Alvin Lee / Pump Iron / 1975

Der Solo-Tonträger Nr.2 von Alvin Lee. Man kann sagen, dass Pump Iron an nichts mehr erinnert, was der typische TYA Sound früher ausmachte! Das wollte Alvin Lee natürlich ganz bewusst so, denn er wollte sich von seiner weltbekannten Woodstock-Helden Band „freischwimmen.“ Er erweiterte fortan seinen musikalischen Horizont, wo künftig auch Folk, Country, Soul und Rock „n“ Roll ihren festen Platz fanden. Meistens aber hatte auch das rockige einen festen Bestandteil in seinen Songs. Seine rote Gibson setzte er dezenter ein, was auch der „neuen“ Ausrichtung geschuldet war. Natürlich waren immer noch unverkennbar seine famosen Gitarrenlinien gut hörbar. Stimmlich blieb ziemlich alles beim alten und das war gut so. Sein Pump Iron Album ziert ein „aufgeblasener“ männlicher Oberkörper, was auf einen lauten und druckvollen Sound hindeutete. Dem war nicht so, denn heraus kam ein Album mit vielen Spielarten aber ohne Kracher-Song!

So beim ersten und zweiten durchhören unterschätzt man das Album. Es braucht einige Durchläufe, um die Perlen zu entdecken. Und ja, die hat es durchaus. Genauer gesagt One More Chance ist so ein toller Song. Sein fast schon hypnotischer Rhythmus gefällt bestens. Die Gitarrenläufe des Meisters sind ein bisschen „versteckt“ anzuhören. Auch der nachfolgende Song Try To Be Righteous weiss zu gefallen. Ein verträumter Song, der sehr gut ins Ohr geht. Ebenfalls dann der Rocker You Told Me. Ja, dann wird es aber leider nach diesen 3 guten Tracks eher musikalisch flach und eher belanglos. Mit Time And Space lässt er dann wieder aufhorchen. Live eingespielt, überzeugt diese angehauchte flockige Folk-Country Nummer bestens. Da hört man wieder sein exzellente Gitarrenspiel. Leider ist dann das „Pulver fast schon verschossen!“ Die Ballade The Darkes Night ist dann sehr„schwülstig“ geraten. Nicht wirklich schlecht aber irgendwie nicht zündend! Mit dem Country-Folk Song Truckin‘ Down The Over Way hat der Gitarrist dann noch einen guten Song anzubieten. Der Abschluss ist mit Let The Sea Burn Down ist ebenfalls recht gut gelungen. Ein rockiger Song, dieser durchaus an alte TYA Zeiten erinnert. Objektiv betrachtet ist es ein mittelmässiges Album mit Licht und Schatten geworden. Ich denke Alvin Lee war da noch auf der Suche „nach seinem Sound.“ Verteilt auf 2 LP Seiten sieht es dann so aus:

Side One

One More Chance, Try To Be Righteous, You Told Me, Have Mercy, Julian Rice

Side Two

Time And Space, Burnt Fungus, The Darkest Night, It’s All Right Now, Trucking‘ Down The Other Way, Let The Sea Burn Down

Die Begleitmusiker auf diesem Album haben zum Teil bekannte Namen. Boz Burrell, Stevie Thompson, Andy Pyle, Colin Gibson am Bass, Tim Hinkley, Ronnie Leahey an den Keys, Bison Graham, Ian Wallace, Ron Berg, Brother James an den Drums, Mel Collins Saxofon, Jack Lancaster, Harold Burgon am Horn. Die nachfolgenden Solo Tonträger von Alvin Lee fand ich persönlich „griffiger“ und auch besser. Bekanntlich agierte er auch noch unter Ten Years Later, dann gab es mal eine Wiedervereinigung mit Ten Years After und noch seine „reinen“ Blues Rock Alben. Leider verstarb der Musiker viel zu früh im Jahr 2013. Geblieben sind tolle Alben von einer grossen Persönlichkeit, der in der 2 Phase seiner Karriere ein „Suchender“ war, nach meiner Einschätzung!

Album: Pump Iron

Music Expert:***

Beste Songs: One More Chance, Try To Be Righteous, You Told Me, Time And Space, Truckin’Down The Other Way

Classic Rock

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