Great White / Psycho City / Limited Doppel-Vinyl 2024 / Musikalische Schatztruhe

Gerne was aus der musikalischen Schatztruhe von Great White. Mit ihrem besten Album Psycho City, begeistert die Band bis heute. Dieses ist im Format Vinyl äusserst schwer zu bekommen. Ihr grossartiges 92er Album konnte ich doch tatsächlich im Memphis/Tennessee vor Ort und „verschweisst“ in einem Music Store in der Beale Street erwerben. Das Album ist als Doppel-Vinyl in Farbe (blau/pink) und mit Bonus Tracks ausgestattet. Es ist ein Meisterwerk von Great White. Toller Hard Rock gespickt mit fast schon epischen Mide-Tempo Balladen, machen dieses Album unverzichtbar für Fans dieses Genre. Der explosive musikalische Cocktail, überzeugt bis zum heutigen Tag vollumfänglich. Mit einer Brise Blues/Southern Rock ausgestattet, bereichern diese musikalischen Zutaten das Album kongenial. Tracks wie Old Rose Motel und Love Is Ale sind einfach unfassbar gut. Zweit genannter Titel ist schlicht weg genial. Ein Album auf höchstem Nivaeu ohne Schwachstellen. Die Produktion erstklassig und druckvoll wie ein Presslufthammer. Etwas besseres in den frühen 90er in diesem Genre gibt es wohl kaum. Klar, ist das meine persönliche Meinung!

Obwohl sich das Album damals kommerziell schlecht verkaufte, ist es bis heute bei vielen ihren Fans ein unverzichtbares Juwel. Es nimmt im Backkatalog der Band ein wichtiger Platz ein. Die vollständige Rezension dieser „Hammer-Scheibe“ ist auf dieser Website abrufbar. Wer diesen tollen Tonträger von der🇺🇸Band Great White in Vinyl besitzt, kann sich glücklich schätzen. Anzumerken ist noch, dass die Band in Europa als ziemlich „unterschätzt“ und unter ferner liefen gehandelt wurde. Die Musikwelt ist nicht immer gerecht…!

Album: Psycho City

Erscheinungsdatum: 1992/2024

Bonus Tracks: I Who‘s Driving Your Plane (Short Version), Somebody To Love, Livin‘ On Rock ‚N“ Roll, Wasted Rock Ranger

Hard Rock, Classic Rock, Rare Vinyl

Aynsley Lister Live Switzerland Seewen / 1.10.2025 / Vorankündigung

Nun, Morgen begebe ich mich zum Konzert von Aynsley Lister. Ich bin sehr gespannt! Kann der Blues Rocker das, was er verspricht einhalten. Ihm geht der tolle Ruf voraus, ein hervorragender Live Musiker zu sein. Neben dem Blues Rock, lässt er auch moderne“ musikalische Strömungen in seinen Songs zu.

Zeitnah kann die Rezension von seinem Konzert bei mir nachgelesen werden!

Blues Rock

Gary Moore / Neuer Tonträger / Live from Baloise Session 2008

Schön, legt man vom legendären Nordiren Gary Moore seine musikalischen Schätze frei. Die Transformation vom Hard Rock 👉Blues Rock ist da bereits erfolgt und zeigt den Künstler in diesem Zeitdokument in bestechender Form. Die Blues Rocker von der grünen Insel hatten es einfach drauf.

Die Rezension dieses Tonträger in Form Vinyl, wird zeitnah folgen.

Blues Rock

Gary Moore / Still Got The Blues / 1990

Plagiatsfall Gary Moore

Auch solche musikalische Fälle gibt es und es ist nicht der erste und wird auch nicht der letzte sein! Auch die Rolling Stones hatten den Vorwurf einer „geklauten“ Melodie bei Amybody Seen My Baby? Dieser Fall bei Gary Moore finde ich speziell. Klar, wenn man das Soli bei der Band Jud‘s Gallerie bei 8:15 anhört, muss man schon feststellen, dass die Abfolge der Gitarren-Melodie dem von Still Got The Blues schon sehr ähnelt! Nur, dem Gary Moore das ziemlich gemeine Wort „abzukupfern“ anzukreiden, ist unrealistisch. Die ziemlich unbekannte deutsche Band kannte der Weltstar mit Bestimmtheit nicht, ebenso den Song aus dem Jahr 1974 und so ist die grosse Ähnlichkeit dem Zufall geschuldet – meiner Meinung nach. Wenn man noch bedenkt, dass mit max. 12 verschiedenen Tönen auf der Gitarre das Klangspektrum eingeschränkt ist, relativiert sich die Geschichte. Aber der Plagiatsfall um Gary Moore mit dem Song „Still Got The Blues“ gehört zu den bekanntesten in der Musikgeschichte. Hier die Details dazu:

1. Hintergrund:

Gary Moore veröffentlichte “Still Got the Blues” 1990. Der Song wurde ein weltweiter Erfolg und gilt als einer der größten Hits des Gitarristen.

2001 stieß der deutsche Musiker Jürgen Winter, der in den 1970er-Jahren mit seiner Band Jud’s Gallery aktiv war, zufällig auf den Song und bemerkte Ähnlichkeiten zu einem Stück seiner Band namens “Nordrach”. Dieses Stück war 1974 aufgenommen worden.

2. Der Streit:

Winter behauptete, dass die Hauptmelodie von “Still Got the Blues” stark an die von “Nordrach” erinnerte.

Er brachte den Fall vor ein deutsches Gericht. Gary Moore gab an, er habe die Melodie nicht absichtlich kopiert, sondern möglicherweise unbewusst übernommen (ein Phänomen, das in der Musikbranche als “unbewusste Plagiierung” bekannt ist).

3. Gerichtsurteil:

2008 entschied das Landgericht München zugunsten von Jürgen Winter. Das Gericht stellte fest, dass die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Stücken so groß waren, dass eine unbewusste Übernahme durch Moore sehr wahrscheinlich war.

Moore wurde zur Zahlung von Schadensersatz an Winter verpflichtet. Die genaue Summe wurde nicht veröffentlicht, dürfte aber erheblich gewesen sein, da der Song sehr erfolgreich war.

4. Reaktion von Gary Moore:

Gary Moore zeigte sich überrascht und enttäuscht über das Urteil. Er betonte, dass er sich nicht an “Nordrach” oder an eine frühere Begegnung mit dem Song erinnern konnte. Kurz vor seinem Tod im Jahr 2011 sagte er, er habe den Fall als belastend empfunden.

5. Musikalischer Vergleich:

Die Melodie in beiden Songs besteht aus einer bestimmten Akkordfolge, die im Blues nicht unüblich ist. Allerdings waren die Tonfolge und die Rhythmik in beiden Stücken nahezu identisch, was zur Grundlage des Urteils wurde.

Es ist ein grossartiger Song von Gary Mooree. Ein Blues Song mit moderner Ausrichtung, dem so auch für den/die Gelegenheitshörer/in der Blues zugänglich gemacht wird! Ein Song für Radiostationen! Bekanntlich kam der Musiker vom Hard Rock zum Blues und hatte da auch seine kommerziell erfolgreiche Zeit. Im übrigen gilt der Nordire zusammen mit Rory Gallagher zu den besten Gitarren im Genre Hard-Blues-Rock – bis heute!

Unterstützung ChatGBT

Ten Years After / Woodstock / 1969

„It was 8.15 pm and the rain had stopped. The band strode on to the stage and launched into a blistering performance that would go down in rock history. Overnight Ten Years After became one of the biggest bands in the world…“ So steht es geschrieben auf der Rückseite des Platten Covers! Endlich hat man sich „erbarmt“ und bringt das ganze legendär „durchnässte“ Konzert von Ten Years After auf Tonträger. Was soll ich sagen! Nach 55(!) Jahren solch gute Aufnahmen zu hören, ist phenomenal! Bis jetzt konnte man nur I’m Going Home auf diversen Zusammenstellungen sehen und hören. Diverse einzuhaltende Rechte verhinderten bis ins Jahr 2024 das vollständige Setlist zu vertonen. Nun, endlich ist das gebotene Spektakel auf Vinyl, CD und Streaming-Dienste zu geniessen. Wobei geniessen tut man sich solch ein Klassiker in Form Vinyl – klar doch!

Was für ein Remastering wird da denn geboten! Ich höre mit offenen Kinnladen dem Gebotenen zu. Bei Help Me haut es mich fast aus den Socken! Alvin Lee zieht und zupft da an seiner roten Gibson 🎸wie ein tollwütig gewordener Hund, der aggressiv seine Opfer sucht. Die Rhythmusabteilung zieht ein Fundament auf, die wie eine stabile Festung den 🌧️ abschirmt, um so dem Meister Alvin Lee alles erlaubt niederzuwalzen, ohne auf der Bühne nass zu werden. Aber fangen wir doch vorne an. Sponful der Eröffner ist grossartig. Bei Good Morning Little Schoolgirl, musste die Band nach 3:10 kurz aufhören (Instrumente neu stimmen), um dann bei diesem miesen Wetter neu zu starten. Bei The Hobbit zeigt Ric Lee am Schlagzeug, was ein grossartiger Drummer ausmacht – tolles Solo! I Can‘t Keep From Crying Sometimes ist so grossartig anzuhören, dass man es immer wieder hören will. Leo Lyons am Bass und Chick Churchill an dem Tasteninstrument – sind so gut. Help Me der Blues Rock Knaller ist bereits oben erwähnt. Ja was fehlt dann noch….klar das grossartige und unvergleichliche I‘m Going Home. Der Song, ein gnadenloser Abräumer und der Klassiker der Band! Leider, leider wurde er um über 2 Minuten gekürzt, wieso nur? Hätte mit gegen 12 Minuten locker auf eine LP Seite gepasst. Das tut schon weh, auch wenn man es beim Zuhören nicht merkt! Verteilt auf die LP Seiten, werden die Songs wie folgt gelistet:

Side One

Spoonful, Good Morning Little Schoolgirl

Side Two

The Hobbit, I Can‘t Keep From Crying Sometimes

Side Three

Help Me

Side Four

I‘m Going Home

Nach diesem Woodstock Triumph, hatte die Band ihren verdienten Superstar Status. Ein neuer Gitarrenheld mit Namen Alvin Lee war geboren. Mit famosen Studioalben bis 1974, konnte sich die Band an der Spitze des kommerziellen Erfolgs locker „breit machen.“ Live waren sie nach Woodstock eh ein Ereignis, eine Weltklasse Band. Nicht nur der Nostalgie wegen, dieses Album sollte man besitzen.

Album: Ten Years After Woodstock

Music Expert:*****

Beste Songs: Alle 6 Tracks!

Blues Rock


Rory Gallagher / BBC Collection / Oktober 2024

Die Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Endlich werden die tollen BBC Aufnahmen von Rory Gallagher auch auf Vinyl zugänglich gemacht. Auf 3 LP Seiten werden nun die Songs freigegeben, die für das BBC Radio im Studio mitgeschnitten worden sind. Zugleich auch in Format CD, wo aber auf 17 Silberlinge mehr Aufnahmen enthalten sind.

Schade ist, dass keine Vinyl Box mit allen Tracks vorgesehen ist – Stand heute! Trotzdem ist die Freude gross über die kommenden Aufnahmen. Der Ire zählt bis heute zu den besten Akteure im Genre Blues Rock. Viel zu früh verstorben, kann er immer noch auf viele Fans und Bewunderer zählen. Fachpresse, Fans und neutrale Musikfreunde sind sich einig, dass Rory Gallagher zu den ganz grossen Musiker gehört!

Neuerscheinung

Joe Bonamassa / Time Clocks / 2021

Blues Rock lebt! Joe Bonamassa mit seinem fünfzehnten Album unterstreicht meine Aussage auf dem ganzen Album, dem ich das Prädikat Weltklasse zuschreiben möchte. Was da der US-Gitarrist an Klasse Songs „rausgehauen“ hat, ist sensationell anzuhören. In der Schnittmenge der Songs mehr mit Rock ausgestattet als Blues, kommen die Freunde der etwas härteren Spielart voll auf ihre Kosten. Da bei einigen Songs auch noch ein Chorus unterlegt ist, ergibt sich so ein stimmiges Bild über alle Songs. Seine Fingerfertigkeiten an seiner Gitarre sind songdienlich und nie einer brachialen Selbtsfindung geschuldet! Der inzwischen 47 jährige Musiker pendelt gekonnt zwischen langsamen und schnellen Passagen, die so seinem tollen Songwriting die nötige Luft geben sich zu entwickeln.

Der fast schon kurze epische Einstieg mit Pilgrimage, quasi als Übergang gedacht für den Song Notches ist gelungen. Der feine Gitarrenriff und die Struktur von Notches sind schön anzuhören. Ein toller Rocksong wird uns da sachte in die Gehörgänge geblasen. Eine ganz feine Sache dieser Song. Mit The Heart That Never Waits geht es magistral weiter. Feiner Song mit Chorus unterlegt und mit enorm musikalischen Qualitäten. Bestens geeignet, um bei live Auftritten Akzente zu setzen. Bei Time Clocks wird bei über 6 Minuten einfach nur ein phantastischer Song vom Stapel gelassen. Es wird da ziemlich emotional, hört sich zumindest so an. So ein Song mit Steigerungslauf potential. Die Stimme von Joe Bonamassa ist einfach grossartig anzuhören. Eigentlich ein Song für Radiostationen – glaubt es mir. Wieso lassen die „Penner“ eigentlich nie ein solch grossartiger Song laufen….! Bei Questions And Answers geht es auf hohem Niveau weiter. Die Gitarre „bratet“ so, wie wir es hören wollen, ohne aber von einem Bonamassa Ego Trip „aufgefressen“ zu werden. Wer denkt jetzt sackt es langsam ab in den Normalmodus betreffend kommenden Songs – Fehlanzeige! Mit Mind’s Eye wurde ein mid-tempo Klasse Song der ganz feinen Art eingespielt. Auch da, wir hören ganz grosses Kino. Dieser Song ist mein persönlicher Favorit. Bei den ersten Tönen zu Curtain Call kommt mir direkt Led Zeppelin in den Sinn. Der Riff am Griffbrett ist phantastisch. Der Song lehnt sich an Kashmir von Led Zeppelin an, ohne aber sich anzubiedern. Einfach nur toll gespielt. The Loyal Kind, Hanging On A Loser und Known Unknowns sind alles Songs, die sich toll in das ganze Album einfügen. No no, keine Füller, glaubt es mir. Ich gebe gerne zu, dass ich ein bisschen „geflasht“ bin über die 10 Songs, die da aus den Boxen mein musikalisches inneres Zentrum durchströmen…! Verteilt auf 4 LP Seiten, lassen sich die Songs wie folgt listen:

Side One

Pilgrimage, Notches, The Heart That Never Waits

Side Two

Time Clocks, Questions And Answers, Mind’s Eye

Side Three

Curtain Call, The Loyal Kind

Side Four

Hanging On A Loser, Known Unknowns

Es ist zusammengefasst ein phänomenales Album von Joe Banamasso geworden. Kevin Shirley und Bob Clearmountain, die für Produktion und den Mix verantwortlich waren, haben da sicher auch ihren Teil dazu beigetragen, dass das Klangbild auf höchstem Niveau anzusiedeln ist. Und ja, das Cover spricht definitiv an und ist ein toller Hingucker. Da mir Mister Bonamassa nicht ganz fremd ist, sprich von ihm doch einige Tonträger mein Regal zieren, ist Time Clocks sein bestes Werk nach meinem Empfinden nach. Ich finde auch seine Stimme hat sich toll weiterentwickelt. So ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild innerhalb eines Album. Muss man über sein Gitarrenspiel noch etwas sagen, ich glaube nein….! Ich erzähle euch ja auch nicht wo der Champagner herkommt. Also dieser Tonträger ist eine absolute Kaufempfehlung, denn wir hören da nicht „abgedroschen“ Blues Rock, nein definitiv nicht!

Album: Time Clocks

Musik Expert:*****1/2

Beste Songs: Notches, The Hearth That Never Waits, Time Clocks, Mind’s Eye, Curtain Call, The Loyal Kind

Blues Rock

Chicken Shack / In The Can / 1980

Hier handelt es sich um einen Compilation Tonträger von Chicken Shack. Es wurden Songs ausgewählt, die zwischen 1968 und 1970 entstanden sind. Personell: Stan Webb Guitar & Vocals, Christine Perfect Piano & Vocals, Andy Silvester Bass, David Bidwel Drums und Paul Raymond Keyboards & Vocals. Kenner wissen, dass Christine Perfect später mit John McVie verheiratet war und unter dem neuen Namen Christine McVie mit Fleetwood Mac Musikgeschichte schreiben konnte! Paul Raymond konnte später bei der Hard Rock Band UFO ebenfalls grosse Erfolge feiern!

In den 60iger war war bekanntlich die grosse British Blues Invasion, diese u.a. Bands wie John Mayall, Cream, Alexis Korner, Savoy Brown, Taste und viele mehr den musikalischen Blues Markt bereicherten. Die Gruppe Chicken Shack blieb eigentlich immer ein Geheimtipp in der Blues Scene. Den ganz grossen Durchbruch blieb ihnen dann aber leider verwehrt. Bei diesem wunderbar zusammengestellten Tonträger hat es ausgezeichnete Tracks. When The Train Comes Back, Webbed Feet, Tears in The Wind sind tolle Songs. I‘ d Rather Go Blind im Orignal von Etta James, wird von Christine Perfect wunderbar wiedergegeben. Der „Kracher“ San -Ho-Zay haut gitarrentechnisch voll rein. Es sind wirklich tolle Blues Songs von dieser Band auf diesem Tonträger zu hören. Der Gitarrist Stan Webb versteht sein Handwerk, was sich dann auch mit rockigen Gitarrenläufe gut hören lässt! Verteilt auf 2 LP Seiten nummerieren sich die Songs wie folgt:

Side One

See See Baby, When The Train Comes Back, Webbed Feet, You Ain‘t Noo Good, The Letter, A Woman Is The Blues, The Way It Is, Tears In The Wind

Side Two

I‘D Rather Go Blind, San-Ho-Zay, Get Like You Used To Be, Fishing In Your River Pocket, I Wanna See My Baby, Andalucian Blues, Sad Clown

Bedingt auch, dass es sehr viele Besetzungswechsel innerhalb der Band gab, fehlte dann irgendwie doch das Konstante, um den Bekanntheitsgrad zu steigern. Stan Webb der Bandleader, musste immer wieder neue Musiker suchen, was die Identifikation für diese tolle Band auch nicht einfacher gestaltete! Trotzdem, toller Sound für alle die mit Blues und Rock etwas anfangen können.

Album: In The Can

Music Expert:****

Beste Songs: When The Train Comes Back, Webbed Feet, Tears In The Wind, I’d Rather Go Blind, San-Ho-Zay

Blues Rock

John Mayall / Blues From Laurel Canyon / 1968

John Mayall ist neben Alexis Corner einer der grossen „Väter“ des britischen Blues. Nach den legendären Blues Breakers, forcierte er seine Solokarriere schnell und ist bis heute im hohen Alter noch aktiv. Im Jahr 1968 erspielte er ein feines Blues Album. Unterstützt wurde er von Colin Allen(d), Stephen Thompson(b) und Mick Taylor(g). Letztgenannter wurde dann im Jahr 1969 als Ersatz für Brian Jones Mitglied der Rolling Stones. Dem bekannten und beschaulichen Laurel Canyon in Los Angeles wurde dieses Album gewidmet. John Mayall selber, wohnte eine Zeitlang in diesem Tal in einer Holzhütte. Der Laurel Canyon war bei vielen Künstlern sehr beliebt. Musiker, Schauspieler und reiche Zeitgenossen, zog das Tal magisch an. Weg von der „Dreckluft“ in L.A zu dem Ort, wo man seine meditative Haltung umsetzen konnte. Wenn man die Innenseite des Plattencovers sichtet, sieht man diese „Wildnis“ mit seinen Protagonisten in freier Natur. Das Album versprüht eine fast schon hypnotische Ausrichtung. Die eindringliche Stimme von John Mayall und die famose Gitarrenarbeit von Mick Taylor, setzen den Rahmen für die 12 Songs des Albums.

Der Starter dieses Tonträgers beginnt mit Vacation. Eigentlich hört es sich zu Beginn eher uninspiriert an. Der Gesang und die famose Gitarre von Mick Taylor geben dann dem Song doch noch die nötige Struktur. Walking On Street ist dann so ein richtiger Blues Song mit Mundharmonika unterlegt. Ein Song, wie wir es von den Blues Breakers bestens kennen. Bei Laurel Canyon Home wird es dann richtig langsam im Rhythmus und der Auslegung. Richtig schön und atmosphärisch wird da dem Blues gefrönt. Ich sehe die Musiker im geistigen Auge im Wald am offenen Feuer sitzen und das Leben so entspannt einzuatmen, wie man es im hektischen L.A wohl nie hinbekommen würde. Mit dem Song 2401 wird dann wieder mehr gerockt aber immer mit dem Blues in den Strukturen. Ready To Ride kracht dann wieder mit diesen tollen Gitarren im Vordergrund. Medicine Man ist mit 2:43 kurz gehalten, besticht aber durch seine Spannung. Die Gitarre dezent im Hintergrund geführt, überlässt so dem Gesang die Führung durch den Song. Somebody Acting Like A Child hat einen tollen Rhythmus auszuweisen. Was für eine toll anzuhörende Leadgitarre zaubert da im Mittelteil uns um die Ohren..! Seite 2 beginnt mit The Bear. Die Gitarre wird da „verfremdet“ gespielt, bis dann der Übergang ein toller Track hergibt. Miss James ist mit 2:30 kurz und knackig. Nicht besonders berauschend aber passend zu diesem Album. Mit First Time Alone zielt dann John Mayall wieder alle Register in Sachen Spannungsaufbau. Nicht spektakulär gespielt. Wir lauschen aber jederzeit gespannt dem Gebotenen! In diesen ruhigen musikalischen Momenten, hören wir die speziellen Feinheiten heraus – das ist genau so ein Song. Nächster Halt: Der Track Long Gone Midnight. Es wäre dann wieder ein „stink normaler“ und austauschbarer Blues, wenn da nicht das famose Gitarrenspiel wäre. Mick Taylor hat ein unglaubliches Feeling. Man spürt ihn. Der Abschluss bildet dann der 8:59Track Fly Tomorrow. Auch da Spannungsaufbau mit dezenten Rhythmen und der eindringlichen Stimme von John Mayall. Man wartet eigentlich nur darauf, wie sich der Song entwickelt… Ja, die Gitarre übernimmt bei diesem hypnotischen Song im Mittelteil die Führung. Auch da unglaublich, was der junge kommende Rolling Stones Gitarrist so locker herzaubert. So endet dann ein Album mit ganz speziellen Charakter. Nicht so ein Blues Album, wie schon mal so oder ähnlich hundert mal gehört. Nein, ein wirklich spezielles ist es geworden. Es muss wohl an der feinen Luft in diesem Tal gelegen haben!

Bekanntlich ging der Weg dann von Mick Taylor mit den Rolling Stones fulminant weiter und der von John Mayall ebenfalls. Viele tolle Alben zierten seinen musikalischen Weg. Einige Alben mit Fusion und Jazz Facetten aber immer wieder mit dem unverkennbaren Etikett des „ungewöhnlichen“ Blues!

Album: Blues From Laurel Canyon

Music Expert:****

Beste Songs: Laurel Canyon Home, Ready To Ride, Somebody Acting Like A Child, First Time Alone, Long Cone Midnight, Fly Tomorrow

Genre: Blues Rock

Rory Gallagher / All Around Man – Live in London 1990

Es ist doch immer wieder erstaunlich aber erfreulich, dass man von Rory Gallagher in regelmässigen Abständen Live Aufnahmen aus den Archiven heraus zaubert und zugänglich macht. Der irische Gitarren Virtuose aus Ballyshannon war bekannt dafür, sein privates Leben für unzählige Live Auftritte „zu opfern“! Der Ire liebte die Bühne und das Publikum. Ebenso waren die Fans und Bewunderer bedingungslos loyal zu ihrem Gitarristen. Es war über all die Jahre eine intakte und feste „Liebesbeziehung“ des Protagonisten mit seinen Fans. Diese wussten sehr wohl, was sie Live von ihrem Idol erwarten durften…! Rory Gallagher gab immer alles und meisten viel mehr für sein Publikum…! Stets sympathisch und nahbar, wie selten so von anderen Künstlern gesehen. Ohne Allüren agierend, hatte er sein Publikum bereits nach seinem ersten Ton schon „im Sack“. Über seine technischen Fähigkeiten müssen keine Worte mehr verloren werden! „Es wäre wie das Bier an das Oktoberfest nach München zu tragen„….!

Nun, diese neuen Live Aufnahmen stammen aus dem Jahr 1990. Sein Gastspiel war in London, genauer gesagt dem Town & Country Club. Eine überschaubare Location, die für ein Blues Rock Konzert den richtigen Rahmen zur Verfügung stellte. Die nun zugänglichen 23 Songs, decken erstmals auch seine letzten 2 Studioalben Defender und Fresh Evidence ab. Das alleine schon, macht diesen Tonträger so wertvoll. Die „üblichen“ unverzichtbaren Songs werden gespielt, gespickt mit Raritäten! Bei Live Aufnahmen kann man bei Rory Gallagher definitiv nichts falsch machen. Man weis eben was man von ihm bekommt! Es gibt tatsächlich keine schlechten Live Tonträger des Iren. Sie reichen von sehr gut – bis unverzichtbar. Das gilt übrigens auch für seine Studioalben. Da ich sie alle kenne, erlaube ich mir da meine klare Meinung abzugeben. Für mich ist natürlich „Irish Tour“ aus dem Jahr 1974 immer noch mein Lieblingsalbum! Das mir neue vorliegende Live Album aus dem Jahr 1990, gehört natürlich in die Sammlung „must-hav! Es wird auch die Phase des Iren abgedeckt, wo er sich eher wieder mehr dem „ruhigen“ Blues Sound widmete. Sein letztes Studioalbum Fresh Evidence war eigentlich ein feines Blues Album mit relativ wenigen „drückenden“ Rockelementen. Das widerspiegelt sich dann auch bei diesem Live Tonträger. Dieser beinhaltet ein grosser Anteil Blues Songs. Ob mit seinen Slide Gitarren Fähigkeiten oder mit der tollen akustischen agierend, es ist immer wieder fesselnd und mit einer grossen Portion Magie anzuhören. Seine kompetenten und tollen Bandmitglieder, müssen da natürlich erwähnt werden: Gerry Mc Avoy am Bass, war stets sein treuer Begleiter von Anfang an. Der Drummer Brendan O’Neil, Geraint Watkins an den Tasteninstrumenten und Mark Feltheim mit seiner feinen Mundharmonika, vervollständigten diese famose Live Band. Obwohl es um sein Gesundheitszustand nicht mehr so gut stand, erbrachte er anfangs der 90er immer noch außergewöhnlich gute Konzerte. Die Wildheit und rohe Energie aus den 70/80er, konnte er natürlich nicht mehr in die 90er retten, was aber seinem Können an der Gitarre in keiner Art Weise Schaden zufügen konnte. Das berühmte überlieferte Zitat von Jimi Hendrix, als er gefragt worden ist, wie es denn sei der beste Gitarre zu sein, kam folgende Antwort: “ Das müsst ihr Rory Gallagher fragen“. Ein grösseres Kompliment kann man eigentlich nicht bekommen!

Ich selber hatte das Vergnügen und die Ehre in meinen jüngeren Jahren 2 Konzerte des Iren zu besuchen! Und diese sind mir richtig tief in meinem Herzen geblieben, meine geschätzten Musikfreunde. Es war ein Erlebnis der besondern Art. Leider verstarb Rory Gallagher viel zu früh nach Komplikationen(Lebertrans.) im Spital. Der Guitar Hero stieg am 14. Juni 1995 in den Rockhimmel auf. Er bleibt für immer unvergessen!

Album: All Around Man – Live In London 1990

Music Expert:*****

Beste Songs: Coninental Op, Heaven’s Gate, Mean Disposition, The King Of Zydeco, Middle Name Moonchild, Walkin‘ Blues, Gost Blues, All Around Man

Genre: Blues Rock

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