Stevie Nicks / 24 Karat Gold – Songs From The Vault
Okt 11, 2014 CD-Rezension
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a.staeuble
Stevie Nicks beglückt ihre Zuhörerschaft mit einem neuen Album! Der sinnige Albumtitel mit Namen 24 Karat Gold – Songs From The Vault, lässt tief blicken! Die Frontfrau von Fleetwood Mac hat ihr Archiv nach alten und fast schon „vergessenen“ Songs durchforstet. Gefunden hat sie Songs, die zwischen 1969 und 1987 geschrieben worden sind und teils schon als Demoaufnahmen existieren! 2 Tracks wurden im Jahr 1994/1995 gefertigt.Gemäss Stevie Nicks hat sie 40 solcher Archiv-Aufnahmen – da freuen wir uns jetzt schon auf weitere tolle Songs! Der vorliegende Tonträger ist nach meiner Ansicht das beste Solo Album von der Frau, die wie keine zweite Sängerin ihre ganze Gefühlswelt in ihre Songs so verpacken kann, dass man mit ihr mitfühlt und mitleidet. Die 14 Tracks sind einfach als famos zu bezeichnen. Kein einziger Track fällt ab, nichts wirkt banal/belanglos oder gar durchschnittlich. Die Geschichtenerzählerin nimmt uns wieder mal mit auf eine lange und schöne Reise der vielen Facetten. Es ist ihr ganz persönliches und eindringliches Liedergut, dass uns die Frau schenkt. Ihre Stimme gefällt immer noch sehr gut und ist ausgewogener gegenüber ihrem letzten Album In Your Dreams. Abwechslungsreich und voller Nuancen, lässt sie so nie gepflegte Langeweile aufkommen. Richtig Treffsicher und variierend in der Tonlage, überzeugt sie auf allen Tracks. Nie dem Selbstzweck unterliegend, untermalt die Sängerin mit ihren nasalen Stimmvariationen eindringlich ihr Liedergut. Lyrik und Poesie sind bis heute ihre persönliche Kernkompetenz. Auf Anhieb wird man bei ihren Texten nicht schlau. Sie spricht in Bildern und Metaphern. Es ist nicht immer einfach ihre Texte zu entschlüsseln. Ihre Texte lassen bisweilen grossen Spielraum für unsere Interpretationen und Gedankenspiele zu. So werden wir auf eine Traumreise mit ihren und unseren Phantasien geschickt. Das macht diese unwiderstehliche und grosse Faszination von dieser feenhaften Frau aus! Frau Stephanie Lynn Nicks ist eine Ikone des Folk-Rocks, die mit genialen Pop Zutaten und viel West Coast Flair angereichert, diesen unwiderstehlichen Sound ausmachen.
Die Produktion ist erstklassig gelungen. Warmer und transparenter Ton ermöglichen ein tolles Klangerlebnis. Die Musiker, die Stevie Nicks bei diesen Aufnahmen unterstützten, sind alle kompetent und ausgewiesene Musiker. Dave Stewart und Waddy Wachtel, gehören fast schon zum unverzichtbaren Inventar der Sängerin. Man kennt sich und ist bestens eingespielt – fördert so natürlich den Aufnahmeprozess. Song Perlen mit Strahleneffekt sind einige auf diesem Album auszumachen. Der erste Track The Dealer überzeugt inhaltlich voll und ganz – top. Eine herausragende Nummer ist sicher Mabel Normand. Da glänzt die gute Lady wie zu besten 70/8oer Zeiten. Der Song nimmt einem sofort gefangen. Herrlich geschwungene Gesangslinien, die mit flüssigen und schönen sowie knackigen Gitarren Linien zusammenkommen, bilden so diesen eindringlichen Song. Ich empfinde bei diesem tollen Song ein laszive Grundstimmung, die so dem Track noch eine zusätzliche und erotische… Komponente schenkt…! Ein ganz spezieller Track ist dann Cathouse Blues. Dieser Track stammt ursprünglich aus dem Jahr 1974. Stevie Nicks mal swingend-jazzig, einfach nur toll gelungen anzuhören! Bei dem Track Lady zeigt sie uns auf, wie man die Zuhörer ab dem ersten Ton fesseln kann. Nur mit einem Piano begleitet, schürt sie eindringlich Herzens-Gefühle. Sehr Leidenschaftlich vibrierend und „Hühnerhaut-mässig“, schickt sie uns in die Umlaufbahn der Emotionen – eine unglaublich gesangliche Leistung! Bei I Dont’Care wird dann gerockt, wie zu den guten 70er Zeiten. Die Credits von diesem Song gehören Mick Cambpell von den Tom Petty And The Heartbreakers. Wuchtige Gitarren „klopfen“ da an unsere Gehörgänge und bitten zum Eintritt! Ja hereinspaziert können wir da nur sagen! Das die Frau auch richtig rocken kann, ist ja nichts Neues…
Bei If You Were My Love ist es dann wieder diese sagenhaft schöne Melodieführung, die verbunden mit der verführerischen Stimme ein Song hergeben, der unsere Seele schmeichelnd umgarnt. Das kann man auch beim nächsten Track Carousel so sagen. Auch dieser Song ist ihr ganz stark gelungen. Geschrieben hat ihn Vanessa Carlton. So schön, geschmeidig und feinfühlig, kann nur Stevie Nicks diesen flockigen Song zum Besten geben. Eigentlich ist es fast unfair, nicht auf alle Songs einzugehen. Bei dieser Dichte von 14 Klasse Songs, hat es wirklich keine Füller zu vermelden. Alles ist kompakt und in sich sehr stimmig. Der einzige kleine „Wermutstropfen“ ist die Tatsache, dass das Deluxe Album mit 2 zusätzlichen Bonustracks… noch nicht erhältlich ist! Für den Moment nehmen wir diese famosen 14 Tracks mit offenen Armen auf. Eine glanzvolle Leistung mit viel Strahlkraft. Wir können Stevie Nicks eine grandiose Leistung attestieren. Lasst mich doch zum Schluss Stevie Nicks zitieren:
„Most of these songs were written between 1969 and 1987. One was written in 1994 and one in 1995. I included them because they seemed to belong to this special group. Each song is a love story…They represent my life behind the scenes-the secrets, the broken hearts, the brockenhearted-and the survivors. This Music is not new. It is like going through my mother’s things and finding the things she did not share with me because she left so suddenly. These songs are the memoris; the 24 Karat Gold rings in the blue box. The songs are for you!“
Album: 24 Karat Gold – Songs From The Vault
Erscheinungsdatum: 2014
Tracklist: Starshine, The Dealer, Mabel Normand, Blue Water, Cathouse Blues, 24 Karat Gold, Hard Avice, Lady, I Don’t Care, All The Beautiful Words, Carousel, All Loves Him Still
Tags: Fleetwood Mac, Pop, Rock
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