Gregory Lenoir „Gregg“ Allman / Lebenslinie

Es ist mir ein grosse Ehre über diesen grossen Southern Rock Musiker zu schreiben. Der Tastenspieler, Gitarrist und Songschreiber hatte 6(!) Ehen, eine davon mit der bekannten Sängerin Cher. Insgesamt zählt sein Nachkommen 3 Töchter und 2 Söhne. Zusammen mit seinem Bruder Duane Allman, wuchs er in Dayton Beach Florida auf. Sein Vater viel einem Gewaltverbrechen zum Opfer. So nahm neben seiner Mutter sein älterer Bruder Duane Allman eine wichtige Rolle in seinem Leben ein. Gregg war sehr begabt an den Tasteninstrumenten und mit einer „dunklen“ Stimme ausgestattet. Ebenfalls spielte er ganz akzeptabel Gitarre. So ergänzte er sich zu seinem älteren Bruder Duane hervorragend, da dieser schon in jungen Jahren ein hervorragender Gitarrist war und schon schnell die Aufmerksamkeit bekannter Musiker auf sich zog. Bei verschiedenen Bands mit Namen The Escorts, The Allman Yoys, bis zu den ersten Erfolgen mit The Hour Glass, war es sein Einstieg ins professionelle Musikgeschäft. Die Stilrichtung war da noch dem Psychedelisch-Blues geschuldet, wenn wunderst, denn es waren die Jahre 1967/1968, wo der Zeitgeist klar diesen Trend vorzeichnete. Für Gregg war sein grösserer Bruder immer Vorbild und so überraschte es niemanden, als die 2 Brüder die The Allman Brothers Band gründeten. Gregg verfeinerte sein Spiel an der Hammond-Orgel, um auch mit seinen immer mehr bekannteren Bruder mithalten zu können. Duane entwickelte sein Spiel an der Gitarre immer weiter und war an der Slide bereits anfangs 20 einer der besten – er wird bis heute auf allen relevanten Listen geführt, wenn es um die besten Gitarristen geht!

Der Startschuss mit der neuen Band The Allman Brothers war im Jahr 1969. Das erste selbstbetitelte Album nahm niemand so richtig zur Kenntnis. Die Band war da bereits mit der Stilrichtung Blues Rock und Soul unterwegs. Das zweite Album Idlewild South von 1970 war bereits ein kleiner Erfolg. Man spielte in lokalen Clubs, bis die Gitarren rauchten und die Zuhörer aus den Schuhen kippten! Es sprach sich sehr schnell herum, wie die Southern-Boy’s Live unwiderstehlich ihr musikalisches Können zeigten. Gregg hatte eine fabelhafte Stimme, die hervorragend zu diesem warmen Sound passte. Es kam das Jahr 1971 und ihr grosser Auftritt im legendären At Filmore East in New York. Das Konzert wurde mitgeschnitten (zum Glück für die Musikwelt) und zählt bis heute als eines der besten Live Alben im Genre Rock. Was da Gregg Allman(Orgel, Klavier, Gesang), Duane Allman(Lead-Slide Guitar), Dickey Betts(Lead Gitarre), Berry Oakley(Bass), Kai Johanny Johansson(d), Cognac, Timbales) und Butch Trucks(d) auf die „Bretter“ gezaubert haben, zählt zu den virtuosesten Auftritte aller Zeiten! Wenn man bedenkt, dass Gregg da erst 24 Jahre alt war und seine Kollegen nicht viel älter, erscheint dieser Live Auftritt noch imposanter. Er legte mit seinem Spiel an den Tasteninstrumenten den musikalischen Teppich für die ausufernden Rock-Soul-Blues-Jazz Songs. Meistens in Überlänge gespielt, spielte sich die Band in einen „Rausch“. Die Platzierung US 13 in den Charts war der verdiente Lohn. Nach diesem Album waren die Allman Brothers weltumspannend eine feste Grösse in der Musiklandschaft.

Dann kam der 29. Oktober 1971 und die Tragödie nahm seine Lauf. Duane verunfalle mit dem Motorrad tödlich und versetzte seinen Bruder Gregg und Kollegen in einen Schockzustand! Drogen und Alkohol waren natürlich ein schlechter Ratgeber und konnten nur kurzfristig helfen das Erlebte zu „betäuben“! Es war auch die Zeit, wo Gregg immer mehr in den Sumpf dieser Substanzen rutschte und bis in hohe Alter mit seinen „Demonen“ zu kämpfen hatte. Mit dem zweiten Schicksalsschlag, der bereits 1972 die Band auf eine weitere Zerreißprobe stellen sollte, hatte niemand gerechnet. Ihr Bassist Berry Oakley verunglückte ebenfalls mit dem Motorrad tödlich! Nun waren Gregg und seine Kollegen endgültig am Boden angelangt und eine Auflösung der Band schien nur noch eine Formsache. Nachgereicht wurde noch das Live Album Eat The Peach (1972), wo Duane noch zu hören ist. Das wichtige Lebenselixier der Band war ihre Musik! In einem fast schon ähnlichen Trance Zustand erspielte die Band 1973 das Nr.1 Album Brothers And Sisters. Ramblin‘ Man und vor allem das Instrumental Jessica, können heute als Klassiker bezeichnet werden. Die Zerrissenheit innerhalb der Band war gross, man konnte vorerst einfach nicht mehr miteinander! Gregg suchte das Weite und nahm 1973 seine erste Soloplatte auf. Laid Back war ein Erfolg und der Song Midnight Rider fortan sein Markenzeichen Betreff Songwriting! Um weiter auf Abstand mit seiner Band ABB zu gehen, ging er mit dem Laid Back Album auf eine erfolgreiche Tour. Auch da gibt es einen tollen Mitschnitt – natürlich mit Tracks seiner Stammband! Im Jahr 1975 kam die Band dann für ein Album wieder zusammen und hatte mit Win, Lose Or Draw in den Staaten grossen Erfolg, obwohl die Chemie innerhalb der Band nicht mehr stimmig war. Dazu belastete Gregg ein Crew-Mitglied Betreff Drogen. Er lieferte diesen „ans Messer der Justiz“, um bei dieser Drogengeschichte seinen Kopf zu retten. Der Kerl musste ins Gefängnis! Greggs Band Kollegen waren enttäuscht und wütend auf ihren Verräter! Er konzentrierte sich nun wieder vermehrt auf seine Soloprojekte, was dann 1977 mit dem hervorragenden Album Playin‘ Up A Storm bekräftigt wurde. Eine wilde Zeit nahm für unseren Protagonisten seinen Lauf. Heirat mit Cher, einen weiteren Sohn und ein neues Album mit seiner Frau zusammen. Aus rechtlichen Gründen ist der Tonträger Two The Hard Way bis heute nicht offiziell zu erwerben. Die Stilrichtung ist dem Pop und Rock geschuldet. Um den Plattenvertrag seiner Stammband zu erfüllen, „musste“ er 1979 mit ihnen wieder ins Studio. Die Bosse des Labels wollten einen neuen Tonträger. Der Erzählung nach, war man eigentlich nie gemeinsam zusammen, um die Aufnahmen ins „trockene“ zu bringen….! Alle spielten ihren Part. separat ein. Das hört man dann auch dem Tonträger gut an. Das Endergebnis war es ein uninspiriertes Album mit Namen Enlightended Rogues. Inzwischen wurde die Ehe von Gregg und seiner Cher geschieden! 1980/81 legte die Band mit den Alben Reach For The Sky und Brothers Of The Road nach. Beide Alben vielen so richtig durch, obwohl einzelne Tracks durchaus gut waren. Viel zu modern und ohne Tiefgang war die allgemeine Meinung der Käuferschaft und Fachmagazine. Vorbei waren die tollen musikalischen Zeiten der Band. Die Allman Brothers Band wurde nun bis 1990 auf Eis gelegt! Und was machte Gregg? Er lebte das Leben mit all seinen Köstlichkeiten und Lastern…! Geld war genug da.

Im Jahr 1987 nahm er sein drittes Studioalbum auf. Das Album I’m Not Angel hatte einen kleinen Single-Hit auszuweisen. Der Namensgeber für das Album verkaufte sich recht gut. Das Album erreichte in den US-Charts Platz 30. Bereits 1988 beglückt er mit dem Album Just Before The Bullets die Musikwelt erneut. Was für ein starkes Album. Die Mischung stimmte. Seine tolle Stimme „getränkt“ in Blues und Rock. Das Business und ihre Schattenseiten drehte sich wieder in Touren, Alkohol, Drogen und Frauen. Im Jahr 1990 war dann die Zeit gekommen die Band Allman Brothers zu reformieren. Im selben Jahr erschien das Album Seven Turns und das war „sackstark“ anzuhören. Blues Rock mit Soul Einflüssen in bester Manier vorgetragen – einfach nur toll. Leider „nur“ Platz 53 in den US-Charts. Vermutlich waren sie zu lange weg im Musikmarkt…! Es folgte ein Tournee und bereits 1991 das neue Album Shades Of the Worlds. Man hatte also eine Lauf und legte im Jahr 1992 mit einem Live Album nach, um dann 1994 das neue und gute Studioalbum Where It All Begins zu präsentieren. Später legte man mit einem weiteren Live Album nach und untermauerte, dass man auf der Bühne immer noch zu den Besten gehörte. Das war es dann wieder für eine längere Zeit für die Band. Nun war für Gregg die Zeit gekommen ein weiteres Solowerk zu erstellen dachte man. Er kämpfte aber mit sich selber und ab 1995 hatte er dem Alkohol und anderen Laster sich Besserung abgeschworen. Nun war die Zeit für ihn wieder da! Das neue Studiowerk Searching For Simplicity aus dem Jahr 1997 ist mit vielen Fremdkompositionen ein Top-Album. Und immer wieder gesagt, was für eine tolle Stimme veredelt auch dieses Album! Im Jahr 2003 erspielten die Allman Brothers ihr letztes Studioalbum. Hitin‘ The Note verkaufte sich zwar gut (Platz 35), konnte aber (mich) nicht mehr richtig überzeugen! Dickey Betts ihr wunderbarer Gitarrist war bei diesem Album nicht mehr dabei – krach…!

Nach dieser Zeit wurde die Band, offiziell 2004 aufgelöst. Geblieben sind „unsterbliche Alben“ und ein Live Album der Universumsklasse! Gregg lies es nun gemächlicher angehen. Sein Gesundheitszustand war gar nicht gut. Er erkrankte im Jahr 2007 an Hepatitis C. Der Musiker war richtig angeschlagen. Im Jahr 2010 musste er sich einer riskanten Lebertransplantation unterziehen. Es dauerte dann aber nur bis ins Jahr 2011 und seinem neuen Album Low Country Blues. Ein richtiges Roots Blues Album, reduziert auf das musikalische Minimum. Die Fans hatten Gregg nicht vergessen, tolle Kritiken von überall her. Man sah ihn aber an, dass er gesundheitlich zu leiden hatte. Vereinzelte Konzerte gab er immer noch. Seine Stimme war immer noch sehr gut und die begleitende Band fabelhaft bestückt. Nie mehr richtig gesund, schaffte er noch ein Abschiedsalbum zu erstellen. Southern Blood erschien im Jahr 2017 und war ein tolles und bewegendes Abschiedsgeschenk an ALLE die seine Musik so liebten. Ein zwar ziemlich melancholisch und sehr intimes Album des Southern Rockers. Tolle Songs, wo einem das Herz so richtig aufgeht. Blues Rock mit Soul vom feinsten – wunderbares Album mit einer Top-Platzierung. Die meisten Tracks sind zwar sehr gute Fremdkompositionen, was aber die Qualität in keiner Weise mindert. Am 27.Mai 2017 starb Gregg in seinem Haus in Savannah. Er hatte ein bewegtes Leben voller Höhen und Tiefen und immer in Begleitung von seiner tollen Musik.

Die Abschiedszeremonie war sehr eindrücklich und bewegend. Man erwies ihm am Strassenrand von Savannah die letzte Ehre beim vorbeifahren der ganzen Trauerfahrzeuge. Sehr viele Fans am Strassenrand, viele Motorräder und die Helme als Ehre am Strassenrand platziert. Für viele war nun auch ihr „Bruder“ gegangen. Gregg Allman war für viele Amerikaner ihr Idol. Er war mehr als nur ein Musiker. Er lebte den amerikanischen Traum. Nun liegt er neben seinen Bruder Duane Allman und wir alle Musikfans sind uns ziemlich sicher, dass er seinen Frieden gefunden hat. Danke für die tolle Musik „Brother“.

Gregg Allman: 8.12.1947 – 27.5.2017.

Sänger/Songwriter/Solokünstler

Instrumente: Tasteninstrumente, Gitarre

Gruppen: The Escorts, The Allman Yoys The Hour Glass, The Allman Brothers Band

Backkatalog: Hourglass 1967, Power Of Love 1968

Backkatalog: Allman Brothers Band: The Allman Brothers Band 1970, Idlewild South 1970, At Filmore East 1971, Eat Peach 1972, Brothers And Sisters 1973, Win, Lose Or Draw 1975,, Win The Windows, Check The Oil, Dollar Gas 1976, Enlightened Rouges 1979, Reach For The Sky 1980. Brothers On The Road 1981, Seven Turns 1990, Shades Of Two Worlds 1991, An Evening With The Allman Brothers Band-First Set 1992, Where At Begins 1994, An Evening…2nd Set 1995, Hittin‘ The Note 2003

Backkatalog Gregg Allman: Laid Back 1973, Gregg Allman Tour 1974, Plein’Up A Storm 1977, I’m Not Angel 1987, Just Before The Bullets 1988, Low Country Blues 2011, All My Friends- Celebrating The Song Voice, Back To Macon-GA 2015, Southern Blood 2017

Genre: Classic Rock

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