Joe Bonamassa / Driving Towards The Daylight
Mai 26, 2012 CD-Rezension
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a.staeuble
Joe Bonamassa, Jahrgang 1977 aus New York, ist (vermutlich) der zur Zeit beste Blues-Rockgitarrist auf diesen Planeten. Das „Arbeitstier“ Joe Bonamassa bringt es fertig im Schnitt 2 Tonträger pro Jahr auf den Markt zu bringen und das mit hoher Qualität! Die jetzige Scheibe würde ich als seine bisher beste bezeichnen. Die Ausrichtung auf diesem Silberling ist im Sektor Blues-Rock angesiedelt und zu meiner Freude ziemlich Rock betont. Ein Kritiker bei amazon.de holte den Vergleich zur langweiligen 90iger Eric Clapton Phase her! Dem kann ich überhaupt nicht beipflichten, denn Joe Bonamassa ist in seinem Stil sehr Blues-Rock gefestigt und demzufolge weit weg von irgendwelchen „Fahrstuhl-Blues“ Unverschämtheiten! Im Gegenteil, so muss moderner Blues-Rock im Jahre 2012 au den Boxen kommen.Freunde des traditionellen Delta/Chicago Blues können vermutlich mit diesem gespielten Blues-Rock nur bedingt etwas anfangen-schade. Auffallend ist sicher wie Joe Bonamassa immer wieder sehr viel Cover-Tracks in seine Alben einbindet. He, der Mann ehrt eben seine Vorbilder wie Robert Johnson, Howlin‘ Wolf, Willie Dixon etc. und lässt daraus schliessen wo seine Wurzeln sind! Seine Cover Affinität dem guten J.B zum Vorwurf zu machen würde dem grossartigen Gitarristen nicht gerecht werden. Das Album startet mit dem Eigen-Track Dislocated Boy und kann voll punkten! Richtig vorwärtstreibender Blues-Rock Nummer mit viel Rockanteil zeigt wie J.B es versteht, straighte hängenbleibende Melodien herzuzaubern. Mit Driving Towards The Daylight als Eigenproduktion kommt ein Juwel von einem Song! Tolle Ballade mit viel Gefühl und Herzblut. Richtig schöner Aufbau mit tollem Vocal-Einsatz von J.B.Richtiger Herzschmerz der aber nie ins kitschige, klebrige abgleitet. Solche Songs sollten die Radiosender „laufen“ lassen. Ich bin überzeugt, viele Hörer würden diesen Tonträger nur wegen diesen einen Track kaufen -ist eine gewagte Aussage gell!-Hört, doch rein….. Mit Who Been Talking? von Howlin’Wolf fetzt J.B ein Gitarrenriff an den Tag der wirklich prägend ist. Eine wirklich toll gespielte Nummer mit viel Drive. Willi Dixon’s I Got All You Need ist ein schlichter „reiner“ Bluessong, mit wie immer tollen Gitarren von J.B. Der nächste Track im Ursprung von Bernie Mardsen ex Whitesnake, geht dann wieder so richtig unter die Haut. Eine slowige Bluesnummer mit dezenten Horns im Hintergrund zeigt uns auf, dass J.B sehr viel Gefühl in solche Bluesnummern einfliessen lässt und es auch beherrscht -toll!
Lonley Town Lonely Street von Bill Withers ist dann wieder eher ein Rocker mit fordernden scharfen Girarrensalven. Welch ein toller Rhythmus, ausgewogenes Soundgerüst, die die Mitstreiter Carmine Rojas am Bass, Tal Bergman an dem Keyboard/Percussion unserem Protiganisten zur Verfügung stellen. Mit dem Eigen Song Heavenly Soul bringt der gute J.B noch ein Brise psychedelic Stimmung mit ein. Ein wirklich spezieller Song, der irgendwie losgelöst zu den anderen Tracks für sich alleine steht! Mit New Coat Of Paint von Tom Waits ist dann wieder ein eher ruhiger Track mit viel Atmosphäre an der Reihe, bevor es dann mit Somewhere Troubel Don’t Go wieder lässig locker in Richtung Rock geht. Es scheint, dass J.B den letzten Joker noch bis am Schluss für uns aufgespart hätte. Mit Too Much An’t Enogh Love von Jimmy Barnes und gesungen von diesem, haut man noch ein Ass aus dem Aermel! Wau, die Stimme von Jimmy Barnes passt zu diesem treibenden Rocktrack wie das „Ketchup zu den Frittes“! Unglaublich toller, einprägsamer „Gassenhauer“. Für mich die Single, die jede Radiostation „zwingend“ spielen müsste. He, so muss tolle Musik im Jahre 2012 einfach gespielt werden.
Es ist wirklich ein grosses Album von J.B geworden! Trotz mehrheitlichen Fremdkompositionen oder vielleicht eben…….wer weiss das schon…….Auf jedenfall wird dieser Mann in Zukunft noch einiges zu sagen(spielen) haben! Uebrigens das Booklet mit einem kleinen Mehraufpreis ist phantastisch!- Gitarrenbilder ohne Ende. Kein Frage, Kaufempfehlung für alle die Rock und Blues gerne verbindend und modern gehalten haben wollen!
Album: Driving Towards The Daylight
Erscheinungsdatum: 2012
Tracklist: Disloccated Boy, Stones In My Passway, Driving Towards The Daylight, Who’s Been Talking?, I Got All You Need, A Place In My Heart, Lonley Town Lonley Street, Heavenly Soul, New Coat Of Paint, Somewhere Trouble Don’t Go, Too Much Ain’t Enough Love
Tags: Bernie Mardsen, Bili Withers, Blues-Rock, Eric Clapton, Howlin'Wolf, Jimmy Barnes, Robert Johnson, Tom Waits, Wille Dixon
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