Thunder / All The Right Noises 2021 / Deluxe
Mrz 23, 2021 CD-Rezension
Thunder ist die zur Zeit beste britische Band im Bereich Hard Rock, die aber seit einiger Zeit eher im Rock unterwegs ist. Sie haben nun mit diesem Album ein Meisterwerk mit Gütesiegel erstellt. Wenn man ihr Backkatalog ins Auge fasst, muss mit grosser Freude festgestellt werden, dass die Band kein einziges schwaches Album eingespielt hat unter der Flagge Thunder. Die Ausnahmekönner Luke Morley (g) und Danny Bowes(g) prägen die Band seit der Gründung im Jahr 1989. Das nun mir vorliegende Werk ist sagenhaft kraftvoll und knackig produziert. 15 Studio Tracks und 8 Live Tracks bilden die 2 Disc. Spielfreude, Themen wie Depression, mentale Gesundheit, Brexit und Diversität werden glaubhaft ins musikalische Gefüge ihres Soundes eingefügt. Die Songs auf diesem Album der Band sind ganz grosses Kino und müssten auch auf „neutrale“ Rock Hörer eine grosse Faszination ausüben. Ich habe selten einen Tonträger erlebt, wo die ersten 5 Tracks so fulminant zünden und dadurch eine gewaltige Eigendynamik entwickeln! Last One Out Turn Off The Lights ist ein Eröffner der rockt bis der liebe Doktor kommt. Treibende Gitarren und ein Gesang der keine Wünsche offen lässt, zwingt einem schon früh in die Knie! Wer da nicht „mitwippt“ ist eine „Miesepeter“ oder für eine körperliche Betätigung gänzlich ungeeignet! Destruction fängt schleppend an, baut Spannung auf, um dann wie eine Springfeder nach vorne geschossen zu werden. Was für ein toller und brachialer Gitarrenriff wird dann da geboten…! The Smocking Gun ist mein persönlicher Lieblingssong! Tolle akustische Gitarren begleiten den flockigen Track songdienlich. Der Song schafft eine tolle und intime Atmosphäre mit einer einsetzenden Talkbox – Gitarre am Schluss. Das gibt mir noch den Rest von Glückseligkeit. Der Song erinnert mich stark an das Album von Led Zeppelin III, wo einige ähnliche Lieder enthalten sind! Mit Going To Sin City wird dann richtiger Hard Rock geboten. So einen Song hätte ich mir auf dem letzten Album von AC/DC gewünscht…Yes, da wird nach vorne gerockt mit Gitarren-Saven ohne Ende und alles in einem tollen Rhythmus und eingesetzten Chorus! Track 5 mit Don’t Gorget To Live Before You Die mit leicht „verzerrten“ Gesang ist einfach nur genial mit dieser gespielten Basslinie. Der Übergang zu den „gestreckten“ Gitarren ist einfach super gelungen und spannend anzuhören!
Mi I’ll Be The One kommt eine Ballade um die Ecke. Angenehm mit dem schönen Pianospiel anzuhören ist das Lied, dieses von einer nachdenklichen Grundausrichtung geprägt ist. Der nächste Track mit Namen Young Man ist wieder griffig gestrickt und schmissig anzuhören. Bei vielen anderen Bands wäre so ein Titel mittelmässig, aber Thunder machen daraus etwas spezielles! Der Chorus ist einfach top eingesetzt! You’re Gonna Be My Girl ist so ein richtiger Good Time Song! Nicht sonderlich spektakulär, dafür aber eingängig mit einer guten Laune Stimmung versehen. St. George’s Day ist so eine Halbballade. Nicht wirklich zündend aber immer noch mit gutem Standard. So, jetzt wird wieder Zunder gegeben und mit Force Of Nature hauen die Jungs wieder voll rein… nach einem sanften Start in diesen Song.. Die Gitarrenarbeit ist einfach vorzüglich anzuhören. Der Abschluss auf Disc 1 bildet She’s a Millionaires. Trotz Eigenständigkeit erinnert der Song ein bisschen an Lynyrd Skynyrd – toller Abschluss. Disc 2 muss sich überhaupt nicht verstecken, denn die weiteren 4 frischen Studiosongs reihen sich ohne Schwächen an die vorherigen Songs. Herauszuheben sind da sicher Hero und The Aires That Roar, denn das sind grossartige Songs! Über die im Studio live eingespielten restlichen Songs, muss man auch keine Worte mehr verlieren! Thunder live, ob im Studio oder auf der Bühne sind so gut eingespielt, dass man sie ohne wenn und aber zu den besten Live Bands zählen kann. Ich bleibe dabei, dieses Album ist die Krönung all ihrer Studioalben – ein ganz grossen Dank für dieses extrem tolle Rock Album!
Danny Bowes (g), Ben Matthews )g.v), Luke Morley (g), Chris Childs (b), Harry James (d)
Album: All The Right Noises
Erscheinungsdatum: 2021
Music Expert:*****
Beste Songs: Last One Out Turn Off The Line, Destruction, The Smocking Gun, Going To Sin City, Don’t Forget To Live Before Die, Force Of Nature, Firebird, Hero
Genre: Rock, Hard Rock
King King / Standing In The Shadows / 2013
Mrz 7, 2021 In eigener Sache
Yes! Ach die Schotten können den Blues Rock. Die Gruppe King King, um den Mastermind Alain Nimmo sind in Grossbritanien schon seit längerer Zeit eine feste Grösse im Bereich Blues Rock. Nicht umsonst wurde der Künstler im Jahr 2016 mit (3!) British Blues Awards „eingedeckt“! Die mir vorliegende Scheibe deckt so richtig herrlich den Rock mit viel Gitarren ab! Alles gebündelt in songdienlichen Tracks und verfeinert mit einer feinen Hammond. 10 Tracks und keine Schwachstelle – was will man mehr. Was die Band vom Stapel lässt, kann sich wirklich hören lassen. Gute Melodien ziehen sich durch das ganze Album. Alain Nimmo besitzt eine kräftige Stimme, die wunderbar zum Sound passt. Lindsay Coulson am Bass, Wayne Proctor an den Drums & Percussion und Bennett Holland an den Keys geben dem ganzen Sound das Gerüst für diesen tollen Sound. Der Song Taken What’s Mine wird schön getragen von einer tollen Grundstimmung. Auch Balladen können die Mannen! Jealousy ist grandios und passend dazu die „feine“ Hammond! Alain Nimmo ist wirklich ein toller Gitarrist. Kein Effekthascher, nein einer der die Töne an die richtigen Stelle einsetzt. Man höre nur genau hin bei dieser oben erwähnte Ballade. One More Time Around ist auch so eine tolle Slow Nummer mit der richtigen „Sanftheit“, bezogen auf die schönen Gitarren-Linien – toll! Auf diesem Album hat es einige wirklich tolle Blues Nummern, wie auch Heavy Load! Es ist insgesamt gesehen kein krachendes Album geworden, nein gespickt mit viel Tiefe in den Songstrukturen. Es ist wirklich ein gelungenes Album in seiner ganzen Gesamtheit. Die 10 Tracks gehen angenehm ins Ohr, wie das schöne Pfeifen einer Nachtigall. Ich habe bereits noch andere Alben dieser Band angetestet und muss sagen… Daumen hoch! Wer auf Blues Rock seht, kommt an dieser Band künftig wohl nicht mehr vorbei! Da auch noch die Aufnahmequalität voll zu überzeugen vermag, steht einem Hörvergnügen nichts im Weg – versprochen!
Album: Standing In The Shadow
Erscheinungsdatum: 2013
MusicExpert:****1/2
Beste Songs: More Than I Can Take, Taken Wat’s Mine, Jealousy, Time Around, Heavy Load
Genre: Blues Rock
