The Going Commandos / Joey – The Rock Opera / 2020

Die tolle Rockband The Going Commandos aus Switzerland/Aargrau ist im Genre Rock/Alternative/Punk angesiedelt. Ihr nun (endlich) zweites vorliegendes Werk mit Namen Joey – The Rock Opera, zielt in etwa in die gleiche Richtung wie ihr Erstwerk – kompromissloser Rock mit Punk Strukturen. Das neue Album ist eine Hommage an das grosse Werk von The Who mit Namen TommyJahrgang 1969. The Going Commandos bedienen uns somit mit einem in der heutigen Zeit seltenen Konzeptalbum! Dieses erstreckt sich mit seiner lyrischen Geschichte mit „Happy End“ über 9 tolle Tracks. Es ist eine gut tuende Wohltat in der heutigen Zeit, bei solchem musikalischen Hörerlebnis aufmerksamer Zuhörer zu sein! Zu vieles ist in der aktuellen Musik „Landschaft“ zu oberflächlich und belanglos. Diese Band entzieht sich dem „schaurig“ langweiligen „Einheitsbrei“. The Going Commandos sind eine top eingespielte Gruppe, die schon durch unzählige Live Auftritte, so ihre rockigen/punkigen Qualitäten und ihr Songwriting immer mehr festigen konnten.

Nun, die Geschichte von Joey:

  1. Overture
    Das ganze Leben breitet sich vor Joey aus. Was er daraus macht, entscheidet er. In der Overture werden seine späteren Lebensphase, die er nachher durchlebt, in Form von Fragmenten der nachfolgenden Songs bereits angedeudet.
  2. You
    Joey wächst heran und erlebt vorab alles im Aussen. So verliebt er sich in eine Frau oder vielmehr in das «äussere Bild» von ihr und hat genaue Vorstellungen, wie diese zu sein hat, damit er «glücklich» ist. Vor allem weiss er schon jetzt, dass für ihn die Welt zusammenbricht (Anarchie herrscht), wenn sie ihn je verlässt.
  3. He Could Die For Her
    Es kommt, wie es kommen muss und sie verlässt ihn von heute auf morgen. Er ist am Boden zerstört und will für sie sterben.
  4. Razorback
    Joey tritt in seiner Verzweiflung einem Rocker-Club (Razorback) bei und fühlt sich dort in den gelebten Werten (Freiheit, Ehre, füreinander Einstehen) völlig aufgehoben und sicher.
  5. How Are You
    Joey beschäftigt sich grundsätzlich nicht mit dem Tod, vielmehr verdrängt er diesen, vor allem wenn es um seinen eigenen geht.
    Als er dann einen todkranken Freund besucht und ihm die Frage
    stellt, wie geht’s (How are you?), merkt er plötzlich, dass dies wohl die blödeste oder für den Betroffenen wohl die härteste Frage ist.
  6. Two Ways
    Nachdem er sich über lange Zeit mit Alkohol zudröhnt und immer mehr merkt, dass jeder grundsätzlich den anderen als Feind sieht und keinem traut, wird Joey immer frustrierter, da er mehr und mehr unzufrieden mit seinem Leben wird. Schliesslich kommt er zur Einsicht, dass es noch einen andren Weg geben muss, als den, den er bis jetzt gegangen ist. Voller Frust schreit er das in die Welt hinaus.
  7. Underture (Aftermath)
    In Katerstimmung nach diesem Ausbruch geht Joey (still, deshalb nur instrumental) in sich und überlegt, wie wohl der andere Weg aussehen könnte.
  8. Deep In My Heart
    Da findet Joey schliesslich die Lösung: Sie ist tief in seinem Herzen (Deep in my Heart). Nicht was sich im Aussen abspielt zählt, sondern wie er die Welt von innen heraus sieht und welche Bedeutung er der Aussenwelt selbst gibt. Die Welt ist nur eine Illusion, die ihm nichts geben und ihm vor allem auch nichts anhaben kann.
  9. Never Again
    Nachdem Joey nun seinen Weg und damit seinen Frieden gefunden hat, sinnt er zurück und sagt sich, dass er da nie mehr zurück will (never again) und viel mehr allen zeigen will, wie sie den Frieden auch finden können.

Die Story zieht sich wie ein roter Faden durch die 9 Songs. Rein technisch gesehen, spielen die Musiker grundsolide auf. Sie müssen sich so in Gegenüberstellung berühmter musikalischen Zeitgenossen, keine „Gefangenen“ machen! Das ihr Gitarrist Lefti Mystakidis mit feiner Gitarrentechnik immer wieder überrascht, lässt angenehm aufhorchen. Roger Hischier (g,v), Jörg Bolliger(b) und Marco Franzelli (d) agieren jederzeit gekonnt, um mit ihrem Rhythmusgefühl ein wichtiges Fundament zu legen. So ist eine rockige Ausrichtung allgegenwärtig spürbar! Mit dem tollen Instrumental Ouverture legen die 4 Musiker fulminant los. You, die ausgekoppelte Single „fetzt“ so richtig, als sei Lemmy von Motörhead mit von der Partie bei den Jungs! He Could Die For Her besticht mit einem schönen Melodiebogen – welch Klasse Gitarren-Linien! Razorback haut dann voll rein – Ramones lassen grüssen. So tönt Punk im Jahr 2020! Mit How Are You wird der Rock (alternativ) weiter zelebriert…und wieder diese Gitarren. Two Ways zieht dann wieder die Schraube am „Punk-Verstärker“ gnadenlos an! Underture (Aftermath) lässt die Gitarren aufheulen – tolles Instrumental und mit einer gnadenlosen Leadgitarre! Mit Deep In My Heart überraschen die 4 Jungs dann wirklich…..! Sehr rhythmisch und mit einem tollen Gitarrenriff gehalten, wäre das eigentlich der Song und „Suchtstoff“ für Radiostationen. Fast schon poppig, im direkten Vergleich zu ihren anderen 8 Tracks. Ich finde diesen Song unglaublich gut – mein Favorit. Never Again beendet dann das top Album auf hohem Niveau.

Ich muss es sagen! Joe – The Rock Opera ist ein sehr starkes Statement in diesem Genre Rock/Alternativ/Punk geworden. Die Mannen können was an ihren Instrumenten und das Songwriting kann sich hören lassen! Da ich die Band schon live gesehen habe, weiss ich bestens, was sie drauf haben! Wäre schön, wenn ihr Erfolg weiter wachsen würde – verdient hätten sie es allemal!

Tonträger: Erhältlich auf Spotify und Apple Music

Album: Joey – The Rock Opera

Erscheinungsdatum: 2020

http://www.thegoingcommandos.ch/

Music Expert:*****

Beste Songs: Overture, You, He Could Die For Her, Underture (Aftermath), Deep In My Heart

The Going Commandos - Joey - The Rock Opera | SMSTracks.com

Genre: Punk, Rock, Alternative

Leave a Reply

XHTML: You can use these tags: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

Kürzliche Kommentare

Archiv