Foghat / Boogie Motel / 1979

Die Band Foghat spielte in den 70er richtig tollen Rock mit viel Gitarren! In den Staaten kommerziell sehr erfolgreich aber in Europa fast schon unverständlich ignoriert…! Mit ihrem 8. Studioalbum, beendeten sie eine höchst erfolgreiche 70er Epoche. Ihr Album Boogie Motel, sollte dann für eine lange Zeit ihr letztes sein, welches mit ihren Stamm-Members eingespielt worden ist. Verglichen mit den vorherigen Alben, kann man aus heutiger Sicht Boogie Motel höchstens ein knapp genügend attestieren! Sie machten unweigerlich den Eindruck, dass ihre grossen Fertigkeiten Boogie-Blues-Rock zu spielen ausgeschöpft waren. Obwohl die beiden Mastermind-Mannen „Lonsome“Dave Peverett und Rod „The Bottle“ Price noch an Board waren, konnten genau genommen, eigentlich nur 3 Tracks voll überzeugen – später dazu mehr! Man schielte vermutlich bei den Songs zu sehr auf die Charts, was zur Folge hatte, dass unübliche Pop Songs einen echten Härtetests für ihre Fans aushalten mussten. Rückblickend darf getrost festgestellt werden, es war eigentlich ihr Startschuss in eine neue austauschbare musikalische Landschaft mit sehr viel angesagter Popmusik/Synthesizer und ein wenig Rock! Die 80er lassen eben grüssen. Die Band hatte ihre bis jetzt ausgewiesene Kernkompetenz eingebüsst, bedingt auch durch einige Personalwechsel. „Lonsome“Dave Peverett manövrierte quasi die „neue BandFoghat mit 4 Alben bis 1984 zu neuen musikalischen Ufern. Das ist aber eine andere Geschichte!

Bei diesem 79er Album gab man sich bei 3-4 Songs der Belanglosigkeit von „netten“ Pop Songs hin. Nicht wirklich schlecht geraten aber völlig kraftlos – leider. Nette Melodien wie bei Somebody’s Been Sleeping‚ oder ihrer Single Auskopplung Third Time Lucky taten zwar nicht weh, waren aber einfach zu seichtes Material. Der geneigte Foghat Kenner traute ziemlich sicher seinen Ohren nicht, was er da zu hören bekam! Hä, ist das wirklich unsere Band, die bei Live Konzerten die Hallen zum kochen brachten! Man muss lange ausharren, bis man auf diesem Tonträger Songs zu hören bekommt, die auch wirklich nach Foghat klingen! Boogie Motel ist mit 7:21 der längste und mit Abstand beste Song. Das ist es wieder, was wir an dieser tollen Band so lieben. Ein wirklich sehr guter und knackiger Einstieg mit diesem phantastischen Rhythmuswechsel, bis hin zu den „bratenden“ Gitarren. Genau für das steht Foghat – das ist Foghat! Sie konnten früher auch Balladen spielen aber dann gehaltvolle und nicht so „Zuckerwatten“ Pop Songs, wie auf diesem Album. Ihr Track Paradise Alley mit Slide gespielt, überzeugt da noch als Ballade einigermassen! Erträglich auch noch Love In Motion! Der Track Nervous Relaese ist ebenfalls gut anzuhören. Yes, da rocken die Herren wieder, wie in alten Tagen! Na, das war es dann für dieses relativ kurze Album dann auch. Der Tonträger verkaufte sich in den Staaten übrigens richtig gut… Knapp über Platz 30 in den Billboards konnte man vermelden – erstaunlich! Nach diesem zwiespältigen Album, ging es dann bei den kommenden Veröffentlichungen musikalisch und verkaufsmässig richtig in den Keller. Es muss aber unbedingt festgehalten sein, dass bei ihren ersten 8 Alben, hemmungslos zugegriffen werden sollte! Auf Vinyl natürlich!

Trotz aller Kritik ist Boogie Motel noch das letzte „richtige“ Foghat Album! Auch das Cover ist richtig gut gestaltet und ist bei der Vinyl Ausgabe ein echter Hingucker! Ich kenne alle ihre Alben ziemlich gut und bei meinem internen Ranking kommt es (ohne Live Alben) auf Platz 8!

Album: Boogie Motel

Music Expert:***

Beste Songs: Paradise Alley, Boogie Motel, Love In Motion, Nervous Release

Genre: Classic Rock

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