Alvin Lee – Hommage an meinen Gitarrenhelden!
Apr. 6, 2020 In eigener Sache
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a.staeuble
In meinen jungen Jahren in den 70er, zierte ein grosses Poster von Alvin Lee mein Zimmer – Alvin Lee und seine rote Woodstock-Gitarre! Er war definitiv mein Gitarrenheld. Mein damals liebster Tonträger, der immer wieder auf dem guten alten Platenspieler seine Runde drehte, hatte den Namen Ten Years After/Recorded Live/1973 und war gefühlt für eine lange Zeit ein sehr wichtiger Bestandteil für meine jugendlichen Gefühlsrotationen! Diese Aufnahme war so intensiv, präzise und gut wiedergegeben, dass ich bis heute immer noch grossse Achtung vor diesem Live Tonträger habe. Bis heute im Jahr 2020 ist es für mich immer noch eines der 3 besten Live Alben aller Zeiten! Die Musik von Alvin Lee und Ten Years After begleitete mich bis zum Erwachsenwerden und rückte dann aber immer mehr in den Hintergrund, da die Band sich auflöste und Alvin Lee sich anderen musikalischen Projekten widmete. Die neuen Alben mit neuen Musiker, konnten aber nie an den Erfolg von seiner alten Band TYA anknüpfen! Mit Namen Alvin Lee auf der Hülle, verkaufte sich ein Tonträger mal grundsätzlich gut von ihm. Ich muss auch sagen, dass die Alben nicht zu 100% meine musikalische Aussrichtung abdeckten…! Es war für mich auch die Zeit, wo andere Bands meine Aufmerksamkeit erspielten und so war Alvin Lee für mich einfach mal auf Sparflame aber nie ganz vergessen! So in den 90er, wo der tolle Musiker sich vermehrt dem Blues Rock widmete, fixierte ich mich wieder mehr auf meinen Lieblingsgitarristen von damals. Sein überraschender Tod im Jahr 2013, stimmte mich sehr traurig. Wer und wie war Alvin Lee eigentlich als Mensch? Bei meinen Recherchen stellte ich fest, dass es sehr wenige ausschlagkräftige Interviews oder Berichte von ihm gibt. Es schien mir, nemand kennt ihn so richtig gut. War er verheiratet, hatter er Kinder, fast alles im Dunkeln…! Was man weiss, ja er hat eine Tochter mit Namen Jasmin Lee. Man findet bis heute fast nichts über sein Privatleben von damals oder sonstige Geschichten über Ihn. Über meine eigene betriebene Homepage wurde ich vom Label der neuen TYA Formation im Jahr 2018 angefragt, ob ich aktuell zum neuen Tonträger mit der Band ein Interview tätigen wolle – klar wollte ich! Immerhin waren noch 2 Original Mitgieder von damals mit dabei! Chick Churchill(k) und Ric Lee(d) Bei der Vorbereitung auf den wichtigen Termin für mich nahm ich mir vor das Thema Alvin Lee behutsam anzuprechen….! Da meine Tochter die viel „feinere Klinge“ in der englischen Sprache besitzt, nahm ich sie als Übersetzerin natürlich gerne mit. Die vielsagenden Antworten im Interview, bezogen auf Alvin Lee überraschten mich schon ein wenig. Ric Lee beschrieb ihn als grossartigen Gitarristen aber mit der Einschränkung seiner „Launenhaftigkeit“ und quasi uneingeschränkten Chef der Band zu sein, der eigentlich für alles zuständig war. Das Songwritung war ausschliesslich seine Angelgenheit. Er lies da nicht viel anderes zu und nahm so natürlich der Band das „freie Atmen“ aber auch Druck! Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Stimmung da nicht immer optimal war. Alvin Lee „erdrückte“ die anderen Musiker und es war nicht verwunderlich, dass man sich dann im Jahr 1975 trennte, um dann aber wieder viel später ein Comeback zu geben…! Ich möchte es aber nicht unterlassen, auch einen Weggefährten von Alvin Lee zu Wort kommen lassen, dieser ihn bei seinen Solo Projekten unterstützte – sein Name Andy Pyle(b). „Alvin Lee weiss was er spielen will, behandelt Dich gut und bescheisst Dich nicht“
Der Stern von Alvin Lee und seiner Band TYA ging 1969 beim legendären Festival Woodstock 1969 auf. Der Track I’m Going Home ist bis heute ein Klassiker und transportierte den Song aus Woodstock bis in die jetzige Zeit. Kein Konzert ohne diesen Song – bis heute! Die damalige Bestzung von TYA mit bereits 2 eingespielten Tonträgern war also personell stabil, was sich auf ihren kompakten Sound auswirkte. Sie hatten neben Alvin Lee an der roten Gisbson, Leo Lyons, mit schweren und swingenden Bassläufen, verbunden mit Rick Lee’s Jazznahe an den Drums und dem psychedelisch dröhnenden Orgelspiel von Chcik Chrchill ein hochwertiges Blues-Rock-Gebräu anzubieten. Das hinzuehmen von Boogie-Woogie und ein bisschen Folk rundete den „Stoff“ des guten Sounds vollends ab. Ab dem Album A Space in Time im Jahr 1971, nahm der Anteil Rock erheblich zu. Mir gefiel das natürlich ziemlich gut, denn die Band spielte unglaublich kompakt und perfekt zusammen! Ich behaupte mal für eine relativ überschaubare Zeitspanne war die Band die „perfekteste“ Live Band rund um den Erdball! Alle ihre Mitglieder waren ausgewiesene Ausnahmekönner an ihren Instrumenten und mit Alvin Lee hatten sie noch den „schnellsten Gitarristen“ der Welt als Aushängeschild! Es folgten neue Tonträger im Jahresrhythmus (!) und Tourneen ohne Ende! Unter dem Banner TYA war ihr letztes gemeinsames Album Postive Vibarations aus dem Jahr 1974. Die Musik eher ruhig gehalten, gefällt mir das Album bis heute. Ab da widmete sich Alvin Lee nun seiner Solokarriere, die natürlich auch gewisse Erfolge ausweisen konnte. Die Stilrichtung war da dem Folk, Country, Pop, Rock „n“ Roll geschuldet. Der Musiker schätzte nun seine Feiheit. Er konnte wählen was, wie und wo er spielen wollte. Ab den 90er widmete er sich dann vermehrt dem Blues Rock, unterbrochen von dem Comeback Tonträger im Jahr 1989 mit TYA! Das Album mit Namen About Time war solide aber bei weitem nicht mehr so stark wie die Alben in den 70er. Einige Konzerte rundeten die „Wiedergeburt“ von TYA ab. Bald schon wieder ging man getrennte Wege…! Sein bester Blues Rock Song ist sicher The Bluest Blues aus dem Jahr 1994. Die Ballade geht unter die Haut und zeigt nochmals auf, dass er ein toller Songwriter und genialer Gitarrist war. Ein Song für die Ewigkeit – danke Alvin. Auch als Sänger machte er immer eine gute Falle! Weitere Alben folgten und ihm Jahr 2012 sein letztes Studioalbum mit Namen Still On The Road Freedom. Epochale Alben sind:„Überalbum“ A Space in Time aus dem Jahr 1971. Wahrlich ein ****** Album. Das Live Album Recorded Live aus dem Jahr 1973 ist ebenfalls ein ****** Album!
Was ist geblieben von Alvin Lee? Tolle zeitlose Tonträger, die auch heute noch in dieser schnelllebigen Musikwelt bestens bestehen können, ohne wenn und aber. Seine tollen Gitarrenläufe, die unglaublich schnell aber auch in einem Slow Modus von ihm gespielt wurden…! Seine Präsenz, die irgendwie unnahbar erschien aber doch eine grosse Faszinaion ausübte. Für mich bis heute einer meiner 3 Lieblings-Gitarristen. Auch wenn ich ihn mal fast vergessen hatte, ist es wie bei der ersten Liebe – man vergisst sie NIE! In diesem Sinne kann ich mich nur verneigen vor Dir – danke für die wunderbare Musik die du „mir“ geschenkt hast.. Du hast meine schöne Jugendzeit musikalisch bereichert! Ich habe alle TYA Tonträger und einige Solo Sachen von Dir – Ehrensache mein Held!
Diskografie: (TYA) 1967 TYA, 1968 Undead, 1968 Stonedhenge, 1969 Ssssh, 1970 Cricklewood Green, 1970 Watt, 1971 A Space in Time, 1972 Rock & Roll Music To The World, 1972 Alvin Lee And Company, 1973 Recorded Live, 1974 Postive Vibrations, 1989 About Time, 1990 Live At Reding 83, 1992 Live in Nottingham 1990, 2001 Live At The Filmore East 1970
Alvin Lee & Mylon LeFevre: 1973 One The Road Freedon
Alvin Lee & Ten Years Later: 1978 Rocket Fuel, 1979 Ride On(A-Side Live)
The Alvin Lee Band: 1980 Free Fall
Soloalben: 1974 In Flight Live, 1975 Pump Iron, 1978 Let It Rock, 1981 Rx5, 1986 Detroit Diesel, 1992 Zoom, 1994 Ninteen Ninety, 1995 Pure Blues, 1996 Live In Vienna , 2004 Alvin Lee In Tennessee, 2007 Saguitar, 2012 Still On Te Road Freedom, 2013 The Last Show
DVD: Woodstock, Live At The Marquee
Die 2 unten aufgeführten Tonträger muss man einfach haben!


Genre: Rock, Blues, Blues Rock
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