Blackfoot / Marauder
Feb 23, 2012 CD-Rezension
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a.staeuble
Machen wir doch mal wieder eine Zeitreise und gehen zurück ins Jahr 1981. Die Band mit dem schönen Namen Blackfoot, wartete mit dem tollen Album Marauder auf. Die aus der Southernecke kommende Band aus Florida, lehnte sich aber mit ihrem erdigen Sound eher dem Hard Rock an und hatte so natürlich Anhänger in beiden Lager. Die Band um Rick Medlocke war eindeutig härter als Lynyrd Skynyrd, beanspruchte einen guten Mix aus einem Südstaaten-Cocktail für sich.Das vorliegende Album ist ihr mit Abstand bestes geblieben und kann wirklich als Knaller bezeichnet werden. Mit Rick Medlocke an der E-Gitarre und Gesang, Jackson Spries an den Drumms, Greg T.Walker am Bass und mit Charlie Hargrett an der Rhythmus Gitarre, hat sich mit dem 5. vorliegendem Album eine Klasse Besetzung so gut eingespielt, dass man auf den grossen Durchbruch eigentlich nur abwarten musste……
Das Eröffnungsstück hat es bereits in sich. Mit Good Morning wird einem ein Track um die Ohren geschlagen, der uns wörtlich hellwach „schlägt“. Da brauchen wir keine Dusche und Gesichtspflege bei diesem Hard Rock-Stampfer. Track 2 ist mit Payin‘ For It im Southern-Rock anzusiedeln. Gute Nummer, die ebenfalls haften bleibt. Mit Diary Of A Workingman, kommt nun ein weiterer grosser Knaller auf uns zu. Leidenschaftlich vorgetragene, fast schon epische Melodieführung und ein passender Text. Ja man stellt sich dabei so richtig die karge und heisse Landschaft im Süden der USA vor. Rick Medlocke Stimme passt so was zu diesem Tack. Der Song geht als Halb-Ballade durch und lässt uns fühlen, wie sich ein Workingman wirklich so fühlt. Der sehr gute Rock Standard mit Southern-Einflüssen kann auch mit den nächsten Tracks locker gehalten werden. Kein Füller ist zu verzeichnen , denn mit Searchin behalten die „Schwarzfüsse“ noch ein Juwel bis am Schluss auf.
Searchin heisst der Klassetrack. Ein toll schmachtender Song mit viel Herzblut und tragenden Gitarren. – Toll gemacht Jungs. Nachgeschoben nach diesem Album wurde 1982 ein richtig gutes Livealbum. Leider war nichts mit dem grossen Durchbruch. MTV kam ins Spiel, die Plattenbosse wollten keinen rotzigen Sound mehr und so wurden dann die nächsten 2 Alben immer schlechter und austauschbarer. Als dann noch Ken Hensley(ex Uriah Heep) angeheuert wurde, war der Sound so was von Keyboard dominiert, dass man sich die Augen rieb über den radikalen Stilwechsel. Hensley musste dann wieder gehen aber die Band erholte sich nicht mehr richtig. Einer nach dem anderen verliess nun das sinkende Schiff.Rick Medlocke hatte noch Verpflichtungen vom Label zu erfüllen und musste so noch 3 Alben mit neuer Besetzung einspielen. Keine schlechten Alben, die aber nie mehr an die 3 Masteralben herankamen. Folgende Alben dieser tollen Band sind noch empfehlenswert: Strikes 1979, Tomcattin 1980 und Highway Song 1982. Rick Medlocke hatte nach langer Zeit die Nase auch gestrichen voll und wechselte zu Lynyrd Skynyrd, wo er bis heute immer noch sehr erfolgreich tätig ist. Tipp: YoueTube, Blackfoot Zürich eingeben und staunen. Grosser Moment im Zürcher Hallenstadion(?)! Der Track Highway Song ist genial. Man geniesse das Gitarreninferno am Schluss! 777’000 „Anklicker“ dieses Songs können nicht irren! Für alle anderen, Good Morning!
Album: Marauder
Erscheinungsdatum: 1981
Tracklist: Good Morning, Payin’For It, Diary Of A Workingman, Too Hard To Handle, Fly Away, Dry Country, Fire Of The Dragon, Rattlesnake Rock ‚N‘ Roller, Searchin
Tags: Blackfoot, Lynyrd Skynyrd, Rick Medlocke, Southernrock, Zürcher Hallenstadion
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