ZZ Top / La Futura
Sep 10, 2012 CD-Rezension
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a.staeuble
First New Studio Recordings In Nine Years! ZZ Top platzieren nun in der hisiegen Musikwelt ihr neues Werk. Wie die Zeit nur vergeht, denn der letzte Longplayer Mescalero ist mir immer noch präsent. Nicht weil dieser speziell gut war, nein die Meinungen bezüglich der Qualität von mies bis genial beanspruchte die ganze Bandbreite! Jetzt 9 Jahre danach, ist die „Little Band From Texas“ wieder da. Hat sich das Warten gelohnt?
Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Vorweg, in der Schnittmenge liegt der neue Tonträger zwischen dem 1994er Album Antenna und dem 1996er Album Rhythmeen. Demzufolge wird das unsägliche Album XXX aus dem Jahr 2000 und wie erwähnt das Album Mescelaro aus dem Jahr 2003 locker in die Schranken gestellt. Gut so, denn vorallem bei Mescalaro haben es die Rauschbärte aus Texas mit ihren verzerrten Gitarren und röhrenden Rückkoppelungen extrem übertrieben. Auch der damalige unsägliche kratzige Gesang ging so nach etwas 5 Tracks zumindest mir zumindest„auf den Wecker“!
Mit dem Eröffnungstrack I Gotsta Get Paid rumpelt es wieder (absichtlich) wie zu Zeiten von Mescalaros… Eine Spur spannender zwar aber immer noch nicht wegweisend gut. Chartreuse besticht durch die Licks, die so nur Billy F Gibson bringen kann. Ein toller griffiger Blues-Power Track, obwohl der Gitarrenlick „entlehnt“ worden ist. Der eigene Backkatalog musste da herhalten! 1972 hatten ZZ Top ein Track mit Namen Francine.… Dies soll keine Abwertung des wirklich tollen Track’s sein, denn es geht übergangslos weiter mit Consumpition. Auch da knarrt und scharrt die Gitarre mit dem famosen Bass von Dusty Hill nur so „um die Wette“. Ich nehme mal an, dass die Regler immer ganz rechts positioniert worden sind. Over You bringt uns dann eine richtige Blues Ballade im Stile von Blue Jean Blues aus Fandango Zeiten – toll!
Mit Heartache in Blue geht es dann schleppend und verzerrt im bluesigen Stil weiter. Auch dieser Track kommt staubdrocken rüber und hätte sicher auf dem Longplayer Tres Hombres seinen Platz gefunden. Sicher auch auffallend, dass der Masterproduzent Rick Rubin der ganzen Produktion gut getan hat. Alles auf das wenige reduziert, wie zu früheren Zeiten und dennoch kraftvoll und extrem voluminös! Ueber die Gesangsleistung muss man sich nicht streiten, die ist wohlwollend als höchstens durchschnittlich zu bezeichnen aber es passt zu diesem Sound wie der „Bacon zum Double Chessburger„! Was auch passt sind die Gitarrenparts, endlich nicht mehr so „verstimmt“ und trashartig vorgetragen. Bekanntlich ist ja Billy F Gibson ein Meister seines Fachs – wenn er nur will!
Mit I Don’t Wanna Lose, Lose You geht es dann für ZZ Top Verhältnisse richtig flüssig weiter. Toller Rock Song, der auf anhieb haften bleibt. Flyin‘ High ist dann ebenfalls ein Knaller. Der Track rockt toll ab. Ich habe gelesen, dass dieser Song eine Neuauflage sei. Ich kenne diesen Track nur in der jetzigen Version und muss sagen, er gefällt mir gut It’s Too Easy Manana ist dann wieder ein Slow Blues mit viel ZZ Top Feeling. Big Shiny Nine wird dann wieder flüssig gespielt und tolle Gitarren dominieren. Gutes Feeling kommt rüber und lässt diesen Track wirklich gut anhören. Der Abschlusstrack mit Have A Littel Mercy ist dann wieder langsam im Aufbau und der richtigen Fortsetzung bis zum Ende. Auffallend sind immer wieder wieder die gnadenlosen Licks von Billy F Gibson. Nicht zu vergessen natürlich der Drummer mit Namen Frank Beard. Der Einzige vom Trio ohne Rauschbart, hält das Ganze natürlich magistral zusammen. Bei einem Trio muss bekanntlich der Drummer extrem gut auf Bass und Leadgitarre abgestimmt sein, denn nur dann bekommt man einen so kompakten Sound hin!
Fazit: ZZ Top sind wieder stimmig geworden. Die Richtung stimmt wieder. Ich meine Back To The Roots. Der Synthezsizer haben sie (fast) endgültig versorgt und Zeiten wie Eliminator, Afterburner und Recyler, gehören nun endgültig der Vergangenheit an. Ob das gut ist, entscheidet die Hörerschaft. Ich meine kein überragendes aber ein recht gutes Album ist es geworden, trotz nur knapp 40 Minuten Spiellänge! Hoffen wir nun, dass es keine 9 Jahre mehr geht bis zum nächsten Tonträger!
Album: La Futura
Erscheinungsdatum: 2012
Tracklist: I Gotsta Get Paid, Chartreuse, Consumpption, Over You, Heartache In Blue, I Dont‘ Wanna Lose, Lose You, Flyin‘ High, It’s Too Easy Manana, Big Shiny Nine, Have A Little Mercy
Tags: Afterbruner, Antenna, Eliminator, Francine, Mescalaro, Recyler, Rhythmeen, Rick Rubin, Xxx
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