Larkin Poe / Venom & Faith / 2018
Apr 4, 2020 CD-Rezension
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a.staeuble
Die Roots-Rock-Band aus Atlanta mit Namen Larkin Poe werden von den Geschwistern Rebecca Lovell und Megan Lovell angeführt. Ihre musikalische Ausrichtung kann dem Genre Rock, Folk, Southern und Blues zugeordnet werden. Das mir vorliegende Album aus dem Jahr 2018 ist das 4 Album, ohne den EPs eingerechnet. Die mir vorliegenden 10 Tracks wurden in (wo sonst..) Nashville produziert und sind ihrer Sound-Klarheit top abgemischt worden. In den Studios von Nashville werden klangtechnisch wirklich tolle Alben gefertigt! Wenn man die 10 Tracks an einem Stück durchhört, fällt einem der staubtrockene, ich würde sagen karge Sound der Schwestern auf. Staubige Strassen in Oklahoma, einsame Tankstellen und Imbissbuden die von Fernfahrern benutzt werden, so kann man es in Verbindung bringen. Die beiden „Mädels“ um die 30 Jahre alt, verstehen ihr Handwerk an der Gitarre, Banjo, Mandoline und Piano. Ja, sie sind richtig gut an ihren Instrumenten. Alles musikalische in ihren Roots Sound angereichert ergibt dann diesen speziellen Sound. Mir persönlich ist das Gebotene, trotz Faszination ein bisschen zu eintönig, Obwohl Keyboards vorhanden sind (fast nicht hörbar) ist der Spannungsaufbau der Songs ziemlich überschaubar. So ein bisschen mehr Rock Einschlag oder hinzunahme von Country Rock hätte nach meiner Meinung dem Album sehr gut getan. Vielleicht bedarf das Album mehr Durchlauf bei mir, bis jetzt zündet es bei mir nicht so richtig, obwohl vom technischen Standpunkt gesehen nichts auszusetzen ist. Der Starter mit Sometimes fängt eigentlich spannend an, bis dann fast nichts mehr gegen Schluss kommt! Man „rettet“ sich mit einer eingeschobener Klangcollage, die an Fleetwood Mac und ihrem Track Tust erinnert über die Ziellinie! Bleach Blonde Bottle Blues ist ein richtiger Kneippen-Blues-Rocker – top gemacht und der beste Track auf diesem Album. Money Money gefällt durch die Stimmung und dem Gesang, dieser im Track eine „höhere“ Stimme einnimmt! Mit Mississippi und viel Slide-Gitarren erbringt die Band zwar ein karger aber rotzfrechen Song! Die restlichen Songs sind im ähnlichen Strickmuster, fallen aber ab. Fly Like An Eagle ist dann eher schwach zu bezeichnen. Wie sagt man so schön, weder „Fisch noch Vogel“. Da hilft auch die Slide Passage nicht viel. Insgesamt ein interessantes Album mit Luft nach oben. Die 2 Schwestern werden ihren Weg nach ganz oben noch zu Ende gehen – bin ich mir ganz sicher! Es kann auch sein, dass diese Art von Sound eine Fahrt im mittleren Westen bedarf, wo man den Staub richtig in seinen Augen spürt, da kann ich in Zürich natürlich nicht mithalten.
Album: Venom & Faith
Erscheinungsdatum: 2018
Music Expert:***1/2
Beste Songs: Sometimes, Beach Blond Bottle Blues, Honey Honey, Mississippi
Genre: Roots Rock
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