James Gang / The Best Of
Apr 27, 2012 CD-Rezension
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a.staeuble
Nein, hier geht es nicht um Westerngeschichten, wir reden da nicht über den legendären Jesse James! Die zu beschreibende Band mit Ausrichtung in Us-Rock, hat ihren Namen von dieser Banditen-Gang übernommen. Gegründet wurde die Band James Gang im Jahre 1966 in Ohio von den Herren Jim Fox (d), Tom Kriss b) und Joe Walsh (g,v). Die Band hatte einige Personalwechsel zu melden und konnte nach dem Ausstieg von Joe Walsh, der sich für eine Solokarriere entschied, einen anderen tollen Gitarristen verpflichten – Tommy Bolin!Dieser vorliegende Best Of Tonträger gibt uns einen schönen Ueberblick über die Werkschau dieser Gruppe. In der Anfangszeit wurde die Band geprägt von Joe Walsh gitarrenlastigem Spiel. Das Trio begeisterte mit einem „fetten“ Sound. Die Band konnte im Vorprogramm von The Who. Ihren Bekanntheitsgrad konnten sie so steigern. Als Trio waren die James Gang sozusagen, die amerikanische Antwort auf die britischen Cream.Wie es sich halt so mit Best Of Scheiben verhält, wird auch das eine oder andere Track schmerzlich vermisst! Die remasterten Tracks lassen keine Wünsche offen und garantieren so uneingeschränktes Hörvergnügen. Einige dieser knackigen Tracks, verdienen es speziell erwähnt zu werden. Mit Funk 48, Funk 49 und Walk Away… sind natürlich Songs vertreten, die James Gang, respektive Joe Walsh sehr geprägt haben und Live immer eine„Hausmacht“ darstellten. Der harte funkige Riff bei den Funk 48/49 Stücken ist schon sehr prägend und zeichnen schon da Joe Walsh als „Gitarrenhelden“ erster Güte aus. Mit Walk Away geht es ebenfalls sehr riffbetont zur Sache. Das Trio ist bestens eingespielt und kann so mit einem wirklich tollen Sound begeistern. Ich finde den gezupften Bass von Tom Kriss sehr prägend und songdienlich. Das Drumming von Jim Fox passt da dazu wie der“ Revolver zu Jesse James„! Irgendwie ist die Band wie eine explosive Mischung mit Namen Power Rock.
Aus dem Album Rides Again sind die Tracks Asshtonpark, Woman, The Bomber und Medley vertreten und zeigen da Joe Walsh auf Augenhöhe mit allen zu dieser Zeit gehandelten Gitarren-Helden! Selten, wirklich selten zu dieser Zeit, anfangs 70er, wurden da so ausgeklügelte Gitarrenparts auf Tonträger veredelt! Was da der gute Mann uns da zeigt, würde ich als phantastisch bezeichnen – muss man einfach gehört haben. Nach dem 3 Album hatte Joe Walsh dann genug und suchte die Veränderung mit zum Teil sehr erfolgreichen Platten als Solo Interpret – bis dann die Eagles sich bei ihm meldeten. James Gang hatten nun ein Problem auf dem Gitarren-Posten. Die Lücke füllte Tommy Bolin – Amerikaner. Dieser brachte seinen eigenen Stil ins Bandgefüge ein und war so mitverantwortlich, dass die Band fast nahtlos an alte Erfolge anknüpfen konnte. Der Sound wurde zwar ein bisschen kommerzieller und „breiter“ für die Zuhörer, was ihnen aber auch eine neue Zuhörerschar einbrachte. Mit The Devil Is Singin Our Song, Wildfire, Summer Breeze etc. ist auch diese Phase der Band bestens abgebildet. Leider verliess der gute Tommy Bolin bereits nach 2 Alben wieder die Band. Der gute Mann widmete sich seiner Solokarriere – später dann ging er zu Deep Purple!
Personal kam und ging nun bei der James Gang! Musiker wie Dale Peters, Domenic Troiano, Roy Kenner waren zwischendurch „Angestellte“ der Band, konnten aber so für keine langfristige Stabilität der Band sorgen. Aus heutiger Sicht erstaunlich, dass trotzdem keine schlechten Tonträger produziert wurden. Ein gewisses Niveau konnte immer gehalten werden und verhalf der Band so „immer wieder“ ein Label auf ihrer Seite zu haben. Der Track Watch It in der Endphase der Band entstanden, ist schlicht weg grossartig gelungen. Richtiger Hard Rock-mässiger Riff zieht diesen Track vorzüglich voran und lässt uns richtig „mitwippen„. Mit Pick Up The Pizzas gelingt der Band ebenfalls ein vorzüglicher und einprägsamer Track. Eine tolle Melodie, die sich in unseren Gehörgängen festsetzt. Für mich unverständlich, nein unverzichtbar… fehlen vom Tracks wie Stop aus dem ersten Album Yer. Das Blues Rock-Monster von gegen 12 Minuten darf einfach nicht fehlen. Joe Walsh bearbeitet da seine Gitarre einfach zum niederknien! Wieso fehlt eigentlich auch der Track Alexis mit Tommy Bolin? Auch da, kann nicht sein, muss nicht sein! Ebenfalls unverzichtbar ist Kick Back Man aus der Zwischenphase der Band. So genug der Kritik. Ansonsten gibt die Scheibe einen tollen Ueberblick über eine Band, die sehr wohl noch viel mehr hätte erreichen können! Da das Remastering wirklich super gelungen ist, klare Kaufempfehlung!
Album: The Best Of James Gang
Erscheinungsdatum: 1998
Tracklist: CD1 Take A Look Around, Funk 48, Bluebird, Lost Woman, I Don’t Have The Time, Fred, Funk 49, Asshotonpark, Woman, The Bomber Medley, Walk Away, Yadig?, Things I Could Be, Midnight Man, Madness, Looking For My Lay, I’ll Tell You Why, Ain’t Seen Nothing Yet
CD2, One Way Street, Hadn Enough, Up To Yourself, Standing In The Rain, The Devil Is Singing Our Song, Must Be Love, Got No Time For Trouble, Ride The Wind, Cruisin‘ Down The Highway, Do It (The Way You Do It), Wildfire, Summer Breeze, Merry-Go-Round, Watch It, Driftin‘ Dreamer, Shoulda‘ Seen Your Face, Heartbreak Hotel, Red Satin Lover, I Need Love, Feelin‘ Alright, Hollywood Dreams, Pick Up Pizzas
Tags: Cream, Deep Purple, Eagles, Joe Walsh, Who
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