Deep Purple / In Rock / 1970

Das vierte Studioalbum der sogenannten MK-II Besetzung, soll heissen, Ian Gillan (v), Ritchie Blackmore (g), Jon Lord (k), Roger Glover (b) und Ian Paice (d), war der neu definierte Richtungswechsel zum epochalen Hard Rock. Man verabschiedete sich nun fast gänzlich von den progressiven, psychedelischen und ergänzenden klassischen Elementen. Neu war es nun richtig griffiger Sound. Alleine schon das Cover ist ein starkes Statement und suggeriert so den musikalischen Wechsel. Alle 7 aufgenommen Songs sind bis zum heutigen Tag der Inbegriff des klassischen Hard Rock – Made in UK. 2 Songs davon sind Klassiker, die bis heute zeitlos und in diesem Genre als unverzichtbar gelten. Speed King ein Kracher-Song erster Güte, war vermutlich im Jahr 1970 so ziemlich das härteste, was man um die Ohren geflogen bekam. Es muss ziemlich sicher für all die Musikfreunde ein Schock gewesen sein, die noch der Hippie Zeit nachtrauerten. Speed ist wirklich volles Programm und zeigt auf, dass Ritchie Blackmore ein kommender Gitarren King werden sollte. Der Song ist atemberaubend schnell und das Zusammenspiel zwischen Gitarre und Hammondorgel unfassbar intensiv.

Mit Child In Time schuf die Band ein Song🎶 für den Olymp! 10:16 und keine Sekunde zu viel, ist dies einer dieser Monstersongs, die man immer wieder hören will, ohne irgendwann in einen „Gähnfaktor“ zu verfallen. Die hypnotische Eröffnung mit dem weitertragen dieser unfassbar guten Melodie, bis zum hart getrommelten Donnerwetter, lässt uns Bauklötze staunen. Die brachiale Übernahme der Gitarre, geht direkt in die Magengrube. Der Song ist ein Klassiker. Nie war ihr Sänger Ian Gillan besser mit seiner Leistung am🎤. Alleine schon diese 2 erwähnten Songs, sind das Eintrittsgeld für diesen Tonträger zu💯% wert! Ach ja, die anderen 5 Songs packen ebenfalls „gnadenlos“ zu und offenbaren keine Schwäche. Hard Lovin’Man räumt mit gespielten 7:10 ebenfalls mächtig ab. Wahnsinn, kein Song ist Mittelmass, alle drüber! Verteilt auf 2 LP Seiten, lassen sich die Songs wie folgt aufteilen:

Side One

Speed King, Blood Sucker, Child In Time

Side Two

Flught If The Rat, Into The Fire, Living At The Wreck, Hard Lovin‘ Man

Deep Purple begaben sich mit diesem Album auf neues Terrain und manifestierten mit dem noch besseren Folgealbum Machine Head ihren Ruf als die Hard Rock Band! Bei ausgedehnten Tourneen festigten sie den Ruf als virtuose und toll eingespielte Band. Ritchie Blackmore zauberte an seiner🎸harte und präzise Salven, die Jon Lord am Tasteninstrument pulverisierte. Die Rhythmusfraktion hielt alles zusammen und über allem thront ihr Sänger mit seinem potenten Organ! Ihre Konzerte waren Ereignisse in den 70er. Festgehalten in Live in 🇯🇵1972. Dieses Album zählt zu den besten live Alben im Genre Hard Rock.

Album: In Rock

Music Expert:*****

Beste Songs: Speed King, Blood Sucker, Child In Time, Living At The Wreck, Hard Lovin‘Man

Hard Rock

Great White / The Essential Great White / 2011

Da handelt es sich bei Great White nicht im eigentlichen Sinn um eine Best Of, obwohl 3-4 Tracks ihrer besten Songs auf diesem Doppel-Tonträger vorhanden sind! Eine Mogelpackung also? Na ja zumindest fragwürdig ist diese Benennung dieses Tonträgers schon…! Das farbige Doppel-Vinyl ist gespickt mit einigen Covers von anderen Künstler und 11 (!) Jack Russell Songs. Ihr Sänger war ein herausragender und charismatischer Sänger, dieser auch Songs von anderen Interpreten seinen eigenen Stempel aufdrücken konnte. Somit richtet sich also dieser Tonträger eher an die „die hard“ Fans dieser tollen Band, also nicht an den Gelegenheitshörer. Bei so vielen Fremdkompositionen ist es eigentlich ziemlich schwer einzelne Titel herauszuheben, denn sie sind wirklich sehr gut umgesetzt worden.

Mein Einwand: Ein Weihnachtslied mit Namen Blue Christmas, müsste ich nicht zwingend auf einem Rock Tonträger haben. Das passt irgendwie in der Abfolge der Songs nicht! Wenigstens ist es der letzte Track auf Seite Four. Die US Band war schon immer bekannt dafür andere Künstler und deren Songs zu interpretieren, trotz hervorragendem eigenen Backkatalog, die sie ihr Eigen nennen können. Man denke nur an die Geschichte ein ganzes live Album von den grossen Led Zeppelin eingespielt zu haben...! Verteilt auf 4 LP Seiten, listen sich die Songs wie folgt:

Side One

Once Bitten, Twice Shy, Rock Me, Save Your Love, Keep Your Hands To Yourself, Hard To Handle

Side Two

Ey Of The Tiger, Saturday Night Special, Sin City, Same Old Song & Dance, No Matter What, Kick Start My Heart

Side Three

Tangled Up In Blue, Burning House Of Love, Any Way You Want It, Unchained, Love Removal Machine, Diamant & Rust

Side For

Ready For Love, Down At The Doctors, Again And Again, Ain‘t No Way To Treat A Lady, Dazed & Confused, Blue Christmas

Die Aufmachung dieser Doppel-Scheibe ist echt geglückt. Mit blau und rot ist das Vinyl ausgestattet und somit ein echter Hingucker. Ein schönes und wertiges Bandfoto aussen, wie auch innen, vervollständigen ein gelungenes Gesamtwerk. Die Pressung und das damit verbundene Hörerlebnis lässt wenig Wünsche offen. Bei wenigen Tracks entnehme ich eine eher dumpfe Wiedergabe. Vermutlich ist das der „zusammen getragenen“ Aufnahmen geschuldet. Kein lästiges Knacken beeinträchtigt das „Lauschen“! Somit sind auch diese Kriterien im grünen Bereich. Klar auch, diese Aufnahmen richten sich an die Fans von Great White. Ja, ich bin auch einer!

Album: The Essential Great White

Music Expert:****

Beste Songs: Saturday Night Special, Sin City, Tangled Up In Blue, Burning House Of Love, Diamant & Rust, Ready For Love, Down At The Doctor

Hard Rock

Great White / Shot in The Dark / 1986

Als die Herren Jack Russell (g), Mark Kendall (g), Lorne Black (b) und Audie Desbrow (d) unter ihrem Bandnamen Great White das 3 Album Shot In The Dark auf den Markt brachten, wurde eines schnell klar, Yes das ist ihr künstlerische Durchbruch! Fälschlicherweise wurde am Anfang ihr Sound dem Glam Rock zugeordnet. Nein, ihr 86er Album ist ein „astreines“ Hard Rock Album, dass sich ganz klar von den damaligen „Poser“ Bands unterscheiden konnte. Später dann, verfeinerten sie ihren Stil mit Blues und Southern Einflüssen aber immer noch im Genre Hard Rock positioniert.

Dieses zu besprechende Album ist einfach toll anzuhören…! She Shake Me und der Knaller Face The Face gehen ab wie der Korken eines edlen Dom Perignon! Klar strukturiert und einprägsame Rhythmen/Refrains fördern den uneingeschränkten Zugang in unser Musikzentrum Ohren und Seele! Textlich über Frauen, Sehnsucht und alltägliches, muss da kein literarisches Feuerwerk herhalten – gut so! Jack Russell mit seiner unglaublich guten und präsenten Stimme, passt zu Mark Kendall‘s songdienlichen Gitarrenlinien hervorragend! Der Abschluss der 1. Seite mit dem griffigen Gimme Some Lovin‘ schliesst die erste Runde cool ab. Wer nun denkt na ja, jetzt wird es weniger gehaltvoll – Fehlanzeige! Shot in The Dark knallt nun aus den Boxen und wie! Kein Nachlassen ist auszumachen – definitiv nein! Is Anybody There und Run Away „fräsen“ weiter. Der Abschluss, die Krönung. Eine schöne Ballade mit Namen Waiting For Love. Die punktet maximal. Ein Song für die Magengrube und die Herzklopfen Fraktion! Insgesamt ein hervorragendes Album über 8 Songs. Einziger durchschnittlicher Song ist What Do You Do. Auch die Länge von insgesamt 36 Minuten ist ein bisschen gar kurz geraten. Aber he, bei dieser Qualität nehmen wir das gerne so hin! Die Songs verteilen sich wie folgt auf dem Tonträger:

Side One

She Shakes Me, What Do You Do, Face The Day, Gimme Some Lovin‘

Side Two

Shot In The Dark, Is Anybody There, Run Away, Waiting For Love

Ich habe bereits oben ihren wichtigen künstlerischen Durchbruch erwähnt. Der kommerzielle Durchbruch kam dann mit dem Folgealbum Once Bitten/1987 und der ganz grosse Wurf war dann Twice Shy aus dem Jahr 1989. Der Erfolg blieb fast 10 Jahre. Der Bandname Great White steht bis heute für gehaltvollen Hard Rock. Immer wieder schafften sie es mit wunderbaren und durchdachten Powerballaden ihre auch „weichen“ Seite zu präsentieren, ohne ins fremdschämen abzutriften. Alle Tonträger bis in die frühen 90er, sind in Vinyl Form erhältlich. Leider muss man auf ihre unglaublich guten Spätwerke noch warten, denn diese sind bis heute nur im Format CD erhältlich. Wer auf wirklich tollen Blues getränkten Hard Rock steht, kommt an dieser einzigartigen Band nicht vorbei – tolle Musik!

Album: Shot In The Dark

Music Expert:*****

Beste Songs: She Shakes Me, Face The Day, Gimme Some Lovin‘ Shot In The Dark, Is Anybody There, Run Away, Waiting For Love

Hard Rock

Thundermother/ Heat Wave (Deluxe Edition/ 2021

Es ist schon seit längerer Zeit bekannt, dass im Land Schweden Hard Rock bestens ankommt! Nicht verwunderlich, dass es immer wieder Bands aus dem Land im Norden schaffen, international Erfolge zu verbuchen. So auch die Frauenband Thundermother, diese seit dem Jahr 2009 sich dem traditionellen Hard Rock angenommen haben. Die Gründerin und Chefin Filippa Nässli studierte am Konservatorium in Stockholm. Ja, die tolle Lead-Gitarristin und Songschreiberin versteht etwas von Musik. Inzwischen kann die Band 5 Studioalben ihr Eigen nennen.

Die gespielte Musik dieser Band geht definitiv in Richtung voller „Arschtritt“! Hart und kompromisslos und doch mit hymnenhaften Passagen innerhalb der knackigen Songs. Wer auf Airboune, AC/DC oder Krokus steht, erkennt da durchaus Parallelen. Der Sound der „Damen“ ist wirklich bemerkenswert. Das mir vorliegende Werk Heat Wave „drückt“ ziemlich ab und lässt den Dampfkessel ordentlich zittern! Damit es dann über alle Songs doch nicht so simpel und Gleichstrom mässig daherkommt, werden noch 2 eher sanftere Nummern eingestreut. Sleep und Purple Sky heissen die guten Songs und können durchaus überzeugen. Ansonsten wird gerockt was das Zeug hält. Der Song Dog From Hell ist ein Knaller der voll auf die 12 geht. Back In 76 würde auch Mötley Crüe gut ins Gesicht stehen. Into The Mud ist dann dem Heavy Metal geschuldet, also noch eine Spur härter gespielt! Mit Heat Wave gelingt ihnen wirklich ein Klasse Song. Richtig atmosphärisch mit Drive und einer tollen Rhythmusfraktion! So zieht sich dann das ganze Album bis zum Schluss hin. Im Grunde genommen kommt dieser Tonträger ohne Schwachstelle aus. Da es sich um eine Deluxe Edition handelt, hören wir da auch Acoustic Songs und Live Mitschnitte. Ja, wenn die Filippa Nässli mit ihren „Mädels“ so weitermacht, ja dann kann noch ein grösseres Publikum abgerufen werden. Was dagegen spricht, eigentlich „nur“ das Hard Rock nicht gerade total angesagt ist. Live seien sie „saugut“, konnte ich schon von einigen Musikfreunden entnehmen! Na dann Prost und „headbangen!

Es ist zu hoffen, dass die Chefin Filippa nicht zu viele Band interne Wechsel vornimmt – wie bis jetzt…! Vor allem am Mikrofon, denn es kann für eine aufstrebende Band negative Folgen haben.

Album: Heat Wave

Music Expert:****

Beste Songs: Fog From Hell, Back in 76, Into The Mud, Hear Wave, Driving In Style, Purple Sky

Genre: Hard Rock

Deep Purple / The Battle Rages On / 1993

Die Geschichte dieser Band würde Bücher füllen! Einen grossen Anteil daran, kann Ritchie Blackmore für sich in Anspruch nehmen. Wahrlich kein angenehmer Erdenbürger, der Mann im Black! Bei diesem Album drehte sich wieder mal das Personal-Karussell am Mikrofon. Joe Lynn Turner wieder raus und Ian Gillan wieder rein. Das konnte Blackmore nicht verhindern, Gillan sein Intimfeind wieder am Mikrofon….! Der Geschichte nach war es eine schwierige Studioproduktion! Das Ergebnis: Ein tolles und wie ich finde letztes grosses Deep Purple Album mit starken Songs. Nach diesem Album und der Tour, suchte dann Mister Blackmore das Weite und bis heute kam er nie wieder zurück. Na gut, die übrigen Bandmitglieder hätten es vermutlich auch nicht mehr zugelassen….!

Mit einer Länge von 50:17 und zwei Singles, Anya und Time To Kill, versuchte man an alte Erfolge anknüpfen zu können: Das Album war in Europa recht erfolgreich. UK Platz 7 und mehrere Top-Platzierungen, unterstrichen die Beliebtheit der Band. In den Staaten war das Album überhaupt kein Verkaufsschlager – Platz 192. Der Starter mit dem Titeltrack The Battle Rages On ist voll gelungen. Typischer Blackmore Riff und eine famose Rhythmus Abteilung, unterstützen Jon Lord an seinem Tasteninstrument. Gillan in Topform rundet den famosen Song ab. Mit Lick It Up fährt die Band nicht mehr so furios fort, trotz guter Eröffnung. Ein durchschnittlicher Rocker – mehr nicht. Anya haut dann den „Korken von der Champagnerflasche“. Mit einer „spanischen“ Gitarre wird der Song eröffnet, bis das Keyboard übernimmt und Gillan sich wieder famos einfügt, wie zu seinen besten Zeiten. Die Melodie ist einfach phantastisch anzuhören. Ein Klassiker! Klar… ein „bisschen“ von Perfect Strangers „abgekupfert“. Der Mann in schwarz ist einfach unglaublich an seinem Spielgerät…! Talk About Love muss da natürlich im direkten Vergleich zu seinem Vorgänger abfallen. Nicht heftig aber eben nur ein durchschnittlicher Song wird da erbracht. Time To Kill ist ein guter Rocker geworden. Einen „modernen“ Touch umschmeichelt den Song. Wau, mit Ramshackle Man geht man fast schon neue Wege. Ich höre da fast schon Boogie Rock heraus, gepaart mit Hard Rock. Jon Lord ist hier ziemlich in den Vordergrund gemischt, verleiht so dem tollen Song noch den richtigen Glanz – toll. Twist In The Tale haut ebenfalls voll rein. Ein abgehender Hard Rock Song, so wie es alle Deep Purple Anhänger lieben. Nasty Piece Of Work geht ebenfalls gut ins Ohr. Das Niveau kann gut gehalten werden. Einen weiteren Höhepunkt hören wir mit Solitaire. Der Song wird getragen von einer bleibenden Melodie. Toller Mittelteil mit dem Refrain von Gillan – die Band kann es einfach! Der Abschluss bildet dann One Man’s Meat Äh… Rainbow…? Die knackige Eröffnung hat der Meister der Gitarre gnadenlos bei seiner ehemaligen Band Rainbow „abgekupfert“. So endet das Album dann nach 10 Songs, ohne Füller. Ach ja, das Cover ist Weltklasse! Das Auge hört eben mit!

In der Nachbetrachtung darf man das Album wirklich loben. Wenn man noch die Umstände berücksichtigt, dann um so mehr! Ich bleibe dabei, es ist das letzte wirklich spitzenmässige Album von Deep Purple. Alles danach mal einigermassen gut, mal weniger…! Inzwischen gibt es die Band immer noch, ihr Unruhestifter ebenfalls, dieser sich aber der Burg und Hof Musik verpflichtet sieht. Na ja, wenn es glücklich macht!

Album: The Battle Rages On

Music Expert:****1/2

Beste Songs: The Battle Rages On, Anya, Ramshackle Man, Time To Kill, Twist In The Tale, Solitaire

Genre: Hard Rock

Pete Way / Amphetamine / 2000

Pete Way im Jahr 2000 mit seinem ersten Solotonträger unter seinem Namen. Der mir nun vorliegende Vinyl Tonträger mit Namen Amphethamine, ist in der Spieldauer kurz und knackig ausgefallen. Der tolle Bass Player und ex Mitglied von UFO und Waysted, erspielte ein sehr gutes Album. Der erstaunliche Titel des Albums, suggeriert Erlebnisse des wilden Pete Way aus vergangenen und glorreichen Zeiten! In seiner spannenden Biografie, gewährt der Musiker uns schonungslos Einblicke seiner wilden Geschichten, wo Drogen allgegenwärtig sein Leben bestimmten. Die ausgedehnten Touren in den 70er mit UFO und die Eskapaden mit den Bandkollegen Michael Schenker und Phil Mogg sind legendär. Als Meister der Tieftöner, darf man Pete Way unbestritten als ein Ass an seinem Instrument bezeichnen. Live war er eine Nummer für sich! UFO wie schon erwähnt oder Waysted waren tolle Bands, wo er sich bestens entfalten konnte. Erstgenannte gehörte in den 70er zu den erfolgreichsten Hard Rock Bands, kommend aus UK!

Nun, sein Tonträger auf weissem Vinyl, lässt sich sehr gut anhören. Sobald die Nadel des Plattenspielers auf dem Vinyl aufsetzt, wird unmissverständlich klar, was wir da zu hören bekommen – traditioneller Hard Rock. Der Track That’s Tuff hat es in sich! Der Song knallt uns um die Ohren. Fetter Bass mit geiler Leadgitarre, wummern mir gnadenlos aus den Marshall Boxen entgegen. Die Live Version aus dem Album Alive in Cleveland, muss man sich da unbedingt mal reinziehen. Da brennen die Verstärker…! Sofort Löschgerät anfordern! Der Track Hangin’ Around ist definitiv der am schnellsten gespielte Titel. Man hört da leichte Punk-Passagen heraus. Mit Fooled Again hat er sogar einen richtigen „Ohrenfänger“ im Repertoire. Eine „süffige“ Melodie, die sofort in den Gehörgängen haften bleibt. Der Song hat eine tolle Struktur und wird getragen von seiner „gebrechlichen“ Stimme – das passt top. Klar auch, Pete Way ist stimmlich sicher nicht der Wundermann am Mikrofon aber bei seinem Sound passt es dann irgendwie wieder doch! Beim nächsten Titel mit American Kid (Wat a Shame) wird grundsolide nach vorne gerockt. Mit einprägsamen Refrain geht der Song gut durch. Hole und Hole 2 ähneln sich sehr, ohne aber in Langeweile zu erstarren. Sie sind stimmig vorgetragen mit ruhigem Beginn und einer leichten Steigerung gegen Schluss. Was erwartet uns beim nächsten Song wohl? Crazy haut dann wieder voll auf „die 12“ rein. Eine treibende Leadgitarre festigt diesen Hard Rock Song bestens. Mit Hand To Hold hat sich unser „Basszupfer“ noch ein ganz toller Song für das Schlussfinale aufgespart. Wirklich schön und atmosphärisch eingeleitet mit viel Gitarren. Es ist auch der längste Song auf diesem Album. Nach ca. 2:10 wird merklich auf das Gaspedal gedrückt! Ganz starker Song – macht wirklich grossen Spass! Leider ist das Album ziemlich kurz geraten. Bei der CD wurden noch Demo Aufnahmen zugefügt, die aber bei der Vinyl Ausgabe gänzlich fehlen. Wenigstens müssen bei dieser bescheidenen Zeitdauer keine Füller vermeldet werden!

Die Produktion ist ziemlich rau gehalten, was Kritiker vermutlich als Demo-Aufnahmen klassifizieren würden. Ich persönlich finde es ein sehr gutes Album und sein bestes unter seinen insgesamt 3 Solowerken. Es ist auch ein Vermächtnis, da Pete Way bekanntlich im Jahr 2020 leider viel zu früh verstorben ist. Ein toller Musiker war er, geschätzt von vielen seinen Musiker Kollegen, Fachpresse und Fans.

Album: Amphetamine

Music Expert:****

Beste Songs: That’s Tuff, Fooled Again, American Kind (What a Shame), Hole, Crazy, Hand To Hold

Genre: Hard Rock

Saxon / Strong Arm Of The Law / 1980 / Remaster / 2018

Die englische Band, die zuerst als Son Of A Bitch aufspielte, wechselte schon bald zum Namen Saxon. Anfangs der 80er war die Band mit ihrem New Wave Of British Heavy Metal in UK bereits eine feste Grösse. In ihrer Frühphase kann ihr Album Strong Arm Of The Law als sehr gut eingestuft werden. Erstaunlicherweise konnte die Band im Ami-Land nie richtig Fuss fassen, trotz kommerziell erfolgten Zugeständnisse an den Markt. Geblieben ist bis heute der wichtige UK-Markt für die Band. In Deutschland und noch anderen europäischen Länder, verzeichnet SAXON eine treue Anhängerschaft.

Das mir vorliegende Album hat ein Fundus von sehr starken Tracks. Die „gesunde“ Härte und die immer vorhandenen Melodien, machen diesen Tonträger so reizvoll. Die 8 Tracks kommen alle schnell auf den Punkt und ziehen sich gekonnt durch das ganze Album. Sicher auch hilfreich die markante Stimme von Peter „Biff“ Byord, dieser bis heute der Mastermind und einziger Leader der Band ist. Es ist natürlich immer einer der ganz grossen Vorteile, wenn man konstant und ohne Wechsel am Mikrofon durch all seine erspielten Studioalben, auch live „durchmarschieren“ kann. Dies ergibt dann eine nachhaltige und ganz wichtige Identifikation zu den Fans und Songs. Mit Heavy Metal Thunder eröffnet der Tonträger so richtig knackig und auch ziemlich hart. Ein schmissiger Song, der auch live meistens seinen Platz im Setlist der Band findet. To Hell And Back Again, haut dann ebenfalls „volle Kanne“ ein. Der „Dampfkessel kocht“ dann bereits randvoll bei Strong Arm Of Then Law! Die toll gespielten Gitarren „braten“ richtig heiss und heizen so zu 100% ein. Keine Verschnaufpause wird uns da angeboten und gegönnt, denn mit Taking Your Chances wird weiter voll nach vorne gerockt. Der nächste Hammer geile Track ist mit 20.000 Ft toll gelungen! Der Mittelteil hört sich mächtig und gut an. Hungry Years und Sixth From Girls sind dann gefühlt leider doch eher durchschnittlich geraten. Es sind ziemlich sicher, die zwei „schwächsten“ Tracks auf diesem Album…! Was heisst denn hier aber schon schwach bei der Band SAXON….?! Und ja, der Bandklassiker kommt als Höhepunkt ganz am Schluss! Dallas 1 PM ist eine geballte Ladung an Wucht. Dieser grossartig gespielte Song ist sehr atmosphärisch gehalten. Die Band thematisiert das Attentat auf John F. Kennedy in Dallas! Was für ein geiler Rhythmus wird uns da geboten. Der Song ist definitiv für live Konzerte geeignet. Der mir nun neu aufgelegte und vorliegende Remastered-Tonträger, ist noch mit zusätzlichen Tracks ausgestattet. BBC Session und alternativ Versionen, bereichern das reguläre Album mit Mehrwert. Insgesamt eine tolle Heavy Metal Scheibe, die man bestens empfehlen kann – abrocken included!

Album: Strong Arm Of The Law,

Music Expert:****1/2

Beste Songs: Heavy Metal Thunder, Strong Arm Of The Law, 20,000 Ft, Dallas 1 PM

Genre: Heavy Metal

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