hat. Das neue Album groovt und strotz vor Selbstvertrauen, wie man das nie erwartet hätte. Und wichtig: Nichts wirkt albacken oder überholt, nein, so muss der traditionelle Hard Rock im Jahr 2024 sich hören lassen. Eine Transformation des 70er Sounds ins jetzige Zeitalter! Die tolle Rhythmus Abteilung um Ian Paice und Roger Glover liefern wie gehabt auf hohem Niveau ab und werden fulminant ergänzt durch den Tasten Virtuosen Don Airey. Genau dieser auf diesem Album herrliche und dominante Keyboard-Linien vom „Stapel lässt“. Und ja, einen haben wir ja noch….Ian Gillan! Der Kerl ist einfach immer noch gut bei Stimme. Er weiss natürlich inzwischen das die hohen Töne nicht mehr sein Ding sind und darum ist sein Gesang nicht mehr sonderlich variantenreich aber immer noch „saugut“ und gut gereift. Mit 13 Songs und einer Länge von ca. 52 Minuten hat das Album ein gute Länge. Da müssen 4 LP Seiten herhalten. Füller oder schlechte Songs – nein Mangelware. Für meinen Geschmack hat es nur 3 durchschnittliche Songs mit Namen Old-Fangled Thing, I’m Saying Nothin‘ und No Money To Burn. Aber Hallo, die gehen immer noch recht gut in die Gehörgänge! Die übrigen 10 Songs bewegen sich alle zwischen sehr gut – Weltklasse! Bei If i Were You hören wir eine super Melodieführung. I’ll Catch You geht so toll und geschmeidig ab, wie „Butter aufs Brot“ – was für ein Song/Melodie/Gitarre. Und ja, die drei ersten Songs sind ganz stark. Show Me, A Bit On The Side und Sharp Shooter geben den Tarif durch – grossartig! Lady Sod ein Richtiger Kracher, was für ein Song – geht ab wie ein Zäpfchen…! Auch der Abschluss ist grandios! Bleeding Obvious, was für eine Eröffnung und bis zum Ziel „sack stark“ anzuhören. Verteilt auf 4 LP Seiten sieht die Verteilung der Songs wie folgt aus:

Side A

Show Me, A Bit On The Side, Sharp Shooter, Portable Door

Side Two

Old-Fangled Thing, If Were You, Pictures Of You, Im Saying Nothin‘

Side Three

Lazy Sod, Now You’re Talkin‘ No Money To Burn

Side Four

I’ll Catch You, Bleeding Obvious

Ein unglaublich gutes Album hören hier da. Musikalisch wie auch textlich. Was da die Band „rausgehauen“ hat – ist sensationell gut! Dominant sind sicher Gitarre und Keyboard. Genau so muss der Purple Sound sich anhören im Jahr 2024. Die zum Teil lyrischen Texte sind altersgerecht und auch mit einem „Augenzwinkern“ versehen – toll! Lustig auch, auf einem Portal wird das Album als Metal gelistet…! Nein, dem ist dann nicht so – es ist Hard Rock erster Güte! Solch ein Album schmeckt“ nach einer Tour! He Jungs, ich bin wieder euer Fan!

Album:„=1“

Music Expert:*****

Beste Songs: Alle, bis auf die 3 erwähnten

Hard Rock

Chris Rea / Auberge / 1991

Es war definitiv die erfolgreichste Phase von Chris Rea mit seinem Vorgängeralbum The Road The Hell und Auberge aus dem Jahr 1991. Auberge besticht durch seinen flockigen Sound, dieser eine angenehme Lockerheit an den Tag legt. Die prägnante Stimme von Chris Rea, befähigt so die zum Teil tollen Tracks berieselnd auf uns einzuwirken. Das geschmackvoll gestaltete Cover, rundet die angenehme visuelle Wahrnehmung bestens ab. So ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild des Tonträger in Format Vinyl.

Das Album ist bestückt mit 11 Songs. Inzwischen gibt es das Album im Format CD. In Klangform Remaster und zusätzlichen Bonus Tracks. Diese Besprechung bezieht sich auf das Format LP. Das Album kann mit einigen überragenden Titel aufwarten. Der Eröffner und Namensgeber des Album Auberge, ist einfach toll anzuhören. Vogelgezwitscher, beschwingter Pfeifton, Schritte, sich öffnende Kellertüre und zuletzt das Starten des Auto, hat schon etwas einnehmendes. Nach dieser Eröffnung spielt dann der Musiker behhäbig seine„ziehende“ Slide-Gitarre. So nimmt dann der Song langsam Fahrt auf. Toller Rhythmus und Refrain – einfach ein grossartiger Song. Das gilt ähnlich auch für den nächsten Song. Gone Fishing. Nun ist Seele baumeln lassen angesagt. Wunderbare Slide-Gitarre mit orchestral unterlegten Klangfarben hören wir da. Der Song bewegt sich zwar am Rande des „Kitsch“, ohne aber einen Absturz ins unerträgliche verantworten zu müssen. Mit You‘re Not A Number geht es beschwingt weiter. Gut eingefügte Gitarre, geben dem Song das gewisse Etwas. Bei Heaven, man kann es ahnen, drückt unser Protagonist auf die Tränendrüse! Aber he, der Song ist wirklich schön anzuhören. Set Me Free ist ebenfalls ruhig gehalten und beendet die erste LP Seite. Es ist ein nachdenklicher Song mit gutem Songwriting. Bei Red Shoes wird es dann für seine Verhältnisse schon richtig rockig. Fast schon als experimentell einzustufen, sind die Akkordfolgen. Sing A Song Of Love To Me ist dann ziemlich seicht geraten. Die ruhige Ballade, eine zu viel würde ich sagen…! Every Second Counts weiss bestens zu gefallen mit seinem leichten Reggae Einschlag – starker Song. Und dann kommt für mich das Highlight Looking For de Sommer! Der perfekte Song für Sommertage oder das Warten darauf. Eindringlich und stimulierend umschmeichelt der Song unser Herz. Getragen ist dieser grandiose Song von einer „butterweichen“ Melodie, gepaart seiner eindringliche Stimme. Einmal gehört, immer wieder „aufsaugbar“! Der Song And You My Love ist dann eine weitere Ballade, die sich gut anhört. Der letzte Song mit Namen The Mention Of Your Name, lässt dann das tolle Album ruhig ausklingen. Verteilt auf 2 LP Seiten verteilen sich die Songs wie folgt:

Side One

Auberge, Gone Fishing, You’re Not A Number, Heaven, Set Me Free

Side Two

Red Shoes, Sing A Song Of Love To Me, Every Second Counts, Looking For The Summer, And You My Love, The Mention Of Your Name

Chris Rea konnte seine Alben in den USA nie in oberen Charts platzieren. Nein, da liefen seine Alben alle „unter dem Radar“ durch. Im Gegensatz zu UK/DE und den Rest von Europa! Vielleicht ist sein musikalisches Spektrum für viele weder „Fisch noch Vogel“...? Wer weiss das so genau. Ich finde sein Sound zum Teil richtig entspannend. Seine Gitarre und Stimme passen TOP zusammen! Und nochmals, mit den Tonträgern The Road To Hell und Auberge macht man alles richtig, wenn man diese in seiner Plattensammlung sein Eigen nennen kann. Für die anderen Hits noch eine Best Of!

Album: Auberge

Music Expert:****1/2

Beste Songs: Auberge, Gone Fishing, You’re Not A Number, Every Secount Counts, Looking For The Summer

Classic Rock

Fleetwood Mac / Rumours – The Concert / The Legendary Broadcasts / Collectors Edition With-E Book

Broadcast ist ein sogenannter Livestream, dieser als Tonträger gewisse tontechnische Einschränkungen auszuweisen hat. Es gibt von ziemlich allen bekannten Gruppen solche live Konzerte. Bei Fans beliebt, bei HiFi Freaks eher verpönt, da eben der Musikgenuss eingeschränkt zu hören ist. Bei diesem mir vorliegendem nummerierten 10-Inch Double Vinyl Album von Fleetwood Mac, sind Aufnahmen zu hören, die zwischen 1975 und 1982 entstanden sind, also kein vollständiges Konzert. Sozusagen ein Best Of aus ihrem Masteralbum Rumours.

Bei diesen Aufnahmen bin ich doch sehr überrascht, wie der Sound aus den Boxen kommt – recht gut! Sehr authentisch und gut anhörbar. Es sind bis auf die Inglewood Aufnahmen alle anderen Tracks nicht auf den offiziellen Live Alben zu hören. Also haben wir da schon einen Mehrwert für den Fan, denn an diese richten sich solche Mitschnitte. Aufnahmen aus Tokyo 1977, Nürburgring 1988 und dem US-Festival 1982 sind nicht nur vom Namen her reizvoll….! Dazu kommt noch für den Fan die tolle Aufmachung im Format Tonträger Vinyl. Bei dieser nummerierten und limitierten Ausgabe 1st.Edition 0333 von max. 2000, haben wir es mit zwei blauen „Scheiben“ zu tun. Ein richtiger Hingucker also. Somit kann ich festhalten, dass diese Broadcast Aufnahmen ihre Berechtigung haben ihre Besitzer glücklich zu machen. Und ja, die Songs sprechen sowieso für sich…!

Album: Rumours – The Concert The Legendary Broadcasts

Aufnahmen: 1975 – 1988

Music Expert: Empfehlung (Ohne Bewertung)

Classic Rock

Rory Gallagher / BBC Collection / Oktober 2024

Die Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Endlich werden die tollen BBC Aufnahmen von Rory Gallagher auch auf Vinyl zugänglich gemacht. Auf 3 LP Seiten werden nun die Songs freigegeben, die für das BBC Radio im Studio mitgeschnitten worden sind. Zugleich auch in Format CD, wo aber auf 17 Silberlinge mehr Aufnahmen enthalten sind.

Schade ist, dass keine Vinyl Box mit allen Tracks vorgesehen ist – Stand heute! Trotzdem ist die Freude gross über die kommenden Aufnahmen. Der Ire zählt bis heute zu den besten Akteure im Genre Blues Rock. Viel zu früh verstorben, kann er immer noch auf viele Fans und Bewunderer zählen. Fachpresse, Fans und neutrale Musikfreunde sind sich einig, dass Rory Gallagher zu den ganz grossen Musiker gehört!

Neuerscheinung

The Rolling Stones / Bridgers To Buenos Aires / 1998

Bekanntlich zieren Live Alben der Glimmer Twins inzwischen schon alleine ganze Vinyl-Schränke. Es fragt sich dann immer wieder, was ist der Mehrwert daraus…! Klar auch, Fans die sich Komplettisten nennen, müssen alles von ihren Lieblingen besitzen. Spannend finde ich immer das Setlist der jeweiligen Tour. Und ja, da gibt es zum Glück immer wieder angenehme Überraschungen im Setlist. Auch der Ort des Auftritts/Aufnahme ist immer eine spannende Sache. In Südamerika gehen die enthusiastischen Fans ab wie „ein Zäpfle“ im Hintern…! Unglaublich was sie da mit ihrer Begeisterung in den Stadien veranstalten. Das muss für Musiker, in diesem Fall für die Stones ein zusätzlicher Adrenalinschub gewesen sein. In Bueno Aires ihrem Gastspiel 1998, muss es sich etwa so angefühlt haben, wie bei einem Steppenbrand – heiss sehr heiss! Auch immer äusserst spannend, welche/r Gastmusiker/in auf der Bühne erscheint. Bei diesem tollen Konzert war es der inzwischen gewordene Nobelpreisträger Bob Dylan. Erstaunlich aber auch – Anybody Seen My Baby fehlt🧐… auf diesem Tonträger. Man promotete das Album und ihr damaliger Hit fehlt, ist schon speziell. Gut, vielleicht wurde der Song gespielt aber er hat es nicht für die Vertonung auf den Tonträger geschafft – was auch immer.

Das Setlist ist grossartig. Neben den üblichen Verdächtigen, wartet das Programm mit Nummern auf, die relativ selten gespielt werden.

. Flip The Switch

. Sister Morphine

. Wanna Hold You

. Little Queenie

. When The Whip Comes Down

Also, und schon haben wir den wichtigen Mehrwert für dieses Album. Grandios gespielt übrigens Sister Morphine und Little Queenie. Im Jahr 1998 war die Band „noch voll im Saft“ und wirklich alles andere als ein routiniertes herunterspielen ihres grossartigen Programm. Gilt im übrigen auch mit kleinen Abstrichen immer noch für die US-Tour 2024…! Die Aufnahme dieser Vinyl Ausgabe ist excellent. Klar und gut ausbalanciert, werden die Instrumente und der Gesang wiedergegeben. Die 22 Songs lassen keine Wünsche offen, ausser eben das fehlende und tolle Anybody Seen My Baby. Ja, insgesamt weckt das grossartige dargebotene Programm/Feeling Begehrlichkeiten nach mehr solchen Stoff! Ich finde diesen Tonträger ein tolles live Album mit Mehrwert von selten gespielten Songs. Vom mir eine absolute Kaufempfehlung. Publikum, Stimmung, Musik, Setlist sind stimmig und bereiten so richtig Freude. Bin mal richtig gespannt, welche unveröffentlichte live Aufnahmen noch künftig frei gegeben werden. Mir soll es recht sein, wenn sie mit dieser Qualität von Buenos Aires aufwarten können!

Album: Bridges Of Buenos Aires

Music Expert:****1/2

Setlist: 22 Songs (mit den üblichen Verdächtigen)

Classic Rock

Toto / 1978

Das Debut Album von Toto gilt für viele als ihr bestes Album! Einige in den 70iger gefragten Studiomusiker in L.A, entschlossen sich ihre eigene Band zu gründen. Der Name der Band ist eine Anlehnung des Kinofilms Der Zauberer von Oz. Das Album schlicht wie ihr Name Toto benannt, konnte eine unglaublich gute Chart Platzierung verbuchen. Platz 9 US/UK Platz 37, können sich für ein Erstling sehen lassen. Im musikalischen Stil pendelnd zwischen Pop und Rock, so passen auch die „zarten“ progressiv gespielten Linien. Die 10 Tracks sind auch im Jahr 2024, also 46 Jahre später immer noch gut anzuhören! Das spricht definitiv für das Album, obwohl ein schwacher Track den Weg auf dieses Album gefunden hat – später mehr.

Der Eröffnungssong Child’s Anthem ist grosses Kino, wie ich finde. Ein Instrumental kurz und knackig gehalten. Orchestral gespielt und mit einer Brise Prog versehen. Das ist doch mal ein Anfang! Track Nr.2 mit Namen I‘ll Supply The Love besticht durch einen tollen Gitarrenriff von Steve Lukather. Der Song „galoppiert“ forsch voran und die feinen progressiven Linien geben dem Song das gewisse Etwas! Georgy Porgy ist dann ziemlich belanglos geraten. Ziemlich seicht und dem austauschbaren Pop geschuldet. Ein nerviger Refrain rundet den Song noch ab. Manuela Run zieht dann wieder an und hat ein gutes Feeling, auch eher seicht aber eine gute Melodie mit toller Gitarre. Schöner Pop Song. You Are The Flower geht gerade noch als durchschnittlich durch. Mit Girl Goodbey wird es dann wieder bedeutend besser. Nach kurzem Intro wird es rockig. Das passt wieder gut. Die starke Rhythmusabteilung pflügt den Weg frei für den guten Refrain. Das Gitarrensolo gegen Schluss ist dann erstklassig. Takin‘ It Back mit wieder leichten Prog Einflüssen, ist nett anzuhören. Die akustischen Gitarre im Mittelteil bringt noch einen hörbaren Mehrwert. Rockmaker ist dann ein eher langweiliger Song, ohne die grossen Spuren zu hinterlassen. Die 2 letzten Prachtstücke hat man sich bis am Schluss aufgespart…! Hold The Line ist das Eintrittsgeld für dieses Album allein schon wert! Was für ein „Killer Riff“ von Steve Lukather. Ein Klassiker dieser Rocksong! Da stimmt alles – bis zum guten Refrain hin. Der Abschluss mit Angelina fängt behutsam an, bis dann der angesagte Rhythmuswechsel das Holz noch richtig brennen lässt – einfach gut gemacht. Toller Übergang und gepickt mit der obligaten Brise Prog. Ja, auch episch können sie. Ein Song den auch sicher die US-Boys Styx gerne in ihrem Repertoire hätten! Toller Song. Verteilt auf 2 LP Seiten, lassen sich die Songs wie folgt einordnen:

Side One

Child’s Anthem, I’ll Supply The Love, George Porgy, Manuela Run, You Are The Flower

Side Two

Girls Goodbye, Takin‘ Ut Back, Rockmaker, Hold The Line, Angela

Nach diesem Album ging die Erfolgsgeschichte von Toto weiter. Das Album Toto IV war dann ihr grosses Meisterstück und kommerziell ihr erfolgreichstes Album. Man schrieb das Jahr 1982 und Hits wie Rosanna und Africa wurden von den Radiostationen rauf und runter gesielt. Im weiteren ihrer Karriere wurden regelmässig Alben produziert, ohne aber künstlerisch wieder an das grosse Album IV anknöpfen zu können. Viele Personalwechsel-Rotationen tat der Band auch nicht unbedingt gut. So existiert die Band noch heute mit einer festen Konstante – Steve Lukather.

Album: Toto

Music Expert:****

Beste Songs: Child’s Anthem, I’ll Supply The Love, Girl Goodbye, Hold The Line, Angela

Classic Rock

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