Duane Allman / Legende

Howard Duane Allman (20.11.1946 – 29.10.1971) gilt bis heute als einer der besten Blues Rock Gitarristen aller Zeiten. Seine bevorzugte Gitarre war die Slide Gitarre. Der Begriff Slide-Gitarre bezeichnet häufig eine mit Stahlseiten bespannte Gitarre, die mit einem sogenannten Bottleneck oder Slide-Bar gespielt wird. Dabei lässt man den Bottleneck über die Seiten gleiten, wodurch so die charakteristische Klangfarbe entsteht. (Quelle Wikipedia) Auf der Liste der sogenannten 100 Greatest Guitarist Of All Time der US Musikzeitschrift Rolling Stone… wird er in den Top Ten geführt, obwohl der „Skydog“ mit 25 Jahren bei einem tragischen Motorradunfall viel zu früh verstarb. Sein Mitwirken im Studio bei vielen kommenden Stars wurde zum Glück nicht nur archiviert, sondern die Tracks fanden auch den Weg auf diverse Tonträger. Mit seiner eigenen Band den Allman Brothers war er an den 4 ersten Alben mit beteiligt. Seine Musikkarriere begann damit, dass er die ersten Gitarrenfertigkeiten von seinem Bruder Gregg Allman erlernte, um dann mit ihm zusammen in verschiedenen Bands lokal aufzutreten. Die Ausrichtung war im Rhythm and Blues angesiedelt mit ein bisschen Schlagseite von psychedelischen Strukturen. Im Jahr 1965 gründeten die Brüder die Gruppe Allman Joysticks, um sich dann im Jahr 1967 The Hour Glass zu nennen. In dieser Zeit wurden 2 Alben aufgenommen. Die eigene Band The Allman Brothers Band wurde 1969 gegründet. Da sich in dieser Zeit Duane Allman schon einen tollen Ruf als herausragender Gitarrist gesichert hatte, war es nicht erstaunlich, dass er als Studiomusiker sehr gefragt war. In den Jahren 1969 – 1970 spielte er zwischen eigenen Sessions auch als Studiomusiker Gitarren-Parts ein für Aretha Franklin, Wilson Picket, King Curtis, Lulu, Herbei Mann, John Hammond, Delaney & Bonnie, Johnny Jenkins Clarence Carter ,Derek & The Dominos, Otis Rush, Arthur Conley, Sam Samudio, The Duck And The Bear, Arthur Conle und Boz Scaggs.

Seine eigene Band die Allman Brothers Band wurde spätestens mit dem Live Album At Filmore East (1971) international bekannt. Bis heute ist das Album eine Sternstunde in der Rockmusik mit einigen songdienlichen Stilrichtungen. Es gilt ohne wenn und aber zu den 3 besten Live Alben aller Zeiten! Songs werden gespielt wie Zahnräder, die so geschmeidig ineinander greifen und bis heute der Massstab von gespielter Genialität ist! Die Tracks In Memory Of Elizabeth Reed und Whipping Post strotzen nur nur so von Vitalität. Duane Allman und Dickey Betts spielen einander die Gitarren-Linien geschmeidig zu oder übergeben sie fulminant, dass man mit offenen Kinnladen und roten Ohren dem gespielten gebannt zuhört. Die Jungs waren damals in der Mitte ihrer 20er – unglaublich. Ich möchte noch auf 2 irrsinnig tolle Songs hinweisen. Ein Track hat Duane Allman mit Boz Scaggs eingespielt. Loan Me A Dime ist ein ganz feines Blues „Futter“ in bahnbrechender Intensivität – in jeder Hinsicht! Was da in 12:45 „gebluest“ wird, ist einfach phantastisch anzuhören. Der ruhige Aufbau mit dem passenden Gesang und die immer wieder sich einfindenden Gitarren-Linien von Duane Allman machten den Song zu einem Blues Highlight im Jahr 1969. Irgendwie ist der Song „verloren gegangen“, denn wer kennt diesen Song überhaupt noch…? In meinem Chat Austausch mit dem aufstrebenden Blues Musiker aus Harlem/NY Solomon Hicks, konnte ich erfreut feststellen, ganz verloren gegangen in der Musikwelt ist der Song nicht, denn der 25 jährige Ausnahmegitarrist aus Harlem kennt diesen Song! Der andere Track mit Namen Goin‘ Down Slow steht dem erst genannten Blues im nichts nach. Unser Protagonist zieht da an seiner Gitarre so „aufdringlich“ und gefühlvoll, direkt in unsere Magengrube – sagenhaft! Ein weiterer top Track mit Duane Allman ist übrigens Layla von Derek And The Dominos mit Eric Clapton. Dieser Song ist um einiges bekannter und dadurch hört man ihn ab und zu in den Classic Radio Stationen. Aber wusstet ihr um das Mitwirken von Duane Allman? Hört euch mal die famosen Gitarren an…! Ja, da hatte Eric Clapton einen tollen Partner an seiner Seite!

Das Ableben des Musikers war für die Musikwelt sehr tragisch. Mit dem Unfalltod im Jahr 1971, verlor die Musikwelt einer der besten Blues Rock Gitarristen. Was da alles noch gekommen wäre – unvorstellbar! Die Allman Brothers gab es unter der Führung von Gregg Allman zwar weiter bis ins Jahr 2014, trotz dem einschneidenden Verlust ihres magistralen und unersetzbaren Gitarristen. Geblieben sind tolle Aufnahmen, die einem immer wieder erstaunen, was für ein unglaubliches Talent dieser Junge Musiker, genannt auch „Skydog“ inne hatte. Als Einstieg in die Welt von Duane Allman empfehle ich den oben erwähnen Song Loan Me A Dime! Man findet den Track auf der Vinyl Ausgabe oder CD Duane AllmanAn Anathologhy“ oder auf dem Tonträger von Boz Scaggs 1969! Ihr werdet verstehen was ich meine, wenn ihr diesen Song hört…..!

Diskofrafie: Hour Glass – 1967, Hour Glass/Power Of Love 1968, The Allman Brothers Band 1969, The Allman Brothers Band Idlewild South, The Allman Brother Band At Filmore East, The Allman Brothers Band Eat a Peach, An Anthology 1972, An Anthology – Volume II 1974. Diverses Mitwirken bei Studioaufnahmen 1969 – 1971

Beste Songs: Loan Me A Dime, Goin‘ Down Slow, Layla, Trouble No More, Dreams, Midnight Rider, Hoochie Coochie Man, At Filmore East (ganzes Album)

Genre: Blues, Blues Rock

Fleetwood Mac / The Play On / 1969 / Remaster 2013

Als bekennender Fleetwood Mac Fan ab der Ära Buckingham/Nicks, ist es für mich nicht nur Pflicht, sondern auch „Aufgabe“, die Anfangsjahre der Band zu „durchforschen“. Die Musik der Band war bis ins Jahr 1974 geprägt von Blues/Rock und Folk/Rock. Gerade zu Kultstatus geniest das 69er Album The Play On! Die Platzierungen waren UK/6 und US/109. Ja, das gab genug „Sackgeld“ für die Band, um angenehm über die nächsten Runden zu kommen. In dieser tollen Musikzeit war der Drogenkonsum im Rock Business allgegenwärtig und machte auch keinen Halt vor Fleetwood Mac. Der legendären Geschichte nach war Peter Green in dieser Zeit ziemlich heftig und dann für eine lange Zeit in einem berauschendem Zustand. Die gesundheitlichen Spätfolgen, verbauten dem super Gitarristen nach dem Ausstieg aus der Band weitere Grosstaten. Die Ausnahme war sein Soloalbum – In The Skies aus dem Jahr 1979. Mit dem tollen Peter Green(g), Mick Fleetwood(d), Jeremy Spencer(g,v.k,) und Danny Kirwan(g,v) erspielte die Band im Jahr 1969 das Album The Play On. Es war das dritte und zugleich letzte Album von Peter Green mit der Band. Ich nehme es vorweg….für mich ist das Album eine ziemlich „zähe“ Hör-Angelegenheit! Ausnahme ist der Kracher (Bonus) Oh Well (Part 1). Dieser Titel war nicht auf der damaligen Original Ausgabe zu finden. Die jetzigen und erweiterten 14 Tracks auf Then Play On decken eine Bandbreite von Blues, Rock und hin bis zu Psychedelic Rock ab! Ich höre auch ein Brise Santana ihrer Anfangszeit heraus…! Ziemlich sicher ist dieses musikalisches Statement der Band auch der 60er Bewegung geschuldet – gemeint ist die Hippie Zeit, diese ging bis etwa ins Jahr 1971.

Ihr Gitarrist Peter Green war bekanntlich ein begnadeter Gitarrist und ebenso seine Bandkollegen, die in den Gitarren-Linien zusammen toll harmonierten. Bei mir zündet das Album einfach nicht. Es ist wie eine Zündschnur, die nie nicht richtig Feuer entfacht. Es fängt zwar gut an mit Coming You Way. Tolle Gitarren von Peter Green und Danny Kirwan. Closing My Eye ist ein träumerische Slow Nummer – aber so richtig langweilig! Fighting For Madge glänzt dann wieder mit wirklich tollen Gitarren. When You Say gefällt dann gar nicht, erinnert irgendwie an ein langweiliges Kinderlied. Der Refrain ist richtig gruselig, wie ich finde. Show Biz Blues ist dann wieder gelungen und „brennt das Holz“ nieder – toller Blues Rock Song! Underway geht dann wieder ins ruhige Fahrwasser. Der Song ist angenehm aber ziemlich belanglos! One Sunny Day fegt dann wieder in Blues Rock Manier – toll! Althougt The Sun Is Shining ist dann wieder im Slow Modus mit Harmony Gesang gehalten – wem es gefällt…! Rattlesnake Shake ist dann wirklich gut gelungen – „bratende“ Gitarren. Without You ist eins schöner Blues Song geworden! Searching For Madge treibt wieder nach vorne und ist ein ordentlicher Blues Song mit speziellen Nuancen… My Dream ist dann schön zum träumen und mit einer angenehmen Struktur im ganzen Gefüge – unauffällig mehr aber nicht. Like Crying und Before The Beginning sind höchstens als durchschnittlich zu bewerten… Oh Well habe ich schon erwähnt – bester Track. The Green Manalishi gefällt mir einfach nicht richtig. Die grosse Anzahl der Fleetwood-Jünger der Ära Peter Green, können das sicher nicht verstehen! Für mich ist der Prog-Psychedelic-Blues-Rock nicht mein Ding. Der Abschluss bildet dann der Track World In Harmony. Ja, ein versönlicher Abschluss, denn der kurze Song geht gut ins Ohr. Vielleicht ist mein Empfinden für das Album nicht dem damaligen Zeitgeist geschuldet, kann ja sein. Trotzdem, für mich ist auf dem Album einiges unausgegoren und langweilig – sorry. Das Album gehört trotzdem in den „Schrank“, denn es is die DNA der „alten“ Band Fleetwood Mac mit ihrem tollen Gitarristen Peter Green.

Album: The Play On

Erscheinungsdatum: 1969

Music Expert:**1/2

Beste Songs: Coming Your Way, Show Biz Blues, Rattlesnake Shake, Oh Well, Pt.1

Fleetwood Mac - Then Play On (2020 Reissue)

Genre: Blues Rock, Blues

Chris Rea / Santo Spirito Blues / 2011

Chris Rea ist ein toller Musiker mit seinem Weltklasse Slide-Gitarrenspiel, was sicher neben seiner prägnanten Stimme sein Markenzeichen ist! Das  mir vorliegende 2011er Album ist tob umgesetzt und zeigt auf, dass er den flockigen Blues bestens beherrscht. Schon klar, diese Scheibe ist nichts für reine Blues Puristen, denn zu sehr sind die Songs auf Massentauglichkeit ausgerichtet. Was mich bei den 13 Tracks wirklich ärgert ist die Tatsache, dass jeder Song mit dem unsäglichen „Computer Drumming“ unterlegt ist, was auf die Dauer langweilig ist und so nach 13 Songs einen faden Nachgeschmak hinterlässt! Zum grossen Glück ist das vorhandene Songwriting/Melodien/Gitarre so stark, dass dies das einzige Manko dieses Tonträgers ist. Das hätte der gute Chris Rea wirklich nicht nötig gehabt. Na gut, vielleicht wollte man an Produktionskosten sparen….! Der Tonträger besticht durch feine Melodien, die schnell den Zugang in unsere „Ohrmuscheln“ finden, um so ein gutes Feeling zu erzeugen. Nichts „aufgeregtes“, nichts spektakuläres, nein, einfach schlicht und ausgerichtet auf seine Gitarre und Stimme. Das weiss der gute Chris Rea natürlich und hält bei allen bereits erspielten Tonträgern bis heute an seiner sicheren Erfolgsformel fest. Seit seiner Anfangskarriere bewegt sich der Musiker zwischen Pop und ein bisschen Rock bis hin zum radiotauglichen Blues! Ja, wieso etwas ändern, wenn es so gut funktioniert. Wir sind ja alle froh über seine überstandene schwere Krankheit von auch schon wieder langer Zeit, die es dem Musiker „erlaubt“, wirklich nur noch die Musik zu spielen, die er im Herzen trägt – Blues. Songs von Santo Spirito Blues herauszuheben macht es nicht schwer, denn mit Dancing My Blues Away, The Chance Of Love, Electric Guitar und Money hat es Tracks zu geniessen, die wirklich „herausstechen“. Der Rest ist ebenfalls gut anzuhören – also keine Schwachstellen. Wäre das „blöde“ Drumming nicht so öde… ja dann…..! Trotzdem, cooler Tonträger von Chris Rea.

Album: Santo Spirito Blues

Erscheinungsdatum: 2011

Music Expert:****

Beste Songs: Dancin My Blues Away, The Chance Of Lov, Electric Guitar, Money, Lose My Heart In You

Chris Rea - Santo Spirito Blues

Genre: Blues, Rock

Gregg Allman / Back To Macon, GA

Und wieder ist ein ganz grosser Musiker in den Rock Himmel gegangen – R.I.P Gregg Allman! Schon seit längerer Zeit angeschlagen, musste man schlimmes für diese Legende befürchten! Der Mitbegründer von den legendären Allman Brothers Band und zwischenzeitlich mal mit Cher, ja die Cher verheiratet…ist am 27.Mai im Alter von 69 Jahren leider von uns gegangen.  Weiterlesen …

The Next Blues Rock Generation Woman!

Schon lange nicht mehr ist der Blues Rock mit allen Zutaten eine reine Männer Angelegenheit. Der Frauenpower hat da bereits seit einigen Jahren Einzug gehalten! Eine Beth Hart ist schon lange im Geschäft, konnte aber erst durch die Kooperation mit Joe Bonamassa ihren Bekanntheitsgrad erheblich steigern!  Weiterlesen …

The Rolling Stones Blue & Lonesome

Die Rolling Stones kommen mit einem astreinen Blues Album aus der Ecke…?! Um es gleich vorwegzunehmen, was da die Herren Jagger, Richards, Wood, Watts und eine ausgelesene Musikergilde im „Mark Knopfler’s“ Studio in London erbracht haben ist als ganz grosses Blues Kino zu bezeichnen!  Weiterlesen …

The Rolling Stones / Let It Bleed / 1969

Wenn man bei den Rolling Stones alle Tonträger berücksichtigt…ist bei der dienstältesten Rockband nicht ganz so einfach, ja dann würde ich mal behaupten, dass ihr Album Let It Bleed aus dem Jahr 1969 ihr bestes Werk bis heute geblieben ist!  Weiterlesen …

Walter Trout / Battle Scars

Walter Trout und sein neues hervorragendes Album Battle Scars! Der Tonträger überzeugt auf der ganzen Linie. Es macht den Eindruck, dass der gute Mann seine schwere Krankheit überwunden hat, denn musikalisch so befreit, hat man den tollen Blues Rock Musiker schon lange nicht mehr erlebt!  Weiterlesen …

Keith Richards / Crosseyed Heart

Keith Richards mit einem neuen Album! Nach all den hervorragenden Rezensionen habe ich das Album ohne bedenken gekauft – was kann man da schon falsch machen von Mister 50% der Rolling Stones! Das Album mit dem Titel Crosseyed Heart, umfasst 15 Tracks und ist in der Sparte Blues mit ganz wenig Rock gehalten.  Weiterlesen …

Ryan McGarvey / Konzertbericht 3 Mai 2015 Scherzingen TG im Bäckerstübli

Der Mann kommt aus New Mexiko. Ryan McGarvey muss man einfach kennen liebe Musikfreunde! Der kommende(ist er eigentlich schon jetzt) Blues Rock Star aus den Staaten ist auf Europatournee! Nicht die grossen Lokalitäten dürfen Platz bieten, nein es müssen kleine Clubs herhalten mit maximal 200 Besucherkapazität!  Weiterlesen …

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