The Rolling Stones / Get Yer Ya-Ya’s Out / 1969

Die Rolling Stones haben viele Live Alben… sehr viele in ihrem Repertoire. Weder vorher noch nachher, gelang ihnen ein besserer Live Tonträger als der „Zungenbrecher“ Get Yer Ya-Ya’s Out aus dem Jahr 1969! Was da die Herren Watts, Wyman, Taylor, Richards und Jagger an diesem Abend im Madison Square Garden zu New York ablieferten, ist in der Nachbetrachtung ein grossartiges Live Ereignis geworden!  Die Aufnahmen sind extrem gut abgemischt worden. Die inzwischen neuste Generation Remaster, ist in diesem Fall ein ausgezeichnetes Ergebnis geworden. Nix da mit den unsäglichen Remaster Alben ab Sticky Fingers, wo vor lauter Kompression, die Höhen und Tiefen rausgefiltert worden sind und so sämtliche Dynamik verloren gegangen ist. Vielleicht genügt das für die MP3 Generation aber sicher nicht für Musikkenner. Nein, da glänzt das DSD Remaster einfach genussvoll für uns Zuhörer. Da hört man die Feinheiten gut heraus. Diese Live Aufnahme strotzt nur so vor Vitalität. Die Instrumente hört man glasklar. Der Gesang ist mit toller Klarheit „eingefangen“ worden. Alle gespielten Tracks sind spieltechnisch und für Stones Verhältnisse unerreicht – bis heute. Die Rock „n“ Roll Kracher von Chuck Berry ,Carol und Little Queenie grooven bis der Boden zittert! Der Starter mit Jumpin‘ Jack Flasch heizt ein, wie ein Pizza Ofen auf höchster Stufe. Stray Cat Blues und vor allem dann Love In Vain sind Erzeugnisse, wie man den Blues zelebrieren kann. Nämlich mit purer Leidenschaft, ohne Effekthascherei – nie sang Mick Jagger betörender den Blues! Der Mann war zu diesem Zeitpunkt ein grosser Meister seines Fachs.

Midnight Rambler wird so intensiv gespielt, dass man fast schon den Atem anhalten muss! Die Zahnräder der Gitarren greifen da ineinander, wie sonst nirgends zu finden bei anderen Live Aufnahmen betreff diesem Track. Es muss wohl „süttig“ heiss in der Halle gewesen sein. Ja und dann Sympathie For The Devil… auch da phantastisch gespielt mit einem Gitarrensolo von Mick Taylor, der uns mit offenen Munde nur staunen lässt über das Gebotene! Der Track Live With Me, selten bis nie Live gespielt, lässt sich nahtlos zu den anderen Tracks einreihen. Bei Honky Tonk Woman patzt der gute Charlie Watts zu Beginn, trocknet dann aber mit Donnerschlägen an den Drums schnell voreilige Nörgler ab! Mit Street Fighting Man putzen die Stones noch die restlichen (sofern es solche am Konzert gegeben hat) Schlafmützen von den Stühlen! Mensch, was da die Stones musikalisch abgeliefert haben, gehört nicht ins Museum, nein in die heimischen Stuben und mit dem Lautsprecher Pegel, der nach rechts gedreht werden muss! He, die Aufnahmen entstanden im Jahr 1969…und heizen so was von ein!

Es muss noch erwähnt werden, dass bei diesen Aufnahmen nicht nachträglich getrickst worden ist, sprich kein Overdub (nachträgliches hinzufügen), der uns dann Perfektionismus vorgaukeln soll. Die Aufnahmen sind Live und pur – man hört das Publikum nicht störend aber trotzdem extrem gut. Die Stones müssen sich bis heute an ihrem Live Album von 1969 messen lassen. Wie oben schon erwähnt – bis heute IHR Live Album. Wer dieses Album noch nicht sein Eigen nennen kann, bitte schnell nachholen.

Album: Get Yer Ya-Ya’s Out

Erscheinungsdatum: 1969/2002

Tracklist: Jumpin‘ Jack Flasch, Carol, Stray Cat Blues, Love In Vain, Midnight Rambler, Sympathie For The Devil, Live With Me, Little Queenie, Honky Tonk Woman, Street Fighting Man

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