The Doobie Brothers / Long Train Runnin‘ / Locomotive Remixes ’93

Eine der erfolgreichsten Hits von den Doobie Brothers aus Kalifornien war Long Train Runnin‘. Der Song aus dem Jahr 1973 findet man auf dem Album The Captain And Me. Die Band erreichte in den US-Charts Platz 8. Geschrieben wurde der Song von ihrem Gitarristen Tom Johnston. Die Band selber in Europa nie wirklich erfolgreich, war aber in den Staaten in den 70/80er eine grosse Nummer. Durch den markanten Stilwechsel in Richtung Soul und weniger Rock (ab ihrem 6. Album), verwirrte man zwar viele alte Fans, gewann aber auch viele neue dazu. Obwohl sehr erfolgreich mit dieser souligen Ausrichtung, korrigiere man ab 1989 wieder den Stil, sprich es wurde wieder bis heute ordentlich gerockt.

Ihr rockiger Knaller Long Train Runnin‘ musste bis heute für vieles (Werbung) hinhalten. Im Jahr 1993 wurde der famose Track mit zusätzlich 3 verschiedenen Versionen neu aufgelegt. Man kann nun den Song in verschiedenen neuen Versionen geniessen, wobei der neue Full Guitar Mix mit 5:30 Länge sicher die interessanteste Variante ist. Die Original Version aus dem Jahr 1973 ist mit einer Länge von 3:23 bestückt. Das war in den guten alten Zeiten eine „zwingende“ Voraussetzung, um für die Single Charts in Frage zu kommen. Die Geldgeber, sprich Labels hatten da definitiv das sagen…! Ja keine überlangen Tracks war das Motto! Was zeichnet diesen Song eigentlich aus? Der Einstieg mit dem markanten Gitarren Intro setzt sich sofort in unseren Gehörgängen angenehm fest. Die Stimme von Ton Johnston und der Chorus unterstreichen Harmonie und geben einen roten Faden durch den ganzen Song. Im Mittelteil dann die rockig gespielte Mundharmonika rundet diesen sehr einprägsamen und rockigen Song vollends ab. Der Song hat einfach das gewisse Etwas. Viele kennen die Band nicht…..aber diesen Song ganz sicher! Es ist eine ganz tolle amerikanische Band, die auch in Europa mehr Beachtung verdient hätte. Viele Tonträger sind von ihnen zu empfehlen. Die frühen Alben der 70er, zeigen so richtig den damaligen Zeitgeist auf – tolle Musik!

Song: Long Train Runnin‘ (Full Guitar Mix) 5:50

Music Expert:******

Genre: Classic Rock

Nazareth / Surviving / 2022

Die Band Nazareth im Jahr 2022! Ihr 25. Studioalbum seit ihrer Gründung im Jahr 1968. Der altbekannte Sänger Dan McCafferty ist schon seit einigen Jahren wegen gesundheitlicher Probleme nicht mehr an Board. Die „neue“ Stimme Carl Sentance ist nun schon mit dem zweiten Tonträger für die Band unterwegs und ja, er macht es sehr gut! Einen Wechsel am Mikrofon ist für jede Band problematisch und dann noch die bekannte Reibeisenstimme von Dan zu ersetzen ist richtig mutig. Es ist aber insgesamt aufgegangen, denn der „Neue“ hat sich toll eingefügt und ist gar nicht mal so weit weg vom „Alten“, ohne aber seine eigene Identität Preis zu geben. Das Rad erfindet die Band mit Surviving natürlich nicht. Der Sound ist in der Schnittmenge dem Hard Rock zuzuordnen dies aber der unspektakulären Art. Ein bisschen spröde aber gut hörbar kommt es aus den Boxen. Pop Ausflüge aus den 80er sind schon lange nicht mehr zu finden. Wobei gar nicht zu unterschätzen… ihre 80er Werke – mir haben sie gut gefallen!

Der Eröffner Strange Days prescht schön nach vorne und ist ein top Hard Rock Song mit schneidenden Gitarren. You Gotta Pass It Around ist ähnlich gestrickt, ohne aber den Drive von Strange Days mitzunehmen. Mit Runway wird weiterhin um die Wette gerockt. Der Chorus ist gut eingesetzt. Yes, ein guter Song! Ein gutes Intro macht bei Better Leave It Out neugierig, was da wohl kommen werde. Der Song entwickelt sich aber nicht zu einem Ohrenfänger, nein ein knapp durchschnittlicher Song muss da vermeldet werden. Mit Mind Bomb geht es wieder ziemlich rockig weiter, wobei zünden tut der Song (noch) nicht richtig! Sweet Kiss treibt weiterhin im eher langweiligen und Gleichstrom Fahrwasser. Das kann man bei Falling In Love bestimmt nicht sagen, denn es ist ein Klasse Song mit viel „Bums“. Was für eine geile Gitarre wird da ausgefahren. Der Track erinnert stark an die Gruppe BTO in ihrer besten Phase. Waiting For The World To End und Lee The Whiskey Flow sind ganz akzeptabel, ohne aber den nötigen finalen „Arschtritt“...! Puh, bei Sinner wird dann wieder gerockt, bis der liebe Doktor kommt. Simpel und nicht kompliziert, so kann Hard Rock sein, nein sollte! Gut gemacht meine Herren. Bei Ciggies And Booze rückt die Leadgitarre recht in den Vordergrund und drückt richtig „fettig“ ab. Der Song Psycho Kies könnte glatt als „Grunge“ durchgehen – hat was der Song! Mit Love Breaks rockt die Band wieder richtig ab. Der letzte Song überrascht dann doch sehr, denn mit You Made Me gibt es ein Blues getränkter Song auf die „Backe“! Viel Synthesizer machen den Track spannend. Und ja, es ist der einzige Slow lastige…!

Insgesamt ein ganz ordentliches Album von Nazareth, die zwar keine neuen Fans mehr generiert aber die alten Fans bei Stange halten. Tut einfach gut, dass solche Bands noch existieren. Ach ja, der Sänger ist wirklich gut!

Album: Surviving

Erscheinungsdatum: 2022

Music Expert:****

Beste Songs: Strange Days, Runaway, Falling In Love, Sinner, Psycho Skies, You Made Me

Nazareth - Surviving The Law

Genre: Hard Rock

Treat / The Endgame / 2022

Nein nix da mit Endgame – wollen wir noch nicht hinnehmen! Treat die schwedische Hard Rock Band erspielt ein tolles neues Studioalbum. Das vorliegende Album schmeckt nach mehr Hard-Rock-Kanonenfutter aus Schweden! Dankend nehmen wir mal zuerst dieses Album wohlwollend auf. Seit dem Comeback im Jahr 2010, ist es nun der fünfte Longplayer der Band. Das tolle an den Stockholmer ist die Tatsache, dass alle ihre Alben qualitativ hoch einzuschätzen sind – seit Beginn ihrer Karriere so! Der geschmeidige Hard Rock mit viel Melodie, weiss einfach zu gefallen. Klar hört man den 80er Touch gut heraus, was Nostalgiker und Freunde dieses Genres gerne und erfreut zur Kenntnis nehmen.

Der Eröffner lässt keine Zweifel offen, es ist Treat! Der Track Freudian Slip ist eine wunderbare Uptempo-Nummer. Toll eingesetzte Keyboard-Linien, die dann von den Gitarren regelrecht weggeputzt werden, verzücken uns! Der Gesang ist harmonisch in der famosen Songstruktur eingebetet und rundet so diesen perfekten Einstieg vollends ab. Die nächste Nummer Rabbit Hole überzeugt mit starkem Gitarren-Riff und ist eine Perle des modernen Hard Rock. Yes, wir schütteln die Mähne (wer noch eine hat!) im Takt dieses „Brechers“ erster Güte. Mit Sinbiosis geht der Reigen der guten Tracks weiter. Hoher Wiedererkennungswert mit viel Keyboard und Gitarren im Einklang – passt doch! Eine Ballade gefällig? Oh ja, wollen wir. Nicht kitschig und im Midtempo ausgerichtet, geht der Song Home Of Brave als Halbballade durch und klebt unsere Gehörgänge angenehm zu! Both Ends Burning hat einen tollen Einstieg, um dann angenehm in unser Gehörzentrum zu „galoppieren“. Toller Refrain unterstreicht diesen Song. Mit My Parade wird dann der vorgegebene und knackige Rhythmus gebrochen, sprich man bedient sich einer anderen „Gangschaltung“. Der Song geht dann eher in Richtung Bon Jovi. Nein, wirklich kein zwingender Song und fällt deutlich ab zu den bisherigen! Sogar ein bisschen Beatles lässt sich beim Refrain finden…! Mit Wake Me When It’s Over „kratzen“ die Schweden wieder die Kurve, ohne aber wieder voll auftrumpfen zu können. Jesus From Hollywood, was für ein Titel…! Das intro mit der Gitarre erinnert doch sehr stark an AC/DC, na ja ihr wisst schon welcher Track ich da meine…! Es ist ein guter und knackiger Track – definitiv! Bei Magic ertönen dann eher sanfte Töne, die unweigerlich auf eine Ballade hindeuten. Guter und einprägsamer Chorus kann dem Song attestiert werden. Die songdienlich und toll eingesetzte Akustikgitarre passt zu diesem Song wie der Kaviar zum Champagner. Ich finde eine Perle von einem Song! Mit Carolina Reaper wird das Tempo wieder merklich angezogen. Genau so kamen Treat in den 80er aus den Boxen „geschossen“. Dark To Light fängt fast schon „dramatisch“ an. Der Groove ist schwer und die Keyboard-Linien drücken den Track gnadenlos nach vorne. Der Abschluss wird mit To The End Of Love eingeläutet. Der längste Song wird mit einem epischen Touch versehen, was recht gut gelingt. Famose Gitarren tragen viel dazu bei, dass dieser Song positive Vibes erzeugen kann – trotz des Textes.

Ein wirklich gutes (nennen wir es so) Melodic Album ist es geworden. Wer auf diesen Sound steht, wird bestens bedient. Die Abmischung finde ich top und differenziert. Robert Ernlund hat immer noch eine wunderbare Stimme und Patrick „Green“ Appelgren ist ein wirklich toller Gitarrist. Wenn wir scho daran sind… Jaime Boger ist seit 1987(!) am Schlagzeug. Andres „Gary“ Wikström bedient die Keyboards und Nalle Phalsson den Bass. Tolle Band, diese Schweden aus Stockholm!

Erscheinungsdatum: 2022

Music Expert:****1/2

Beste Songs: Freudian Slip, Rabbit Hole, Sinbiosis, Home Of Brave, Jesus from Hollywood, Magic

Treat - The Endgame

Genre: Melodic Rock

Fleetwood Mac / Alternate Mirage / 2017

Die Originalausgabe dieses Klassikers geht auf das Jahr 1982 zurück und kann mit top Platz 1 im wichtigsten Absatzmarkt (USA) triumphieren! Nachdem das Vorgängeralbum Tusk die Erwartungen der breiten Masse nicht erfüllen konnte, ging die Band mit dem nächsten Tonträger Mirage auf Nummer sicher. Experimentelles wie bei Tusk wurde quasi vom Label „verboten“. Man wollte wieder ähnlich Kohle verdienen, wie mit dem Megaseller Album Rumours. Fleetwood Mac erspielten dann mit Mirage ein fast schon „zuckersüsses“ Pop Album. Der Anteil Rock war eher gering. Man muss aber festhalten, dass es ein wirklich zeitloses und schönes Album geworden ist, wo Tracks wie Gypsy, Hold Me, Ey Of The World und das mit viel 50er Charme ausgestattete Oh Diane bis heute uneingeschränkt überzeugen kann. Der heimliche Star auf diesem Tonträger ist das fast schon epische Straight Back, wo Stevie Nicks alle Register ihrer Faszination auszuspielen vermag und ihre Hörerschaft in ihren Bann zieht!

Wie es früher üblich war, hatte man sozusagen Reserve Alternate/Outtake Tracks zur Verfügung, die nicht für das Album berücksichtigt worden sind. Der Mehrwert einer solchen Veröffentlichung mit „neuen“ solchen Songs ist natürlich nicht einfach zu beantworten. Klar, es spricht natürlich mehrheitlich die Fans an, die einfach alles haben müssen….! Wenn dann noch der Kleber Limited Edition Of 6500 Kopien ins Auge sticht und diese Veröffentlichung nur am Record Store Day (einmal im Jahr) erhältlich ist, ja dann ist die Versuchung schon gross das Vinyl sein Eigen zu nennen. Da sich kein einziger wirklich neuer Track auf diesem Album finden lässt, ist es wirklich nur ein Vinyl für die Sammlung. Ob man markante Unterschiede bei sogenannten Early Versionen feststellen kann, ist eh fraglich….!

Festzuhalten ist aber, es ist in der Abmischung und Klangwiedergabe ein Hörerlebnis erster Güte! Für Entdecker der Gruppe Fleetwood Mac ist auf jeden Fall die Originalausgabe zu berücksichtigen. Es ist ein wirklich zeitloses Album mit tollen und harmonischen Melodien, auch wenn es für meinen Geschmack ein bisschen zu poplastig ausgefallen ist. Lange habe ich das Album verschmäht, jetzt stehe ich zu einem wohlwollenden Bekenntnis – top Album!

Album: Mirage Alternate

Erscheinungsdatum: 2017

Music Expert:***1/2

Beste Songs: Thats Allright, Gypsy, Straight Back, Hold Me, Oh Diane, Eyes Of The World

Genre: Classic Rock

Saxon / Carpe Diem / 2022

Mit ihrem 23. Album fahren Saxon dort fort, wo sie schon mit ihren letzten Alben Akzente gesetzt haben – Heavy Rock der Sonderklasse ohne wenn und aber! Der neue Tonträger lässt es richtig krachen. Wenn man bedenkt, dass Biff und seine „Gesellen“ alle über 70 Jahre alt sind, kann man dem älter werden gelassen entgegen blicken! Was für ein „Brett“, was für Riffs und Geschwindigkeit auf diesem Tonträger geboten wird, lässt aufhorchen und staunen. Die Produktion ist erstklassig abgemischt und lässt so die Gitarren „braten“, um sich direkt in unserer Magengrube festzusetzen. Das Schlagzeug haut uns die „Felle“ um die Ohren bis der gute Doktor kommt…! Alles umgeben von Biff Byord, der gesanglich immer noch bei toller Stimme ist. In der Gesamtheit des Tonträgers wird eine epische Stimmung erzeugt, was bekanntlich bei Saxon eigentlich fast schon Programm ist. Kein schwacher Song ist auf diesem Album zu vermelden, was da natürlich für eine ausgewogene und qualitativ hohe Songauswahl spricht! Klar doch, 2-3 durchschnittliche Tracks hat es schon, die aber von den top Songs locker eingebettet werden!

Und ja, dann hat die Band noch einen wirklichen „Knaller“ rausgehauen, der sprichwörtlich unter die Haut geht und fortan an keinem Konzert fehlen darf. The Pilgrimage heisst der Song! Langsamer Aufbau, sprich Intro, der dann zu treibenden Gitarren übergeht und mit uns zu einem fulminanten Finale „galoppiert“! Yes, so müssen musikalische Hymnen bei Heavy Songs aus den Boxen dröhnen! Alles untermalt mit einer gesanglichen top Leistung von Biff – epischer geht es kaum noch. Auch wenn das der Höhepunkt auf dieser Scheibe ist, können die anderen Tracks durchaus mithalten. Speziell zu erwähnen ist sicher noch Remember The Fallen und das spezielle, schnelle Subernova, wo die Gitarrensaiten sicher kurz vor der Entflammung standen…! Lady in Gray mit Keyboard Einsatz (wie auch bei anderen Songs und All For One, können ebenfalls zu den Höhepunkten gezählt werden. Es ist ein Album das mit seiner Kompaktheit auftrumpfen kann und ganz sicher in diesem musikalischen Genre ein Anwärter für das Album des Jahres 2022 sein dürfte.

Sind wir froh, dass es noch solche Bands gibt, die auch dann aufrecht stehen, wenn Wind, Regen und starker Sturm auf uns zukommen. Auf Saxon ist zu 100% verlass – gut so!

Album: Carpe Diem

Erscheinungsdatum: 2022

Music Expert:****1/2

Beste Songs: Carpe Diem, The Pilgrimage, Remember The Fallen, Super Nova, Lady In Gray, All For One

Saxon - Carpe Diem

Genre: Hard Rock

Alvin Lee Co. / In Flight / 1974 / Remaster 2014

Losgelöst von seiner legendären Stammband Ten Years After, erspielte der Woodstock-Held-Gitarrist und Sänger Alvin Lee im Jahr 1974 im Rainbow Theatre London ein beachtliches Live Album mit illustren Gästen. Es war nach On The Road Freedom mit Mylon Lefèvre nun sein zweites Solo Album. Es ist vom Klangbild her ein hervorragendes Werk. Eine tolle und glasklare Abmischung sorgt für ein überzeugendes Hörvergnügen – Remaster.

Wenn man Alvin Lee „nur“ auf seine Werke mit TYA einordnet, wird man sehr überrascht sein oder gar enttäuscht, was da der Musiker für eine Stilvielfalt zu bieten hat. Rock „n“ Roll, viel Folk, ein wenig Jazz, Soul und Rock wird da von ihm und seiner Band geboten. Die Überraschung ist sicher der Elvis Song Don’t Be Cruel! Ist zwar nicht so mein Ding, trotzdem beachtlich…! Trotz der grossen Vielfalt der Songs, kann man einen sogenannten „roten“ Faden bei diesem Konzert erkennen. Es wirkt alles harmonisch und abgestimmt bei diesem speziellen Konzert. Da auch die Instrumente Sax und Flute eingesetzt worden sind und Backing Vocals bei Bedarf den Sound abrunden, kann man dem Gebotenen ein stimmiges Konzert attestieren. Und dann immer wieder diese famose Gitarre von Alvin Lee. Klar, nicht mehr so „brachial“ eingesetzt wie zu TYA Zeiten, dafür aber sehr subtil und auf diesem Tonträger bestens und differenziert hörbar. Ja, es macht Spass dieser Darbietung zu lauschen, denn man spürt so richtig die Freude der Protagonisten. Mel Collins, Ian Wallace, Tim Hinkley, Alan Spinner, Neil Hubbard, Dylan Kirch, Frank Collins und Paddy McHugh sorgen für eine tolle Begleitung für den Meister an der Gitarre, der natürlich auch für den Gesang zuständig ist. Das Doppelalbum bietet also viel Spass und mit Side 3 und 4 orientiert sich der tolle Gitarrist wieder mehr an den Rock, was natürlich die „alten“ Anhänger wieder mehr anspricht – auch mich! Songs wie Let’s Go Back, Hyde My Train oder There’s Feeling haben einen tollen Groove und lassen ein stilles Zuhören nicht zu. Yes, da wird „gewippt“ mit den Füssen!

Ich habe früher das Album nicht sonderlich gemocht, muss aber mit grossen Abstand feststellen, dass da mein Held meiner Jugendzeit ein ganz „anständiges“ Album erspielt hat. Gitarrentechnisch ist der leider viel zu früh verstorbene Gitarrist wirklich ein Ausnahmekönner, auch wenn er leider meistens „nur“ immer auf Woodstock und TYA reduziert worden ist. Der Mann hat sich weiterentwickelt und sein musikalisches Universum eben erweitert, was auch gut so ist. Und ja, vom Rock ist er ja nie abgekommen, was auch sein grosser Backkatalog beweist und bei seinen Solowerken „nachzuhören“ ist!

Album: In The Flight

Erscheinungsdatum: 1974

Music Expert:****

Beste Songs: Let’s Go Back, Ride My Train, There’s Feeling, Running Round, How Many Times, I’m Writing You A Letter

Alvin Lee - In Flight (Neuauflage, 2 CDs)

Genre: Classic Rock

The Rolling Stones / A Bigger Bang, Live On Copacabana Beach / 2006

Sagenhafte geschätzte 1.5 Millionen Zuschauer waren bei diesem kostenlosen Konzert der Rolling Stones am Copacabana Beach in Brasilien dabei! Dieses Konzert ist nun seit einiger Zeit auf Tonträger erhältlich. Inzwischen gibt es so viele Live Tonträger der Rolling Stones, was der Gesamtübersicht ihres Live Backkatalogs unübersichtlich macht! Die Frage aller Fragen natürlich, muss man diesen Tonträger haben? Als Fan dieser legendären Band natürlich zwingend. Für Musik interessierte, die im allgemeinen die Stones gut finden nur bedingt, denn fast alles schon gehabt bei anderen Live Konzerten. Für das Erwerben dieses Tonträgers spricht sicher das farbige Vinyl (auch in schwarz) und der Tatsache, dass dieses „Monsterkonzert“ eine recht gute Wiedergabe hergibt. Da hat man bei der Umsetzung tolle Arbeit in die Nachbearbeitung des Klangerlebnis investiert!

Das Setlist besteht natürlich aus den „üblichen“ Verdächtigen, was zur Folge hat, dass Überraschungen überschaubar sind. Aus dem damaligen aktuellen Studioalbum A Bigger Bang wird Rough Justice und Rain Fall Down gespielt. Das letzt genannte hat natürlich einen tollen Groove, wie es halt nur die „The Greatest Rock And Roll Band In The World“ hinkriegt! Zusätzlich können auch Songs wie Night Time Is The Right Time, This Place Is Empthy und Oh No Not You Again zu den Repertoire gezählt werden, die eher selten bei ihren Konzerten gespielt werden. Na ja, der Rest des Programms ist natürlich eine „Best Of“ von den Songs, die sie weltbekannt gemacht haben. Diese Songs will man natürlich hören, ohne wenn und aber! Und da fängt dann wieder das „Problem“ an…. Zum gefühlten 50igsten mal Brown Sugar oder andere Perlen auf ihren Live-Tonträgern zu erleben ist natürlich nicht jedermanns Sache! Auch ich habe sehr lange gezögert, diesen Tonträger mein Eigen zu nennen. Rein aus musikalisch historischen Gründen, konnte ich dann doch nicht widerstehen.

Was man aber sicher uneingeschränkt empfehlen kann, ist die zu erwerbende Blu-ray von diesem gigantischen Konzert. Das ist dann schon ein „Augenschmaus“, diese Massen von begeisterten Fans am bekanntesten Beach der Welt zu sehen. Das lässt uns dann schon mit offenen Kinnladen nur staunen….wetten?

Music Expet:****

Special Songs: Night Time Is The right Time, This Place Is Empty, Oh No, NotYou Again

Genre: Classic Rock

The Kinks/ Misfits / 1978

The Kinks werden bis heute zum Teil gnadenlos unterschätzt, obwohl die Davis Brüder und da vor allem Ray Davies als Songwriter mindestens so gut ist, wie das Gespann Jagger/Richards oder Lennon/McCartney. Ihr Pech war Mitte der 60er, dass sie in Amerika mit einem Einreiseverbot belegt worden sind (galten als streitende Burschen…)und so ihre Karriere nur in Europa forcieren konnten. Die Beatles, The Rolling Stones und die Who schafften in den USA den weltumspannenden Durchbruch, davon konnten die Kinks nur träumen, obwohl ihre bekannten Hits You Really Gote Me (1964) und Lola (1970) in Europa und USA mit top Platzierungen aufwarten konnten! Die Band war in ihren Texten sehr auf ihre Heimat fokussiert, was zur Folge hatte, dass ihre Darstellungen sehr „entwaffnend“ und dem damaligen Zeitgeist im Königreich schonungslos aufdeckte, mit all seinen traurigen und schönen Geschichten – das war die Kernkompetenz von Ray Davis. Alle ihre frühen Alben waren konzeptionell ausgerichtet, was sich dann aber in ihrer zweiten Phase der 70er veränderte.

Amerika konnte man nun bereisen und das nachholen, was man damals verpasst hatte. Einige tolle Alben der Band fanden in den 70er ein breites Echo und erreichten sehr gute Platzierungen im wichtigen Markt USA. Das Album Misfits ist zeitlos schön und besitzt Reife. In der Schnittmenge wird da Rock und Pop geboten, die immer ein gutes bis sehr gutes Niveau halten kann und das über die Gesamtdauer des Tonträgers. Misfits der Eröffner des Albums ist von einer schönen Melodie getragen, die Ray Davies toll zum Besten gibt. Der Song Hay Fever und Live Life ein Rocksong, folgen toll den eingeschlagenen Weg. Nicht heftig rockend aber toller Pop Einschlag. A Rock ’n‘ Roll Fantasy ist wohl der Mastertrack auf diesem Album – musikalisch wie auch textlich! Sehr einprägsam mit einer tollen Melodie. In A Foreign Land ist ein guter Rocksong mit einem einprägsamen Refrain. Bei Permanent Waves hat man einen guten „verkappten“ Rhythmus eingebaut! Black Messiah, was für ein Text! Ballade gefällig, ja das wird mit Out Of The Wardrobe geboten. Trust Your Heart ist ein nachdenklicher Song mit toller Dramaturgie. Den Schlusspunkt setzt Get UP. Guter Kracher, der mich so ein bisschen an die Who erinnert, zumindest am Anfang! Das Album zeigt auf, dass die Kinks losgelöst von ihrem damaligen Image der „spröden“ aber genialen Geschichtenerzähler, sich ins Moderne gerettet haben.

Inzwischen ist der Einfluss der Kinks auf andere Bands unumstritten und sie gelten als Väter des Britpop und ja man staune…der Musikrichtung Punk! Tolle Band, die zurecht im Jahr 1990 in die legendäre Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen wurde!

Album: Misfits

Erscheinungsdatum: 2022

Music Expert:*****

Beste Songs: Misfits, Live Life, A Rock And Roll Fantasy, Black Messiah, Trust Your Heart, Get Up

Misfits - The Kinks by The Kinks (2010-08-31)

Genre: Classic Rock

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