Bad Company / Holy Water / 1990
Jun 30, 2023 Vinyl
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a.staeuble
Das 3. Album nach der Ära Paul Rodgers ist wie die beiden vorherigen Studioalben im Stadion-Rock anzusiedeln. Es hätte damals auch gut zu Foreigner ins Repertoire gepasst, denn eine wohl temperierte AOR Schlagseite, kann man dem Album nicht abstreiten! Das soll nicht negativ gemeint sein, denn die 90er waren eben so und dem Zeitgeist der musikalischen Gegebenheiten geschuldet. Mit Platz 35 in den US Billboard, konnte man einen beachtlichen Erfolg verbuchen. In UK verkam der Tonträger zur Randnotitz!
Brian Howe(v), Mick Ralphs(g), Simon Kirke(d) und einiges an „additional personnel“ erspielten ein Album, wo man trotz der gleichströmigen Ausrichtung immer noch die Handschrift von Bad Company erkennen konnte. Zart zwar aber immerhin. Die Stimme von Brian Howe schien wie gemacht für diesen Sound. Ab und zu konnte man durchaus auch die „alten“ Bad Company erhören und das lag dann aber an dem tollen Gitarristen und Urmitglied Mick Ralphs. Und ja, es ist ja zum Glück nicht verboten sich weiterzuentwickeln. Der kommerzielle Erfolg war ja da! Der Eröffner Holy Water geht sofort und angenehm ins Ohr. Es ist ein knackiger Song mit gutem Chorus. Walk Through Fire ist dann aber doch ziemlich „kitschig“ in der Ausrichtung. Ich denke mal „Dutzendware“. Stranger Stranger hebt dann das Niveau wieder merklich an. Eine geil gespielte Gitarre und ein Rhythmus der zu gefallen weiss. Mit dem Song If You Needed Somebody, lassen sie eine Ballade vom Stapel, deren man eine gewisse Eindringlichkeit nicht absprechen kann. Mit Fearless geht es dann wieder rockig und flockig weiter. Ein Song der damals Live sicher gut funktionierte. Bei Lay Your Love On Me fällt wieder die knackige Gitarrenarbeit auf. Ja, denn ziemlich rockig gehalten und geht ins Ohr. Der Song gefällt gut und kann so punkten. Beim Titel Boys Cry Toug darf dann wieder das sanfte Song-Erlebnis der Band herhalten! Musikalisch nicht wirklich bewegend, kann man da den wenig schönen Begriff Dutzendware verwenden. With You In a Heartbeat hätte dann auch der US- Band Survivor gut zu Gesicht gestanden. Das soll doch bitte als Kompliment verstanden werden. I Don’t Care geht dann wieder in die Richtung angenehmer Rocksong, frei von jeder schmeichelnden Balladen Ausrichtung. Man nimmt den Schwung mit und hat mit Never Too Late einen weitern Stadion-Rock Song auf Lager. Dead Of The Night und I Can’t Live Without You sind ganz okay aber auch ohne wirkliche Akzente setzen zu können. Da kann dann der Abschluss mit 100 Miles wieder voll punkten. Toller Song, dieser ist akustisch gehalten mit viel Atmosphäre – leider viel zu kurz geraten!
Bei mir hinterlässt das „heilige Wasser“ Album einen zwiespältigen Eindruck. Sicher ein ganz ordentliches Album aber ohne den grossen Glanz ihrer damaligen Grosstaten nur annähernd erreichen zu können. Mir persönlich fehlen da einfach die Ecken und Kanten. Das mir vorliegende Album wurde damals ganz klar auf den US-Markt ausgerichtet, sprich produziert/vermarktet. Es ist ganz sicher kein Fehlkauf, wer aber „nur“ auf Blues und Rock steht, sollte unbedingt zuerst mal reinhören!
Album: Holy Water
Music Expert:***1/2
Beste Songs: Holy Water, Stranger Stranger, If You Needed Somebody, Fearless, Never Too Late, 100 Miles
Genre: Classic Rock, AOR
Tags: Classic Rock
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