Yes / 90215

Aug 9, 2012 CD-Rezension
2.385 views - posted by a.staeuble

Das Album von 1983 war das kommerziellste erfolgreichste Yes Album in ihrem langen Backkatalog und ist zu einem richtigen Klassiker gereift. Für die vielen „alten“ Yes Fans, die sich vorwiegend im Prog-Stil ihrer Helden suhnten, musste dieses Album wohl wie ein Schock aufgenommen werden. Die damalige Besetzung mit dem neuen Gitarristen Trevor Rabin und den restlichen Bandkollegen wie Jon Anderson (g), Chris Squire(b), Tony Kaye (k) und Alain White (d), realisierten mit diesem Mega Knaller ein Werk, dass Ihnen eine ganze Schar neuer Fans bescherte. Weg von der vollen Ladung Prog… zu eingängigen Rock-Songs mit“ verdaulichem leichten Prog-Einschlag“, war das neue Erfolgsgeheimnis von Yes! Einen entscheidenden Faktor war sicher der neue Gitarrist  Trevor Rabin, der mit seinen markanten rock betonten Riffs genau dazu beitrug, dass Yes nun so richtig richtig im Rock-Universum ankamen und so kommerziell ihr erfolgreichstes Album herausbrachten. Owner O A Lonley Heart der Eröffnungstrack schlug sprichwörtlich ein wie eine Bombe! Es wurde ein Single Hit rund um den Erdball! Eingängig, mit toller Leadgitarre/Bass und mit Keyboardläufen vereint, geben unterstützt von einem druckvollen Drumming den Takt an… der „sich gewaschen hat“. Jon Anderson einer dieser unverkennbaren Sänger gibt dem Track noch den entscheidenden Schliff. Mit Hold On geht es prächtig weiter. Tolle Harmonien machen sich breit bei diesem fast schon Pop lastigen Song. It Can Happen bringt dann zumindest wieder „leichte Prog-Schlagseite“ mit sich. Ein gefälliger Song mit einprägsamen Refrain.

Neben Owner Of……… ist dann der Track Changes sicher der Beste Track auf diesem Album und insgesamt eine tolle Meisterleistung von Yes. Ein in sich geteilter Track mit einem furiosen Intro, intensiven Rhythmus-Wechsel, der mich jedesmal angenehm „erschaudern“ lässt. Der Aufbau, Mittelteil, und dann der Schlussteil – grandios! Wie an einer Feder aufgezogen, um dann nach vorne geschleudert zu werden…ist bei Changes Magie pur! Jon Anderson singt wie von einem anderen Stern. Mehr kann eigentlich nach diesem Track nicht mehr kommen! Die Band schafft es aber mit dem komplexen Cinema doch noch top zu gefallen. Leavit, Our Song, City Of Love und Hearts hält das Niveau bis zum Schluss hoch.

Diese  Besetzung von 1983 war noch verantwortlich, dass Yes mit den folgenden  Alben wie Big Generator(1987) und Talk (1994) nochmals 2 ebenfalls tolle Alben mit wenig Prog herzaubern konnten. Nachher kam der endgültige Bruch für das bestehende Line- Up. Jon Anderson hatte eh langsam Mühe, dass Trevor Rabin das Band-Zepter fest im Griff hatte und so die Richtung von Yes bestimmte. Die Epoche nach Trevor Rabin, war dann wieder geprägt mit vielen Prog-Einflüssen und einer anderen Bandbesetzung.

Ich bekenne mich zu denen, die Yes eigentlich nur mit den Alben 90215, Big Generator und Talk wirklich toll fanden und somit diese Alben mein Eigen nenne. Die Prog Tonträger der früheren Zeit, darf man natürlich nicht verkennen und muss auch die grosse Gefolgschaft der Fans  vor der Kommerz-Zeit anerkennen. Es ist halt eben eine reine Geschmackssache welche Phase der Band einem besser gefällt. Das Album 90215 darf aber bestimmt in keiner Sammlung fehlen so oder so……

Album: 90215

Erscheinungsdatum: 1983/Remaster Expanded 2003

Tracklist: Owner Of A Lonley Heart, Hold On, I Can Happen, Changes, Cinema, Leave It, Our Song, City Of Love, Hearts,*Leave It Single Remix, *Make It Easy,* It Can Happan(Cinema Version),*It’s Over,*Owner Of A Lonley Heart(Extended Remix),*Leave It(A Capella Version) * Bonusstücke

Tags: Prog-Rock