Ten Years After / A Sting In The Tale

So muss es sein! Das grosse Jubiläum 50 Jahre einer Legende wird gefeiert mit einem neuen Tonträger! Wir sprechen da von Ten Years After – he, das sind Woodstock Helden! Ihr Album mit Namen A Sting In The Tale ist ihr 12. Studioalbum. Mit 50% der Original-Mitglieder belegt, legitimiert sich die Band unter diesem berühmten Namen aufzutreten. Ric Lee(d) und Chick Churchill(k) sind die 2 Persönlichkeiten, die seit dem Jahr 1967 der Gründungsformation angehören! Bekanntlich spielt leider unser bis heute hoch geschätzter Gitarrenheld Alvin Lee, der einst als schnellster Gitarrist auf diesem Planeten gehandelt wurde, nun im Himmel mit anderen Koryphäen zusammen Konzerte. Nachdem ebenfalls ein ehemaliges top Original-Mitglied mit Namen Leo Lyons(b) mit Joe Gooch(g) (nach Alvin Lee) sich von TYA lösten, um Hundred Seventy Split zu gründen, drängte sich nun eine erneute personelle Veränderung unweigerlich auf. Mit den Musikern aus dem Königreich England, die mit bekannten Namen Marcus Bonfanti (g,v) und Colin Hodgkinson(b) heissen, bereichern nun 2 top und international ausgewiesene Musiker die Band. Diese hochqualifizierten Musiker haben eine tolle musikalische Vergangenheit auszuweisen. Marcus Bonfanti kann mit 2 sehr guten Solo Tonträger auftrumpfen. Er wurde u.a. im Jahr 2012 mit dem British Blues Award in der Sparte Best Songwriter ausgezeichnet. Colin Hodgkinson veredelte mit seinen filigranen Bassläufen tolle Alben von Künstlern mit grossen Namen wie Mick Jagger, Whitesnake, Chris Rea etc. Mit dieser neuen Besetzung tourt man heute nun in Clubs und kleineren Hallen. Idealerweise bewirbt man so neue Tonträger – bis heute ist das so geblieben…! Eine der ganz wenigen Konstanten im Musikgeschäft der Eitelkeiten!

Gespannt lege ich die Promo-CD (besten Dank an Flying Dolphin Entertainment) nun auf. Um eine fundierte Bewertung abgeben zu können, benötigt es natürlich einige intensive Durchläufe. Ich möchte es zwar nicht jetzt schon vorweg nehmen, nur soviel…die Protagonisten haben insgesamt ganz feine Arbeit geleistet. 2 Tracks alleine schon, rechtfertigen den Kauf dieses neuen Tonträgers –  später mehr davon! Die 12 Tracks würde ich klar dem Genre Blues Rock zuordnen! Straighte Rock Anteile sind bei einigen Tracks ein wichtiger Bestandteil. Die Produktion ist top und „staubfrei“ gehalten“! Was ebenfalls gefällt ist ein störfreies hören, sprich man kann den Sound so richtig geniessen. Höhen und Tiefen sind gut trennbar auszumachen. Nix da mit gängigem komprimierten „Sound-Geblase“! He, da hat aber Marcus Bonfanti als Musikproduzent wirklich tolle Arbeit geleistet!

Der Opener Land Of The Vandals besticht durch seine gradlinige Songstruktur. Die Gitarren gleiten fast im Gleichschritt zu den Keyboard-Strukturen, untermalt von einer wirklich tollen Rhythmusabteilung, die mit dem passenden Gesang einen tollen Track wiedergeben. Ja, der Start ist vollends gelungen. Mit dem Song Iron House nimmt man dann den Fuss wieder vom „Gaspedal“! Der musikalische Ablauf ist nicht mehr flüssig, denn man versucht es mit einer „komplexeren“ Melodieführung. Die Instrumente sind mit den Vocals von Marcus Bonfanti nicht wirklich im Einklang. So wirkt der Song dann leider irgendwie sperrig. Mit Miss Constable findet man dann wieder zur gewohnten Stabilität zurück. Dieser Track kann man unter dem Genre Blues Rock einordnen und erinnert durchaus an die Anfangsjahre von TYA. Up In Smoke ist dann sehr angenehm und flockig geraten. Eine lockere und ruhige Nummer, die aber zum Glück nicht der Langeweile zum Opfer fällt. Die Akustik Klampe steuert da genau den Klang herbei, um ein stimmiges Gesamtbild wiederzugeben. Mit Retired Hurt haut man dann wieder die schnellen Gänge rein und macht diesen kräftigen Blues Rocker zu einem sehr guten Track. Mit dem Übergang zu Suranne Suranne wird nochmals einen Gang hochgefahren. Da wird richtig knackig „gegroovt.“ Wer da nicht „mitwippt“…, ja der lernt es nie Musik in sich aufzunehmen – toller Song!

Der nächste Track mit Namen Stoned Alone muss ja fast schon nach Suranne Suranne abfallen – leider ist es so! Ein richtiger „Langweiler“ ist es geworden, ohne nur ansatzweise einen Spannungsbogen aufbauen zu können. Nichts gegen schöne ruhige Songs, nur einschlafen sollte man dabei wirklich nicht… Da wäre die Band gut beraten gewesen, diesen aus der Tracklist zu streichen. Zum Glück kommt mit Two Lost Souls wieder ein ganz starker Song aus den Boxen geschossen. Treibend und vorwärts gehend, lässt man wieder den typischen TYA Sound aufleben! Yes…, jetzt kommt einer dieser ganz oben erwähnten Super Tracks. Diamond Girl fängt eher unspektakulär an, steigert sich dann aber zu einem richten Riff-Monster der besondern Art. Was da die Band und insbesondere Marcus Bonfanti in den finalen Schlussminuten an der Gitarre „herzaubert“, ist als grandios zu bezeichnen. Ein richtiger Gitarren-Rocker knallt mir da um die Ohren… der mich an den alten Track Standing At The Station vom Album Rock & Roll Music To The World aus dem Jahr 1972 erinnert! So, jetzt haben die Herren einen tollen Lauf, denn mit Last Night Of The Bottle rollen sie so richtig weiter – es bleibt einem kaum Zeit zum verschnaufen! Eigentlich ist es fast schon ein „einspielen“ für den weiteren Höhepunkt auf diesem Tonträger. Guitar Hero wird dem Namen voll und ganz gerecht. Da wird gerockt bis fast zum umfallen. Nicht brachial, nein mit filigraner Fingerfertigkeit und Leichtigkeit zeigt man uns auf, wieso guter Rock so faszinierend ist und eigentlich immer funktioniert! Der Abschluss mit Silverspoon Lady haltet das hohe Niveau locker aufrecht – gemeint Rock pur!

Insgesamt ist es ein tolles Album geworden, gespickt mit Blues Rock und Boogie Elementen. Es gefällt auch sehr, dass Chick Churchill an dem Tasteninstrument sehr Song dienlich seinen Sound-Teppich für seine Kollegen ausgelegt hat. Auf diesem Fundament konnten sich seine Kollegen so richtig gehaltvoll einbringen. Das Resultat kann man als ausgezeichnete Arbeit bezeichnen. Ein richtig gutes Gruppenalbum ist es geworden, wo alle Bandmitglieder für sämtliche Tracks ihren tollen Beitrag geleistet haben. Die zwei schwachen Tracks verträgt es locker und kann den tollen Gesamteindruck nicht schmälern. Nun noch ein kleines Minus, kann man aber auch als Randnotiz abbuchen! Das Cover ist ziemlich bieder gestaltet. He, das Auge isst bekanntlich mit! Wer ein solch grossartiges Album erbringt, der darf auch ein bisschen“ klotzen“! Eine klare Kaufempfehlung dieses Albums. Am besten natürlich Vinyl!

Album (Butler Records): A Sting In The Tail

Erscheinungsdatum: 20.10.2017

Tracklist: Land Of The Vandals, Iron Horse, Miss Constable, Up In Smoke, Retired Hurt, Suranne Surrane, Stoned Alone, Two Lost Souls, Diamand Girls, Last Night Of The Bottle, Guitar Hero, Silverspoon Lady

Produced: Marcus Bonfanti, All songs written Marcus Bonfanti, Chick Churchill, Colin Hodkinson and Ric Lee

Tour 2017/2018: 3.11.2017 Abensberg im Weissbierstadl, 30.11.2017 CH-Seewen – Bluesfest, 1.12.2017 CH-Rubigen in der Mühle Hunziken, 12.1.2018 Osnabrück im Rosenhof, 17.1.2018 Leverkusen im Scala, 18.1.2018 Aschaffenburg im Colos-Saal, 19.1.2018 Koblenz im Cafè Hahn, 24.3.2018 Erfurt im HsD – weitere Termine sind in Vorbereitung.

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