Rory Gallagher / 1971
Feb 21, 2024 Rezension, Vinyl
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a.staeuble
Nach seinem Ausstieg aus dem Power Trio und Band Taste, machte Rory Gallagher fortan sein „eigenes Ding,“ sprich eine grossartige Solokarriere hielt ab diesem Album Einzug. Dieses allererste Werk unter seinem Namen, ist bis heute ein Juwel im Genre Blues Rock. Was da der tolle Ire in Sachen Songwriting und Gitarrenlinien 1971 hergezaubert hat, ist bis heute zeitlos und voller Strahlkraft. Da wird an seiner Fender keine „Effekthascherei“ betrieben, nein da werden subtil und voller Intensität gitarrentechnische Geniestreiche zelebriert. Der Tonträger erstreckt sich über 10 Songs und einer Spiellänge von 47:06. Die Produktion übernahm der damals 23 jährige selber – erstaunlich! Dazu noch alle Songs selber geschrieben! Seine Begleitmusiker waren Gerry MacAvoy am Bass und Wilgar Campbell am Schlagzeug. Unterstützt wird die Band bei 2 Songs von Vincent Crans am Klavier. Daraus abgeleitet, also insgesamt wieder ein Power Trio wie bei Taste. Das Album ist gespickt voller Klasse-Songs. Angefangen bei dem gitarrenlastigen Eröffnungssong Laudromat, dieser bei vielen Konzerten ein fester Bestandteil im Set des Iren war. I Fall Apart glänzt mit feinen Gitarrensolos, die einfach als erhaben zu bezeichnen sind. Ein schöner Blues-Folk Song, unterlegt mit der gefühlsvollen Stimme des jungen Meisters. Wave Myself Goodbye ist ein Delta Blues „ähnlicher“ Song, dieser aufzeigt, dass auch ein junger Gitarrist solcher Sachen spielen kann – und wie! Das spielerische Hands Up ist knackig und kommt voller Intensität aus den Boxen. Auch da, eine famose Gitarre. Der Song hat das gewisse Etwas…! Einfach unglaublich, wie der Ire den Song spielt. Ebenfalls dann auch bei Sinne Boy, ein Knaller von einem Blues Rock Song.
Jetzt muss einfach der Höhepunkt des Albums besprochen werden, denn das ist nach meiner Meinung nach For The Last Time. Was für ein intensiver Song, dieser definitiv „unter die Haut geht.“ Ich denke bei diesem Track findet sich das schönste Gitarrensolo auf einem Studioalbum von Rory Gallagher. Wie er da ab 2:58-6:22 seine Gitarre streichelt ist nicht von dieser Welt. Kein schnelles Solo, nein eher ein langsames aber eines für die Seele. Nobelpreis daher – sofort! Auch Can’t Believe It’s True ist ein „Seelenfänger.“ Was für eine tolle musikalische Struktur hören wir denn da! Sogar leichte Jazz-Einflüsse nehmen ihren Platz ein. Die anderen nicht speziell erwähnten Songs sind ebenfalls gut – bis sehr gut. Das Cover ist in schwarz/weiss gehalten und gefällt. Inzwischen gibt es eine Box von diesem Album mit zusätzlich tollen Ergänzungen – einfach nur schön diese verdiente Würdigung. Durchschnittliches von diesem Ausnahmekönner, vergisst es Freunde des guten Geschmack! Die 10 Songs sind wie folgt auf 2 LP Seiten verteilt:
Side One
Laundromat, Just The Smile, I Fall Apart, Wave Myself, Hands Up, Sinner Boy
Side Two
For The Last Time, It’s You, I’m Not Surprised, Can’t Believe It’s True
Ja, der Rory Gallagher hat ein umfangreicher Backkatalog, denn dieses Werk war bekanntlich sein erstes Solowerk. Und das „verrückte“ daran, es gibt kein schwaches Album des Iren. Bei insgesamt 11 offiziellen Studiotonträger und fast schon unzähligen Live Alben, ist das doch sehr beachtlich! Er gehört mit Sicherheit zu den Besten seiner „Zunft!“ Bei der allseits bekannten Beliebtheitsskala, gehört der Gitarrist/Songwriter mit Bestimmtheit zu den beliebtesten Gitarristen. Seine bodenständige Art, Live immer alles gebend, hatte schon was einnehmendes. Er liess sich nie verbiegen, liess sogar mal ein Album wieder „einstampfen“, weigerte sich immer wieder eine Single herauszugeben und lies den „Glimmer Twins“ mitteilen, dass er nicht gedenke der Nachfolger eines gewissen Mick Taylor zu werden. Zusammengefasst: Rory Gallagher war ehrlich, standhaft und „anfassbar“ für seine Fans! Feiner Mensch, toller Musiker, tolle Alben, tolle Songs – danke Rory!
Album: Rory Gallager
Music Expert:******
Beste Songs: Laundromat, I Fall Apart, Hands Up, Sinner Boy, For The Last Time, Can’t Believe It’s True
Classic Rock
Tags: Classic Rock
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